Wie´s kommt, dass ich so viel weiß? Das würdet ihr wahnsinnig gerne wissen, was? Entspannt euch. Alles zu seiner Zeit. Ich brenne darauf, es euch zu erzählen, aber damit würde ich euch ja den ganzen Spaß verderben. Ich beobachte euch.
- A.
[S. 316]
Erster Satz:
Dreh die Uhr ein paar Jahre zurück, und stell dir vor, es sind Sommerferien zwischen der siebten und achten Klasse.
Inhalt:
Sie waren beste Freundinnen, unzertrennlich und teilten alles miteinander, auch ihre dunkelsten Geheimnisse: Aria, Emily, Spencer, Hanna und Alison. Zumindest bis zu jenem Tag, jener Tag, welcher alles veränderte und die Clique auseinanderbrechen ließ. Denn an jenem Tag verschwand eines der Mädchen, Alison, spurlos. Tage, Wochen, Monate, suchte man nach ihr, doch sie wurde niemals gefunden. Alison war das Herzstück der Gruppe, ihr Verschwinden zu grausam, zu schmerzvoll, als dass die Freundinnen hätten Freundinnen bleiben können. So lebte jede ihr Leben, versuchte das Beste herauszuholen und kämpfte immer erneut darum, nicht von Erinnerungen an alte Zeiten eingeholt zu werden. Doch manchmal holen uns vergangene Zeiten wieder ein, wenn die Geheimnisse dieser Zeiten groß waren und jene von Aria, Spencer, Hanna und Emily waren groß, geradezu riesig und nur eine Person kannte alle: Alison. Als alle vier plötzlich mysteriöse und heikle SMS bekommen, mit der Signatur „A“, ist klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Jemand spielt Spielchen mit ihnen, nur wer? Ist Alison wirklich zurück? Und wenn ja, wird sie alle Geheimnisse der Mädchen lüften?
Idee/ Umsetzung:
Gegen manche Werke wehrt man sich, über Monate oder gar Jahre hinweg. Man will sie einfach nicht lesen. Vielleicht weil man das Cover uninteressant findet, vielleicht weil nahezu alle dieses Werk gelesen haben, sie gut fanden und man einfach nicht mit der Masse gehen will. „Pretty Little Liars“, war für mich so ein Werk. Der Hype um die Reihe ist mir nicht entgangen, trotzdem konnte ich mich nie wirklich durchringen vom ersten Band der Reihe zu kosten. Das deutsche Cover wirkte nicht ansprechend, die Idee nicht außergewöhnlich genug. Die Frage ist also: Was trieb mich am Ende doch dazu, in dieses Abenteuer mit Aria, Hanna, Emily und Spencer einzutauchen? Es war die Fernsehserie. Denn obwohl ich auch diese, zu beginn nicht kaufen wollte, siegte nach einiger Zeit doch die Neugierde. Innerhalb von wenigen Tagen inhalierte ich alle Folgen der ersten Staffel und stellte nach den letzten Minuten fest: Ich war begeistert. Das Buch musste also her. Ich sah, kaufte und las es und blieb, ähnlich wie bei der Serie, total überrumpelt zurück. Die Idee ist nicht, wie ich zunächst annahm, gewöhnlich oder lahm. Mit viel Spannung, heiklen Wendungen und tollen Figuren, kann Sara Sehpard, schon nach den ersten Seiten mit ihrem Werk überzeugen. Am Ende würde ich sogar behaupten, dass mir das Buch besser gefallen hat, als die Serie, denn die verschiedenen Facetten der einzelnen Charakter, kommen viel besser zur Geltung.
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist einem Jugendbuch gemäß: Einfach, locker und leicht. Eigentlich also nicht ganz so besonders, würde man zumindest denken. Denn alles was dem Schreibstil auf den ersten Blick vielleicht fehlt, holt Frau Shepard durch einen gelungenen Spannungsbogen, etliche Geheimnisse und rasante Wendungen wieder heraus. So bin ich durch ihr Werk spaziert, nie über einen Buchstaben gestolpert und ganz in der Geschichte versunken.
Charaktere:
Die einzelnen Figuren in der Geschichte sind sehr verschieden, was es dem Leser erleichtert, mindestens einen Charakter zu finden, mit welchem er sympathisiert. Es gibt eine Individualistin, eine Sportlerin, ein It-Girl und eine Streberin. Ich persönlich kann mich, nach dem ersten Band, noch nicht ganz entscheiden, wer wohl mein Liebling wird, aber ich tendiere zu Aria und Emily. Jedenfalls passen die Figuren perfekt in die Szenerie und Idee und wirken in keinem Moment fremd. Das Highlight jedoch ist die oder der mysteriöse „A“. Eine Figuren, dessen Identität gut gehütet ist und von welcher man nur Nachrichten zu Gesicht bekommt. Doch gerade dieses große Geheimnis um „A“, ist die Würze in dieser Buchreihe. Kurz und knapp: Perfekte Harmonie zwischen Figuren und Plot.
Cover/ Innengestaltung:
Das deutsche Cover ist nicht sonderlich ansprechend, ich bin generell gegen Cover, auf welchen die Charaktere der Geschichte schon eingegrenzt werden und dadurch weniger Spielraum für die Fantasie des Lesers bleibt. Gelungen finde ich jedoch das Cover der englischen Ausgabe, das ist wunderbar und begeistert mich! Nicht nur, dass es viel besser zum Inhalt passt, es sieht auch noch interessant aus.
Die Innengestaltung ist schlicht, Überschriften leiten die einzelne Kapitel ein. Jene Überschriften sind zudem ziemlich frech formuliert und machen Lust auf den Inhalt jener Abschnitte.
Fazit:
Ihr denkt also, ihr könnt mich übergehen? Ihr denkt also, ihr könnt einen großen Bogen um mich machen? Da muss ich euch (leider) enttäuschen, denn ich werde keine Ruhe geben. Ich werde euch verfolgen, werde euch reizen, werde euch dazu bringen meine Meistertaten zu lesen und zu lieben. Ich bin überall, zu jeder Zeit. Mein Schreibstil wird euch um den Verstand bringen, meine Charaktere werden euch in den Wahnsinn treiben und mein Ende... also mein Ende, wird euch nach mehr lechzen lassen, wird euch hungrig machen, wird euch begierig machen auf mehr, mehr, mehr! Nein, ich könnt mich nicht übergehen, ihr könnt keinen Bogen um mich machen, ihr müsst mich lesen, denn euch bleibt keine Wahl. Das Spiel hat gerade erst begonnen.
- PLL.