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Veröffentlicht am 17.06.2018

Tanz des Vergessens

Tanz des Vergessens
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Im Frühling 1919 verliert Lou ihren Verlobten durch einen Unfall. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, doch die politischen Wirren tragen nicht zu einem entspannten Leben bei. Lou möchte nur noch vergessen ...

Im Frühling 1919 verliert Lou ihren Verlobten durch einen Unfall. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, doch die politischen Wirren tragen nicht zu einem entspannten Leben bei. Lou möchte nur noch vergessen und genießt das Boheme-Leben Anfang der zwanziger Jahre.

Heidi Rehn hat die damalige Zeit in ihrem Buch wunderbar eingefangen. Der Leser begleitet Lou durch all ihre Höhen und Tiefen. Die „goldenen zwanziger Jahre“ erscheinen klar vor Augen. Auch die damalige Gesellschaft mit all ihren Facetten ist gut eingefangen. Ein Glossar hilft beim Verstehen nicht nur alter Berufe und Begriffe, sondern auch Personen aus der realen Welt, welche im Buch erwähnt werden.

So gut die Autorin die Begebenheiten und Figuren geschildert hat – ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden. Dabei sind sie liebevoll ausgearbeitet und geben einen guten Einblick in diese Zeit. Lou lebt ein Leben, wie es gewiss einige zu dieser Zeit hatten, und das Buch spiegelt dies wider. Dabei hatte ich das Gefühl, dass Lou „alles mitnehmen“ sollte, was die Gesellschaft damals an Zerstreuung bot. Mir war das für eine Figur einfach etwas zu viel. Zwar hat Lou auch Schicksalsschläge zu überwinden, aber dies geschah irgendwie „zu leicht“ – ich weiß leider nicht, wie ich es anders formulieren kann.

Trotz meiner Kritikpunkte ist „Tanz des Vergessens“ ein gutes Buch, nur nicht gerade ein Highlight für mich persönlich. Es gibt schöne Einblicke in diese Vergangenheit, und auch das damalige Lebensgefühl ist gut beschrieben.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 06.05.2018

Aprikosenküsse

Aprikosenküsse
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Hanna arbeitet als Foodjournalistin. Für ihre Zeitschrift war sie in Italien und fand die Restaurants dort furchtbar. Insbesondere eins war die reinste Katastrophe, und das schreibt sie auch so. Als die ...

Hanna arbeitet als Foodjournalistin. Für ihre Zeitschrift war sie in Italien und fand die Restaurants dort furchtbar. Insbesondere eins war die reinste Katastrophe, und das schreibt sie auch so. Als die Besitzerin dieses Restaurants diese Kritik liest, bekommt sie einen Herzinfarkt. Durch einen unglücklichen Zufall gerät Hanna auch noch in den Besitz der Urne der Dame. Sie möchte sie der Familie zurückgeben und reist nach Italien.

„Aprikosenküsse“ ist ein gelungener Roman. Er ist witzig, romantisch, etwas traurig und doch so schön. Die Entwicklung der Beziehung von Hanna und Fabrizio, dem Enkel der Verstorbenen, ist gut beschrieben. Ebenso das Gut mit all seinen Bewohnern, sowie die Einwohner des fiktiven Dorfes Montesimo.

So gut die Geschichte auch geschrieben ist, mich hat sie nicht ganz fesseln können. Ich bin nicht richtig hineingekommen und blieb so mehr ein stummer Beobachter, der den Charakteren emotional fern blieb. Doch dabei wäre es so einfach gewesen, in das Buch zu finden. Der Roman wird abwechselnd aus Hannas und Fabrizios Perspektive erzählt. Warum die Geschehnisse mich nicht ganz gepackt haben, kann ich nicht sagen.

Mit „Aprikosenküsse“ ist Claudia Winter ein gutes Buch mit einer schönen Geschichte gelungen. Nicht zu vergessen sind die leckeren Gerichte, welche Hanna in der Toskana probieren kann. Die Rezepte sind am Ende des Buches zu finden, und ich kann das Ausprobieren ausdrücklich empfehlen.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 06.05.2018

Das Meer so nah

Das Meer so nah
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Lucy S. Harper mag die Welt der Zahlen und ist Lehrerin für Mathematik. Eines Tages bringt der Anruf einer fremden Frau Lucys durchgeplantes Leben durcheinander. Angeblich liegt ihr Vater George im Sterben ...

Lucy S. Harper mag die Welt der Zahlen und ist Lehrerin für Mathematik. Eines Tages bringt der Anruf einer fremden Frau Lucys durchgeplantes Leben durcheinander. Angeblich liegt ihr Vater George im Sterben – dabei heißt ihr Vater doch Peter, und es geht ihm gut. Lucys Neugier ist geweckt, und sie möchte dieser merkwürdigen Sache auf den Grund gehen.

„Das Meer so nah“ ist nicht alleine die Geschichte von Lucy auf der Spur ihrer Vergangenheit. Viele kleine Nebengeschichten aus dem Leben der Menschen, die George kannten und ihre Beziehung zu diesem. Leider zogen mich diese Rückblicke immer wieder aus der eigentlichen Geschichte um Lucy heraus.

