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Veröffentlicht am 28.02.2018

Sehr tiefgründig

Die Geigerin vom Holstentor
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"Die Geigerin vom Holstentor" von Dieter Bührig (erschienen beim Eckpunkt- Verlag) ist ein historischer Roman.

Der Roman spielt um 1860 in Lübeck. Das Holstentor soll für ein moderneres Stadtbild weichen, ...

"Die Geigerin vom Holstentor" von Dieter Bührig (erschienen beim Eckpunkt- Verlag) ist ein historischer Roman.

Der Roman spielt um 1860 in Lübeck. Das Holstentor soll für ein moderneres Stadtbild weichen, doch längst nicht alle Lübecker wollen das Wahrzeichen missen und wehren sich gegen dieses Vorhaben.

Vor diesem Hintergrund spielt die magische Geschichte von Noelle. Seit die junge Frau für sich selbst sorgen muss, spielt sie vor dem Holstentor Geige. Dort verzaubert sie Tag um Tag ihre Zuhörer und berührt deren Herz direkt mit ihrer Musik. Doch sobald sie die Geige weglegt, fällt es ihr schwer mit anderen Menschen umzugehen und ihre Gefühle mitzuteilen.

Der Roman ist sehr detailliert beschrieben. Besonders die Szenen, die von der Musik handeln sind mit viel Herzblut geschrieben. Die Melodien und Harmonieren werden so eindrucksvoll beschrieben, dass man sie sich beim Lesen problemlos vorstellen kann. Jedoch sollte man schon ein wenig musikaffin sein, sonst könnten gerade diese detailverliebten Beschreibungen für Langeweile sorgen.

Noelles Persönlichkeit ist sehr ungewöhnlich. Auf den ersten Blick erscheint sie unsympathisch und abweisend. Erst nachdem man sie einige Kapitel über begleitet hat, bemerkt man, wie zerbrechlich sie doch ist. Sie ist eine sehr facettenreiche Persönlichkeit, die, so scheint es, sich manchmal selbst im Weg steht. Das macht sie meiner Meinung nach sehr realistisch, da man sie nicht auf eine Eigenschaft oder einen Charakterzug reduzieren kann.

Aber auch die anderen Protagonisten warten mit einer plastischen Persönlichkeit auf.

Mir hat der Roman sehr gefallen. Der historische Aspekt ist sehr unterhaltsam in Noelles Geschichte eingeflochten.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Ein tolles Finale!

Verrat am Elfenparadies
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"Verrat am Elfenparadies" von Oliver Jungjohann ist der dritte und letzte Band der "Wasserfall- Trilogie"; Einer Fantasyreihe für Kinder.

Finja und ihre Freunde wollen das Geheimnis um das mysteriöse ...

"Verrat am Elfenparadies" von Oliver Jungjohann ist der dritte und letzte Band der "Wasserfall- Trilogie"; Einer Fantasyreihe für Kinder.

Finja und ihre Freunde wollen das Geheimnis um das mysteriöse Schiffswrack in der Elfenwelt näher erkunden. Es ist 1873 auf Grund gelaufen, genauer gesagt: Es ist auf einem Berg auf Grund gelaufen und liegt nun hoch oben. Die Besatzung ist bis heute verschwunden.

Dieses Unterfangen braucht jedoch etwas Vorbereitungszeit, da dieser Aufenthalt in der Elfenwelt länger werden wird. Doch trotz sorgfältiger Planung wurden die Freunde dieses Mal gesehen, als sie die Elfenwelt betreten. Wird das Geheimnis dieser Welt nun der Öffentlichkeit preisgegeben? Und was ist nun mit dem Wrack und der Besatzung?

"Verrat am Elfenparadies" fängt da an, wo "Das Geheimnis der Night Sky" (der zweite Band der "Wasserfall- Trilogie") endete. Das bedeutet, dass der Leser gleich wieder mitten im Geschehen ist, ohne störende oder langweilige Abstätze lesen zu müssen, die das Vergangene nochmals zusammenfassen und wiederholen. Jedoch wird es für Neueinsteigen schwierig, wenn nicht gar unmöglich, hier in die Reihe einzusteigen: Sie sollten wirklich mit dem ersten Band beginnen, um der Handlung folgen zu können.

