Profilbild von tintentraeume

tintentraeume

Lesejury Star
offline

tintentraeume ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tintentraeume über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

Schwache Fortsetzung, trotzdem lesenswert

Nur diese eine Nacht
0

Wer auch immer behauptet, dass die Vergangenheit nicht tot sei, der hat es genau falsch verstanden. Die Zukunft ist es, die bereits tot ist, bereits feststeht. Dieser ganze Abend war ein riesiger Fehler. ...

Wer auch immer behauptet, dass die Vergangenheit nicht tot sei, der hat es genau falsch verstanden. Die Zukunft ist es, die bereits tot ist, bereits feststeht. Dieser ganze Abend war ein riesiger Fehler. Deswegen lässt sich die Zeit auch nicht mehr zurückdrehen. Und der Abend macht die Fehler, die ich begangen habe, nicht wieder ungeschehen. Geschweige denn die Versprechen, die ich gegeben habe.

Inhalt:
Drei Jahre sind vergangen, seit Mia dem Tod knapp entkommen ist. Seitdem hat sich vieles Verändert: Mia ist eine erfolgreiche Cellistin geworden und Adam einer der begehrtesten Rockstars des Landes. Doch beide verbindet nichts mehr miteinander, die alte Liebe scheint vergessen. Adam bleibt nur der Schmerz, Mia vielleicht für immer verloren zu haben. Denn als Mia aufbrach um an der Julliard zu studieren, ließ sie ihr ganzes Leben hinter sich, besonders Adam. Dieser scheint mehr und mehr an dem Verlust, der Liebe seines Lebens, zu ersticken und versinkt immer tiefer in einer Depression. Als jedoch das Schicksal die Beiden, an dem wohl ungünstigsten Zeitpunkt, zusammenführt, haben sie die Möglichkeit, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und ein für alle Mal, den Schmerz hinter sich zu lassen und sich auszusprechen. Ihnen bleibt nur eine Nacht, denn am nächsten Morgen müssen beide ihre Tour antreten, in verschiedene Richtungen der Welt.

Es bleibt: Die Wahrheit, der Schmerz und die Erinnerung an eine nie vergessene Liebesgeschichte: Die Geschichte von Mia und Adam.

Schreibstil:
Gayle Forman hat bereits in ihrem ersten Roman "Wenn ich bleibe" gezeigt, dass sie die Magie besitzt, ihre Leser durch Poesie an die Geschichte von Adam und Mia zu fesseln. In ihrem ersten Roman, konnte man sich hinter jedem Buchstaben verstecken und sich langsam, ganz sanft an den Sinn und die Bedeutung schleichen. Wer jetzt erwartet, dass "Lovesong" eine ähnliche, poetische Schreibweise aufweist, der wird enttäuscht sein, denn im völligen Kontrast ist der Schreibstil in ihrem Folgeband rau, herb und ziemlich direkt. Denn in "Lovesong" beschreibt, anders als in "Wenn ich bleibe", Adam und nicht Mia, seine Sichtweise auf die Ereignisse. Man bekommt einen Einblick in die Gefühle und Erinnerungen von Adam und stellt schnell fest, dass er nach dem Verlust von Mia, nur noch ein seelisches Frack ist, dass den Alltag bekämpfen muss, um nicht an ihm zu zerbrechen. Ich finde hier hat die Autorin, sehr gute Arbeit geleistet. Denn durch den Perspektivwechsel wird erstmals klar, wie verschieden Adam und Mia wirklich sind. Sie sind wie Feuer und Wasser, wie Gefühl und Verstand. Die Beiden könnten gegensätzlicher nicht sein. Ich fand es sehr erfrischend und bewegend, dass man in diesem Buch, auch mal eine Einsicht in die Gefühle und Gedanken von Adam bekommt. Jedoch fand ich auch, dass es meine Stimmung und meine Gefühle zu diesem Werk, sehr beeinflusst hat. Habe ich Mia im ersten Band noch bewundert und repektiert, so entwickelt sie sich im zweiten Band für mich, in eine eher negative Person. Auch meine Gefühle zu Adam haben sich, durch den Schreibstil enorm verändert, denn seine depressive Stimmung, wirkt auf den Leser sehr beklemmend und bedrückend, so dass es mir schwer gefallen ist, mich voll und ganz auf die Sicht von Adam einzulassen.

