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Veröffentlicht am 30.01.2018

Dieser Roman ist in keiner Hinsicht gewöhnlich.

vergissdeinnicht
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Ethan drehte sich zu mir um. "Ich bin nicht sauer auf dich, Grace. Ich wünschte nur, du wärst ehrlich - wenn nicht zu mir, dann doch wenigstens zu dir selbst. Was glaubst du, zu was du an der Grenze bist?" ...

Ethan drehte sich zu mir um. "Ich bin nicht sauer auf dich, Grace. Ich wünschte nur, du wärst ehrlich - wenn nicht zu mir, dann doch wenigstens zu dir selbst. Was glaubst du, zu was du an der Grenze bist?" Und bevor ich auch nur darüber nachdenken konnte, schoss die Antwort aus meinem Mund: "Zur Wahrheit."

Inhalt:
Als Grace erwacht, findet sie sich in endloser, erdrückender Weiße wieder. Ein Raum mit weißen Wänden, einem weißen Tisch, einem weißen Stuhl, einem weißen Bett, einem weißen Badezimmer und vor ihr: weißes Papier und ein Stift. Benommen, erinnert sie sich nicht daran, wie sie hierher gekommen ist, noch was sie hier soll. Drei Mal täglich kommt ein Junge in den trostlosen, weißen Raum. Sein Name ist Ethan. Er bringt ihr Essen, Kleidung und kümmert sich um sie. Grace weiß nicht, was sie von ihm denken soll. Warum hält er sie fest? Wurde sie entführt? Warum sagt er so rätselhafte Sachen zu ihr? Langsam aber sicher beginnt das junge Mädchen, ihre Zeit zu nutzen und ihre Geschichte nieder zu schreiben. Sie erzählt aus ihrem Leben und langsam, ganz heimlich, schleicht sich die Erinnerung zurück und das Rätsel um ihren Aufenthalt bekommt immer mehr Kontur. Sie erinnert sich daran, dass sie Ethan kennenlernte, an dem Tag, an dem sie sterben wollte...

Aber dies ist nicht der Anfang einer gewöhnlichen Geschichte, es ist viel mehr als das. Es ist der Anfang eines außergewöhnlichen Werkes, das tief unter die Haut geht, berührt, ergreift und einen schmerzhaft wachrütteln will.

Idee / Umsetzung:
Manchmal beginnt man ein Buch zu lesen, ohne wirklich zu wissen oder eine Ahnung davon zu haben, was einen hinter den Seiten erwartet. Es liegt nicht daran, dass man sich nicht mit dem Buch auseinander gesetzt, nicht den Klappentext oder das Cover, voller Eindringlichkeit, betrachtet hätte. Es liegt viel mehr daran, dass weder der Klappentext, noch das Cover eine Aussage von Bedeutung treffen. So war es für mich auch bei "Vergissdeinnicht". Sehr unscheinbar, sehr geheimnisvoll zeigte sich mir diese Geschichte. Trotzdem fühlte ich mich angesprochen. Vielleicht eben deshalb, weil ich wissen wollte, was sich hinter alldem versteckt. Also fing ich an zu lesen. Ich wusste weder welche Art von Geschichte mich erwarten würde, noch welche Wirkung jene auf mich haben könnte. Ich muss wohl gestehen, dass ich mir nicht viel erhofft hatte. Ich dachte mir, dass sich eine leichte Handlung, begleitet von einer netten Liebesgeschichte vor meinen Augen aufbauen würde. Aber wie falsch ich damit liegen würde, wusste ich am Anfang noch nicht. "Vergissdeinnicht" ist weder eine leichte Lektüre, noch ein Buch, welches man jemals wieder vergessen könnte. Es erzählt nämlich eine ganz besondere Geschichte, die sich nach und nach, ganz heimlich aufbaut und auf das große Ende zusteuert - Der Showdown: der nicht nur seine Leser, noch Tage danach, fesseln wird. Es fällt mir schwer etwas von der Idee zu erzählen, denn bei diesem Werk, kann man nicht viel sagen. Ich würde euch die Reise nehmen, auf die ihr euch an dieser Stelle selbst begeben müsst. Denn wenn ihr nicht selbst, Seite für Seite, durch die Erinnerungen von Grace wandert, werdet ihr nicht dieses ergriffene Gefühl teilen können, von welchem ich am Ende ganz gefesselt war. Ich kann nur sagen, dass die Idee, die sich hinter jedem Buchstaben, lauernd verstreckt, einfach grandios ist. Niemals hätte ich damit gerechnet, auch wenn die Befürchtung mich das ganze Buch lang begleitet hat. Tief in mir wusste ich ganz genau was sich am Ende verbirgt und was ich zu erwarten hatte, aber genau wie die Protagonistin, wollte ich es nicht wahrhaben, wollte ich es nicht in mein Bewusstsein dringen lassen. Ich kann nur sagen, dass Idee und Umsetzung nicht gleich das sind, was sie zu sein scheinen, sondern bei weitem besser als alles, was man überhaupt erwarten kann.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist zunächst sehr gewöhnungsbedürftig und manchmal war ich an einem Punkt angelangt, an welchem ich einfach nicht mehr, begleitet von diesen Wörtern, lesen wollte. Grace schildert ihre Sicht und erzählt uns ihre Geschichte aus der Ich-Form. In Tagebuch ähnlichen Einträgen, berichtet sie ganz unreflektiert, ganz ungeschönt aus ihrer Erinnerung. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Sie berichet ganz offenen über ihre Krankheit, über ihre Einsamkeit, über ihre Macke, immer wieder Jungs abschleppen und mit ihnen schlafen zu müssen. Dabei bedient sie sich fortwährend einer, nicht gerade schönen, Umgangssprache. Da ich nicht gerade ein großer Anhänger, eben dieser Umgangssprache bin, ist es nicht verwunderlich, dass ich meine Probleme damit hatte. Aber rückblickend muss ich einfach gestehen, dass gerade dieser, unreflektierte, ehrliche Schreibstil zu der Geschichte, zu der Handlung und zum Charakter von Grace gepasst haben. Es wird gegen Ende mehr als klar, dass es weniger die normale Art der Autorin ist, ihre Idee zu erzählen, als viel mehr ein passendes Mittel, die Atmosphäre und Authenzität der Geschichte zu unterlegen.

