Grundidee super, Umsetzung ausbaufähig.
WindjammerBeschreibung:
Winter 1723
Der Schiffsjunge Evan legt mit seiner Crew in Saint Harbour an. Sein Ziel ist es über den Winter ein neues Schiff zu finden, da er nicht zurück nach Europa kann. Gemeinsam mit ...
Beschreibung:
Winter 1723
Der Schiffsjunge Evan legt mit seiner Crew in Saint Harbour an. Sein Ziel ist es über den Winter ein neues Schiff zu finden, da er nicht zurück nach Europa kann. Gemeinsam mit seinem Freund Lenny nehmen sie sich ein Zimmer. Doch das Hausmädchen Gwen des Gasthauses scheint einen Groll gegen Fremde zu hegen. Während alle mit offenen Armen empfangen werden, stößt Evan auf eine Wand. Er merkt schnell, dass in dem Ort seltsame Dinge vor sich gehen. Während Lenny versucht um die Gunst von Gwen zu werben, steckt Evan seine Nase immer tiefer in Angelegenheiten, die ihn nichts angehen.
Meinung:
Zu Anfang war ich wirklich begeistert von der Geschichte und auch die Idee gefiel mir von vornherein gut. Ins Buch kam ich recht schnell. Tessa Millard hat einen flüssigen und einfachen Schreibstil, der gut bebildert die Umgebung darstellt – ohne jedoch zu langweilen. Man fühlt sich direkt in die Zeit zurück versetzt. Selbst an Spannung mangelt es anfangs nicht, da jeder so seine Geheimnisse hat, die es zu lüften gilt.
Der Fantasyanteil wurde in meinen Augen sehr gut in die Geschichte integriert, sodass alles in gewisser Weise trotzdem noch realistisch wirkt. Das Übernatürliche hat die Autorin in meinen Augen auch sehr gut begründet, da es auf die indianischen Wurzeln, der dort lebenden Personen zurückführt.
Ab der Hälfte des Buchs hatte ich dann so meine Probleme. Der Protagonist wirkte mehr oder weniger wie ein kleines Hündchen. Obwohl er von Gwen nicht wirklich was will, so redet er es sich ein, rennt er ihr dennoch hinterher.
Zudem erfährt man zwar viel über Gwen, aber Evan kommt ganz klar zu kurz. Das ist sehr schade, da die Geschichte aus seiner Sicht spielt. Hier hätte ich mir etwas mehr Zeichnung des Charakters gewünscht. Er plagt sich nur mit Gedanken herum, die ihn sehr naiv wirken lassen, aber als Mensch bekommt er kaum Kontur.
Fazit:
Die Grundidee ist gut, der Anfang sehr gut gelungen, doch nach der Hälfte wird es etwas träge. Ich konnte somit nur einen mäßigen Zugang zu der Geschichte finden.