Idee/Umsetzung:
Als ich herausgefunden hatte, dass die Geschichte von Mia und Adam in eine zweite Runde geht, war ich zunächst begeistert. Ich habe mich gefreut auf eine neue, berührende Geschichte der Beiden. Obwohl ich auch nicht verstanden habe, was es noch zu erzählen gibt, so dass die Geschichte nicht an Glaubhaftigkeit verliert. Als ich dann, die letzte Seite des Buches zuschlug, musste ich voller Bitterkeit feststellen, dass Gayle Forman, hier keine gelungene Fortsetzung gelungen ist. Man merkt der Geschichte nämlich an, dass die Autorin noch nicht dazu bereit war, ihre Figuren gehen zu lassen. Die Handlung und die Ereignisse erscheinen in meinen Augen, erzwungen. So als hätte die Autorin, krampfhaft versucht eine neue Geschichte mit Mia und Adam aufkochen zu lassen. Leider ist ihr dies in meinen Augen nicht gelungen. Für mich hat "Lovesong" das Ende von "Wenn ich bleibe" ganz auf den Kopf gestellt und seine Wirkung auf den Leser zerstört. Denn das Ende in ihrem ersten Band, fand ich durchaus passend. Man konnte seine Gedanken schweifen lassen, träumen und sich vorstellen, wie es mit den Beiden nun weitergeht. "Lovesong" vernichtet dieses träumerische Gefühl voll und ganz und erschafft eine völlig neue Stimmung zur Handlung, wie auch zu den Charakteren. Denn wie bereits erwähnt, hat sich meine Stimmung den Figuren gegenüber sehr verändert. Auf Mia war ich einfach nur sauer, weil sie aus Adam ein seelisches Frack gemacht hat und Adam gegenüber war ich sehr mitleidig, weil er nichts positives im Leben mehr gesehen hat und ihm der Sinn von Musik entglitten ist. Deshalb kann ich festhalten, dass die Idee an sich von Gayle Forman, ein zweites Buch zu schreiben schön war, jedoch im Bereich der Umsetzung für mich völlig versagt. In diesem Fall wäre es für mich besser gewesen, wenn die Autorin, wie schwer es auch sein mag, auch für die Leser, den Mut gefasst und sich von Adam und Mia verabschiedet hätte.

Charaktere:
Wie bereits in den ersten Punkten angesprochen, haben sich meine Gefühle gegenüber Adam und Mia in "Lovesong" komplett verändert. Dies liegt vorallen an dem Schreibstil wie auch an den Handlungen, die Mia und Adam in drei vergangenen Jahren begangen haben. Wer Mia als herzliche, liebevolle, träumerische und emotionale Person kennengelernt hat, der wird im Folgeband schnell diese Gefühle ihr gegenüber revidieren und sie als herzlos und ungerecht empfinden - so ist es zumindest mir ergangen. Denn dadurch, dass Adam seine Erlebnisse und Erinnerungen darlegt und erzählt, wie Mia ihn vor drei Jahren, ohne ein Wort verlassen hat, der wird sich zunächst fragen, was aus der guten alten Mia geworden ist. Denn Adam ist ein seelisches Frack. Er leidet unter starken Depressionen und kann dem Leben keine positiven Aspekte mehr abgewinnen. Selbst in der Musik, sieht er keinen Sinn, keinen Funken mehr. Dieses Verhalten, hängt alles mit dem Verlust von Mia zusammen, deshalb ist es nur logisch, dass ich, als Leser, Mia in Frage stelle und sie für ihre Taten zu hassen beginne. Dieses Gefühl schleppe ich also, bis knapp 40 Seiten vor Ende des Buches mit mir herum und frage mich immer und immer mehr, warum die Autorin mich zu diesen Gefühlen drängt. Auch wenn sich am Ende alles auflöst, Sinn und Beweggründe offen gelegt werden, so konnte dies meine Stimmung nicht mehr kippen. Stattdessen fand ich das Ende, genau deshalb, sehr unglaubwürdig. Auch wenn dieses Ende sehr schön war und mich bewegt hat, ja mir sogar eine Gänsehaut übergejagt hat, so habe ich mich doch immer und immer wieder gefragt, warum die Autorin diese widersprüchlichen Gefühle im Leser wachruft nur um sie am Ende wieder zu zerstereuen... Ich sehe leider wenig, bis keinen Sinn darin, dass dieses Bcuh verfasst wurde, denn meiner Ansicht nach, waren es nicht Mia und Adam die mir hier begegnet sind, sondern zwei völlig neue, fremde Figuren, die ich erst kennenlernen und verstehen lernen musste.

