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Veröffentlicht am 30.01.2018

Lesenswert

Deine Seele in mir
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Kurzrezension:
[...] und Amy lebte weiter mit den Erinnerungen, die, das wurde ihr mit der Zeit bewusst, bei ihrem Tod hätten ausgelöscht werden sollen. Doch das war nicht geschehen. Sie hatten Amy nicht ...

Kurzrezension:
[...] und Amy lebte weiter mit den Erinnerungen, die, das wurde ihr mit der Zeit bewusst, bei ihrem Tod hätten ausgelöscht werden sollen. Doch das war nicht geschehen. Sie hatten Amy nicht verlassen, denn sie hatte sich an ihnen festgeklammert wie ein Ertrinkender an einem Strohhalm; sie hatte ihr altes Leben einfach nicht losgelassen.
[S. 13]

Inhalt:
Wie viel Schmerz erträgt die Seele? Wann bricht sie in zwei Teile und ist nicht mehr zu heilen?

Amy und Matt sind noch Kinder und lieben ihre Abenteuer, die große Welt, welche noch vor ihnen liegt. Am Liebsten toben sie draußen im Feld, springen nackt in den kleinen See und blenden die ganze Welt, für ein paar Stunden aus. Doch an jenem Spätsommertag, soll sich ihr Leben auf immer verändern.
Sie geraten in die Klauen eines Verbrechers, dessen Gedanken und Taten so grausam und erschreckend sind, dass sie die Seelen der Kinder, auf immer überschatten sollen. Jene Erinnrungen, an jenen dunklen und grausamen Tag, sollen Matt und Amy noch jahrelang verfolgen.
Doch was passsiert, wenn sich eine Seele vom Körper losreißt, doch das Leben nicht verlassen will?

Fazit:
Vorweg muss ich gestehen, dass ich lediglich das kostenlose E-Book des Werkes, über 70 Seiten, hatte. Demnach also nur den ersten Teil der Geschichte. Zunächst war ich erfüllt von Skepsis, war hin und her gerissen, verwundert, erschreckt und wusste gar nicht so wirklich, was mich hier für eine Geschichte erwarten würde. Doch je mehr ich durch die Buchstaben, in das Geschehen huschte, desto mehr wurde ich von der Handlung eingenommen. Die Idee ist neu, erfrischend und ergreifend. Susanna Ernst, schreibt flüssig und gefühlvoll, denn gerade jene Gefühle sind auch der Angelpunkt dieses Werkes. Es lebt durch die Emotionen seiner Figuren und den Reaktionen auf diese. Schnell können einen die Hauptfiguren für sich gewinnen und entführen einen in eine andere Buchwelt. Das Gesamtwerk ist direkt auf meinen Wunschzettel gewandert. Deshalb kurz und knapp: Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Fantastische Elemente gemixt mit lebensnahen Themen

Düsteres Verlangen
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"[...] Immer wieder wurden unsere Kraft geprüft und unser Mut herausgefordert. Und das alles haben wir nicht für uns getan, sondern für einen anderen. Und das ist es, was es so ehrenwert macht."

Inhalt:
Victor ...

"[...] Immer wieder wurden unsere Kraft geprüft und unser Mut herausgefordert. Und das alles haben wir nicht für uns getan, sondern für einen anderen. Und das ist es, was es so ehrenwert macht."

Inhalt:
Victor und Konrad könnten unterschiedlicher nicht sein und doch verbindet sie ein starkes Band der Brüderlichkeit, denn die Beiden, 16-jährigen Jungen, sind Zwillinge. Beide lieben den Anderen und würden ihr Leben für ihn geben.
Doch dann kommt der Sommer, der alles verändert. Auf einmal droht das Band von Victor und Konrad zu zerreißen, denn Beide begehren, nach einer langen gemeinsamen Kindheit, ihre Cousine Elizabeth. Doch das junge Mädchen kann nur die Gefühle eines Bruders erwiedern und zwar die des, allseits beliebten Konrads.
Doch als dieser von einer tödlichen und unheilbaren Krankheit niedergestreckt wird, siegt das Band der Brüderlichkeit und Victor fasst einen Plan: Zusammen mit Elizabeth und ihrem gemeinsamen Freund Henry macht er sich auf und erlebt das unglaublichste Abenteuer seines Lebens. Heimlich und voll von Mut, suchen die drei Freunde ein magisches, verbotenes Heilmittel und geraten dabei selbst in Lebensgefahr.