Charaktere:
Alle Charakter, uneingeschränkt, sind ähnlich wie der Schreistil, sehr gewöhnungsbedürftig. Keine der Figuren ist besonders liebenswert oder sympathisiert mit dem Leser. Stattdessen sind alle Buchfiguren sehr hart und kantig ummalt und haben ihre ganz eigenen, irgendwie komischen Macken. Besonders Grace ist ein sehr eigener Charakter, den man zu beginn so gar nicht verstehen kann. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, je mehr man aus ihrem Leben erfährt, desto mehr lernt man sie zu verstehen und ihre Handlungen zu akzeptieren. Sie hat kein einfaches Leben, denn seit dem Tod ihres Vaters, hat sich ihr ganzes Leben, ihre ganze Einstellung verändert. Ich würde gerne mehr erzählen, doch auch an dieser Stelle finde ich, wenn ich zu viel verrate, könnte ich euch das wichtigste hier nehmen: Die eigene Reise, auf der Suche nach antworten. Diese Geschichte lebt nämlich vorallem dadurch, dass man nach und nach, immer mehr erfährt und sich die einzelnen Punkte verknüpfen. Ich kann nur soviel sagen, dass die Figuren, genau wie der Schreibstil, zunächst sehr unschön erscheinen. Es gibt keinen Charakter bei dem man sich ganz sicher ist. Aber am Ende hat man dann doch Verständnis. Nicht für alle, aber einiges wird klarer und eröffnet dem Leser eine Akzeptanz, vorallem gegenüber Grace, die zunächst sehr verzogen und unaufrichtig scheint. Am Ende ist alles Lug und Trug. Am Ende ist alles Anders. Denn jeder hat seine eigene Geschichte und Geschichten formen schließlich ein Leben. Sie kratzen an der Oberfläche und geben unserer Fassade Risse. Risse die ein Fremder nicht direkt erkennen kann. Als Leser, sind wir zu beginn, eben dieser Fremder. Doch am Ende liegen alle Karten auf dem Tisch und man beginnt zu verstehen.

Cover / Innengestaltung:
Es kommt selten vor, dass mir die deutsche Ausgabe besser gefällt als die Englische. Aber in diesem Fall ist es so. Die schlichte Version, mit dem weißen Eindband, der gefüllt ist, von hauchdünnen, geschriebenen Wörtern, die man zunächst gar nicht erkennt, passt viel besser zur Geschichte, als das englische Cover, mit diesem Mädchen, das in meinen Augen, so gar nichts mit Grace gemeinsam hat. Zwar gefällt mir das Model, vorallem weil es so eine tolle Haarfarbe hat und auch sonst finde ich das Cover generell nicht schlecht, aber es passt einfach nicht zur Handlung hinter den Seiten und deshalb muss ich sagen, ist das deutsche Titelbild, auch wenn es sehr unscheinbar ist, viel schöner und demnach die bessere Umsetzung.
Die Innengestaltung weißt keine besonderen Elemente auf. Statt Kapiteln, werden die einzelnen Abschnitte mit den Tageszahlen ausgezeichnet, die Grace im weißen Raum verbringt: "Tag 26", zum Beispiel. Die Abschnitte, in denen Grace vom weißen Raum erzählt und jene, die ihre Erinnerungen darlegen, sind durch deutliche Absätze voneinander getrennt. Demnach habe ich auch hier nichts zu bemängeln.

Fazit:
Manchmal erwartet man etwas ganz anderes, als man am Ende bekommt. Aber nicht in jedem Fall ist das etwas Schlechtes. Bei "Vergissdeinnicht" von Cat Clarke, ist es sogar etwas sehr Überzeugendes. Man wird regelrecht mit Haut und Haaren, in eine spannende, bewegende und ganz erfrischende, einzigartige Geschichte gezogen. Eine Geschichte, die wie ein Sog, von allen Gedanken besitz ergreift und sie in einer tiefen Nachdenklichkeit zurücklassen. Dieser Roman ist in keiner Hinsicht gewöhnlich. Ausgezeichnet durch einen sehr eigenen, unreflektierten und ehrlichen Schreibstil, außergewöhnlichen, ungeschönten Charakteren und einem, bis zum Ende fortwährenden Rätsel, überzeugt dieser Debütroman, von Cat Clarke, auf voller Linie. Auch wenn ich an einigen Stellen das Gefühl hatte, dass sich die Handlung etwas gezogen hat, so finde ich doch, dass am Ende alle Komponenten, das perfekte Zusammenspiel geliefert haben. Ich lege diesen Roman jedem wärmstens ans Herz. Denn nichts ist, wie es scheint. Auch "Vergissdeinnicht" eröffnet viele Facetten, Ansichten und Gedanken, die man zunächst nicht erwartet hätte und kann somit das Leserherz für sich gewinnen.
Wenn eine Geschichte, dich selbst nach der letzten Seite, noch fest mit ihren Worten gefangen hält, wenn dich das Schicksal einer Figur, die du am Anfang weder richtig verstehen, noch wirklich leiden konntest, so sehr berührt, dass es dir die Tränen in die Augen treibt und du diesen tiefen Schmerz in deiner Brust hast, dieses Mitleid, dann hast du wahrlich ein Buch in der Hand, welches es sich zu lesen gelohnt hat. Denn genau das macht eine wirkliche, echte und gute Geschichte aus: Das sie die Macht hat, dein Leben zu beeinflussen, dein Herz zu berühren.

Veröffentlicht am 30.01.2018

kurz und knapp: LESEN! Denn dieses Buch ist ein berührendes und mitreißendes Debüt!

Die Rebellion der Maddie Freeman
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"Das hier ist die reale Welt, direkt vor unserer Nase, aber die Leute bemerken sie nicht einmal mehr. [...] Sie kennen das Meer, haben es aber nie selbst gesehen. Sie kennen die Sonne, haben sie aber nie ...

"Das hier ist die reale Welt, direkt vor unserer Nase, aber die Leute bemerken sie nicht einmal mehr. [...] Sie kennen das Meer, haben es aber nie selbst gesehen. Sie kennen die Sonne, haben sie aber nie auf der Haut gespürt. Dabei ist der Sinn des Lebens doch, Momente wie diesen zu erfahren."

Inhalt:
Manchmal muss man lernen, dass Zukunft nicht immer nur gut und Technik nicht imme nur hilfreich ist. Denn wenn wir vergessen wie das Leben ist und uns hinter Masken verstecken, die unser wahres Ich für Andere im Verborgenen halten, dann sind unsere Seelen kleine Geister der Vergangenheit, die nie wieder erwachen werden.

