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Veröffentlicht am 06.03.2018

Zwentibolds Rache

Zwentibolds Rache
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Inhalt: Claudia und Bernd Bödecker feiern ihren Hochzeitstag, Freunde und Bekannte sind zum gratulieren geladen unter ihnen Andreas Mücke der beste Freund Bödeckers und seines Zeichens Privatdedektiv und ...

Inhalt: Claudia und Bernd Bödecker feiern ihren Hochzeitstag, Freunde und Bekannte sind zum gratulieren geladen unter ihnen Andreas Mücke der beste Freund Bödeckers und seines Zeichens Privatdedektiv und der Bestsellerautor Philipp Scharner der angetrunken von der Party fliegt weil er jede Frau die nicht bei drei auf dem Baum war, anbaggerte.
Noch in der Nacht wird Bödecker niedergeschlagen und der Hauptverdächtige ist Philipp Scharner, der ausgerechnet Andreas Mücke um Hilfe bittet.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf den neuen Fall Mückes gefreut, das Debüt des Autors hatte mich schon überzeugt. Lesereise in den Tod.
Ums so höher waren meine Erwartungen an das zweite Buch Jürgen Schmidts und ich kann schon vorausschicken, das ich nicht enttäuscht wurde, im Gegenteil die eine oder andere stilistische Falte wurde noch ausgebügelt.
Amüsant ohne ins alberne abzudriften, unblutig und trotzdem spannend. Andreas Mücke ist immer noch ein ganz normaler Mann mit Stärken und Schwächen und einem sehr scharfsinnigen Verstand.
Besonders gefallen hat mir, das Andreas vorurteilsfrei die Ermittlungen aufnimmt, für ihn ist Scharner nicht automatisch der Täter, auch wenn ihn das vielleicht die Freundschaft zu Claudia Bödecker kostet.
Nicht nur die Handlung überzeugt, auch der Schreibstil ist sehr angenehm, kurze knappe Sätze, keine unnötigen Beschreibungen, kurz kein Geschwafel, der Beruf des Privatdetektivs wird recht authentisch dargestellt und hat so gar nichts mit den einschlägig bekannten amerikanischen Serien ala Magnum oder Rockford zu, auch das empfinde ich persönlich als Pluspunkt.

Ich vergebe für Zwentibolds Rache eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Klipp Klapp und du bist tot

Klipp Klapp ... und du bist tot
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Inhalt: Strafversetzt. Nach Brandenburg. So recht weiß Lisbeth Schwintowsky noch nicht was sie davon halten soll, dass sie von Berlin in die Brandenburgische Provinz versetzt wurde, die ihr als Kind allerdings ...

Inhalt: Strafversetzt. Nach Brandenburg. So recht weiß Lisbeth Schwintowsky noch nicht was sie davon halten soll, dass sie von Berlin in die Brandenburgische Provinz versetzt wurde, die ihr als Kind allerdings schon mal Heimat war und wo sie gemeinsam mit ihrer Schwester im geerbten Haus wohnen kann.
Und sie stellt bald fest, das Kollegialität und Zusammenhalt auf ihrer neuen Dienststelle keine Fremdworte sind, was sich bei ihrem ersten Fall, dem Mord an einer jungen Frau, als sehr hilfreich erweist.
Lisbeth und ihre Kollegen müssen tief in der Vergangenheit der ehemaligen DDR suchen um das Motive für den Mord an der Toten aus dem Mühlbach zu finden.