Idee/ Umsetzung:
Wenn du die Chance hättest das Leben eines gliebten Menschen zu retten, würdest du zugreifen, dich in Lebensgefahr begeben und mit Leib und Seele für die Heilung dieses Menschen kämpfen? Es ist immer leicht zu sagen, dass man diese Chance ergreifen und kämpfen würde, doch wie schwer es wirklich ist, zeigt dieses Buch. Denn neben einer unglaublichen Willenskraft, braucht man Mut, Hoffnung und Vertrauen. Den Mut, seinen Weg zu gehen, egal wie steinig er auch sein mag. Die Hoffnung, dass man ans Ziel kommt, egal mit wie vielen Wunden. Das Vertrauen, in die Freundschaft und Liebe.
Die Idee, die sich lauernd und sehr gekonnt, hinter jeder Seite des Werkes von Kenneth Oppel versteckt, birgt nicht nur ein großers, spannendes Abenteuer, mit viel Potential, sondern auch einen großen Teil an Lebenswahrheiten. Denn das Leben ist nicht immer einfach und nicht immer verläuft unser Weg so, wie wir ihn geplant haben, aber das wichtige ist doch, dass man den Glauben an etwas nicht verliert. Ich meine hier nicht den Glauben an Gott, sondern den Glauben an das Leben. Den Glauben daran, dass man, wenn man mutig und stark genug ist, gegen die Schwierigkeiten ankämpfen und alle Hindernisse hinter sich lassen kann. Neben einer spannenden Suche nach dem ultimativen Heilmittel, verwebt Kenneth Oppel demnach, sehr reelle Faktoren, in das Gesamtbild. Er erzählt eine sehr lebendige und wahrhafte Geschichte über Freundschaft, Liebe, Familie, Neid, Eifersucht und Hass. Gerade diese Aspekte, haben der eigentlichen Handlung, in meinen Augen, ihre Kraft verliehen und mich positiv beeindruckt.

Schreibstil:
Kenneth Oppel schreibt aus der Sicht von Victor, was dazu führt, dass der Leser seine Gefühle nachempfinden und seine Handlungen verstehen kann. Sehr gekonnt, schreibt der Autor die Gefühlswelt in die Herzen seiner Leser und schafft so eine ganz besondere Bindung zwischen Realität und Buchwelt. Der größte Teil des Abenteuers ist jedoch sehr durchschnittlich beschrieben. Ganz simpel und einfach, wird der Handlungsablauf in Buchstaben eingewickelt. Troztdem verleiht der Autor dem Gesantwerk das gewisse Etwas, indem er besonders in den spannenden Momenten temporeich und in den gefühlvollen Augenblicken leicht poetisch, die Geschichte um Vicotr, Elizabeth, Henry und Konrad erzählt.

Charaktere:
Von Seite zu Seite, hat sich ein enges Band der Verbundenheit, zwischen dem erzählenden Vicotor und mir offenbart. Denn von Gefühl zu Gefühl, wurde mir der, sehr impulsive und ehrgeizige Junge, zum Lieblingscharakter. Auch wenn sein Zwillingsbruder Konrad, in der Geschichte, der beliebtere der Beiden ist, so habe ich mich am Ende doch immer auf die Seite von Vicotr geschlagen. Wer von euch Geschwister hat, in dessen Schatten man, nicht nur einmal, hoffnungslos untergegangen ist, der wird genauso fühlen wie ich. Denn gerade die Unterschiede der beiden Geschwister, haben Victor zu dem Jungen gemacht, der er eben ist. Auch wenn er seinen Bruder über alles liebt, so geht er doch immer in dessen Schatten verloren. Als sich die Beiden 16-jährigen dann auch noch in das gleiche Mädchen verlieben, ist das Chaos perfekt.
Ich muss gestehen, dass mir oftmals das gewisse etwas in der Geschichte gefehlt hat, besonders auf den ersten Seiten. Später habe ich aber entdeckt, jenes gewisse Etwas, ist die große Sympathie, die ich zu dieser einen Buchfigur hege. Kenneth Oppel hat es geschafft, dass ich mich mit Haut und Haaren auf die Geschichte einlassen konnte, denn nur zu gerne, habe ich Victor die Hand gereicht um mich in dieses spannende Abenteuer entführen lassen. Dass der Autor es geschafft hat, dass ich so sehr mit einem Charakter fühlen und leiden kann, ist in meinen Augen, gerade das Besondere an diesem Werk.

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung des Buches ist sehr schlicht, passt aber zur Gesamtaufmachung der Geschichte. Jedes Kapitel wird mit einer Kapitelnummer und einer Überschrift eingeleitet.
Auch das Buchcover ist sehr schlicht. Trotzdem finde ich es passend und gelungen. Mir gefällt es nämlich sehr gut, dass nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint, denn erst wenn man ganz genau hinsieht und sich mit dem Bild auseinandersetzt, dann erkennt man die feinen Einzelheiten des Gesamtcovers.
Die englischen Versionen hingegen, finde ich nicht schlecht, aber besonders bei dem 1. englischen Cover, ist das männliche Model, welches wohl Victor darstellen soll, einfach zu muskulös geraten. Dadurch sieht er einfach zu männlich aus, obwohl er in der Geschichte gerade einmal ein 16-jähriger Junge ist. Die zweite, englische Version, finde ich schon besser. Gerade durch das Schlüsselloch und das "Geheime", wird der Charakter der Geschichte aufgefangen.

