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Veröffentlicht am 30.01.2018

Das Lied von Eis und Feuer" ist eine spannende Buchreihe, voller Abenteuer, welche wohl noch den ein oder anderen Skandal versteckt

Das Lied von Eis und Feuer 01
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Der Winter naht.

Erster Satz:
"Wir sollten umkehren", drängte Gared, als es im Wald um sie zu dunkeln begann.

Inahlt:
Der Winter naht. Dies ist der Leitspruch der Familie Stark, aus Winterfell. Winterfell ...

Der Winter naht.

Erster Satz:
"Wir sollten umkehren", drängte Gared, als es im Wald um sie zu dunkeln begann.

Inahlt:
Der Winter naht. Dies ist der Leitspruch der Familie Stark, aus Winterfell. Winterfell ist ein Teil der sieben Königslande und dessen König Robert Baratheon. Jahre lang herrschte der Sommer, die Menschen waren glücklich, zufrieden, ausgeglichen, doch nun naht der Winter. Der erste und wohl schlimmste seit Jahren. Doch nicht nur der Winter ist auf dem Vormarsch. Der Thron von König Robert scheint gefährdet. Ein großes Netzt von Lug und Trug, spannt sich um alle Königshäuser und lässt Anlass zur Furcht. Jemand trachtet nach dem Thron und würde alles dafür geben.
Als der Herr über Winterfell, Eddard Stark, von seinem ehemals besten Freund, dem jetzigen König Baratheon, in dessen Königreich berufen wird, um dort seine rechte Hand und somit sein engster Berater zu werden, gerät ein großer Stein aus Intrige und Heimtücke ins Rollen.

Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf...

Idee/ Umsetzung:
Wälzer. Jeder kennt sie. Manche lieben sie, anderen hassen sie. Die Einen lesen sie im Flug, die Anderen kauen sich an ihnen die Zähne aus. Wälzer. Schmöker. Ja, jeder kennt sie.
Ich stehe dicken Büchern immer etwas skeptisch gegenüber. Bevor ich einen Wälzer beginnen kann, muss mich eine große Lust auf dessen Inhalt packen, denn sonst weiß ich, dass dieses Labyrinth aus Buchstaben, eher eine Qual als eine abenteuerliche Reise für mich wird. Trotzdem sind es irgendwie immer die Wälzer, die dicken Schmöker, die mich voll mit sich reißen und nach der letzten Seite, grob ins Leben zurückschubsen. So erging es mir auch mit "Die Herren von Winterfell". Dabei muss ich ehrlich zugeben, dass ich bei diesem Werk, sogar noch skeptischer war, als bei anderen. Denn die beschriebene Welt, das große Buchabenteuer, entsprach so gar nicht meinem sonstigen Geschmack. Trotzdem packte ich es, ganz mutig, in meinen Urlaubskoffer und begann mit ganz viel Eifer, zu lesen. War ich auf den ersten Seiten noch etwas zurückhaltend, so wurde ich schon nach den ersten Kapiteln, vom Martin-Sog erfasst. Denn was mich erwartete, war weitaus mehr, als ich jemals gedacht hätte. Die Idee des Autos ist besonders eines: Ausgeklügelt und raffiniert. George R.R. Martin, webt mit jedem Buchstaben, jedem Wort, jedem Satz und jedem Kapitel ein großes Spinnennetz der Erzählung und Handlung. Am Ende scheinen alle Fäden, auf das große Ganze zu laufen, dessen Ausmaß wir uns nicht einmal annähernd vorstellen können. Viele Überraschungen, Wendungen und vor allem Schockierungen im Gepäck, führt uns der Autor in die Welt der sieben Königslande und gibt uns einen unglaublichen Ausblick, auf die Folgebände.
Kurz und knapp: Idee und Umsetzung sind einfach genial und lesenswert! Denn hier vermischt sich alles, was ein gutes Buch benötigt, zum großen Ganzen.

Schreibstil:
Um es einfach und schnell zu sagen: Der Schreibstil von George R.R. Martin ist spannend, mitreißend und unglaublich bildlich. Besonders die Buchfiguren, bekommen ganz viel Kontur und Farbe, eben dadurch, dass der Autor durch ständige Perspektivwechsel, ihr Innerstes offenlegt. Besonders dadurch, lebt und atmet diese Geschichte. Denn gerade die verschiedenen Charakter, geben der rasanten Handlungen, eine zusätzliche Würze. Man kann sich voll und ganz, auf jeden Buchstaben dieses Werkes einlassen, sich ganz fallen lassen und so, mit Haut und Haaren, in die Geschichte eintauchen. Selten war ich so sehr, in einer Buchwelt gefangen.

