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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Historische Interpretation der Artus-Saga im Jahr 450 nChr. - war mir zu eintönig und zu wenig fesselnd.

Die Krönung Pendragons
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Bereits in den 90er Jahren veröffentlich, erhält Helen Hollicks Pendragons Banner-Trilogie im Sadwolf Verlag nun eine deutsche Neuauflage.
Der erste Band "Die Krönung Pendragons" greift die Kindheit und ...

Bereits in den 90er Jahren veröffentlich, erhält Helen Hollicks Pendragons Banner-Trilogie im Sadwolf Verlag nun eine deutsche Neuauflage.
Der erste Band "Die Krönung Pendragons" greift die Kindheit und Jugend von Artus Pendragon auf.
Es wird erzählt, wie er die junge Guninever kennen und lieben lernt, wie er seine wahre Abstammung erfährt und wie er sich über die Jahre zum klugen, politischen Visionär entwickelt.

Mit ca. 640 Seiten ist das Buch ein ziemliches Brett.
Die Autorin schreibt flüssig und gut verständlich. Dabei liegt ihr Fokus vor allem auf der genau recherchierten Darstellung der historischen Gegebenheiten um 450 nach Christus in Britannien.
Fantastische Elemente der Artus-Saga, wie Zauberer, Elfen oder alte Götter tauchen nur im Aberglauben der Figuren manchmal auf.

Neben großen Schlachten (ohne übermäßiges Splattern) behandelt das Buch vor allem die großen und kleinen Intrigen, die sich um die Krone Britanniens entwickeln.
Die Figuren sind realistisch und detailreich ausgearbeitet. Wobei mir der junge und sehr jähzornige Artus schon so manches Mal ziemlich auf den Nerv gegangen ist.
Guninever dagegen ist eine selbstständige, selbstbewusste und für ihre Zeit sehr ungewöhnliche junge Frau, die mich sehr begeistert hat.

Das eBook, das ich lesen durfte enthielt leider immer wieder einige Rechtschreib- und Satzbaufehler und an einigen Stellen einfach falsche Wörter. Das hat meinen Lesefluss leider immer wieder ins Stocken gebracht.
Für Leser, die historische Romane mögen und auf die mystischen Elemente der Artus-Saga verzichten können ist das Buch sicher interessant. Mir persönlich war es zu langatmig und eintönig.
Vielleicht bessert sich das im zweiten Teil, wenn Artus sein legendäres Königreich aufbaut. Bisher ist die Pendragons Banner-Trilogie leider eher nichts für mich.
Ich mag die fantastischeren Interpretationen lieber.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Der Zauber der Musik gegen die Macht der Liebe

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
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"Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" war das erste Buch von der Autorin Rachel Joyce, welches ich gelesen habe.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und fließt wie ein ruhiger Bach einfach ...

"Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" war das erste Buch von der Autorin Rachel Joyce, welches ich gelesen habe.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und fließt wie ein ruhiger Bach einfach dahin. Teilweise habe ich nicht mal gemerkt, wie weit ich schon gelesen hatte.
Allerdings muss ich sagen, dass die Handlung auch einige Längen hatte. Dies liegt wohl vor allem daran, dass Frank kein ganz unkomplizierter Mann ist. Er ist emotional sehr festgefahren und jeder Wandel in seinem beschaulichen Leben wirft ihn heftig aus der Bahn. Daher versucht er immer wieder stur Änderungen zu ignorieren oder zu umgehen.

Das die Handlung zum Großteil im England des Jahres 1988 spielt (später dann im Jahr 2009) bedarf es eigentlich keiner großen Erklärungen zum Setting.
Handlungsorte werden vor allem dann detailliert beschrieben, wenn es die Stimmung zulässt.
Ansonsten ist die Geschichte sehr auf die Charaktere fixiert und behandelt vor allem deren emotionalen Zustand.

Allerdings bleiben die Charaktere eher Schablonen mit netten und lustigen Schrullen aber nur wenig Tiefe. Einzig Frank bekommt eine ausführliche Kindheit. Über die Hintergründe der anderen Figuren erfährt man nur sehr wenig bis garnichts.
Um im Buch zu „versinken“ brauchte persönlich ich das auch nicht wirklich.