Cover/Innengestaltung:
Das Cover von "Lovesong" gefällt mir sehr gut, auch wenn ich die Gesichtsausdrücke der beiden Personen, nicht mit den Gefühlen der Figuren im Buch in Verbindung bringen kann. Trotzdem finde ich es auf eine Art und Weise gelungen. Was mir zunächst besonders gefallen hat, war die Tatsache, dass man sich an die Covergestaltung des ersten Bandes (der Taschenbuchausgabe) angelehnt hat. Was mich darauf jedoch sehr bestürzt hat, war dann die Feststellung, dass die beiden Bücher, völlig unterschiedliche Größen haben und so nebeneinander im Bücherregal eher nicht sehr harmonisch zusammen wirken. Aber dies ist ein kleiner Punkt.
Die englischen Cover finde ich beide sehr schön. Wobei ich mir, bei einem Buch aus Adams Sicht, eher ein Bild von ihm, als von Mia, auf dem Cover gewünscht hätte. Einen Pluspunkt gibt es aber dafür, dass man sich anscheinend nach einer Weile dazu entschlossen hat, die Brücke mit abzubilden. Diese steht ja für die "große", anstehende Entscheidung der Beiden.
Die Innengestaltung von "Lovesong" ist relativ unspektakulär. Jedes Kapitel in der Gegenwart, wird durch einen kleinen Ausschnitt, aus den Songtexten von Adam eingeleitet, jeder Ausschnitt aus der Vergangenheit, bleibt ohne erkennbare Besonderheit. Da Adam durch die Songtexte, mit seiner Band schließlich berühmt wurde, fand ich es ganz schön, einen Einblick in diese zu erlangen, auch wenn ich die deutsche Übersetzung als sehr fragwürdig empfinde. Trotzdem war es eine nettte Idee, vorallem wenn man bedenkt, dass Adam auch seinen Verlust von Mia dadurch der Welt mitgeteilt und somit ein Stück seines Schmerzen abgegeben hat.

Fazit:
"Lovesong" von Gayle Formann ist in meinen Augen, eine eher schwache Fortsetzung des Buches "Wenn ich bleibe". Die Autorin glänzt zwar duch eine gelungene Grundidee, wie auch durch einen passenden und durchdachten Schreibstil, scheitert jedoch kläglich an der Umsetzung der Geschichte von Mia und Adam. Die Handlung wirkt eher erwzungen als spannend und schweift an einigen Stellen in langatmige Passagen, die den Leser mehr als einmal, etwas ermüdet auf die Uhr schauen lassen. Zudem entfremdet einem die Autorin, die geliebten Figuren aus Band eins, indem sie, besonders die Figur der Mia, durch verschiedene Handlungen, sehr unsympathisch und negativ erscheinen lässt. Zusätzlich wird das Gefühl geschürt, dass Gayle Forman einem bewusst, diese negativen Gefühle aufzwingt, dass man am Ende umso erleichtertet und berührter dem Ausgang der Geschichte miterlebt. Jedoch hat dies bei mir eher gegensätzlich gewirkt: Für mich hat die Geschichte besonders dadurch, an Tiefe und Glaubhaftigkeit verloren. Abschließend kann ich sagen, dass meine Erwartungen an dieses Buch, mich im Schatten des ersten Bandes zurück ließen, mit der stillen Frage, warum die Autorin nicht den Mut hatte, sich von Adam und Mia zu trennen und damit der Poesie ihres ersten Buches, noch mehr Kraft zu verleihen. Zwar löst "Lovesong" bei seinen Leser Gefühle aus, doch sind diese, in meinen Augen, eher widersprüchlich und längst nicht so aufwühlend und bewegend wie in "Wen ich bleibe". Trotzdem werde ich weitere Bücher von Gayle Forman, im Auge behalten, denn ihr Schreibstil ist immer eine Reise wert. Man darf also gespannt sein, welche Buchstaben und Gefühle die Autorin noch zu Papier und als bald ins unsere Köpfe zaubern wird. Einer neuen Geschichte, mit neuen, frischen Figuren, wäre ich durchaus nicht abgeneigt und hoffe, dass wir noch einige Werke der Autorin zu erwarten haben, die "Wenn ich bleibe" in nichts nachstehen werden und sich aus seinem langen, schwarzen Schatten befreien.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Toller Schreibstil, mittelmäßige Umsetzung

Rain Song
0

Wenn sich die Vergangenheit mit dem Hier und Jetzt vermischt, schaut man manchmal in Abgründe, denen man am Liebsten nie begegnet wäre.