In der Zukunft, im Jahre 2060: Das junge Mädchen Maddie Freeman, führt ein ganz normales Leben. Ihr Alltag wird durch moderne Technik bestimmt und das Haus verlässt sie nur selten. Denn schließlich hat man alles um sich, was man zum Leben braucht. Als Schülerin der Digital School, wird sie wie alle Anderen auch, zu hause vor dem eigenen Computer unterrichtet. Doch eins unterscheidet Maddie von anderen Mädchen und Jungen in ihrem Alter: Sie ist die Tochter des Erfinders, des "Digital School Systems", kurz DS und damit kommt ihr viel Aufmerksamkeit zu gute, mehr als ihr manchmal lieb ist. Wie praktisch, dass man im Internet der Mensch sein kann, der man sein möchte. Dies ermöglicht es Maddie, sich hinter Namen zu verstecken und in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Als jedoch eines Tages der junge Justin in ihre Wege kreuzt, steht ihre ganze Welt kopf. Denn er weckt Erinnerungen in Maddie, die sie schon längst begraben hatte und nimmt sie mit in ein Leben, fern ab von Computern. Hier lernt sie leben, hier lernt sie lieben. Ehe sie sich versieht, wird sie Schlüsselfigur des Widerstandes und muss sich entscheiden welches Leben sie künftig führen will. Will sie mit Justin jedes kleinste Gefühl der Welt erforschen und endlich leben und sich damit gegen ihren Vater auflehnen und sein ganzes System in Frage stellen? Oder wird sie sich fügen, ihre wahren Gefühle verleugnen und damit zu ihrem alltäglichen digitalen Leben zurückkeheren?

Schreibstil:
Zunächst muss ich gestehen, dass mich schon lange kein Buch mehr so mitgenommen und nachdenklich zurückgelassen hat. Abgesehen von dem Thema, hat die Autorin ein unglaubliches Gefühl dafür, etwas in ihren Lesern zu berühren. Genau jenes hat dieses Buch so unglaublich für mich gemacht. Nach dem Lesen habe ich mich gefühlt, als könnte ich etwas erreichen. Als wäre ich das Sandkorn, das noch fehlt um den Widerstand, der in jedem von uns lebt, ins Rollen zu bringen. Katie Kacvinsky berührt den Leser durch einen intelligenten, durchdachten und bildlichen Schreibstil, der nicht zuletzt an sehr viele moralische und ethische Fragen anknüpft. Sie beschreibt eine Welt in der Zukunft, die uns beim Lesen gar nicht mehr so fremd ist und verwebt damit ihre Geschichte unweigerlich mit der Gegenwart. Ich kann nur sagen, dass ich von der Art und Weise, wie hier echte und wichtige Inhalte, in die Form einer Geschichte gebracht wurden, wirklich beeindruckend fand. Nach jedem Kapitel wollte ich mehr, denn ich habe mich hinter jedem Buchstaben wie zu hause gefühlt. Ich habe nichts am Schreibstil der Autorin auszusetzen, denn schon lange hat mich kein Buch mehr so sehr berührt und beim Nachdenken an Weggabelungen geführt. An Weggabelungen, an denen ich in der Zukunft bestimmt noch das ein oder andere Mal ankommen werde, wenn es die Frage zu beantworten gilt: In welcher Welt will ich, dass meine Kinder groß werden? Katie Kacvinsky hat hier, meiner Meinung nach, ein unglaubliches Debüt zu Papier gebracht und einen neuen, begeisterten Leser in ihren Bann bezogen. Umso gespannter bin ich jetzt auf neue Werke der Autorin, die ich voller Sehnsucht erwarten werde!

Idde/Umsetzung:
Wie schon im "Schreibstil" angesprochen finde ich, hat die Autorin hier eine wirklich sehr realistische Zukunftsvision erschaffen, von der wir nicht mehr weit entfernt sind. Diese Tatsache an sich, zeichnet das Buch schon aus. Denn als Leser kann man sich so, doch sehr mit der Geschichte identifizieren. Was dieses Buch jedoch zusätzlich hervorhebt ist wohl, dass die Autorin hier auch viele moralische und ethische Fragestellungen in ihr Werk verwebt hat und so im Leser mehr auslöst, als nur den Drang nach einer unterhaltsamen Geschichte. Meiner Meinung nach, hat dieses Buch einen großen Spannungshöhepunkt auch gar nicht nötig, denn sie glänzt durchaus mit anderen Merkmalen. Wer also mit der Hoffnung in das Buch startet, er würde eine spannende und fesselnde Geschichte bekommen, die schwitzige Hände und Herzklopfen verursacht, der wird hier sicher nicht auf seine Kosten kommen. Denn es gibt keinen erkannbaren, mitreißenden Spannungsbogen. Die Autorin hat ein Werk geschrieben, dass sich hauptsächlich mit der Zukunft auseinandersetzt und sich mit wirklichen, echten und aktuellen Themen auseinandersetzt. Als Fokus dessen, hat sie die Figuren: Maddie und Justin geschaffen, die zunächst im völligen Kontrast zueinander stehen. Ihre Liebesgeschichte ist zentrale Handlung im Buch.