Zwar steht für Frank die Musik immer im Vordergrund, aber trotzdem hätte ich mir mehr von seiner Magie gewünscht. Je näher er die Frau in Grün kennen lernt, desto mehr wird deutlich, dass das Buch eine Liebesgeschichte sein möchte.
Da das nicht wirklich mein Genre ist, hat mir dann irgendwann der Musikladen und Franks besondere Fähigkeit gefehlt.

Isgesamt war "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ein entspanntes und teilweise sehr ergreifendes Lesevergnügen für ruhige Winterabende auf der Couch.
Es hat mich nicht umgehauen, aber es war sehr nett.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Zwischen Jurte, Abenteuertrip und Kulturschock

Mongolei
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Das Buch „Mongolei - Schlafen im 1000-Sterne-Hotel„ von Sibyl Quinke ist ein persönlicher Reisebericht der Autorin über zwei ihrer Reisen in besagtes, asiatisches Land.

Geschildert werden Erfahrungen ...

Das Buch „Mongolei - Schlafen im 1000-Sterne-Hotel„ von Sibyl Quinke ist ein persönlicher Reisebericht der Autorin über zwei ihrer Reisen in besagtes, asiatisches Land.

Geschildert werden Erfahrungen aus über Land, Leute, einheimische Verpflegung und den Kulturschock westeuropäischer Reisender im fernen Asien.
Vom Kamelreiten, den technischen und sanitären Standards des Landes bis hin zur Übernachtung in der Jurte, beschreibt die Autorin persönliche Eindrücke und witzige Anekdoten, die man auf so einer abenteuerlichen Reise ins eher Unbekannte erlebt.
Ergänzt wird das Buch durch mehrere farbige Fotos.

Von Letzteren hätte ich mir mehr und vor allem größere gewünscht. Das Buch hat etwa die Größe eine LTB mit ca. 210 Seiten. Da fällt es bei einigen Abbildungen schon schwer zu erkennen, was der Fotografierende dem Betrachter zeigen wollte.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Autorin gibt sich große Mühe dem Leser ein ausführliches Bild über die Mongolei zu geben und lockert das Ganze mit schönen Erinnerungen und witzigen Anekdoten auf.
Mein Fall war es leider nicht, denn das Buch schafft einfach nicht, was ein Film oder besser eine eigene Reise schafft.
Diese faszinierende WOW-Gefühl, dass man beim Reisen in ferne Länder bekommt.
Für Liebhaber von Reiseberichten aber sicher interessant.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Interessanter Genre-Mix mit Startschwierigkeiten.

Der Prinz der Elfen
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Fairfold grenzt an das magische Elfenreich. Seit Jahrzehnten steht dort, mitten im Wald, ein gläserner Sarg, in dem ein Elfenprinz schläft – von Touristen begafft und von der Bevölkerung argwöhnisch beäugt. ...

Fairfold grenzt an das magische Elfenreich. Seit Jahrzehnten steht dort, mitten im Wald, ein gläserner Sarg, in dem ein Elfenprinz schläft – von Touristen begafft und von der Bevölkerung argwöhnisch beäugt. Seit Kindertagen fühlen Hazel und Ben sich zu dem schlafenden Jungen hingezogen.
Doch als eines Tages der Sarg leer ist, werden die Geschwister in einen Machtkampf der Elfen gezogen. Und Hazel muss die Rolle annehmen, die sie sich als Kind immer erträumt hat…

Viele Leser haben die Autorin gelobt. Ich kannte sie bisher noch nicht und war daher sehr gespannt auf das Buch. Der Klappentext und das wirklich interessant gestaltete Cover haben mich angezogen. Der Einstieg war dann aber etwas holperig und der Erzählstil etwas gewöhnungsbedürftig.
Zeitsprünge, die die Kindheit und frühere Erlebnisse der Geschwister schildern, machen es schwierig den Einstieg in die Handlung zu finden. Zwar erfährt man so sehr viel über die beiden Protagonisten, aber man hat teilweise Schwierigkeiten alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dieses Durcheinander wird auch erst ziemlich am Ende aufgelöst.
Zwischenzeitlich zieht sich die Handlung ziemlich in die Länge.
Bis der Prinz aufwacht dauert es eine ganze Weile. Und bis man das wie und warum erfährt, dauert es nochmal.
Gegen Ende nimmt die Story richtig fahrt auf, und was mir, im Vergleich zur ersten Hälfte, etwas zu schnell. Etwas mehr Tempo hätte dem Anfang sicher ganz gut getan.

