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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2018

Schöne Grundidee

Noras Welten
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"Noras Welten- Durch den Nimbus" von Madeleine Puljic ist ein Fantasyroman.
Wie man sich durch den Titel sicherlich schon denken kann, ist Nora die Hauptprotagonistin. Sie hat eine besondere Gabe: In jeden ...

"Noras Welten- Durch den Nimbus" von Madeleine Puljic ist ein Fantasyroman.
Wie man sich durch den Titel sicherlich schon denken kann, ist Nora die Hauptprotagonistin. Sie hat eine besondere Gabe: In jeden Text, den sie liest "fällt" sie hinein und wird so ein Teil seiner Handlung. Was sich nach einem Spaß anhört ist für sie furchtbar: Sie kann diese Gabe nämlich nicht steuern.
Als sie Hilfe bei Ben sucht passiert es wieder: Die Beiden landen in einer mittelalterlichen Fantasywelt.
Das Cover gefällt mir sehr gut; Es ist hübsch und passt zum Inhalt des Buchs. Auch zwischen den Buchdeckeln gibt es schöne Illustrationen, die auf die kommenden Kapitel einstimmen. Diese liebevolle Gestaltung gefiel mir sehr gut.
Der Schreibstil ist einfach, so kann man der Handlung und auch den Dialogen problemlos folgen.
Die Handlung ist anders, als von mir erwartet: Noras Gabe steht nicht, im Mittelpunkt. Primär geht es in dem Roman darum, wie die Beiden in dem mittelalterlichen Setting zurechtkommen. Zumal sich diese Fantasywelt, zu dem Zeitpunkt ihrer Ankunft, in einer präkeren politischen Lage befindet. Die Handlung spielt zum größten Teil in dieser Welt.
Als Fazit kann ich getroßt sagen, dass ich mir unter dem Roman etwas anderes vorgestellt habe. Das empfand ich aber nicht negativ, im Gegenteil: So wurde ich immer wieder von Wendungen überrascht und der Roman blieb spannend.
Da es sowohl actiongeladene, als auch romantische Szenen gibt, kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der solche Fantasyromane gerne liest.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein neugestaltetes Märchen

Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv
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"Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv" von Ruth Fuchs (erschienen beim Raposa- Verlag) ist ein Kriminalroman.

Eine Prinzessin, die bei sieben Zwergen lebt, wird tot aufgefunden. Für ihre Mitbewohner ...

"Gestatten, Erkül Bwaroo, Elfendetektiv" von Ruth Fuchs (erschienen beim Raposa- Verlag) ist ein Kriminalroman.

Eine Prinzessin, die bei sieben Zwergen lebt, wird tot aufgefunden. Für ihre Mitbewohner ist klar: Ihre Stiefmutter hat sie vergiftet. Jedoch glaubt ihnen die Menschenpolizei nicht und auch deren zwergischen Kollegen sind nicht zu überzeugen. Um doch zu beweisen, dass es Mord war, engagieren sie den Elfendetektiv Erkül Bwaroo. Dieser nimmt seine Arbeit sehr ernst und macht sich sofort an die Ermittlungsarbeit.

Der Roman beginnt ähnlich, wie das bekannte Märchen "Schneewittchen". Wer nun einen Abklatsch des Märchens erwartet ist auf dem Holzweg; Denn die Handlung wird mehr und mehr zu einem eigenständigen Krimi, der nichts mehr mit dem Märchen zu tun hat. Neben den Parallelen zu "Schneewittchen" gibt es auch noch Anspielungen zu anderen, berühmten Werken. Mir hat es im Verlauf der Geschichte Spaß gemacht diese zu entdecken und den richtigen Büchern zuzuordnen.

Das Cover ist verspielt, passt aber zu dem Inhalt des Buchs.