Charaktere:
Hauptfigur des Buches, ist wie der Titel schon erkennen lässt: Maddie. Als Tochter, des Erfinders der Digital School, hat sie wohl ein noch schwereres Leben als andere Jungen und Mädchen ihres Alters. Denn ihr Vater hat immer ein sehr strenges Auge auf sie und verlangt in einem durch, dass sie mit der Technik lebt und nicht das System in Frage stellt. Besonders nach ihrer sehr rebellischen Tat in der Vergangenheit, wird sie regelrecht von ihrem Vater überwacht, was sie schließlich dazu führt sich nach und nach mit dem Leben und dessen Abgeschiedenheit vor dem Computer abzufinden. Als dann ihr Weg den von Justin kreuzt, weckt dieser in ihr alle Gefühle und Träume, die schon immer in ihr geschlummert haben und nur von ihrer Umwelt brutal unterdrückt wurden. Auf einmal erfährt Maddie eine ganz neue Welt. Sie lernt, dass in der Welt vor ihrem PC, das Leben in allen seinen Farben wartet. Mit allen Sinnen erfährt sie nun, was es heißt zu leben - wirklich zu leben. Dies führt unweigerlich dazu, dass sie mit ihrem Vater und sämtlichen Anhängern des DS-System in einen Konflikt gerät und schließlich zur Schlüsselfigur des Widerstandes wird.
Justin, das männliche Gegenstück zu Maddie ist von Grund auf, ein völliger Kontrast zu ihr. Denn er kennt, liebt und lebt das Leben vor dem PC. Zusammen mit ein paar Freunden, führt er eine Widerstandsbewegung an. Als er Maddie kennenlernt, hat er zunächst nur eine ganze bestimmte Absicht, doch dann verliebt er sich in sie, wie sie auch in ihn und so gerät schließlich die ganze Geschichte ins Rollen.
Ich finde das die Autorin hier sehr bewusst, zwei sehr unterschiedliche Charaktere erschaffen hat, die im Kontrast zueinander, sehr viel vom Anderen lernen können. Es wird jedoch sehr schnell klar, dass der eigentliche "Motor" der Geschichte Justin ist. Er ist Weise, der Reflektierende und der, der für seine Ideale kämpfen will. Er ist es, der den Leser an Weggabelungen führt, an denen man zum Nachdenken und selbst zum Reflektieren gezwungen wird. Ohne ihn, wäre die Geschichte nie zu dem geworden, was sie gerade ist. Maddie ist in der Hinsicht eher wie wir und dies macht sie so zu unserer Identifikationsmöglichkeit in dieser Geschichte. So betrachtet hat die Autorin hier die richtige Mischung für den Leser gewählt und zwei, wohl unvergessliche Figuren geschaffen, die ich ehrlich gesagt, schon jetzt schrecklich vermisse!

Cover/Innengestaltung:
Das Cover des Buches finde ich nicht schlecht, wobei ich von Anfang an, Herz und Flamme für das Originalcover war - einfach weil es total schön ist. Als ich dann mit der Geschichte gestartet habe, wollte ich dem Coverbild trotzdem eine Chance geben und mich vom Inhalt bestätigen lassen, dass dieses knallige, pinke Bild gerechtfertigt und durchaus auch passend ist. Leider konnte ich diese Bestätigung nirgends entdecken. Stattdessen führte mich der Inhalt immer mehr dazu, dass ich auf einmal auch den Titel des Buches anfing in Frage zu stellen. Abschließend kann ich sagen, dass weder Titel noch Cover zum Buch passen. Ich verstehe die pinke Haarfarbe des Mädchens nicht, denn Maddie hat blonde Haare im Buch und gibt selbst zu, dass sie nicht aussehen möchte wie eine "Discokugel". Der Titel ist auch eher unpassend, denn Maddie ist, wie schon beschrieben, nicht der Motor der Rebellion, sondern mehr nur eine Schlüsselfigur. Der eigentliche Held in diesem Band ist in meinen Augen eher Justin. Der englische Titel "Awaken" ist hier viel passender. Denn schließlich erwacht Maddie durch Justin erst zum Leben und erfährt das wahre Leben. Dies zeigt auch schön das Cover. Die gefangene Blume im Glas ist unglaublich schön verbildlicht und zeigt 1:1 die Inhalte dieser Geschichte. Deshalb leider keinen Pluspunkt was die Gestaltung betrifft.

Fazit:
"Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky ist ein berühendes und mitreißendes Debüt, das definitiv Lust auf mehr macht. Dabei entführt einen die Autorin in eine Zukunft, die gar nicht so fern erscheint und somit Anlass zur Idenfikation bietet. Zusätzlich verwebt die Autorin den schmalen Grad zwischen Gegenwart und Zukunft, durch ethische und moralische Fragen, die den Leser unweigerlich zum Nachdenken bingen. Zwar handelt es sich hier nicht um ein Buch, dass einen großen Spannungsbogen aufweist und für Herzrasen und schwitzige Hände sorgt, dafür aber versteckt sich hinter jedem Wort ein Stückchen Wahrheit, dass sich seinen Weg in unsere Köpfe bahnt und zum kritischen reflektieren einlädt. Deshalb lege ich dieses Buch jedem ans Herz, der selbst nach dem Lesen, noch einen kleinen Beigeschmack dieses Werkes durchs Leben tragen möchte und nach einer Geschichte sucht, die in die Tiefe geht und sich somit ihren Platz in unseren Herzen und Bücherregalen verdient. Zudem wird die beigefügte Liebesgeschichte zwischen Maddie und Justin auf für jedes Mädchenherz ein absoluter Leckerbissen sein. Deshalb kurz und knapp: LESEN!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Definitiv mein absolutes Lesehighlight des Jahres!

Julia
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"Es gibt ein paar Dinge", sagte er leise, "die eine Prinzessin alleine tun muss. Erinnerst du dich an das, was ich dir gesagt habe... dass du eines Tages dein Königreich finden wirst?" "Das war doch nur ...

"Es gibt ein paar Dinge", sagte er leise, "die eine Prinzessin alleine tun muss. Erinnerst du dich an das, was ich dir gesagt habe... dass du eines Tages dein Königreich finden wirst?" "Das war doch nur eine Geschichte. Das Leben ist nicht so." "Alles was wir sagen, ist eine Geschichte. Aber nichts davon ist nur eine Geschichte."

Inhalt:
Auf die junge Amerikanerin Julia, hat Shakespeares Stück: "Romeo und Julia" schon immer eine magische Anziehungskraft ausgeübt. Deshalb kann sie jeden Satz, ja jedes Wort in dem Stück auswendig. Sie ist eine Frau voller Leidenschaften und macht immer nur das, wonach ihr ist. Leider bringt sie das auch dazu, dass ihr Geldbeutel ziemlich leer ist. Als ihre Tante stirbt, hofft Julia auf ein großes Erbe, welches endlich das Loch stopft, dass ihre laue Lebensweise ihr eingebrockt hat. Doch statt ihr, erbt ihre Zwillingsschwester alles: Das Haus und auch das Geld. Zunächst ist Julia enttäuscht, dann verzweifelt. Doch dann passiert etwas magisches: Ihr alter Butler überreicht ihr einen geheimen Brief ihrer Tante. In diesem erfährt sie, dass sie eigentlich "Giulietta Tolomei" heißt, aus Italien stammt und dort ein großer Schatz auf sie wartet. Ohne lange zu überlegen reist Julia nach Italien, denn schließlich hat sie nichts zu verlieren. Damit nimmt ein atemberaubendes Abenteuer seinen Lauf. Denn ganz plötzlich, schlittert Julia in eine unglaubliche Schatzsuche und eine fast vergessene Liebesgeschichte der von: Romeo und Julia. Doch sie ist nicht die Einzige, die der Vergangenheit und dem Schatz auf der Spur ist und so gerät sie schon bald in eine mörderische und spannende Jagd.