Fazit:
Wenn du die Chance hättest, das Leben eines geliebten Menschen zu retten, würdest du sie ergreifen? Wenn dich ein starkes Band der Verbundenheit, mit einem deiner Geschwister verbindet, du aber trotzdem immer in dessen Schatten untergehst, würde es den Hass in dir anstacheln? Oder würdest du die Wut begraben und für jenes Kämpfen, was du tief in dir doch liebst? Welches Band ist stärker, jenes der Begierde oder das der Familiebnliebe?
Fragen über Fragen und nur in diesem Werk wird man Antworten finden. Ich empfehle deshalb: Schnallt euch euren Rucksack auf den Rücken, packt eine ordentliche Ladung Mut, Hoffnung und Willenskraft ein und begebt euch mit Victor in dieses spannende und fantasiereiche Abenteuer.
Denn Kenneth Oppel hat hier ein sehr unterhaltsames Buch geschaffen, welches besonders dadurch glänzt, dass es neben fantastischen Elementen, auch lebensnahe Themen in die Handlungen verwebt. Auch wenn ich einige Startschwierigkeiten hatte und das Ende des Buches sehr ernüchternd fand, so werde ich Victor im Auge behalten und freue mich schon jetzt auf den Folgeband.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Nicht in jedem Werk, findet man ein Stückchen von sich selbst, doch "Funkensommer", war wider jeder Erwartung, ein solches Buch für mich.

Funkensommer
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"Vielleicht, überlege ich, heißt Funkensommer ja so etwas wie: Es sprühen die Funken im Sommer, vor... ja, vor was eigentlich? Vor Wut? Vor Angst? Vor Liebe? Oder was? [...] Und wenn ich darüber nachdenke, ...

"Vielleicht, überlege ich, heißt Funkensommer ja so etwas wie: Es sprühen die Funken im Sommer, vor... ja, vor was eigentlich? Vor Wut? Vor Angst? Vor Liebe? Oder was? [...] Und wenn ich darüber nachdenke, dann ist dieser Sommer ja auch so etwas wie ein Funkensommer für mich. Mein ganz persönlicher Funkensommer..."

Inhalt:
Hannah ist 16. Jahre alt und auf dem Weg eine Frau zu werden. Als dieser, sehr besondere und andere Sommer, ihre kleine Welt überrollt, ahnt sie noch nicht, dass ihr Monate voll von Gefühlen ins Gesicht blicken.
Neben Angst, vor dem eigenen Bruder, mischen sich rebellische Gedanken gegenüber ihren Eltern, die von Hannah verlangen, dass sie ihre ganze freie Zeit, der Sommerferien, in den Bauernhof steckt, denn schließlich soll sie ihn einmal übernehmen. Doch auch Gefühle wie Freundschaft und die erste Liebe, fließen in einem großen Strudel, in die Welt des jungen Mädchens. Auf einmal verschieben sich ihre Wünsche und Träume und Hannah entdeckt, dass es hinter der Oberfläche, noch ein anderes Mädchen gibt und das sie dieses Mädchen dahinter, die wahre Hannah, endlich kennenlernen will. So begibt sie sich, in den wohl stärksten und emotionalsten Sommer ihres Lebens, auf der Suche nach sich selbst und stößt dabei auf ihren ganz persönlichen Funkensommer.

Idee/ Umsetzung:
Manchmal lässt du dich einfach zu einem Buch hinreißen, einfach weil sein Titel, sein Umhang, seine flüsternden Worte, dir eine große Geschichte versprechen. Wenn du dann noch mutig genug bist, dann lässt du dich zu seinen Buchstaben, seinem Inhalt, hinreißen und beginnst, voller Neugierde zu lesen. So erging es mir mit "Funkensommer". Es war einfach ein positives Gefühl, welches mich darin bestärkte, durch die Worte, in die Geschichte zu schlüpfen. Dabei hatte mich vor allem der Titel verzaubert und entspach vollkommen meinem Geschmack. Ich machte mich also auf die Reise, durch einen warmen, gefühlvollen Sommer und erkannte mich von Seite zu Seite, immer mehr in der jungen Hannah wieder. Michaela Holzinger, hat ein ganz besonderes Werk geschaffen, welches sich vor allem durch seine enorme Authenzität auszeichnet. Dabei überzeugt die Autorin nicht nur, durch eine starke Idee, die gerade deshalb so stark ist, weil sie ein Stückchen Realität verpackt, sondern auch dadurch, dass sie durch eine sehr gelungene Transportation, der Gefühle der einzelnen Buchfiguren, gläzen kann. Gerade die Idee und auch die Umsetzung des Werkes, haben mich überzeugt.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Michaela Holzinger, ist zunächst sehr gewöhnungsbedurftig, ist ihr Werk doch geprägt von sehr knappen und vielen aufeinander, folgenden Hauptsätzen, die es einem zunächst erschweren, sicher und gekonnt, durch die Handlung zu wandern. Besonders wenn man seine Nase gerade aus einem Buch gesteckt hat, bei welchem eher verschachtelte Sätze, das Geschehen dominiert haben, fällt es einem zunächst schwer, einen guten Einstieg in das Leben von Hannah zu finden. Doch je mehr man sich von den Figuren, hinter die Seiten ziehen lässt, je mehr gewöhnt man sich an den Schreibstil. Dabei hat mich vor allem die Magie angezoegen, die sich hinter den Buchstaben, der Autorin, verstecken. Leicht poetisch und voll von Lebenswahrheiten, führt Michaela Holzinger durch ihr Buch und berührt so schnell das Leserherz. Genau jenes ist es auch, was ihre Geschichte so authentisch gemacht hat, sie weiß einfach, wie sie durch Buchstaben, eine direkte Bindung zum Leser aufbauen kann und so gelingt es ihr, ohne große Probleme, die Gefühle der Charakter zu transportieren.