"Manchmal fällt es einem schwer loszulassen, weil man Angst hat, ...

Wenn sich die Vergangenheit mit dem Hier und Jetzt vermischt, schaut man manchmal in Abgründe, denen man am Liebsten nie begegnet wäre.

"Manchmal fällt es einem schwer loszulassen, weil man Angst hat, dass man dann ins Bodenlose fällt. Ich habe Angst, Jim loszulassen."

Inhalt:
Vor vier Jahren schien die Zukunft für die deutsche Hanna und den Indianer Jim endlos und voller Glück, die zwei wollten, allen Vorurteilen zum Trotz heiraten und eine Familie gründen, doch dann verschwand Jim spurlos. Erst nahm die junge Hanna an, dass er sie nicht mehr lieben würde und stellte keine Fragen, suchte ihn nicht. Doch mit den Tagen ohne ihn, wurden die Fragen in ihrem Kopf und die Sehnsucht in ihrer Brust immer stärker, denn ein Stück von ihm, war immernoch an ihrer Seite, ihre gemeinsame Tochter Ola. Denn kurz nach der Abreise des Indianers bemerkte Hanna, dass sie von ihm schwanger war. Nun, vier lange Jahre später, macht sie sich auf die Suche nach Jim und nach Antworten. Sie will herausfinden, was mit ihm passiert ist und reist in den kleinen Ort "Neah Bay". Bei einem Ausflug auf eine Ausichtsposition, fällt sie dort durch das abbrechende Geländer in die Tiefe. Nur der junge Indianer Greg, schafft es noch das Schlimmste zu verhindern und rettet Hanna das Leben. Doch Greg ist nicht irgendein Indianer, er ist der Bruder von Jim - und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Denn steht Greg, Hanna am Anfang noch etwas skeptisch gegenüber, so kann er bald schon nicht mehr seine Gefühle für sie leugnen und entschließt sich, ihr bei der Suche nach Jim zu helfen, der wider jeder Erwartugen nie in Neah Bay ankam.

Es beginnt ein rasantes Abenteuer, voller Misstrauen, Vorurteilen und Geheimnissen, die Hanna und Greg, wie einen Strudel aufsaugen und der grausamen Wahrheit entgegen treiben.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Antje Babendererde, ist ungalublich bildlich und schön, dass man als Leser keine andere Wahl hat, als voll und ganz in die Geschichte und die Welt der Indianer einzutauchen. Dabei schafft die Autorin es nicht nur, einen interessanten Jugendroman zu verfassen sondern auch, die ganzen Probleme, Vorurteile und auch die Kultur, eines ganz anderen Volkes: der Indianer auf die Seiten zu bringen, ohne dabei für große Langartmigkeit zu sorgen. Der besondere Schreibstil macht für mich, jeden Satz von ihr einzigartig. Sie schreibt mit so viel Gefühl und so bedacht, dass man hinter jedem Wort die Liebe zum Detail, erfassen kann.