Schreibstil:
Lange habe ich mich um diese Rezension gedrückt, denn um ganz ehrlich zu sein hat mich dieses Buch und seine Geschichte regelrecht umgeworfen. Tagelange war ich einfach sprachlos, konnte kaum einen Gedanken fassen, keine neue Geschichte an mich heran lassen, weil das Werk von Anne Fortier meine ganzen Gedanken und mein ganzes Herzblut eingenommen hat. Dieses Buch ist einfach so unglaublich, dass jedes Wort nicht gut genug erscheint um es zu beschreiben. Lange habe ich mit mir gerungen, die richtigen Worte gesucht und jetzt: mich getraut. Die Autorin: Anne Fortier, hat eine überwältigende Art und Weise, ihr Abenteuer in die richtigen Wörter zu kleiden, dass man sich direkt jedem Satz hingeben kann. Dieser Schreibstil lässt einen vergessen wo man ist, denn jeder Buchstabe ist magisch und erschafft eine Welt voller Geheimnisse, Irrungen, Wirrungen und einem grandiosen Abenteuer. Durchgehend ist die Geschichte von Julia und Romeo spannend und lädt zum Träumen ein. Auch wenn es sich bei "Julia" um ein relativ "dickes" Buch handelt, so habe ich jede Seite genossen und nicht ein einziges Mal auf die Uhr geschaut, denn die Zeit und die Seiten fliegen im Flug an einem vorbei und saugen einen in die tiefen von Italien und der Geschichte von "Romeo und Julia". Wenn es eine Autorin schafft, mich ganz in ihre Welt zu ziehen und selbst nach dem Ende des Werkes noch nicht loslässt, hat sie wahrlich meine ganze Bewunderung verdient. Denn schließlich wollen wir doch in eine Geschichte eintauchen, uns zwischen den Seiten wiederfinden, eins werden mit den Figuren und am Ende traurig sein, dass wir die Charaktere wieder gehen lassen müssen. Dies ist Anne Fortier perfekt gelungen.

Idee/Umsetzung:
Die Idee der Autorin "Romeo und Julia" erneut zum Leben zu erwecken, wird nicht nur Anhänger von Shakespeare mitreißen und neugierig machen. Im Gegenteil: dieses Werk ist für alle, die sich gerne auf den Spuren der Vergangenheit bewegen, Schatzsuchen lieben, an die große und wahre Liebe glauben und die Kulisse von Italien bewundern. Der Roman deckt so demnach sehr viele Lesergeschmäcker ab und wurde zudem auch sehr gut umgesetzt. Die Kapitel in der Geschichte wechseln stetig von den Erlebnissen der Julia in der Gegenwart und den Ereignissen der Julia in der Vergangenheit. Wer jetzt glaubt, dass die alte Geschichte von "Romeo und Julia" schon erzählt wäre, der hat sich verdammt getäuscht, denn Anne Fortier erzählt das tragische Schicksal der beiden Verliebten völlig neu und dies nicht einmal unglaubwürdig. Fesselnd und mitreißend, bringt sie ihre Idee an den Leser und reißt ihn damit tief in ihr spannendes und fesselndes Abenteuer, so dass man sich nicht einmal, auf knapp 650 Seiten nach eine Pause sehnt, oder voller Hoffnung auf die Uhr schaut. Man wird eins, mit Julia, mit Romeo und mit der Vergangenheit, die mehr als nur ein Geheimnis versteckt und sich langsam zum rasanten Abenteuer entwickelt. Dabei wirkt keine Handlung erzwungen, keine Idee erlogen. Anne Fortier vermittelt glaubhaft die Ereignisse und nimmt durch ihre Herzblut, das man hinter jeder Seite entdeckt, das ganze Leserherz für sich ein.

Charaktere:
Auch die Figuren in diesem Buch sind alle voller Herzblut beschrieben und erwachen so nach und nach immer mehr zum Leben. Besonders die Hauptfigur Julia wird schnell zum Leserliebling und nimmt so auch schnell einen Platz in unserem Herzen ein. Denn sie ist genau so, wie man sich eine Buchheldin bei einer Schatzsuche wünscht. Sie ist keck, frech und definitv nicht auf den Mund gefallen. Voller Leidenschaft lässt auch sie sich, wie der Leser, in die Geschichte von Romeo und Julia ziehen. Für sie ist es sogar noch viel schöner, denn schließlich hat sie schon immer ihre ganze Leidenschaft in das Werk von Shakespeare gesteckt. Zudem kann sie sich mit dieser Schatzsuche auch auf eine Reise durch ihre Vergangenheit begeben. Denn ihre Mutter, wie auch ihr Vater sind vor langer Zeit verstorben. Bei der Reise, begibt sie sich auf die Spur, die ihre Mutter ihr hinterlassen hat und entdeckt so auch immer mehr, wer sie selbst und was ihre Geschichte ist. Ich finde der Autorin ist es einfach unglaublich gut gelungen, Figuren zu erschaffen, die der Geschichte zusätzlich Leben einhauchen und durch ihre Herzlichkeit und liebevolle Art, schnell zum Herz dieses Romanes werden. Meine Sehnsucht schreit verzweifelt nach mehr, denn ich vermisse Julia, Romeo und Co. jetzt schon unglaublich und würde mich am Liebsten direkt in ein neues Abenteuer mit den Beiden stürzen.

Cover/Innengestaltung:
Eigentlich gibt es wenig zur Gestaltung zu sagen, denn im Grunde ist sie relativ schlicht gehalten und da ich den Inhalt erfahren habe, der mich regelrecht "aus den Latschen gehauen hat", weiß ich auch, dass dieses Abenteuer eine überwältigende Gestaltung auch gar nicht nötig hat. Das Cover ist passend, auch wenn mir das englische ein wenig besser gefällt, so drückt es doch genau die Stimmung und Gefühle aus, die in der Geschichte auf seine Leser lauern. Besonders passend und sinnvoll fand ich auch, dass am Anfang des Buches eine Karte von Sienna abgebildet ist, so dass es dem Leser leicht fällt, Julia auf ihrer Schatzsuche durch die kleinen Straßen und Gassen zu begleiten. Die bereits angesprochenen, verschiedenen Sichtweisen aus der Gegenwart und der Vergangenheit werden je durch Überschriften eingeleitet, wie auch beide durch ein Zitat aus dem Drama von Shakespeare: "Romeo und Julia".