Die Handlung ist spannend und wartet mit vielen unvorhergesehenen Wendungen auf. Witzige Stellen lockern die Stimmung auf. Bwaroos Ermittlungen bestehen zum größten Teil aus Zegenbefragungen; So gibt es in dem Buch unzählige Dialoge. Dadurch werden eine Menge Personen vorgestellt und manchmal ist es schwer dabei den Überblick zu behalten. Dafür erhält man einen tiefen Einblick in das Denken der Protagonisten. Nach und nach klärt sich dadurch immer mehr auf, was passiert sein könnte. Trotzdem ist das Ende überraschend und unvorhergesehen.

Alle Charaktere, die vorgestellt wurden, sind einzigartig. Jeder hat teils witzige, teils skurrile Eigenheiten, die sie realistisch machen.

Die Sprecherin, die das Hörbuch vertonte, ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sie hat eine ungewohnte Art, bestimmte Worte zu betonen. So wird schnell mal aus einem "Herr" ein "Heer". Zwar kann man durch den Kontext schnell entschlüsseln, welches Wort gemeint war, aber es ist trotzdem etwas störend.

Alles in allem ist der Roman sehr gelungen und spannend. Deswegen kann ich den Krimi auch jedem empfehlen, der etwas Ungewöhnliches sucht, das vernab des Mainstreams ist. Da die Handlung weder übertrieben gewalttätig, noch blutig ist, kann ich dieses Buch auch getroßt jüngeren und zartbesaiten Hörern empfehlen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein ungewöhnlicher Krimi

Nichts drin
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"Nichts drin?" von Irene Matt ist ein Kriminalroman.
Kurz hintereinander begehen eine junge Frau und ein Bankmanager Selbstmord. Auch wenn die Ermittlerin Alexandra Rau ein schlechtes Bauchgefühl hat, ...

"Nichts drin?" von Irene Matt ist ein Kriminalroman.
Kurz hintereinander begehen eine junge Frau und ein Bankmanager Selbstmord. Auch wenn die Ermittlerin Alexandra Rau ein schlechtes Bauchgefühl hat, kann sie keine Fremdeinwirkung feststellen. Doch ein verlorener Ohrring bringt die Wendung in dem Fall.
Das Buchcover ist schlicht, aber passend zum Inhalt des Romans.
Der Schreibstil ist klar und schnörkellos. So kann man dem Geschriebenen problemlos folgen, auch wenn es um komplexere Themen, wie die Homöopathie oder eine Gerichtsverhandlung geht. Dabei wurde sehr viel Wert auf Realismus gelegt: Sowohl die Arbeit der Kommissare, als auch die des Richters und Anwalts wurden wirklichkeitsgetreu und detailliert beschrieben. Auch die Protagonisten erscheinen durch ihre individuellen Charakterzüge lebensecht. Besonders die beiden Ermittler sind sehr plastisch beschrieben: Sie haben Hobbys, Vorlieben und reflektieren ihren Beruf. Gerde diese Gedankengänge der Protagonisten sind teilweise sehr philosophisch. Das regt den Leser zum Nachdenken an, ist aber an manchen Stellen etwas langatmig.
Dieser Krimi ist weder actiongeladen, noch blutig, weswegen er auch für jüngere und zartbesaitete Leser gut geeignet ist. Hauptaugenmerk wurde eher auf die Frage gelegt, was gerecht ist, (sowohl unter moralischen, als auch gesetzlichen Gesichtspunkten), als auf die Ermittlungsarbeit selbst. Das macht den Roman zu etwas Besonderem. Auch die Mordmethode hebt sich von anderen Krimis ab.
Als Fazit kann ich getroßt sagen, dass mich dieser Roman in vielerlei Hinsicht überrascht und zum Nachdenken gebracht hat. Ich kann ihn allen ans Herz legen, die ein Buch suchen, dass nicht dem Mainstream folgt, oder nachdenkliche und philosophische Werke mögen. Lesern, die einen actiongeladenen Kriminalfall vorziehen, kann ich dieses Buch hingegen nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Kurzweilig, fesselnd, spannend

Leere Realität
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"Leere Realität" von Vanessa Heintz (erschienen bei Rabenwald) ist ein kurzer Psychothriller, der 100 Seiten umfasst.
Seit Julia die Exfreundin ihres Mannes kennenlernte, ist nichts mehr, wie es war: Hochzeitsbilder ...