Charaktere:
Wie schon beim Schreibstil erwähnt, lebt die Geschichte ganz besonders, durch die verschiedenen Buchfiguren. Und davon gibt es weitaus mehr, als erwartet. Besonders zum Anfang der Geschichte, verflucht man noch jede einzelne Figur, einfach deshalb, weil sie sehr komplizierte Namen tragen, sehr stark vertreten sind und somit, besonders den Einstieg in die Geschichte erschweren. Es treffen immer und immer wieder, mehrere Namen aufeinander welche so, ein Labyrinth aus Buchfiguren erschaffen. Ich persönlich, habe ungefähr 50 Seiten gebraucht, bis ich einen groben Überblick über das Charaktergestellt erhaschen konnte. Auch am Ende der Geschichte, musste ich bei einigen Namen, noch einmal in mich gehen. Jedoch handelte es sich dabei, hauptsächlich um Nebenfiguren.
Trotzdem, auch wenn mich die vielen Namen teilweise in den Wahnsinn getrieben habe, würde ich doch keinen von ihnen misssen wollen. Denn wie bereits erwähnt, finde ich, dass dieses Buch gerade durch seine Charaktervielfalt lebt. Die verschiedenen Perpektiven der Figuren, ihre Gefühle, Wünsche, Ängste, bieten dem Leser eine große Fläche der Identifikation. Man findet Lieblinge, liebt, leidet und fiebert mit ihnen. Besonders so, wird man noch mehr, an das Geschehen gefesselt und ist mit jeder Faser, ganz in diesem Werk gefangen. Dabei waren meine Lieblinge vor allem: Daenerys und Bran.

Cover/ Titel/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung ist, was die Kapitel betrifft, sehr schlicht. Jeder Abschnitt wird durch den Namen, der erzählenden Figur eingeleitet.
Der Rest der Innengestaltung, ist hingegen sehr praktisch. Auf dem inneren Umschlag [Vorne wie Hinten] ist eine Landkarte der sieben Königslande verzeichnet. Zudem findet man auf den letzten Seiten des Buches, eine genaue Übersicht über die Königshäuser und der Buchfiguren. All diese Komponenten erleichtern, besonders den Einstieg, in dieses Werk.
Das Cover des Buches finde ich, im Vergleich zu der ersten, älteren, deutschen Version, sehr ansprechend. Es ist schlicht, aber da auch die Innengestaltung es ist und die Handlung eine übertriebene Aufmachung auch gar nicht benötigt, ist sie passend. Auch die Cover der anderen Länder, finde ich ansprechend.

Fazit:
Ein Netz aus Lug und Trug. Ein Umhang der Intrige. Ein raffiniertes Handlungs-Spinnennetz, voller Überraschungen, Spannung und Irrungen, sowie Wirrungen. "Die Herren von Winterfell", der erste Band, einer Reihe mit Potential, unfasst all diese Begriffe und versteckt doch, noch viel mehr in sich. Sehr gekonnt, erschafft George R.R. Martin eine ganz besondere Buchwelt, die durch viel eigenen Charme und Charakter, die Herzen ihrer Leser erobern kann. Dabei überzeugt vor allem die Gesamtmischung des Werkes, die kaum in Worte zu fassen ist. "Das Lied von Eis und Feuer" ist eine spannende Buchreihe, voller Abenteuer, welche wohl noch den ein oder anderen Skandal versteckt, bereit seine Leser erneut, in die sieben Königslande zu entführen. Deshalb bleibt mir nichts anderes zu sagen als: "Der Winter naht" - kuschelt euch mit Kakao und einer dicken Decke, vor euer Fenster, versinkt in diesem Werk und begleitet Eddard Stark und seine Familie in den kältesten Winter aller Zeiten. Ihr werdet es nicht bereuen!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein Buch wie ein Roadtrip - spannend, emotional und voller Abenteuer

Amy on the Summer Road
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Ich wusste, dass es keine Garantie gab. Schreckliche Dinge können passieren, wenn man sie am wenigsten erwartet, an einem sonnigen Samstagmorgen zum Beispiel. Mit ihren Folgen muss man dann leben, jeden ...