Idee/Umsetzung:
Die Idee dieser Geschichte fand ich leider nicht so überzeugend, wie den Schreibstil. Wer schon andere Werke der Autorin gelesen hat, wird bei "Rain Song" einige parallel erkennen können. Denn wie auch in einigen anderen Bänden der Autorin, spielt der Zwiespalt zwischen Indianern und Weißen eine sehr große Rolle. Diese Tatsache an sich, finde ich nicht so schlimm, denn es ist eine interessante Darstellung, aus der man durch die richtige Umsetzung , viel machen kann. Jedoch finde ich, hat Antje Babendererde zu wenig daraus gemacht. Denn oftmals fand ich die Handlungen vorhersehbar und ziemlich langatmig. Dies war am Ende auch der Grund, warum ich nicht wirklich warm wurde mit der Geschichte. Bis zu den letzten Seiten, fehlte es für mich deutlich an Spannung oder anderen Handlungen, die den Leser voll und ganz fesseln. Zwar waren einige Ansätze vorhanden, die von der Autorin jedoch schnell wieder verworfen wurden. So kam es dazu, dass sich der Mittelteil des Buches ziemlich gezogen hat. Dafür kam das Ende dann sehr schnell und plötzlich, so dass ich als Leser das Gefühl hatte, die Autorin hätte alles "schnell" auf den Punkt bringen wollen. Ich finde es wirklich schade, dass mich "Rain Song" nicht so fesseln konnte, wie ich es mir gewünscht hatte. Denn von "Libellensommer" wie auch "Die verborgene Seite des Mondes", war ich hellauf begeistert.

Titel:
Das Buch hatte zuerst den Namen: "Der Pfahlschnitzer", was ich angemessen an der Geschichte auch sehr zutreffend finde, dann bei der Überarbeitung, wurde das Jugendbuch in "Rain Song" umgeändert. Zwar stellt dieser Titel keinen Direkten und deutlich, erkennbaren Bezug zu der Haupthandlung des Buches, kann aber trotzdem als passend angesehen werden, wenn man sich erneut auf die Wetterlage in "Neah Bay" bezieht. Demnach finde ich zwar den ersten Titel passender, kann mich aber auch mit dem zweiten sehr gut anfreunden.

Fazit:
Bei "Rain Song" handelt es sich um ein Abenteuer, welches den Leser in eine ganz neue Welt entführt. Diese Welt, die Welt der Indianer, ist geprägt durch Misstrauen, Regeln, Vorurteile aber auch Liebe, Mut und Hoffnung. Antje Babendererde schafft es vorallem mit einem überzeugenden Schreibstil, den Leser zu faszinieren und zu bannen, jedoch scheitert sie leider manchmal an der Umsetzung. Trotzdem finde ich, handelt es sich hierbei um eine erfrischende Geschichte, die einen bewegt und auch nachdenklich zurücklässt. Die Geschichten und die Welt der Indianer ist so eng und klein, dass Außenstehende, vorallem Weiße, kaum eine Chance in diesem Kosmos haben. Die Tatsache und die, dass A. Babendererde es schafft, dies dem Leser durch einen Roman zu verdeutlichen, finde ich großartig und überzeugend. Auch wenn dieses Buch, meiner Meinung nach, einen großen Kontrast zu seinen Vorgängern bietet, so bleibe ich doch ein großer Bewunderer und Fan der Autorin, die sich einfach darauf versteht, die Kultur der Indianer in Wort zu fassen.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Blood and Chocolate

Blood and Chocolate
0

Inhalt:
Die sechzehnjährige Viviane hat kein einfaches Leben, denn sie birgt ein großes Geheimnis: Wenn sie will, kann sie sich in einen Wolf verwandeln, einen Anhänger des Mondes. Nachts streift sie also ...

Inhalt:
Die sechzehnjährige Viviane hat kein einfaches Leben, denn sie birgt ein großes Geheimnis: Wenn sie will, kann sie sich in einen Wolf verwandeln, einen Anhänger des Mondes. Nachts streift sie also durch die Wälder rennt, fühlt sich frei, doch von Zeit zu Zeit quält sie der Verlust ihres Vaters. Vor einem Jahr, starb er, als Rudelführer bei einem Brand. Seitdem ist für Viviane vieles Anders. Das Rudel bekämpft sich, jeder will die Position des Anführers für sich beanspruchen, Viviane wird von vielen Wölfen begehrt, doch keiner kann das Wolfmädchen wirklich überzeugen. Sie sehnt sich nach Normalität und Sicherheit. Eines Tages in der Schule, findet sie ein Gedicht, es handel von Wölfen. Faziniert und neugierig macht sie sich auf die Suche nach dem Dichter. Aiden heißt er. Sobald Viviane ihn sieht, ist es um sie geschehen, sie weiß direkt: dieser Junge, soll der Gefährte an ihrer Seite werden. Doch ihr wahres Ich plagt sie, sie fragt sich immer und immer mehr, wie sie mit einem Menschen zusammen sein kann, dem sie ihr eigentliches Ich verschweigt. Als dann das Schicksal seinen Lauf nimmt, überschlagen sich die Ereignisse und nehmen einen schrecklichen Lauf...