Fazit:
"Julia" von Anne Fortier ist ein unglaubliches und gelungenes Debüt der Autorin. Denn diese Geschichte hat alles, was ein gutes Buch ausmacht: Eine Romanze, eine Schatzsuche, viele Überraschungen und natürlich böse Schurken... aber was noch viel wichtiger ist: ein Happy End. Während man mit der herzlichen und kecken Hauptfigur auf eine große Reise geht, wird man mehr und mehr eins mit dem Buch und vergisst schon bald Zeit und Raum. Schon lange hat mich kein Abenteuer mehr so voller Sehnsucht zurück gelassen. Deshalb lege ich diesen Roman jedem von euch ans Herz. Wer nicht in dieser Geschichte versinkt, der verpasst etwas, denn der Schreibstil, die Figuren und die Idee, bieten zusammen ein unglaubliches und unvergleichliches Leseerlebnis für Jedermann. Was bleibt ist die Vorfreude und Hoffnung auf ein neues Buch der Autorin, dass nicht im Schatten seines Vorgängers zurückbleibt. Definitiv mein absolutes Lesehighlight des Jahres!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Düster und mitreißend

Engel der Nacht 1
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Patch stützte sich mit einer Hand gegen den Spiegel hinter mir und lehnte sich in meine Richtung. "Du hast keine Ahnung, was du mit mir machst." Ich schüttelte den Kopf. "Das ist keine gute Idee. Es ist ...

Patch stützte sich mit einer Hand gegen den Spiegel hinter mir und lehnte sich in meine Richtung. "Du hast keine Ahnung, was du mit mir machst." Ich schüttelte den Kopf. "Das ist keine gute Idee. Es ist nicht richtig." "Es gibt viele Arten von richtig", murmelte er.

Inhalt:
Nora ist nicht gerade glücklich darüber, als ihr Biologielehrer plötzlich, mitten im Halbjahr die Sitzordnung nach Zufall umstellt. Denn nun muss sie anstatt neben ihrer besten Freundin Vee, neben dem düsteren Patch sitzen. Dieser bringt sie von der ersten Sekunde an, ganz schön ins Schwanken. Denn Nora fühlt sich, neben ihrer großen Angst ihm gegenüber, auch zu gleich unglaublich zu ihm hingezogen. Doch ihre Instinkte warnen sie, denn tief in ihrem Inneren weiß Nora, dass Patch eine Menge an Geheimnissen hütet. Als eine Reihe düsterer Verbrechen über sie reinbricht, wird schnell klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat und nach ihrem Leben trachtet. Doch wer ist der Unbekannte, der sie überall, mit einer Skimaske heimsucht und ihr unglaubliche Angst einjagt? Nora ist der festen Überzeugung den Ereignissen auf die Spur zu gehen und stößt schon bald auf sehr dunkle und schreckliche Geheimnisse, die besser im Verborgenen geblieben wären. Es beginnt eine atemlose Jagd und ein unglaubliches Abenteuer. Denn auch der unheimliche und anziehende Patch, scheint tief in die Ereignisse verstrickt.

Schreibstil:
Becca Fitzpatrick hat keinen außergewöhnlichen oder besonderen Schreibstil. Denn sie schreibt weder besonders poetisch, noch besonders witzig. Aber ihr Art und Weise, Wörter in den Köpfen der Leser zum Leben zu erwecken ist dafür umso stärker. Denn die Autorin schafft es, die Charaktere, Orte und Erlebnisse fast greifbar zu machen und damit unglaublich real zu beschreiben. So habe ich mich nicht nur einmal, mitten unter Patch, Nora und Vee wiedergefunden und bin eins mit ihrer Welt geworden. Becca Fitzpatrick schafft es, einen ganz in ihren Bann zu nehmen und durch einen sehr anziehenden, männlichen Hauptcharakter, Mädchenherzen höher schlagen zu lassen. Genau hier sehe ich die Stärke der Autorin: Sie schafft es in den Köpfen und Herzen der Leser etwas zu bewegen. So entführt sie uns Stück für Stück in ihre Welt und saugt uns Wort wörtlich, mit Haut und Haaren auf. Denn die Gefühle der Hauptfiguren sind plötzlich unsere und somit die Geschichte sehr real erzählt.

Idee/Umsetzung:
Von der Idee der Geschichte bin ich nicht ganz überzeugt, denn sie ist doch sehr gewöhnlich. Wie in vielen anderen Jugendbüchern auch, schafft es der neue, sehr anziehende und sexy Schüler direkt alle Mädchenherzen, inklusive das von Nora in die Höhe schnellen zu lassen. Jedem wird diese Situation sehr wohl bekannt sein und deshalb wird es auch keinen wundern, dass dieser neue Schüler ganz anders ist als alle Anderen. Denn ihn zeichnet eine besondere Fähigkeit aus und er ist nicht menschlich. Die Idee ist also weder neu, noch besonders überzeugend, doch die Umsetzung ist deshalb umso gelungener. Denn Die Autorin unterstreicht und charakterisiert ihre Geschichte vorallem durch einen spannenden Schreibstil und starke, selbstbewusste Charakter. Im Vergleich betrachtet, hält die Mischung aus Grundidee und Umsetzung dann doch noch so gerade die Waage. Demnach hat mir die Idee zwar an den Nerven gezerrt, doch die starke Umsetzung hat dies sehr gut ausgeglichen.Eine Mischung, mit der ich als Leser dann dich erstaunlich gut leben konnte.