Charaktere:
Hannah, kann als Buchfigur, stellvertretend, für ganz viele Mädchen stehen. Durch ihre, sehr alltäglichen Probleme, bietet sie sehr viel Spielraum für eine Identifikation. So konnte auch ich mich, mit meinen 20 Jahren, sehr gut in ihre Gefühlswelt versetzten. Denn das junge Mädchen erzählt von dem Erwachsen werden und all seinen Problemen - die erste Liebe, Freundschaft, Familienstreit, Wünsche, Träume. Gerade weil sie von Ereignissen berichtet, in welchen sich jeder wiederfinden kann, wird sie für den Leser so sympathisch. Man lacht, weint, liebt und hasst mit dem jungen Mädchen und will sie nach der letzten Seite, gar nicht mehr gehen lassen, weil man so viel mehr in ihr sieht- ein Stückchen von sich slebst.
Doch auch die anderen Buchfiguren werden sehr gut umrissen und ihre Gefühle so sehr gekonnt offen gelegt. So hegt man auch bald für jene Charakter, positive Gefühle, die man am Anfang nicht so gerne mochte.
Aber genau das ist der Knackpunkt: Nicht alles ist, wie es scheint. Jeder Mensch hat eine Oberfläche und einen inneren Kern. Jeder baut sich nach Außen hin, ein gewisses Bild auf, was nicht heißt, dass es auch im Inneren dieses Menschen so aussieht. Dabei ist die Maske mehr Selbstschutz, als alles Andere und wenn diese dann fällt, wie zum Beispiel beim Bruder der Protagonistin, wenn einem die Augen geöffnet werden, dann empfindet man auch für diese Charakter eine ganz besondere Sympathie.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover, der Titel, wie auch die gesamte Aufmachung des Werkes, harmonieren in perfekter Übereinstimmung und zeigen, was ich auch in der Geschichte wiedererkennen konnte: Die Liebe zum Detail.

Fazit:
Nicht in jedem Werk, findet man ein Stückchen von sich selbst, doch "Funkensommer", war wider jeder Erwartung, ein solches Buch für mich. Denn sehr gekonnt und mit ganz viel Authentizität, erzählt Michaela Holzinger, vom ganz alltäglichen Leben und seinen Problemen: dem Erwachsen werden, der ersten Liebe, Familie, Freundschaft und all seinen großen, sowie kleinen Gefühlen. Begleitet durch eine liebenswerte und sehr überzeugende Protagonistin, rauscht der Leser durch einen ganz besonderen Sommer, einen Funkensommer, und stößt dabei auf das Leben selbst. Auch wenn das Werk, an einigen Stellen, gewisse Schwächen zu vermerken hat, so ist das sommerliche Abenteuer, von Hannah und Co. sehr lesenswert und in jedem Fall, eine Empfehlung wert, auch wenn sich wohl eher weibliche Leser von der Geschichte, ganz überzeugen lassen werden.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Düster und spannend

Der dunkle Wächter
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Was man dem Bösen versprochen hat,
das wird es sich holen.

Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters, sind Irene, ihr kleiner Bruder Dorian und ihre gemeinsame Mutter Simone, dazu gezwungen ihre alte Heimat, ...

Was man dem Bösen versprochen hat,
das wird es sich holen.

Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters, sind Irene, ihr kleiner Bruder Dorian und ihre gemeinsame Mutter Simone, dazu gezwungen ihre alte Heimat, Paris, zu verlassen. Denn er hat ihnen einen großen Berg an Schulden hinterlassen. Am Rande der Existenz, leben die drei zunächst am Minimum. Doch dann scheint die Kleinfamilie das erste Mal Glück zu haben. Simone bekommt in einer Kleinstadt, weit außerhalb von Paris, an der Küste, eine Anstellung bei einem alten Spielzeugfabrikanten, Lazarus Jann. Er bietet ihr ein solides Gehalt, ein kleines Haus an der Küste und eine gute Ausbildung ihrer Kinder - der erste Lichtblick, seit einer dunklen Ewigkeit, deshalb willig die doppelte Mutter in das Angebot ein.
Cravenmoore heißt das große, fast schon unheimliche Anwesen, welches verlassen im Wald der Kleinstadt liegt. Doch nicht nur das misteriöse und dunkle Anwesen, welches von tausend Spielzeugen und großen Erfindungen des Fabrikanten zugestellt ist, scheint mehrere Geheimnisse zu bergen. Die Kleinstadt wird beherrscht von Legenden und Geschichten. Als sich dann ein grausamer Mord in den Wäldern ereignet, scheinen alle Geschichten wahr zu werden und ehe sich Irene, ihr neuer Freund Ismael und ihre Familie besinnen können, stecken sie mitten in diesen Legenden. Bedroht von einer dunklen Macht, müssen die Vier schon bald dem Rätsel auf die Spur kommen, andernfalls müssen sie mit ihrem Leben bezahlen.

Idee/Umsetzung:
Wie oft wird dir ein Autor oder ein Buch immer und immer wieder wärmstens ans Herz gelegt? Wie oft nimmst du diese Empfehlungen wirklich augenblicklich wahr? Ich bekomme öfters Empfehlungen, die meistens auch immer direkt auf meinen Wunschzettel wandern. Doch wenn man alle Tipps und auch meine eigenen Entdeckungen zusammenrechnet, dann habe ich alleine schon davon, eine nahezu endlose Wunschliste. Auch Carlos Ruiz Zafón war einer dieser Autoren, die mir immer und immer wieder nahe gelegt wurden. Doch nie habe ich es wirklich ernst genommen. Dann vor ein paar Monaten, als "Der dunkle Wächter", als Taschenbuch erschien, habe ich mir endlich einen Ruck gegeben. Doch der Ruck hielt nicht lange und erneut geriet die Empfehlung in die Warteschleife und sortierte sich hinter allen anderen Tipps ein. Vor knapp zwei Wochen fühlte ich mich dann irgendwie angezogen. Irgendetwas flüsterte mir aus diesem Buch heraus zu. Ob es die dunkle Macht war, die hinter den Seiten schlummerte oder aber die sanfte, kleine Liebesgeschichte mich mit lieblichen Versprechungen lockte - ich weiß es nicht. Aber ich fing an zu lesen. Was mich erwartete war weit aus mehr, als ich gedacht hätte. Die Empfehlung entpuppte sich als kleiner Schatz, den ich nun bereit war zu entdecken. Ich stürzte mich also mit Irene und Ismael in dieses, sehr gruselige und düstere Abenteuer, welches von einer starken Idee, wie auch einem aussagekräftigen Schreibstil, Form und Kontur erhält. Zafón hat hier eine schöne Gruselgeschichte erschaffen, die von Legenden und Märchen nur so trotzt. Doch auch die Macht der Geheimnisse und etliche Rätsel, schaffen in dieser, sehr kurzwelligen Geschichte, die nötoge Atmosphäre, die den Leser in Spannung versetzt. Der Autor weiß genau, wie er alle seine Mittel in Verbindung setzen muss, um die Kulisse zu erschaffen, die seinem Werk, Individualität und Magie verleihen. Dabei fand ich es erstaunlich, wie schnell und gut man sich als Leser, inmitten dieser Seiten und Legenden, wie zu hause fühlen konnte. Schon nach einigen Sätzen, wurde man Eins mit Cravenmoore, Irene, Ismael und dem alten Spielzeugfabrikanten. Auch wenn ich den Eindruck hatte, dass dieses Buch an einigen Stellen etwas zu falch geblieben ist und demnach das gewisse Tröpfchen gefehlt hat, das diese Geschichte zu einem umwerfenden und unvergesslichen Werk macht, so wurde ich doch bis zur letzten Seite mit Rätseln und Geheimnissen hingehalten. Abschließend war "Der dunkle Wächter" also durchaus durchdacht, gelungen und stimmig. Die Idee des Autors wurde durch Kulisse und Atmosphäre gestützt, auch wenn die Umsetzungen an einigen Stellen etwas holprig verlief.

Schreibstil:
Ich weiß gar nicht so recht, wie ich den Schreibstil von Carlos Ruiz Zafón beschreiben soll. Jedes Wort hat mich verzaubert hinter den Seiten zurück gelassen. Denn in jedem Buchstaben, Wort und Satz steckt Magie. Dies ist an dieser Stelle auch nicht nur eine leere Rede. Ich glaube man muss einfach selbst ein Buch von dem Autor lesen um wirklich verstehen zu können wovon ich rede. Ich bin mir sicher, dass er euch, genau wie mich, sehr verzaubern und begeistern würde. Man merkt, dass der Autor sehr genau weiß, wie er sich die Macht der Wörter, zu nutzen machen kann, um sein Buch zu realisieren. Sehr gewand, leicht altmodisch aber doch unglaublich melodisch, entführt einen sein Schreibstil in die Buchwelt. Dabei baut sich jede Kulisse vor den Augen des Lesers auf und wird so zu einer greifbaren und spürbaren Landschaft, die man nach der letzten Seite nur sehr widerwillig verlässt. Allein schon wegen dieser Art die Wörter niederzuschreiben, sollte man wohl ein Buch von Zafón gelesen haben.