Ich wusste, dass es keine Garantie gab. Schreckliche Dinge können passieren, wenn man sie am wenigsten erwartet, an einem sonnigen Samstagmorgen zum Beispiel. Mit ihren Folgen muss man dann leben, jeden Tag. Aber offenbar konnten auch ganz wunderbare Sachen geschehen. Man kann zu einer Fahrt gezwungen werden und nicht die leiseste Ahnung haben, wen man dabei trifft und wie sie das eigene Leben verändern wird.

Erster Satz:
Ich saß auf der Eingangstreppe unseres Hauses und sah zu, wie der beigefarbene Subaru Kombi zu schnell in unsere Sackgasse gefahren kam.

Inhalt:
Amy Curry, ist seit dem Tod ihres Vaters, vor allem eines: Einsam. Sie verkriecht sich in sich selbst und versteckt sich vor dem Leben.
Doch diesem muss sie sich unweigerlich stellen, als ihre Mutter beschließt, ihr altes Haus zu verlassen und in einen anderen Bundesstaat zu ziehen - zusammen mit Amy, versteht sich.
Doch Amy will ihre Heimat, ihr "zu hause" nicht aufgeben und schon gar nicht will sie, wie von ihrer Mutter geplant, einen Roadtrip quer durchs Land, mit einem fremden Jungen, namens Roger, unternehmen - doch ihr bliebt keine Wahl. Also steigt sie auf den Beifahrersitz, neben den, wider jeder Erwartung, sehr attraktiven und anziehenden Roger und fährt in das Abenteuer ihres Lebens.
Denn noch ahnt sie nicht, dass es nur eine kleine Fahplanänderung benötigt um ihre ganze Welt, ihr ganzes "Hier & Jetzt", auf den Kopf zu stellen.

Idee/ Umsetzung:
Es gibt sie! Bücher die einen lächend und glücklich zurücklassen. "Amy on the summer road" ist eines dieser Werke und erschleicht sich so, einen Platz in meinem Leserherz. Bei manchen Werken denkt man ganz genau zu wissen, was sich hinter dem Buchdeckel versteckt - so erging es mir auch mit dieser Lektüre. Doch wider jeder Erwartung wurde ich überrascht. Denn hinter "Amy on the summer road" lauert nicht nur ein gewöhnliches Jugendbuch. Die Geschichte ist so greifbar, so realitätsnah, dass es mir, als Leser, nicht schwer gefallen ist, ganz hinter den Buchstaben und im Geschehen zu versinken. Mit sehr viel feingefühl, bringt Morgan Matson ihre Geschichte an den Leser und überzeugt dabei auf ganzer Linie. Dabei ist ihr Werk kein spannender Knaller, nicht durch einen hohen Spannungsbogen ausgezeichnet, aber dies braucht es auch gar nicht. Dafür besticht es mit einer berührenden und ergreifenden Story über das Leben, Verlust, Schmerz, Liebe, Freundschaft und vielen weiteren, sehr echten und wahrheitsnahen Elementen.

Schreibstil:
Selten ist ein Schreibstil so sehr an mir vorbeigerauscht, wie in diesem Werk. Ganz einfach, simpel und leicht, schreibt Morgan Matson ihre Idee auf Papier und erleichtert es ihren Lesern so, sich schnell hinter den Seiten wie zu hause zu fühlen. Man rast quasie durch ihr Abenteuer und bemerkt dabei gar nicht, wie man die Seiten, wie gefahrene Kilometer auf dem Roadtrip, zurückläasst. Trotz einem gewissen Lesetempo, wird man von den Gefühlen in diesem Buch ergriffen und kann sich sehr gut, vor allem in die Protagonistin, aus deren Sicht erzählt wird, hineinversetzen.