Cover, Titel, Gestaltung:
Das Cover ist mir direkt ins Auge gestochen und es hat mich irgendwie magisch angezogen. Ich weiß noch, dass es ein stürmischer und regnerischer Tag war. Eigentlich wollte ich nur schnell in die Buchhandlung huschen und eine Lektüre für die Schule kaufen, doch dann verlor ich mich genau an diesem Buch. Ich nahm es spontan einfach mit, aus einem Gefühl heraus und diese Endscheidung war gut. Das Cover besticht seinen Betrachter direkt durch die leuchtenden, grünen Augen des Mädchens. Dazu der Titel, der einen direkt neugierig macht. Und dann, als Highlight: Die Innengestaltung: Das Buch ist wunderschön aufgemacht, mit rosa und Bäumen und Verschnörkelungen, so dass man direkt Lust bekommt zu träumen.

Meinung:
Das Buch von Annette Curtis Klause ist sprachlich ziemlich gut gestaltet. Der Aufbau ist klar und manchmal versteckt sich hinter manchen Sätzen echter Tiefsinn. Von dieser Seite war ich wirklich mitgenommen und berührt, jedoch hat der Inhalt mich nicht so ganz überzeugen können. Die Geschichte an sich ist gut: Ein Wolfmädchen, dass sich in einen Menschen verliebt - Eine Verbotene Liebe, die von Seiten des Rudels nicht akzeptiert wird - Und ein Rudelführer, der das Mädchen zusätzlich begehrt. Auch die Charakter sind ziemlich gut und überzeugend dargstellt. So ist die Hauptfigur ein starker, selbstsicherer und begieriger Charkter. Viviane weiß genau was sie will, hat klare Vorstellungen, steckt jedoch in einem Konflikt um ihr Dasein als Mensch und des als Wolfes. Sie ist zerissen und manchmal neigt sie zu impulsiven Handlungen. Aiden hingen ist sensibel, naiv, kindlich. Ein Charakter der schnell in sich zusammenbricht und schwach ist. Die Charakter haben mir gefallen und mich überzeugt, jedoch hat es sich wiedersprochen, dass Viviane, Aiden so hörig war. Er hat sie richtig mies behandelt und trotzdem ist sie ihm hinterher gelaufen, obwohl Gabriel, der Rudelführer (der übrigens ziemlich sexy war) ihr den Hof gemacht hat und richtig süß aber gleichzeitig auch verrucht war. Es hat sich einfach meinem Verstand entzogen, wie sie sich in den Dichter verlieben kann. Das wiederspricht einfach ihrer Darstellung und ihren Idealen.
Das war also der einzige Kritikpunkt: Die Hälfte des Buches hat mich deshalb wenig berührt, weil eben genau dieser Widerspruch in sich, mich manchmal wirklich genervt und an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Wie das Buch dann am Ende seinen wirklichen Schluss findet, will ich an der Stelle nicht verraten. Aber: es hat mich wirklich umgehauen. Ich hatte überall Kribbeln im Bauch und konnte, als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte nicht einschlafen. Meine Gedanken waren Gefangen in Träumereien. Das Ende ist also wirklich richtig toll.
Was auch gut ist: Es ist keine Serie, dass heißt, dieses Ende ist endgültig. Fand das sehr erfrischend, dass man mal ein Buch hat, dass auch wirklich nach seiner letzten Seite sein Ende findet.

Bezug zum Film:
Vor ein paar Jahren wurde auf der Grundlage dieses Buches auch ein Film gedreht, mit dem gleichen Titel. Ich hatte den Film schon vorher gesehen und fand ihn wirklich nicht gerade "Oscarreif". Erst hatte ich Angst, dass Buch wäre dementsprechend genauso, doch ich kann euch versichern, dass Buch weißt ganz andere Züge auf und hat bis auf die Grundidee meiner Meinung nach wenig mit dem Buch gemeinsam. Also falls es Leute unter euch gibt, die ein ähnliches Gefühl haben wie ich, lasst euch nicht abschrecken, es lohnt sich trotzdem.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Wie auch das erste "Kein Buch", animiert auch das Zweite seinen Besitzer zu atemberaubenden, schrecklich, schönen und witzigen Aufgaben

KeinBuch2
0

Der erste Band, schmeckte "Buchverliebten" ja schon herb im Mund nach, doch dieser Teil wird die bisherige Überwindungskraft hoch, ins unermessliche treiben, denn die Aufgaben werden immer robuster und ...