Als ich dann feststellte, dass Lucys Suche auch nur eine von diesen kleinen Geschichten ist, kam ich besser mit dem Buch zurecht. Hier gibt es keine zentrale Figur, jeder Charakter ist in den roten Faden, der Suche nach der Wahrheit um Lucys Vergangenheit, eingebunden. Es sind also viele kleine persönliche Geschichten, welche Fiona Blum zu diesem Buch zusammengefügt hat.

Die vielen Wechsel zwischen den einzelnen Figuren innerhalb eines Kapitels hat mich immer wieder mal aus dem Lesefluss genommen, da für mich nicht immer sofort erkennbar war, bei welcher Person ich mich befinde. Bis auf diese Wechsel liest sich das Buch gut. Jedoch gelang es mir nicht, eine emotionale Bindung zu Lucy oder jemand anderem herzustellen.

Leider fehlte dem Roman etwas die Spannung. Er war zwar nicht langweilig, aber irgendwelche Höhepunkte gab es für mich nicht. Es ist ein gemütliches Buch für zwischendurch. Ein Plan von Irland sowie das am Beginn stehende Personenverzeichnis mit Informationen über die im Buch vorkommenden Figuren ist hilfreich.

Hinter dem Pseudonym „Fiona Blum“ verbirgt sich die Schriftstellerin Veronika Rusch. Ihr ist mit „Das Meer so nah“ ein gutes Buch gelungen. Wer dieses Genre mag, wird seine Freude an dieser Geschichte haben.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Goldmann Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 04.03.2018

Jung, blond, tot

Jung, blond, tot
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In Frankfurt am Main treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Die Opfer sind alle jung und blond. Zudem drapiert ihr Mörder die Mädchen und verstümmelt diese zusätzlich. Es ist der erste Fall von Kommissarin ...

In Frankfurt am Main treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Die Opfer sind alle jung und blond. Zudem drapiert ihr Mörder die Mädchen und verstümmelt diese zusätzlich. Es ist der erste Fall von Kommissarin Julia Durant. Gemeinsam mit ihren Kollegen verfolgt sie jede Spur, doch leicht wird es nicht.

Andreas Franz hat die Charaktere gut ausgearbeitet. Julia Durant ist eine Kommissarin, die erst lernen muss, dass man nicht bei jeder Person mit Recht und Gesetz weiterkommt. Es gibt immer Menschen, die einen kennen und schützend die Hand über sie halten.

Beim Lesen nervt jedoch, dass fast jede Figur scheinbar ein Kettenraucher ist und gerne einen über den Durst trinkt. Alkoholfreie Getränke haben Seltenheit, hier geht es eher hochprozentig zu. Davon abgesehen ist die Geschichte gut durchdacht und hat einige Wendungen zu bieten. Es bleiben keine offenen Fragen, und der Fall ist abgeschlossen.

Diese Geschichte braucht etwas, bis Spannung aufkommt. Unter „Harte Action und nervenzerfetzender Spannung“, wie es auf der Rückseite steht, verstehe ich etwas anderes. Es ist der erste Teil aus der Reihe um Julia Durant. Da die Figur noch Potential hat, dürfte die Geschichte steigerungsfähig sein.

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Veröffentlicht am 28.01.2018

All exclusive – Ein Unterwegsroman

All exclusive
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Viktor möchte der heimischen Dorftristesse den Rücken kehren. Mit einem Greyhound-Ticket begibt er sich auf den Weg nach Kalifornien. Er will einmal quer durch die USA. Dort lernt er die deutsche Soziologiestudentin ...

Viktor möchte der heimischen Dorftristesse den Rücken kehren. Mit einem Greyhound-Ticket begibt er sich auf den Weg nach Kalifornien. Er will einmal quer durch die USA. Dort lernt er die deutsche Soziologiestudentin Casbah kennen. Zusammen starten sie das Abenteuer Amerika.

Es ist interessant, Viktor bei seinem Ausflug in die USA zu begleiten. Gemeinsam mit Casbah lernt er auf der Reise die schrägsten Vögel kennen und erlebt so manches Abenteuer. Während es zu Beginn des Romans kleine Zeitsprünge gibt, werden diese gegen Ende des Buches immer größer. Das verwirrt teilweise etwas. Auch wenn sich Viktor und Casbah immer näher kommen, werden sie sich bis zum Ende siezen.

Die Geschichte ist gut geschrieben, die Spannung ist immer auf dem gleichen Niveau. Das Buch ist definitiv ein Unterwegsroman, mit seiner geringen Seitenzahl ist es schnell gelesen. Der Roman lädt aber auch dazu ein, es sich auf der Couch gemütlich zu machen und sich von Viktor mitnehmen zu lassen.

„All exclusive – Ein Unterwegsroman“ ist ein gutes Buch für zwischendurch, ohne allzu große Ansprüche an den Leser. Eine einfache Geschichte zum Runterkommen und Abschalten.

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