Charaktere:
Es gab keinen Moment in welchem mir Amy, als Protagonistin oder Roger, als ihr männlicher Gegenspieler, unsympathisch erschienen wären. Beide schaffen es innerhalb kürzester Zeit, meinen Zuspruch zu gewinnen. Denn diese beiden Figuren sind vor allem eines: Echt! Man versteht ihre Gefühle, ihre Welt, ihre Situation und gerade jenes macht sie greifbar.
Ich habe das Buch nicht nur gerne gelesen, ich habe auch Amy´s Geschichte und ihre wachsende Bindung zu Roger, nur allzu gerne mitverfolgt. Beide sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass mir gerade der Abschied von Beiden, nach der letzten Siete, unglaublich schwer gefallen ist.
Es müsste öfters solche Buchcharakter geben, mit welchen man mitfühlen und sich identifizieren kann. Denn genau jenes, macht eine gute Lesereise aus, wie ich finde. Abschließend kann ich demnach nur sagen: Ich werde Amy und Roger [Hillary und Edmund - kleiner Insider, versteht ihr nach dem Lesen ;) ] sehr vermissen!

Cover/ Innengestaltung:
Das deutsche Cover gefällt mir sehr gut, denn im Vergleich zu der schwedischen Ausgabe, ist der Zuschnitt, zumindest meiner Meinung nach, passender ebenso die Farbgenbung.
Die Innengestaltung des Werkes, stellt jedoch alles weitere in den Schatten. Denn diese ist einfach unvergleichlich und vor allem originell. Wir begleiten Amy und Roger auf einem Roadtrip und werden ein richtiger Teil der Reise, denn Amy führt ein Reisetagebuch und so finden wir zwischen den Seiten Kassenbons, von ihren besuchten Restaurants, wir finden Fotos von der durchfahrenen Gegend und die verschiedensten Playlists, die ihr Abenteuer unterlegen. Es ist also wäre man selbst auch, ein kleiner Entdecker, auf der Suche nach der ganz großen Reise. Zudem wird jedes Kapitel durch ein Songtextzitat eingeleitet.

Fazit:
Jeder hat schon einmal einen gliebten Menschen verloren, getrauert und versucht mit dem Verlust zu leben. Wahrscheinlich kennt deshalb auch jeder das Gefühl, wenn man gerade bei dem Verusuch, mit dem Verlust zu leben, scheitert. Amy hat einen solchen Verlust erlebt. Ihr ist es ebenfalls unmöglich, ihr altes Leben fortzuführen. Stattdessen verkriecht sie sich in iherer eigenen Welt, aus welcher sie, spätestens zu Beginn des Ropadtrips, langsam aber sicher, herausgerissen wird. Dabei ist Amy eine greifbare und vor allem echte Figur, welche es dem Leser nur allzu einfach macht, auch ins Auto zu steigen und dieses kleine, aber unglaubliche Abenteuer zu begleiten. Genug Treibstoff bietet der sehr leichte und flüssige Schreibstil, genug Proviant, die sehr schmackhafte Innengestaltung, wie auch eine herzergreifende und echte Storyline. Was bleibt mir also anderes zu sagen als: Packt euren Rucksack, klettert als leiser Beobachter zu Roger und Amy auf den Rücksitz und fahrt mit ihnen in diese spannende Reise - Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Mit eins der besten Bücher aus der Feder von Zafón

Marina
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Nie erzählte ich jemandem die Wahrheit. Damals wusste ich nicht, dass der Ozean der Zeit früher oder später die Erinnerungen anschwemmt, die wir in ihm versenkt haben. Fünfzehn Jahre später ist die Erinnerung ...

Nie erzählte ich jemandem die Wahrheit. Damals wusste ich nicht, dass der Ozean der Zeit früher oder später die Erinnerungen anschwemmt, die wir in ihm versenkt haben. Fünfzehn Jahre später ist die Erinnerung an diesen Tag zu mir zurückkehrt [...] und Marinas Name hat sich erneut wie eine frische Wunde entzündet.

Inhalt:
Óscar Drai lebt in einem Internat in Barcelona und fühlt sich einsam. Deshalb streift der kleine Junge, öfter als vielleicht gut für ihn wäre, durch die magischen Gassen Barcelonas. Er sehnt sich nach Gesellschaft und einer Veränderung, die ihn aus dem Alltagstrott reißt. Wie jedes Kind, ist er auf der Suche nach Abenteuern. Als er eines Tages, bei einem seiner Ausflüge das Mädchen Marina kennenlernt, weiß Óscar noch nicht, dass mit ihr, das erträumte Abenteuer beginnt.