Schnell laufen alle Fäden aus den vorangegangenen Bänden zusammen und geben diesen einen tieferen Sinn. Die Handlung schließt sich und alle Fragen, die bis dahin offen waren, werden nun beantwortet. Daran gefällt mir besonders, dass manche Aussagen und Andeutungen, die in den anderen Bänden gemacht wurden, nun in einem anderen Licht erscheinen. Es macht Spaß diese versteckten Hinweise zu entdecken.

Die Handlung ist spannend und lesenswert. Die Abenteuer, die Finja und Co. erleben, sind abwechslungsreich, regen aber auch zum Nachdenken an. Tiefgründige Themen werden angesprochen, aber rücken nicht in den Vordergrund. Im Gegenteil: sie fügen sich in die Story ein, ohne zu langweilen oder gar mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen.

Das Highlight war für mich aber die Personenentwicklung. Die Protagonisten altern im Laufe der Trilogie. Dadurch verändert sich ihr Handeln und Denken. Auch ihre Prioritäten sind nun andere. Das macht sie sehr realistisch und lebensecht. Es macht Spaß, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und fast ist es etwas traurig, sie nun, nach dem Finale der Trilogie, ziehen zu lassen.

Dieses Buch ist für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Es wartet mit einer komplexen, aber kindgerechten Geschichte auf. So werden sicherlich auch Lesemuffel angelockt, da sie wissen wollen, wie die Geschichte weitergeht. Es gibt mehrere Bilder in dem Buch, die das Geschehene nochmal schön untermalen. Diese fügen sich gut ein und sehen einfach nur hübsch aus. Aber auch Erwachsenen kann ich dieses Buch nur empfehlen: Es ist keineswegs infantil geschrieben und daher zumindest für Fantasyfans ein lensenswertes Werk.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Ich liebe diese Reihe!

Salwidizer / Amaranth – eine Legende
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"Amaranth- eine Legende" von A. B. Schuetze ist (laut Klappentext) eine Mischung aus Fantasy, Mystic, Horror, Thriller, Magie und Liebe. Das ist eine gute Einschätzung, denn man kann dieses Buch keineswegs ...

"Amaranth- eine Legende" von A. B. Schuetze ist (laut Klappentext) eine Mischung aus Fantasy, Mystic, Horror, Thriller, Magie und Liebe. Das ist eine gute Einschätzung, denn man kann dieses Buch keineswegs in eine Schublade stecken.
Die Hauptprotagonistin Helena beschäftigt sich schon ihr Leben lang mit Legenden und Mythen. Als sie den attraktiven Manuel kennenlernt, wird sie mehr und mehr selbst zum Teil einer Legende; In der es um die wahre Liebe, Edelsteine und eine andere Welt geht... Ist das alles nur ein Traum oder doch ein großes Abenteuer?!
Das Cover ist schlicht, aber chick.
"Amaranth- eine Legende" ist schon der dritte Band, der sich um die Salwidizer dreht. Es handelt sich jedoch um eine abgeschlossene Geschichte. Alle Informationen, die wichtig für den Fortgang der Handlung sind, werden in diesem Buch genannt; Vorkenntnise von den vorangegangenen Bänden sind also nicht nötig.
Da diese Infos in die Handlung miteingeflochten wurden, fühlt es sich für den Kenner der Reihe jedoch nicht wie eine Wiederholung an. Im Gegenteil: Sie wirken eher wie kleine Denkstüzen.
Die Charaktere sind allesamt sympathisch und lebensecht beschrieben. Was mir besonders gefallen hat war, dass es mit den Hauptprotagonisten der vorangegangenen Bände ein Wiedersehen gibt. Sie nehmen jedoch nur einen kleinen Teil im Buch ein und stehlen dessen Hauptcharakteren keineswegs die Show.
Die Handlung selbst ist spannend. Durch unvorhergesehene Wendungen bleibt sie das auch das ganze Buch über. Trotzdem gibt es auch Immer wieder Szenen, in denen das Tempo der Geschichte verlangsamt wird. Diese sind eher romantisch und lassen sowohl dem Leser, als auch den Protagonisten Zeit zum Durchatmen.
Wie ich schon gesagt habe, lässt sich dieses Buch nicht in eine bestimmte Schublade stecken. Gerade Leser, die das schätzen, werden viel Spaß mit "Amaranth" haben.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Ein gelungener Auftakt

Mondtochter
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"Mondtochter" von Lia Haycraft ist der erste Band der Fantasyreihe "Die Nacht der Elemente".
Die Hauptprotagonistin Lucija versteht die Sprache der Raben und ist sogar mit einer Krähe befreundet. Kein ...