Meine Meinung: Ich gebe zu, ich war etwas irritiert, der Krimi spielt im Jahr 2000 also zu einer Zeit als der Fall der Mauer gefühlt gerade erst gewesen ist, aber ich habe mich schnell damit arrangiert, da ein späterer Zeitpunkt viele Begebenheiten nicht nachvollziehbar gemacht hätte.
Ich mag Krimialfälle in denen es Bezüge zur Vergangenheit gibt, besonders wenn sie mir Einblicke in eine Zeit geben von der ich relativ wenig weiß, als nicht betroffene kenne ich die DDR nur aus Erzählungen und das was in den Medien berichtet wurde.
Als erfahrene Krimi und Thrillerleserin, konnte ich mir so einiges recht schnell zusammenreimen, die kompletten Zusammenhänge sah aber auch ich erst zum Ende des Buches, so das die Spannung durch das ganze Buch erhalten blieb.
Auch der Humor kam nicht zu kurz, das erste Mal musste ich über das Wort Tussenequipmentwettkullern schmunzeln, OK es war spät und ich war müde und demenstprechend albern, aber trotzdem ;o) ich liebe dieses Wort.
Die Protagonisten Lisbeth und ihre Kollegen Stefan, Herr Müller, Klaus und Katti sind durchweg sympathisch ( wenn mir auch der Dialekt der Praktikantin Katti auf die Nerven ging, aber das nur am Rande und natürlich außerhalb jeder Wertung), die Autorin beschreibt sie alle sehr liebevoll und detailliert, ich habe sie sehr gern kennengelernt.
Ich rechne der Autorin sehr hoch an, das sie es sich gespart hat Lisbeth eine Liebesgeschichte mit einem Kollegen anzudichten, das lenkt nur von den Ermittlungsarbeiten hat.
Kipp Klapp und du bist tot, verzichtet auf brutale und blutige Details, das hat die Geschichte nicht nötig, sie lebt vom Schicksal der Opfer und Täter, das nicht minder grausam ist als würde es von verstümmelten Leichen nur so wimmeln.
Ich freue mich schon auf das angekndigte nächste Buch der Rachetrilogie und vergebe für Klipp Klapp eine Lesempfehlung.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
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Inhalt: Wenn eine 88jährige Dame der Gesellschaft per Zeitungsanzeige eine männliche Begleitung zum Nacktbadestrand sucht, löst das unweigerlich einen Skandal aus. Ein Skandal den Hedy von Pyritz nicht ...

Inhalt: Wenn eine 88jährige Dame der Gesellschaft per Zeitungsanzeige eine männliche Begleitung zum Nacktbadestrand sucht, löst das unweigerlich einen Skandal aus. Ein Skandal den Hedy von Pyritz nicht nachvollziehen kann, schließlich hat sie keinerlei unangemessenen Hintergedanken. Um ihren Plan durchzusetzen nötigt sie ihren Physiotherapeuten Jan dazu den Führerschein zu machen eigentlich eine Kleinigkeit, die aber Beide dazu bringt ihre verborgensten Geheimnisse zu offenbaren.