Marina und ihr Vater leben zusammen in einer der alten Villen, in einem toten Viertel in Barcelona. Fast wie magisch, ragt das alte Anwesen zwischen Pflanzen und Verlassenheit empor. Zusammen verbringen Óscar und Marina eine unglaubliche Zeit, hinter den Wänden der Villa, in den Straßen von Barcelona und stoßen dabei auf ein großes, fast vergessenes Geheimnis. Dem Geheimnis, des einst reichsten Mannes Barcelonas: Michail Kolwenik. Doch nicht nur Michail Kolwenik umgibt ein Geheimnis. Auch Marina verbirgt etwas, was die Welt des kleinen Óscar auch noch Jahre nach ihrem Abenteuer nicht loslässt.

Idee/ Umsetzung:
"Marina" war mein zweites Buch von Carlos Ruiz Zafón und ich versprach mir unglaublich viel davon, denn die Leserstimmen hoben dieses Werk in die Höhe und beschwörten mich, es handle sich hierbei um eines seiner besten Bücher. Zafón selbst sagt, dass dieser Roman sein persönlichster ist und er die Geschichte liebt. Sprich: "Marina" ist sein Lieblingswerk. Dabei handelt es sich hierbei um eines, seiner ältesten Werke. Ich finde wenn ein Buch immer und immer wieder gelobt wird, dann ist es schwer, dass die eigenen Erwartungen nicht ins Unermessliche ansteigen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich mit dem Anfang der Geschichte sehr schwer tat, aber ich weiß es nicht genau. Was ich aber weiß, dass diese Geschichte vom Wahn und Wahnsinn geprägt ist. Zafón erschafft eine unglaubliche, fast greifbare Kulisse und zieht seine Leser in ein rasantes Abenteuer. Dabei wird wohl nur jenem dieses Buch gefallen, der sich voll und ganz auf seine Fantasie einlassen kann. Denn dieses Werk sprüht nicht vor Realität, sondern vor einer unglaublichen und fesselnden Idee des Autors, die zwar von Irrwegen und Wahnsinn geprägt ist, aber genau dadurch Größe erlangt. Dabei muss ich jedoch an dieser Stelle, meinen wohl einzigen Kritikpunkt in den Raum werfen: Besonders die ganze erste Hälfte hat sich in meinen Augen, unglaublich in die Länge gezogen. Wenn man, wie ich, am Anfang aus gewissen Gründen nicht den Klappentext gelesen hat, dann findet man auf diesen Seiten kaum den roten Faden. Die Geschichte schlägt auf den ersten Seiten keine genaue Richtung ein und erlangt deswegen nur wenig Spannung. Dies ändert sich erst in der zweiten Buchhälfte. Ab dort beherrschen Grusel, Schrecken und Angst die Seiten. Oftmals hat mich die Angst am Kragen gepackt und am Liebsten wäre ich unter meine Decke geflüchtet. An diesem Werk des Autors ist mir das erste Mal wirklich bewusst geworden, dass Zafón eine unglaubliche Gabe hat, er hat eine unermessliche Fantasie, die er nicht nur gekonnt auf Papier bringen kann, sondern auch zu einem Sog werden lässt, der seine Leser mit Haut und Haaren verschlingt.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist, genau wie seine Werke, unglaublich verträumt, bildhaft, harmonisch und klangvoll. Gerade durch diesen außergwöhnlichen Schreibstil und seine märchenhaften Ideen, wird jedes Buch zu einem besonderen Werk. Dabei ist mir bisher kein Buch, eines anderen Autoren, zwischen die Finger gekommen, welches annähernd diese Magie zwischen seinen Seiten versteckt hätte. Carlos Ruiz Zafón hat diese Magie in jedem Wort, die jeden Leser in andere Welten trägt, aus ihrer Umgebung reißt und nach der letzten Seite grob ausspuckt. Auch wenn ich der Meinung bin, dass dieses Werk, sein Ältestes, sprachlich noch nicht so ausgereift ist, wie seine neueren Bücher, so öffnet es doch ein sehr hohes Niveau.