Charaktere:
Die Figuren in der Geschichte haben mich alle sehr positiv überrascht und augenblicklich in ihren Bann gezogen. Denn alle sind sehr starke und selbstbewusste Charakter, die ihren Menschenverstand und ihre Gefühle stark in den Vordergrund drängen und dadurch ihre Handlungen bestimmen. Besonders Nora, das weibliche Gegenstück zu Patch hat mich sehr beeindruckt. Denn im Vergleich zu anderen Heldinnen, in ähnlichen Büchern, schmeißt sie sich nicht ohne Vorbehalte in eine Liebesgeschichte. Stattdessen ist sie sehr misstrauisch, rebellisch und hört auf ihre schlechten Gefühle. Dies rettet ihr im Buch mehr als einmal, den Kopf. Ich fand es sehr schön und abwechslungsreich, dass man als Leser mal eine starke und in sich gekräftigte Persönlichkeit bekommt, mit der man durch die Geschichte starten kann. Auch fand ich es sehr gelungen, dass die Liebesgeschichte zwischen Patch und Nora nicht überwiegend im Vordergrund steht und das Nora diese Romanze, nicht wie andere, in den Himmel hebt und Patch als ihren Einzigen und ewigen Partner betrachtet. Denn solche Mädchen rauben mir in einigen Büchern wirklich den letzten Nerv. Aber so eine ist Nora nicht und genau deshalb hatte ich so viel Spaß mit ihr und ihrer Geschichte. Zusätzlich kann man hier auch anmerken, dass die Romanze zwischen den Beiden in keinem Fall kitschig oder übertrieben dargetsellt wird. Wenn dann ist sie eher sehr ehrlich und stürmisch. Auch Patch ist nicht direkt so, wie man es vielleicht erwartet. Man erfährt zwar nicht sehr viel über ihn, aber das was man erfährt, berührt einen durch und durch. Denn seine Geschichte ist genauso düster und voller Geheimnisse, wie er selbst. Zudem schafft die Autorin mit der Figur des Patch einen Frauenschwarm keines Gleichen. Denn wenn jemand verboten, düster, voller Geheimnisse und sexy daher kommt, ist es sehr schwer, im nicht direkt sein Herz zu schenken, auch wenn es vielleicht falsch ist. Becca Fitzpatrick hat meiner Ansicht nach ein sehr schönes Gespann erschaffen, mit denen man sich nur zu gerne, in ein neues Abenteuer stürzen möchte. Ich bin auf jedenfall von Nora und Patch begeistert. Besonders die Beiden, haben dieses Buch für mich zu etwas ganz besonderem gemacht.

Cover/Innengestaltung:
Diesmal gibt es kaum etwas zu diesem Kriterium zu sagen, dass Cover ist passend, entspricht dem englischen Orginal und erzählt seinem Betrachter alles, was dieses Buch in sich versteckt. Fast scheint das Cover wie eine verbotene Frucht, die ihre Leser in den Bann ziehen will, nur um sie nie wieder loszulassen.

Fazit:
"Engel der Nacht" von Becca Fitzpatrick ist ein wunderbarer Auftakt einer neuen, düsteren und mitreißenden Trilogie, die in keinem Bücherregal fehlen sollte. Dabei lockt die Autorin ihre Leser nicht gerade durch eine atemberaubende Grundidee, dafür aber durch starke, selbstbewusste Charaktere und eine sehr gelungene Umsetzung. Deshalb lege ich die Geschichte von Nora und Patch wirklich jedem ans Herzen. Vor allem für die Mädchen unter euch, wird dieses Buch ein kleiner Leckerbissen sein. Denn hinter den Seiten versteckt sich alles, was Mädchenherzen höher schlagen lässt: eine spannende Handlung, eine romantische Liebesgeschichte und einen unwiderstehlichen, düsteren und sexy Hauptcharakter, der sich ohne Umwege, direkt in jedes Herz schleicht und den Puls zum rasen bringt. Ich bin auf jedenfall voller Vorfreude auf den nächsten Band, denn schon jetzt vermisse ich Nora, Vee und Patch sehr.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Eine Geschichte, die mitten ins Herz trifft - lustig & gefühlvoll!

Love Trip
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Denn sehen wir den Tatsachen ins Auge - man kann sich noch so sehr einreden, dass man über einen Typen hinweg ist, das Herz kennt die Wahrheit.

Inhalt:
Courtney steht vor einem neuen Lebensabschnitt: ...

Denn sehen wir den Tatsachen ins Auge - man kann sich noch so sehr einreden, dass man über einen Typen hinweg ist, das Herz kennt die Wahrheit.

Inhalt:
Courtney steht vor einem neuen Lebensabschnitt: dem College. Alles könnte so schön sein, doch stattdessen entpuppt sich der Start ins neue Leben als eine Achtenbahnfahrt der Gefühle. Denn entgegen all ihrer Befürchtungen, bestehen die Eltern von Courtney darauf, dass sie die dreitägige Fahrt zum College mit Jordan unternimmt. Jordan, dem Courtney ihr Herz schenkte. Jordan, der es kurz darauf brach und sie für eine Neue verließ. Es beginnt ein rasanter, mitreißender, gefühlsgeladener und witziger Roadtrip, denn was Courtney noch nicht ahnt, manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen [...]

Schreibstil:
Ohne große Erwartungen, aber mir einer Menge Vorfreude holte ich "Love Trip - Bitte nicht den Fahrer küssen", vor ein paar Tagen aus meinem Regal. Auf Grund der Empfehlung meiner Freundin, packte mich endlich die Leselust und ich wollte das Abenteuer hinter den dicken Seiten entdecken. Ich hatte viele positive Dinge gehört und dementsprechend war ich sehr gespannt. Doch mit dem, was mich am Ende erwartete, wurde ich um Längen überrascht. Lauren Barnholdt hat eine ganz eigene und tolle Art, ihre Geschichte den Lesern näher zurbingen. Leicht ironisch, sarkastisch und voller Witz, kann der Leser eintauchen in einen spannenden und mit Energie geladenen Roadtrip, den er so schnell nicht wieder vergessen wird. Das erste Mal kann ich sagen, dass es eine Autorin geschafft hat, meinen vollen Humor zu treffen. Oft saß ich kichernd oder gar lachend mit dem Buch in der Hand, auf dem Sofa, im Bus oder in der Bahn. Dieser Humor, der in vielen anderen Jugendbüchern, meiner Meinung nach fehlt, macht das Abenteuer von Courtney und Jordan zu einem ganz besonderen Erlebnis. Zudem zeichnet genau diese Art von Witz die Geschichte aus, denn wer hinter den Seiten des Buches nach Tiefsinn oder gar inspirierenden Sätzen sucht, der wird nicht auf seine Kosten kommen. Denn diese Geschichte überzeugt vorallem durch eine ganz einfache und lockere Wortwahl. Poesie steht hier nicht im Vordergrund, eher der Witz jeder Situation füllt den Raum mit Leben. Jede Seite fliegt dahin und fast wie im Rausch, fiebert man der letzten Seite entgegen. "Love Trip" ist ein absoluter Lesegenuss - ein Buch für Herz und Seele, könnte man fast sagen. Es bleibt nur der Wunsch nach: mehr, mehr, mehr! Jugendbücher die so witzig und mitreißend sind, sollten definitiv öfters in den deutschen Bücherregalen zu finden sein.