Charaktere:
Die Figuren in der Geschichte sind alle unglaublich liebenswert und genauso fantastisch und klangvoll unterlegt, wie das ganze Buch selbst. Jeder einzelne Charakter passt perfekt in die Geschichte, zum Schreibstil, wie auch der Atmospähre. Es macht Spaß, mal Irene, Dorian, Simone oder gar Ismael auf einer kleinen Passage zu begleiten und ihre/seine Gedanken und Geheimnisse zu teilen. Jedoch bleiben viele der Figuren, genau wie die Idee, teilweise hinter einer Gewissen, sehr flachen Ebene verborgen. Am Ende der Geschichte hatte ich deshalb nicht das Gefühl, dass ich wirklich tief in die Welt der Charakter eindringen konnte. Zwar erfährt man so einiges, aber irgendwie fehlt dieses besondere Etwas, was eine Figur am Ende unvergesslich macht. Trotzdem waren alle Charakter stimmig und haben so die Geschichte, auch wenn ohne großen Tiefgang, in ihrer Wirkung unterstützt.

Cover/Innengestaltung:
Die Innengestaltung bietet keine nennenswerte Darstellungen. Die Geschichte beginnt mit einem Brief und endet mit einem Brief, hier dargestellt durch kursive Schrift. Insgesamt ist das ganze Buch in ziemlich großer Druckschrift bedruckt - so hat man auch schnell mal ein Kapitel gelesen. Jedes Kapitel wird zudem durch eine Verzierung eingeleitet und eine Überschrift. Jene Verzierung, die auch in dem ersten, obersten, deutschen Cover, im Namenszug des Autors zu erkennen ist - der Drache.
Für mich ist das deutsche Cover definitiv am Schönsten. Die Farben, die Gestaltung - alles zusammen harmoniert und stellt genau die passende Atmophäre der Geschichte dar.

Fazit:
Manchmal sollte man einfach einmal eine Empfehlung ernst nehmen und ein Buch, eine(n) Autor(in) nicht in auf die Warteliste verschieben. Man sollte mutig sein, sich ein Herz fassen und einfach lesen. Dies hat mich "Der dunkle Wächter" gelehrt. Jahrelang, immer und immer wieder vor mich her geschoben, habe ich alle Empfehlungen in den Wind geschlagen und keine Notiz von Carlos Ruiz Zafón genommen, während eines seiner Werke in meinem Regal, nach und nach mehr Staub fing. Doch von Zeit zu Zeit, sollte man das Flüstern und die Versprechen die Bücher in den Raum schicken, nicht ignorieren. Denn einige, nicht beachtete Schätzen verbergen eine schlummernde, aufregende und atemberaubende Welt, die es nur zu entdecken gilt. "Der dunkle Wächter" war für mich eines dieser Werke, von denen man sich nicht viel erhofft, die einem dann aber ungaubliche Stunden bescheren. Ein faszinierender, magischer, leicht altmodischer, aber unglaublich bewegender und spannender Schreibstil, mit viel Tiefgang, unterlegen diese kleine, wenn auch sehr kurzwellige Geschichte, mit der passenden Stimmung und Atmosphäre. Dazu ein Hauch Legenden, Geheimnisse und Rätsel und schon ist ein schönes Buch geschaffen, für ein paar tolle Lesestunden. Mir wurde gesagt, dass es sich bei diesem Werk nicht um das Beste des Autors handelt und ich bin gespannt, was mich in seinen anderen Werken noch für Geschichten erwarten. Nur allzu gerne würde ich mich noch einmal von diesem Schreibstil in eine andere Welt locken lassen. Auch wenn dieses Buch von ihm, sehr kurzwellig und an einigen Stellen flach bleibt, so lege ich diese "Gruselgeschichte" jedem ans Herz, mit dem Rat: Schiebt diese Empfehlung bitte nicht, wie ich, auf die lange Bank. Schon der Schreibstil ist jede Reise wert.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Dieser Teil schlägt einen nicht in "Die Flucht", sondern überzeugt auf voller Linie

Cassia & Ky – Die Flucht
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Ein Leben lang bin ich beobachtet worden. Die Gesellschaft beobachtete, wie ich in die Schule ging, wie ich schwimmen lernte [...] Man hat meine Träume sortiert, und wenn jemand meine Daten interessant ...

Ein Leben lang bin ich beobachtet worden. Die Gesellschaft beobachtete, wie ich in die Schule ging, wie ich schwimmen lernte [...] Man hat meine Träume sortiert, und wenn jemand meine Daten interessant fand, wie meine Funktionärin, änderte man die äußeren Umstände und erforschte meine Reaktion.