Charaktere:
Die Figuren in "Marina" sind alle liebevoll ummalt und durch starke Charakterzüge definiert. Dabei spielt die Hauptrolle, der kleine Junge Óscar. Er lernt das junge Mädchen Marina kennen und zusammen erleben sie ihr größtes Abenteuer. Dabei werden besonders diese beiden Protagonisten, heldenhaft umrissen. Sie besitzen, wie man es in solch einem Buch verlangen würde, Mut, Stärke und den Willen die Welt zu verändern. Nebenbei spielen der Vater von Marina, und eine große Scharr an Bösewichte, eine tragende Rolle. Viele der Figuren, leben besonders durch Erinnerungen und Geschichten. Deshalb spielen gerade diese in dem Buch eine tragende Rolle. Oft beherrschen die Rückblicke/ die Erinnerungen einzelner Figuren die Kapitel. Dabei setzt sich mit jeder Erzählung, das große Geheimnis, wie ein Puzzle zusammen und ergibt ein unglaubliches, spannendes Gesamtbild. Ich weiß, dass gerade diese Geschichten/ Erzälungen das Werk ausmachen und es sich hierbei um einen gewollten Weg des Autoren handelt, doch mich hat die Menge an diesen Kapiteln ein wenig gestört. Das Buch lebt mehr in der Vergangenheit der Charaktere, als in der Gegenwart. Ich hätte mir manchmal gewünscht, auch einmal etwas über Óscar zu erfahren, denn vor allem seine Geschichte bleibt den Lesern verborgen.

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung des Buches ist schlicht. Einzig und Allein Kapitelzahlen, leiten neue Abschnitte ein. Was ich jedoch sehr Besonders fand, war das Vorwort des Autors. Hier erzählt er seinen Lesern, auch mit einem ungluablichen Schreibstil, welche Bedeutung dieses Werk für ihn hat.

Fazit:
Wer ist Marina? Welches Geheimnis birgt Barcelona? Welche Spuren hat der, ehemals reicheste Mann dieser Stadt, hinterlassen? Fragen über Fragen und dieses Buch bietet die Antworten. Mit einem Hauch von Wahn und Wahnsinn, entführt Carlos Ruiz Zafón seine Leser, in diesem Werk, in die dunklen und geheimen Gassen von Barcelona. Dabei besticht er nicht nur dadurch, dass sein Roman Krimi, Grusel und Unterhaltung, gekonnt miteinander verbindet. Ein, wieder einmal, außergewöhnlicher, magischer und spannender Schreibstil, lässt die Umgebung schwarz werden und zieht jeden, der nur ein Wort aus "Marina" verschlingt, in eine andere Welt. Eine Welt voller Fantasie und Magie. In den Büchern von Zafón ist alles möglich, hier werden Märchen erzählt, die das Herz nicht nur berühren, sondern packen und selbst nach der letzten Seite, noch nicht aus ihrem Bann befreien. Besonders die letzten Seiten dieser Geschichte sind so ergreifend, so bewegend und tief berührend, dass einen ein gewisses Hochgefühl noch einmal in die Höhe reißt und dann nach der letzten Seite, dem letzten Wort, grob in die Realität zurückwirft. Alle anfänglichen Probleme mit der Geschichte, der lange Weg zur Spannung, konnte ganz im Schatten des folgendes Inhaltes zurückgelassen werden und so mausert sich diese Geschichte, meines neuen Lieblingsautoren, doch noch zu einem meiner liebsten Werke.
Ihr tragt auch ein wenig Wahnsinn in euch? Ihr seit bereit für einen rasanten Roman, der Krimi, Grusel, Freundschaft, Liebe und Mut vereint? Dann werdet ihr "Marina" lieben. Deshalb empfehle ich dieses Werk allen, die beide Fragen mit einem großen "Ja" beantworten können. Denn wer hier keinen Mut zur großen Fantasie hat, der wird sich zwischen den Seiten nicht wohlfühlen.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Schade, dass die Fortsetzung nicht mehr übersetzt wird, denn "Nevermore" ist ein unglaubliches Buch!

Nevermore
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"Die Traumwelt und die Welt deiner Realität haben bereits begonnen, miteinander zu verschmelzen. Alles was du kennst und liebst ist in Gefahr. Es hat gerade erst begonnen. Noch ist es nicht vollendet, ...

"Die Traumwelt und die Welt deiner Realität haben bereits begonnen, miteinander zu verschmelzen. Alles was du kennst und liebst ist in Gefahr. Es hat gerade erst begonnen. Noch ist es nicht vollendet, noch besteht ein kleiner Funken Hoffnung. [...] Doch du musst dem allem jetzt endlich ein Ende bereiten."