Idee/Umsetzung:
Die Idee hinter den Seiten ist relativ einfach und erinnert zunächst an einen Film. Sie schneint nichts Besonderes zu sein oder durch einen komplexen Plot zu glänzen, doch was auf den ersten Blick flach erscheint, zeigt sich im Folgenden als sehr neue und frische Geschichte. Schon beim Lesen der Inhaltsangabe kann der Leser sich vorstellen, dass er sich mit diesem Buch auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle begibt. Was er jedoch nicht ahnt, dass "Love Trip", mit einigen Überraschungen glänzt, die jedes Kapitel zu einer aufregenden Reise gestalten. So begleitet man Jordan und Courtney nicht nur auf ihrem Roadtrip, sondern erfährt auch, in Zwischenkapiteln, ihre Vorgeschichte. Dadurch wird es dem Leser einfacher gemacht, die Gefühle der Figuren nachzuvollziehen und zu verstehen, wie es zu besagtem Roadtrip überhaupt gekommen ist. Lauren Barnholdt hat, in meinen Augen, das richtige Mischverhältnis für interesante Charaktere und eine lustige und spannende Geschichte geschaffen, denn auf keiner Seite hat man das Gefühl, dass man diese Reise verlassen möchte. Dadurch kann die Autorin auch im Hinblick auf die Umsetzung überzeugen. Was mich jedoch ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat, war das sehr abrupte Ende des Buches.

Im Großen und Ganzen ist das Buch immernoch lesenswert, aber das Ende schmeckt bitter nach, zumindest auf meiner Zunge. Vielleicht hatte ich nach der Entwicklung des Roadtripts einfach zu große Anforderungen an das Ende der Geschichte, vielleicht fällt es euch gar nicht auf und ihr atmet erleichtert aus, wenn ihr die letzten Seiten verschlingt, doch in meinen Augen hätte die Autorin sich hier durchaus noch etwas einfallen lassen können.

Charaktere:
Die Charaktere der Geschichte sind nicht besonders tiefgängig, aber durch den Wechsel der Perspektive zwischen Jordan und Courtney, wie auch die Einbindung derer Vorgeschichte, kann man sich als Leser einen sehr guten Gesamtüberblick über die Gefühle und die Situation der einzelnen Figuren machen. Jordan wird als klassisches Musterbeispiel eines Aufreißers umschrieben. Bevor er mit Courtney zusammen kam, wusste er genau wie er die Mädchen rumkriegen kann und hat dies auch voll und ganz ausgenutzt um sich richtig auszutoben. Diese Tatsache mag ihn in den ein oder anderen Augen zunächst unsympathisch scheinen lassen, doch schnell wird einem klar, dass seine ganze Art nur Fassade ist und er auch ganz Anders kann. Diese andere Seite weckt Courtney in ihm. Denn sie ist, entgegen jeder Erwartung, sehr normal und eher das "Mädchen von Nebenan". Jordan und Courtney stehen demnach im völligen Kontrast zueinander, aber genau jenes macht die Spannung zwischen ihnen aus. Es ist wohl der Traum jedes Mädchens, die einen Jungen trifft und es schafft ihn, im Gegensatz zu allen anderen Mädchen vorher, zu verändern. Damit wird für den Leser schon klar, um welche Art von Liebesgeschichte es sich hier handelt. Wie schon beschrieben, lässt sich der Plot mit einem Film vergleichen. Und auch die Charaktere sind ähnlich wie im Film. Dies macht die Geschichte an sich, zwar ziemlich voraussehbar, doch da es sich um ein klassisches "Mädchenbuch" handelt, ist es nicht weiter schlimm, denn ich für meinen Teil, liebe solche Bücher genau deswegen, weil sie glücklich machen, obwohl man genau weiß wie sie enden werden. Die Charaktere versüßen demnach das Buch und bilden die perfekten Wegbegleiter für das Abenteuer.

Cover/Innengestaltung:
Ich muss gestehen, dass wenn meine Freundin mir das Buch nicht empfohlen, ich es mir niemals zugelegt hätte. Denn wenn ich das Cover so betrachte, weckt es in keinem Sinne mein Interesse. Erst jetzt wo ich den Inhalt kenne, die Geschichte "erlebt" habe, muss ich sagen, dass dieses Cover einfach genau wiederspiegelt, was die Autorin auf knapp 280 Seiten geschaffen hat: nämlich eine Geschichte voller Humor und Frische.

Die Innengestaltung ist wie schon beschrieben dargestelllt: Es wird unterschieden zwischen der Sicht von Courtney und Jordan, wie auch zwischen der Vorgeschichte und der aktuellen Situation.

Fazit:
"Love Trip - Bitte nicht den Fahrer küssen" von Lauren Barnholdt, lockt und amüsiert seine Leser, mit einer kurzwelligen und frischen Geschichte, die mitten ins Herz trifft und nicht nur Mädchenherzen höher schlagen lässt. Dabei überzeugt das Abenteuer der Hauptfiguren Courtney und Jordan durch einen witzigen Roadtrip, der sich nicht nur durch eine Achterbahnfahrt der Gefühle zum mitreißenden Erlebnis entwickelt. Eine interessante Mischung aus gutem Plot, gelungenem Humor und spannenden Charakteren zeichnet jede Seite aus und macht es dem Leser nicht schwer, sich voll und ganz zu verlieren. Zwar glänzt die Geschichte der Autorin nicht durch hohe Poesie oder Tiefgang, aber durch einen ironischen und leicht sarkastischen Humor, der nicht nur einmal ein Lächeln auf das Gesicht seiner Leser zaubert. Demnach lege ich dieses Jugendbuch jedem ans Herz, der nach einer Geschichte sucht, die Herzen höher schlagen lässt und einfach nur glücklich macht. Wer sich ohne große Erwartungen mit Courtney und Jordan auf den Roadtrip einlässt und sich einfach nur, von Seite zu Seite treiben lässt, der wird überrascht und positiv mitgerissen sein, soviel kann ich vesprechen. Es bleibt, wie schon erwähnt, trotz des in meinen Augen eher schwachen Endes des Buches, der Wunsch nach mehr dieser Art von Jugendliteratur in den deutschen Bücherregalen.