Inhalt:
Nachdem Cassia & Ky voneinander getrennt, und Ky in die äußeren Provinzen versetzt wurde,wird Cassia nur von einem Gefühl beherrscht: tiefer Sehnsucht nach Ky. Diese Sehnsucht übersteigt alles. Tatsächlich gelingt dem jungen Mädchen das Unmögliche: Sie schafft es, sich aus einem Arbeitslager zu schleichen und zusammen mit einem anderen Mädchen, namens Indie, in die äußeren Provinzen zu fliehen. Doch mit dem, was sie dort erwartet, hätte Cassia niemals gerechnet. Die beiden Mädchen werden mit dem Tod, Hunger, Durst und einem stetiger Überlebenskampf konfrontiert. Doch Cassia wird getrieben durch einen starken Willen, endlich zu dem Jungen zu gelangen, dem sie ihr Herz schenkte. Als sie schon fast nicht mehr damit gerechnet hat findet sie endlich, wonach sie voller Hoffnung gesucht hat.

Doch viel Zeit bleiben Cassia und Ky nicht. Neue Entdeckungen, überraschende Wendungen und eine ganz neue Perspektive eröffnen sich. Es muss eine Entscheidung getroffen werden, doch diesmal scheinen die Wege der Beiden nicht vereinbar. Nach Wochen, endlich vereint, wird das junge Glück erneut, auf eine harte Probe gestellt, die alles zu zerstören droht.

Idee/ Umsetzung:
Manchmal hat man einfach keine Lust auf ein Buch, man hat zwar Lust es zu kaufen, es endlich in den Händen zu halten, zu all den anderen Geschichten in sein Regal einzuräumen, doch man fühlt, dass der passende Moment für den Inhalt noch nicht gekommen ist. Ich weiß nicht genau, ob es eine gewisse Intuition ist, doch in vielen Momenten habe ich das Gefühl, dass ein Buch noch eine gewisse Reife erlangen muss, bevor ich bereit für es bin. Bei "Cassia und Ky: Die Flucht" erging es mir genau so. Der erste Band hatte mir sehr gut gefallen, auch wenn viele, andere Leser ihn als eher langatmig empfanden und ihnen das gewisse Etwas an Spannung fehlte, so war es gerade dies, welches mir an dem Werk von Ally Condie so gut gefiel. Auch bei der Fortsetzung sollte man nicht erwarten, dass eine übertriebende Spannung die Handlung dominiert. Wer auf der Suche nach schwitzigen Händen und Herzrasen ist, der wird sich weder mit dem ersten Band, noch mit dem zweiten Band, für das richtige Buch entscheiden. Wer aber bereit für Abwechslung, neue Facetten und einen sehr schönen, bildhaften Schreibstil ist, der wird sich in den Werken von Ally Condie, genau wie ich, sehr wohlfühlen. Denn genau wie im ersten Band, überzeugt die Autorin, im Gegensatz zu anderen Dystopien, durch eine friedliche, geheime und sehr durchdachte Rebellion. Es steht weniger eine hohe Agressivität im Vordergrund, als viel mehr eine schleichende, geheime Unterlaufung des Gesellschaftssystems, durch einen großen Plan, der "Erhebung". Dabei steht in der ersten Hälfte der Geschichte, weniger das System, als viel mehr die Suche nach Liebe und Hoffnung im Vordergrund der Geschichte. Cassia sucht Ky und sie sucht und sucht und sucht. Ich finde hier wurde die Handlung an einigen Stellen etwas gezogen, die man durchaus hätte abkürzen können. Erst in der zweiten Hälfte wird die Handlung einem höherem Zweck zugewand: Dem Kampf gegen die Gesellschaft. Erst hier, kam für mich wirklich etwas ins Rollen, was der Geschichte ein gewisses Tempo und, im Hinblick auf den letzten Band, eine Basis verschafft hat.
Demnach wurde der zweite Band, in meinen Augen, durchaus gelungen umgesetzt und der erste Teil, sinnvoll weitergeführt. Auch wenn es an einigen Stellen durchaus etwas kürzer und dafür knackiger hätte sein können, so überzeugt "Die Flucht" auf ihre Weise.

Schreibstil:
Beim Schreibstil bleibt mir nicht viel zu sagen als, dass ich die Art und Weise, von Ally Condie, sich der Macht der Wörter zu gebrauchen einfach unglaublich finde. Die Autorin schreibt sehr bildhaft, betrachtet Themen auf eine sehr tiefgehende Weise und kratzt nicht nur einmal an der Oberfläche. Nicht nur die Geschichten und Gedichte die sie, wie selbstverständlich, in die Geschichte einfließen lässt, zeigen ihr schriftstellerisches Potential. Allein schon wegen ihrem Schreibstil, würde ich jedes Buch von ihr verschlingen wollen.