Der erste Band, schmeckte "Buchverliebten" ja schon herb im Mund nach, doch dieser Teil wird die bisherige Überwindungskraft hoch, ins unermessliche treiben, denn die Aufgaben werden immer robuster und grober, sodass man sich als "Kein Buch 2" Besitzer noch mehr ins Zeug legen muss. Dieses Buch sprüht vor Action und macht seinen Leser aktiv. Denn ab jetzt heißt es nicht einfach nur im Schaukelstuhl zu hocken, auf und ab zu wippen und gemächlich zu lesen, sondern man muss z.B. Kreativität beweisen und sein "Kein Buch 2" reizend schminken.

Inhalt:
Es werden dem Besitzer dieses Buch wieder 86 (neue), rasante Aufgaben gestellt. Bücherhassern, freudige Aufgaben und Bücherwürmern wohl doch eher, beängstigende. Doch trotzdem kommt jeder, der seinen "inneren Schweinehund" überwinden kann, garantiert auf seine Kosten.

Meinung:
Wie auch das erste "Kein Buch", animiert auch das Zweite seinen Besitzer zu atemberaubenden, schrecklich, schönen und witzigen Aufgaben, jede einzelne Seite, zu gestalten oder verunstalten. Ich kann nur sagen, dass ich auch hier wieder finde, dass sich dieses Werk wunderbar zum Schenken und Spaß haben eignet. Jedoch muss man auch viel Mut haben, denn nicht jeder wird sich auf Anhieb trauen alle Aufgaben zu erledigen. Aber alles in allem, war es doch recht interessant und witzig. Als Zeitvertreib also wirklich gut geeignet!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Gelungenes Geschenk, nicht nur für Buchliebhaber

KeinBuch
0

Es lachte mich förmlich an, schrie nach mir das: "Kein Buch" anfangs, schaute ich es einfach nur stumm an und wunderte mich. "Was wollte dieses Buch, was keins sein sollte, optisch aber doch eins war, ...

Es lachte mich förmlich an, schrie nach mir das: "Kein Buch" anfangs, schaute ich es einfach nur stumm an und wunderte mich. "Was wollte dieses Buch, was keins sein sollte, optisch aber doch eins war, in der Buchhandlung". Ich war nicht nur verwirrt sondern auch irritiert. Trotzdem nahm ich es, schlug es auf und wurde von einer interessanten, einladenden Idee überrascht.

Inhalt:
Der Inhalt besteht aus 86 Aufgaben für dich, die du mit dem "Kein Buch" zusammen meistern sollst. Oder wohl viel mehr, in deinem "Kein Buch". Es werden dir Aufgaben zugeteilt, wie das Buch zu bekritzeln, es anzufakeln, es eine Nacht in deinen Gefrierschrank zu legen. Alles Aufgaben, vor denen sich, besonders echte "Buchverehrer" wohl mit am Meisten fürchten. Deshalb hat es nicht nur mich große Überwindung gekostet, das Buch auf den Boden zu legen und mit meinem Fahrrad einmal drüber zu rollen oder es gegen eine Wand zu werfen etc.

Meinung:
Ich habe meine Meinung ja gerade bereits im Inhalt ein wenig bekannt gemacht. Ich finde die Idee des "Kein Buchs" wirklich unschlagbar und einladend. Besonders für Menschen als Geschenk oder eigendliche "Bücherhasser". Für Bücherwürmer hingegen ist es wohl viel mehr eine Herausforderung, ein Kampf oder auch eine Überwindung. Trotzdem komme ich zu dem Schluss, dass wenn man einmal seine Ängste überwunden hat, richtig Spaß haben kann. Denn später fand ich es einfach berauschend, meinem Buch ein Eselsohr zu verpassen, was ich mich vorher nie getraut hätte. Das "Kein Buch" ist also einen Versuch wert, ob als Geschenk oder aus Neugier, wie es sich anfühlt, einem Buch schmerzen zu bereiten [...]