Meine Meinung:
Fräulein Hedy träumt vom Fliegen, ist nicht das erste Buch, das ich von dem Schriftsteller Andreas Izquierdo gelesen habe und jedes hat mich auf eine besondere Weise berührt. Bin ich auf mein erstes Buch von ihm ( Apocalypsia) noch durch Zufall gestoßen und war ich bei Das Glücksbüro ein klein wenig skeptisch, weil es ein ganz anderes Genre behandelte, fieberte ich den Nachfolgewerken schon entgegen, genauso war es dann auch bei dem aktuellen Buch, Fräulein Hedy träumt vom Fliegen.
Das Buch erzählt die Geschichte Hedys von Pyritz, die ganz die Tochter ihrer wilden Mutter in dem kleinen Ort Köseritz aufwächst und vom Fliegen träumt, ihre große Liebe kennen lernt und verliert und nach dem 2. Weltkrieg auf den Vater ihrer Tochter trifft. Und wir lernen natürlich Jan kennen, dem liebenswürdigen Physiotherapeuten mit LRS und einem Bruder der ihm nichts als Schwierigkeiten bereitet.
Den jungen Mann und Fräulein Hedy verbindet mit der Zeit eine tiefe und ehrliche Freundschaft, sie sind füreinander wie Familie, mehr als Hannah, Hedys Tochter es je für die alte Dame war, denn aus Gründen die tief in der Vergangenheit verborgen waren, vermochte Hedy nicht der Tochter ihre Liebe zu zeigen.
Das hätte jetzt kitschig werden können, mit einem festen Druck auf die Tränendrüse. Aber weit gefehlt, Hedys bissiger Humor, ihre angeborene Arroganz denen gegenüber die sich für etwas besseres halten und ihre unnachgiebige Härte wenn sie ihre Ziele erreichen wollte und die manchmal im krassen Gegensatz zu ihrer Warmherzigkeit stand, verhinderten das.
Ich habe Hedy und Jan tief in mein Herz geschlossen, ihre Lebensgeschichten so unterschiedlichen sie auch sind, zeugten doch beide davon das man die Hoffnung niemals aufgeben darf, das man auf seine Ziele hinarbeiten muss, so hart es eben geht.
Zum Schreibstil des Autors muss ich nicht wirklich etwas sagen glaube ich, ich hätte nicht schon so viele Bücher von ihm gelesen hätte er mich nicht überzeugt.
Die von ihm geschaffenen Charaktere waren so lebendig beschrieben, das ich besonders bei Fräulein Hedy versucht war zu glauben, er hätte eine leider schon lang verstorbene gute alte Freundin von mir gekannt und sie zum Vorbild genommen, charakterlich glichen sich die beiden Damen wohl bis aufs Haar.

Ich vergebe für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung und freue mich schon auf das nächste Buch.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Redemption Road

Redemption Road - Straße der Vergeltung
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Inhalt: Der Ex-Cop Adrian wird nach 13 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen Mordes einsaß. Er soll Julia, die Mutter Gideons ermordet haben und nur seine Kollegin Elisabeth glaubt an seine Unschuld, ...

Inhalt: Der Ex-Cop Adrian wird nach 13 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen Mordes einsaß. Er soll Julia, die Mutter Gideons ermordet haben und nur seine Kollegin Elisabeth glaubt an seine Unschuld, während alle anderen an sein Schuld glauben und Gideon Rache will für den Tod seiner Mutter und für ein Leben ohne Wärme und Geborgenheit.
Als kurz nach Gideons Entlassung ein weiterer Mord geschieht, dessen Ausführung auf den selben Täter wie vor 13 Jahren hindeutet, gerät Adrian wieder in den Focus der Ermittlungen.

Meine Meinung:
Es gibt Krimis und Thriller, die liest man so weg. Es gibt einen Fall, die Ermittler ermitteln, geraten evtl. selbst noch in Gefahr und am Ende bekommt der Täter seine Strafe, das ist im besten Fall hochspannend und pures Lesevergnügen. Und dann gibt es Bücher wie Redemption Road von John Hart, bei denen ein einfaches, schnelles durchlesen nicht möglich ist, Bücher die eine komplexe Handlung haben, deren Protagonisten so vielschichtig sind, das ein hohes Maß an Konzentration gefordert ist um auch nur annähernd in die Geschichte eintauchen zu können.
Stück für Stück legt der Autor das Innerste seiner Charaktere frei, der Leser erfährt warum z.B. Elisabeth so eine starke Bindung zu Gideon aufbaut, was in ihrer Vergangenheit geschah, das sie eher sich selbst aufgeben würde als zu verhindern das einem schwächeren Leid geschieht.
Hart führt seine Leser auf falsche Fährten, so manches mal dachte ich: Ah so natürlich um im nächsten Moment wieder an völlig andere Beweggründe und Motive zu glauben.
John Harts Sprache, ist schonungslos und offen und doch hatte ich aller Brutalität zum Trotz nie den Eindruck eine bluttriefenden Thrillers.
John Hart ist ein Wortkünstler der seinesgleichen sucht.
Wenn jetzt jemand kommt und sagt: Erzähl mir doch mal die Handlung. Dann muss ich passen, denn um die Handlung zu erzählen müsste ich mit den Protagonisten anfangen, ich müsste Elisabeth, Adrian, Channing, Die Gefängniswärter usw. charakterisieren, ihr Vielschichtigkeit offen legen, die Beweggründe jedes Einzelnen um dann zur Handlung zu kommen die mit so vielen Wendungen und Kniffen aufwartet, wie man es in solch einer Logik nur selten findet. Das kann ich nicht, dafür fehlen mir die Worte. Darum meine Empfehlung: Lesen.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Mutwille