Eine, meiner Lieblingsstellen:
Dennoch wünsche ich tief in mir, dass die Flut des Todes uns irgendwohin trägt. Dass man am Ende jemandem begegnet.
[S. 56]

Charaktere:
Was mir sehr zugesagt hat an diesem Werk war die Tatsache, dass neben vielen neuen Figuren, die zwei Protagonisten, viel mehr Tiefe und Kontur bekommen, als im ersten Teil. Man erfährt viel über die Vergangenheit von Ky, lernt ihn zu verstehen und lernt ihn lieben. Er scheint das komplette Gegenteil von Cassia zu sein, aber am Ende befinden sich die Beiden dann doch wieder auf einer, gemeinsamen Ebene und harmonieren perfekt. Aber auch Cassia erlangt im Vergleich zum ersten Band, viel mehr Kontur. Ky hat sie verändert und nun ist das kleine, naive, schwächliche Mädchen, endlich aus ihrem Käfig ausgebrochen. Sie hat sich frei gemacht, hat gekämpft, hat Stärke und Mut erlangt, aber vorallem: Sie hat nun eigene Ziele, eigene Träume und den Willen, die Stärke, den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und Richtig und Falsch, voneinander zu unterscheiden. Auch wenn sie innerhalb dieser Wandlung, das ein oder andere Mal ins alte Schema zurückverfällt, was ihre Veränderung aber zusätzlich glaubwürdig macht, so hat sie sich in der Geschichte zu einem Charakter gewandelt, den Leser ins Herz schließen wollen, zu dem sie aufschauen. Nicht nur einmal habe ich mich dabei ertappt, wie ich von ihrem Kampfgeist fasziniert wurde. Diese Cassia und dieser Ky, sind viel reifer, viel ummalter, als die zwei kleinen Figuren aus den Anfängen der Geschichte. Man merkt immer mehr, dass mit jedem Schritt, dem sich die beiden Protagonisten, einer neuen Einstellung nähern, auch die Rebellion zu atmen und leben beginnt. Langsam aber sicher spitzt sich alles zu und arbeitet auf das große Finale hin.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover aller Ausgaben ist vom Grundsatz her gleich. Der einzige Unterschied ist die Farbgebung und der Aussschnitt des Mädchens, in der Glaskugel. Ich finde es gut, dass hier bei allen Ausgaben das gleiche Cover verwendet wurde. Denn ich glaube besser, kann man den Inhalt gar nicht verbildlichen. Cassia bricht endlich aus - aus sich, aus der Gesellschaft, aus allen Zwängen, die sie je beherrschten. Sie beweist Stärke und Kraft und fängt an, zu verstehen, dass dort draußen eine ganze Welt auf sie wartet - die Freiheit.
Die Innengestaltung ist passend zum Cover gehalten. Es wird aus zwei Sichtweisen berichtet, der von Ky und jener von Cassia. Dies erleichtert es, das Innenleben der Figuren zu erfassen und zu verstehen. Des weiteren beherrschen Geschichten und Gedichte das Buch. Sie alle sind in kursiver Schrift dargestellt und heben sich so von der Beschreibung der Geschichte ab.Zu beginn findet der Leser eine Landkarte, die es ihm weiter erleichtert, sich diese Zukunftsvision von Ally Condie vorzustellen und die Buchhelden auf ihrer Reise zu begleiten.

Fazit:
Es gibt Bücher, auf die kann man sich nur in einem ganz bestimmten Moment einlassen. "Cassia & Ky: Die Flucht" war für mich eines dieser Werke. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass Dystopien nicht immer nur durch agressive Charakter oder sich überschlagende Handlungen zu einer lesenswerten Geschichte werden. Der zweite Band, der Dystopie von Ally Condie, weist weder eine schweißtreibende, Angst erzeugende Handlung auf, noch besticht sie durch eine starke agressive und aktive Rebellion. Dafür ist sie durch andere Faktoren und Facetten ausgezeichnet, die jene Geschichte als lesenswert einstufen. Durch einen starken und sehr bildhaften Schreibstil und durchweg glaubwürdige und mutige Figuren, nimmt die Autorin ihre Leser an die Hand und begleitet sie durch eine aufregende Reise voller Gefahren, Wege und Möglichkeiten. Dabei hat sich die Autorin nicht nur viel Potential aufgebaut, sondern es vorallem auch genutzt. Denn neben einer schleichenden, geheimen Widerstandsbewegung, erzählt dieses Buch von der Hoffnung auf Freiheit, dem Mut zur Liebe und dem Willen dazu, den richtigen Weg zu wählen, egal wie steinig er auch sein mag. Deshalb gebe ich euch eine absolute Leseempfehlung mit auf den Weg. Auch wenn sich die Geschichte, aus meiner Sicht, an einigen Stellen ein Wenig gezogen hat,so schlägt der zweite Teil, seine Leser nicht in "die Flucht", sondern überzeugt auf voller Linie.