"Mondtochter" von Lia Haycraft ist der erste Band der Fantasyreihe "Die Nacht der Elemente".
Die Hauptprotagonistin Lucija versteht die Sprache der Raben und ist sogar mit einer Krähe befreundet. Kein Wunder, dass sie einen interessanten Mann nicht irgendwo kennen lernt, sondern auf einem Friedhof. Dass eine Kundin ihr nach dem Leben trachtet ist jedoch selbst für sie ungewöhnlich. Was steckt da nur dahinter?
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Da es sich um den Auftakt einer Serie handelt, bekommt der Leser viel Informationen. Trotzdem wirken diese Beschreibungen weder aufgesetzt, noch sind sie langweilig. Im Gegenteil: Die Handlung ist spannend und nimmt den Leser mit in eine fantastische Welt.
Die Protagonisten sind sympathisch und realistisch beschrieben. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Charakter, der sowohl aus positiven, als auch negativen Eigenschaften; Genau das macht sie so plastisch.
Ich kann den Roman jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer neuen Fantasyreihe ist.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Gibt einen historischen & kulturellen Einblick

Das Rätsel von Flatey
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"Das Rätsel von Flatey" von Viktor Ingólfsson (erschienen bei Edition Nova) ist ein Kriminalroman, der auf Island spielt.
Nach dem Studium arbeitet Kjartan als Bevollmächtigter des Bezirksamtsmann, bevor ...

"Das Rätsel von Flatey" von Viktor Ingólfsson (erschienen bei Edition Nova) ist ein Kriminalroman, der auf Island spielt.
Nach dem Studium arbeitet Kjartan als Bevollmächtigter des Bezirksamtsmann, bevor er seine Stelle in einer Kanzlei antritt. Dieser Job führt ihn auf die kleine und abgelegene Insel Flatey. Dort wurde eine verweste Leiche gefunden. Er soll sich nun darum kümmern, dass diese überführt wird und bestenfalls feststellen, um wen es sich handelte, bzw. wie derjenige umkam. Die Gespräche, die er zwecks seiner Recherche durchführt, drehen sich immer wieder um eine alte Sagensammlung, die Flateys ganzer Stolz ist. Kann das Zufall sein oder hat der mysteriöse Todesfall etwas mit dem wertvollen Schriftstück zu tun?
Das Buchcover gefällt mir sehr. Es zeigt eine aufgebrachte See und ein kleines Boot; Beides passt perfekt zum Inhalt des Buchs.
Auf den ersten Seiten sind mehrere Landkarten gedruckt. Sie helfen dem Leser, sich zwischen all den fremdländisch klingenden Ortsnamen zurechtzufinden. Leider sind sie etwas klein, so dass man nur mit Mühe alle Details und Namen zu erkennen kann.
Der Roman iet vollkommen unblutig und gewaltfrei, weswegen er auch für jüngere und zartbesaitete Leser geeignet ist.
Besonders gut hat mir gefallen, dass so viel Wert auf einen historischen und kulturellen Bezug gelegt wurde. Der Roman spielt größtenteils im Jahre 1960 auf einer kleinen isländischen Insel. Durch den Roman bekommt man einen guten Einblick in das alltägliche Leben dort, aber auch in die damals vorherrschende, politische Lage. Man kann so beim Lesen viel über die isländische Mentalität lernen. Trotzdem ist der Roman weder trocken, noch langatmig. Im Gegenteil: Die Handlung strebt in einem angenehmen Tempo voran.
Das Ende ist unerwartet, aber gut gelungen.
Ich kann dieses Buch nur jedem Leser ans Herz legen, der einen ungewöhnlichen Krimi sucht und/oder gerne einen Einblick in die isländische Geschichte hätte. Leser, die einen rasanten und actiongeladenen Kriminalfall suchen, werden jedoch nicht auf ihre Kosten kommen.