Nichts für schwache Nerven
Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)Cover:
Das komplett schwarze Cover mit dem simplen aber ausdrucksstarken roten Seil im Hintergrund, wirkt auf den ersten Blick sehr düster und passt perfekt zum Buchtitel. Insgesamt orientiert sich die ...
Cover:
Das komplett schwarze Cover mit dem simplen aber ausdrucksstarken roten Seil im Hintergrund, wirkt auf den ersten Blick sehr düster und passt perfekt zum Buchtitel. Insgesamt orientiert sich die Gestaltung am ersten Band, was mir gefällt, da die Bücher so auch optisch gut zusammen passen.
Die Schrift wirkt durch die Metallic-Optik wieder sehr hochwertig, dieses Mal jedoch in Silber, statt Roségold. Titel und Untertitel werden zudem durch eine erhabene Schrift noch zusätzlich betont, was mir sehr gefällt.
Insgesamt ein sehr einfaches und doch ausdrucksstarkes Cover, das ich sehr ansprechend finde, wobei Teil 1 der Reihe noch hochwertiger wirkte.
Inhalt:
Das Buch beginnt mit einem Prolog der im Januar 2016 und somit nach den Ereignissen im Buch spielt. Natürlich wirft das dort beschriebene viele Fragen auf und man kann einiges noch nicht so ganz nachvollziehen. Es wird jedoch sofort deutlich, dass vor allem Schlimmes passieren wird, was nicht jeder unbeschadet übersteht. Leider ist dies auch ein ziemlicher Spoiler für den Leser und meines Erachtens nicht ganz gelungen.
Nach dem Prolog machen wir dann einen Zeitsprung von fünf Wochen zurück, sodass wir uns im Buch dann langsam wieder darauf zuarbeiten und Stück für Stück Antworten bekommen.
Wir begleiten dabei Emily Baxter von New Scotland Yard, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen und man merkt sehr schnell, dass die Ragdoll-Morde und die damit zusammenhängenden Vorkommnisse nicht spurlos an ihr vorbei gingen.
Neben ihr lernen wir primär noch Damien Rouche vom CIA und Elliot Curtis vom FBI kennen. Die beiden sind mit dem im Klappentext beschriebenen Mord in New York beschäftigt und besuchen Baxter in London, um ihre Unterstützung anzufordern.
Wer Ragdoll gelesen hat, weiß, dass Coles Thriller nicht gerade harmlos sind. Und so bekommt man auch hier noch bevor die ersten 100 Seiten sind schon mehr als nur einen brutalen Mord geliefert. Von Beginn an geht es hoch her, ein Ereignis jagt das nächste und die ganze Situation spitzt sich rasant zu.
Nach circa 300 Seiten gibt es dann auch immer wieder einzelne Sprünge zu verschiedenen Punkten in der Vergangenheit, die natürlich eine Rolle für die Geschehnisse spielen und dem Leser langsam Informationen und Antworten hinsichtlich der Taten geben.
Im ganzen Buch erwarten uns immer wieder einzelne Spannungs-Höhepunkte, die sich an Brutalität jedes Mal zu übertreffen scheinen und am Ende in einem actionreichen Finale ihren Schluss finden.
Am Ende gibt es dann noch ein Wort von Daniel Cole das an die Leser gerichtet ist. Hier fand ich etwas schade, dass dieses am Ende steht, denn aus dem Inhalt geht eindeutig hervor, dass Cole den Leser adressiert bevor er das Buch gelesen hat.
Fazit:
Bevor ich dieses Buch begann, hatte ich bereits einige Stimmen gehört die gesagt haben es könne mit dem Vorgänger nicht mithalten. Dem kann ich absolut nicht zustimmen, im Gegenteil ich fand es sogar besser.
Der Thriller ist sehr brutal und würde man die Leichen zählen, wäre man sicher im hohen zweistelligen Bereich. Viele mag das abschrecken, mich begeistert es. Ich mag solche extremen Geschichten, die nicht auf Happy-End und Friede-Freude-Eierkuchen ausgelegt sind, sondern wo es, wie im echten Leben, auch Rückschläge und Katastrophen gibt. Wenn das Ganze, wie hier, dann auch noch realistisch und nicht überspitzt dargestellt ist, ist es umso gelungener.
Hinzu kommt, dass mir die Protagonistin Baxter einfach sehr gut gefällt. Ihre persönlichen Probleme passen einfach, da sie schon so viel mitmachen musste, dass jeder dafür Verständnis haben muss und es zu keinem Zeitpunkt nervig wird. Dazu noch ihre aufmüpfige und vorlaute Art, die mich regelmäßig zum Schmunzeln bringt - einfach nur genial! Und auch die anderen Protagonisten sind, obwohl sie nur in diesem Teil eine Rolle spielen, so detailliert und liebevoll gezeichnet, dass man sofort eine Beziehung zu ihnen aufbaut.
Nach dem ersten Teil war ich nicht sicher ob ich die Reihe weiterlesen sollte, er hatte mir zwar sehr gut gefallen, aber irgendwie war ich trotzdem nicht vollends gepackt. Nachdem ich Teil zwei aber eine Chance gegeben habe, bin ich froh darum, denn ich bin durchweg begeistert und der Cliffhanger am Ende lässt mich schon jetzt nach Teil drei gieren!
Somit gilt: klare Leseempfehlung für Hangman, wobei man den Vorgänger nicht zwingend gelesen haben muss, ich es aber empfehle um Baxters Verhalten nachvollziehen zu können und nicht als störend empfinden zu müssen.