Die beiden Protagonisten Hazel und Ben fand ich interessant. Hazel wirkt nach außen selbstbewusst und unabhängig, aber im inneren ist alles anders.
Das mag einigen Lesern sehr anstrengen erscheinen. Ich finde Charaktere dieser Art immer eher interessant, weil man nie genau weiß, was sie als nächstes tun.
Ihr schwuler Bruder Ben hat mit seiner speziellen Gabe zu kämpfen und übernimmt eher den zurückhaltenden Part. Zwischenzeitlich kam er mir ein bisschen vor wie die Jungfrau in Nöten. Aber er ist auf seine ganz eigene Art ein Held.

In der Story haben sich zwei verschiedene Konzepte vermischt.
Zum Einen der Konflikt mit den Elfen und dem Erlkönig und der Frage „Sind die Elfen wirklich immer böse?“
Zum Anderen findet man viele Elemente einer Coming-of-Age- und Teeny-Love-Story. Wenn man eine reine Fantasy-Story erwartet, ist das etwas irritierend.
Die beiden Stränge haben sich aber mit der Zeit recht gut verbunden und eine interessante Geschichte erschaffen.

Das Buch war anders als ich erwartet hatte. Und es ist auch anders als das, was ich normalerweise lese. Aber ich fand es deshalb nicht schlecht.
Das Tempo und der Aufbau der Handlung war gewöhnungsbedürftig. Aber die Charaktere waren interessant. Und zum Ende hin konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

An dieser Stelle ein Hinweis für überbesorgte Jung-Eltern: LEST DAS BUCH NICHT!!!
Oder nur, wenn ihr euch von Elternfiguren, die ihre Kinder komplett vernachlässigen nicht die Story verderben lasst. Ich kann mir vorstellen, dass die Eltern von Hazel und Ben einer jungen Mutter schonmal das Blut in Wallung bringen können.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Drama-Krimi-Horror-Mix

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ragdoll ist das Debut von Daniel Cole und der Beginn seiner Thriller-Serie.

Ein Killer versetzt die ganze Stadt in Angst. Dein Name steht auf seiner Liste. Mit dem Datum deines Todes. Dein letzter Tag ...

Ragdoll ist das Debut von Daniel Cole und der Beginn seiner Thriller-Serie.

Ein Killer versetzt die ganze Stadt in Angst. Dein Name steht auf seiner Liste. Mit dem Datum deines Todes. Dein letzter Tag ist nah. Und fliehen ist zwecklos…

Der Einstieg ist mir recht gut gelungen. Der Fall um die Flickenpuppe aus Leichenteilen beginnt sehr spannend. Nach und nach lernt man das Ermittlerteam kennen und erfährt einiges über die tragische Vergangenheit verschiedener Mitglieder.
Die Erzählungen und Nebenhandlungen rund um diese Vergangenheit und die daraus entstandenen emotionalen Schäden und Konflikte arten dann aber immer mehr in ein großes Drama aus. Das lenkt den Leser gefühlt sehr stark von den Ermittlungen im Ragdoll-Fall ab.
Interessant wurde es für mich dann wieder im letzten Viertel, wo die Auflösung des Falles sich langsam vor dem Leser entspinnt und man beginnt zu durchschauen, was die Nebenhandlungen und Ablenkungen bezwecken sollten.

Der Sprach- und Erzählstil erscheint mir insgesamt sehr passend für die Handlung. Der Autor beschreibt die Ragdoll und die Todeskämpfe der anderen Opfer sehr anschaulich und grausam.
Er bringt die Emotionen und Konflikte seiner Protagonisten sehr realistisch und nachvollziehbar rüber. Der schnodderige und raue Umgang der Ermittler untereinander wirkt niemals aufgesetzt.

Allerdings muss man sich auf dieses komplexe Geflecht aus Konflikten, Nebenhandlungen und Emotionen einlassen können. Die Handlung schreitet teilweise recht langsam voran und man braucht Geduld um den Täter ausfindig zu machen.
Insgesamt für mich ein solides aber nicht ganz unkompliziertes Debut. Ich bin gespannt, was noch folgen wird.