"Leere Realität" von Vanessa Heintz (erschienen bei Rabenwald) ist ein kurzer Psychothriller, der 100 Seiten umfasst.
Seit Julia die Exfreundin ihres Mannes kennenlernte, ist nichts mehr, wie es war: Hochzeitsbilder verschwinden von ihrem Platz und Wasser kocht unbeaufsichtigt auf dem Herd. Das kuriose daran: Nur Julia kann diese Ereignisse sehen. Bis ihr Mann nach Hause kommt ist alles wieder an seinem Platz. Wird Julia verrückt? Oder steckt doch die Exfreundin mit ihrem stechenden Blick dahinter?
Das Buch ist kurz und kompakt. Das macht es zu einem idealen Begleiter für unterwegs, da es aufgrund seiner Größe, in jede Hand- und Hosentasche passt.
Der Schreibstil passt zu der kürze des Romans: Er ist prägnant und schnörkellos. Trotzdem werden Julias Emotionen und Gedanken eindrücklich beschrieben. So kann man sich als Leser gut in ihre Situation hineinversetzen. Besonders das beklemmende Gefühl, das entsteht, sobald sie ihr Haus betritt, ist gut herausgearbeitet und beim Lesen fast greifbar.
Das Ende ist überraschend, jedoch auch sehr gewaltvoll. Hat man kein Problem mit blutigen Szenen, so ist "Leere Realität" eine spannende und kurzweilige Lektüre, die für ein wenig Zerstreuung sorgt.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Humorvoll und detailverliebt

Die Sonnenseite des Schneemanns
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"Die Sonnenseite des Schneemanns" von Sebastian 23 (erschienen bei Lectora) ist ein humorvoller Roman voller Metaphern, Anspielungen und witzigen Aufzählungen.

Das ungewöhnlichste an dem Hauptprotagonist ...

"Die Sonnenseite des Schneemanns" von Sebastian 23 (erschienen bei Lectora) ist ein humorvoller Roman voller Metaphern, Anspielungen und witzigen Aufzählungen.

Das ungewöhnlichste an dem Hauptprotagonist Ian ist wohl die Schreibweise seines Namens; Ausgesprochen wird dieser nämlich wie "Jan". Ansonsten läuft bei ihm alles regelkonform und gleich. So ist sein ganzes Leben zeitlich durchgetaktet und selbst beim Klogang wird auf die Uhr geschaut. Das vollkommene Gegenteil von ihm ist wohl Luise: Sie lebt einfach in ihren Tag hinein, ohne an Konsequenzen oder ihre Zukunft zu denken. Trotzdem scheint es schon fast Schicksal zu sein, als sich die Beiden über den Weg laufen... Oder doch bloß die Ironie des Schicksals?!

Der Schreibstil ist recht ungewöhnlich. Das kommt wahrscheinlich daher, dass der Autor ein bekannter Poetryslammer ist. Denn der Text ist voller Metaphern, Anspielungen und Aufzählungen. Meist sind sie witzig, jedoch stören sie meiner Meinung nach, auch manchmal den Lesefluss: Besonders dann, wenn sie kaum etwas mit dem Inhalt des Buch zu tun haben oder sich ähneln.

Die Story selbst ist vorhersehbar und dadurch leicht zu verstehen. Alles wirkt eher wie eine Parodie eines Liebesromans, denn einer Liebesgeschichte selbst. Zusammen mit dem ironischen Unterton ließt sich das Buch jedoch trotzdem flüssig. Nur an wenigen Stellen fand ich die Handlung etwas langatmig.

Als Fazit kann man sagen, dass der Roman für alle ein Hauptgewinn ist, die etwas ungewöhnliches, witziges und ironisches suchen, dass definitiv nicht zum Mainstream gehört. Alle anderen, die eine originelle Liebesgeschichte suchen werden hier eher enttäuscht sein.