Mutwille
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Inhalt: Paul Schneider ist mit Leib und Seele Lobbyist, er arbeitet für ein Gesundheitsunternehmen das sich UMC nennt. Sein Ziel ist es, unschuldig Erkrankten und Leidenden Zugang zur Bestmöglichen medizinischen ...

Inhalt: Paul Schneider ist mit Leib und Seele Lobbyist, er arbeitet für ein Gesundheitsunternehmen das sich UMC nennt. Sein Ziel ist es, unschuldig Erkrankten und Leidenden Zugang zur Bestmöglichen medizinischen Versorgung zu ermöglichen unabhängig von ihrem sozialen Status.Schneider geht dafür unkonventionelle Wege und schreckt auch nicht davor zurück, Karrieren zu zerstören und die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen . Unterstützt wird er dabei vom Eigentümer der UMC Bruckmeier,dessen Beziehungen bis in die Führungsetagen der Politik reichen. Als in Deutschland ein mutiertes Lassa Fieber Virus ausgebrochen sein soll, sieht sich Schneider fast am Ziel seiner Wünsche, denn plötzlich wird Gesundheit zum höchsten Gut.

Meine Meinung: Als ich gerade die Inhaltsangabe schrieb, wurde mir klar wie schwierig es sein kann die Balance zu halten zwischen: "So viele Informationen herauszugeben wie nötig um Neugierig zu machen und so wenige wie möglich um nicht zu viel zu verraten"
Mutwille ist das Debüt des Autors und ich muss sagen, es ist ihm fast auf ganzer Linie gelungen.
Er hat es geschafft ein Schreckensszenario zu entwickeln, das sich genau so abspielen könnte, würde es zur Wirklichkeit. Millionen Menschen in Angst vor einem Virus den jeder zunächst unentdeckt in sich tragen könnte, für das es kein Gegenmittel gibt und das fast unausweichlich tötet. Panik und die Suche nach dem Schuldigen blieben sicher nicht aus. Und die Politiker würden sicherlich auch in der Realität beschwichtigen und verharmlosen oder die Angst der Bürger weiter schüren und die Stimmung anheizen, je nach dem was sie sich davon versprechen.
Man darf allerdings weder in dieser fiktionalen Geschichte noch in der Realität vergessen wer die Fäden im Hintergrund zieht.
Kai Lüdders erzählt die Geschichte aus der Sicht der jeweils agierenden Person und mit Zeitsprüngen in die Vergangenheit ( Das ist aber jeweils gekennzeichnet), das scheint nur auf den ersten Blick etwas verwirrend, hilft aber sehr die komplexe Story zu verstehen.
Seine Protagonisten sind mal mehr mal weniger detailreich beschrieben, die Hauptpersonen allerdings konnte ich mir ausnahmslos bildlich vorstellen, bei den Randfiguren ist dies auch nicht nötig. Die Story an sich ist, komplex, hochspannend und bedrückend denn genauso kann es passieren, genauso werden die Menschen reagieren, es bleibt nur zu hoffen das im Falle eines Falles an den wichtigen Stellen im Land nicht Profit- und Machtgier an oberster Stelle stehen sondern der Mensch.

Ich vergeben für Mutwille eine absolute Leseempfehlung.