Inhalt:
Manchmal sind Realität und Traum, nur einen Hauch voneinander entfernt...

Varen ist ein absoluter Außenseiter. Seine Augen sind dunkel geschminkt, er trägt überwiegend schwarze Anziehsachen, geht seinen Mitschülern aus dem Weg und gehört der Goth-Gruppe an. Niemand sucht seine Nähe.
Isobel ist das glatte Gegenteil von ihm. Sie ist blond, lebensfroh, eine der beliebtesten Schülerinnen ihrer Schule, mit einem begehrten Footballspieler zusammen und die beste Cheerleaderin ihrer Truppe. Demnach ist sie nicht gerade erfreut, als sie dem dunklen Varen, bei einem Englischprojekt zugewiesen wird. Auch ihr Freund Brad, kann und will nicht akzeptieren, dass seine Freundin mit dem Außenseiter zusammen arbeitet.
Allen Versicherungen seiner Freundin zum Trotz, dass zwischen ihnen nichts läuft, macht Brad, Varen, das Leben zur Hölle. Doch Isobel will und kann nicht anders, sie braucht eine gute Englischnote, um weiterhin im Cheerleader-Team bleiben zu dürfen. Also rappelt sie sich auf, stellt sich gegen Brad und arbeitet mit Varen zusammen an einem Referat von Edgar Allen Poe.
Doch Varen hütet ein dunkles Geheimnis, ein Geheimnis, welches ihn und Isobel, bald in einen rasanten, gefährlichen und bedrohlichen Albtraum stürzt. Als Isobel sich des ganzen Ausmaßes bewusst wird, scheint es fast schon zu spät...

Idee/ Umsetzung:
Manchmal wird man schon durch einen, sehr gewöhnlichen Klappentext, dazu gebracht, dass die Erwartungen an eine Geschichte immer und immer kleiner werden. So erging es mir auch zu anfang mit "Nevermore". Ein unglaubliches, verträumtes und atemberaubendes Cover lockte mich zu dieser Geschichte, zu diesem Buch. Wie auch der Titel, versprach mir die ganze Verpackung, eine unglaubliche Geschichte, voller Magie und Fantasie. Sprich: Ein Abenteuer nach meinem Geschmack. Doch als ich dann die ersten Worte aus der Inhaltsangabe verschlang, packte mich eine tiefe Panik, denn mir sprang eine altbekannte Grundidee ins Auge: Schönheit der Schule, wird bei einem Schulprojekt, dem Außenseiter zugewiesen in welchen sie sich dann, wider aller Erwartungen, verliebt. Dies ist neben vielen anderen Ideen, eine der meisten Ausgangspunkte für Geschichten dieser Art. Zunächst war ich unglaublich verunsichert und hatte angst, dass mich der normale Trott, der mich auch schon in anderen Büchern dieser Art erwartet hatte, schnell ermüden würde, doch ich wurde überrascht. Was zu beginn noch auf die "übliche" Geschichte schließen ließ, verwandelte sich schon nach mehreren Seiten in ein rasantes, einmaliges und unglaubliches spannendes Abenteuer, welches seine(n) Leser, zusammen mit Varen und Isobel in eine gruselige und faszinierende Welt entführt.
Dabei schafft es die Autorin durchaus, ihre Liebe für Fatasie und Edgar Allen Poe in einer sehr gelungenen Geschichte, gekonnt miteinander zu vereinen. Dabei verwebt sie echte Literatur mit ihrer eignen Fantasiewelt und schafft so eine überzeugende Grundlage, die sich definitiv von anderen Jugendbüchern abspalten kann. Doch auch die Umsetzung meistert sie mit Bravour. War ich zunächst von der hohen Seitenzahl abgeschreckt, so merkte ich am Ende kaum, wie ich die Seiten hinter mir ließ...

Schreibstil:
Kelly Creagh hat einen sehr einfachen aber angenehmen Schreibstil. Leicht verträumt und mit einem unglaublichen Tempo, führt einen die Autorin durch ihr Werk. Dabei lässt sie umgangsprachliche Elemente weit hinter sich, versüßt dem Leser durch Gedichte die literarische Reise und spielt oft, sehr gekonnt und leicht verträumt mit ihren Worten. Vorallem ihr Schreibstil hat es mir erleichtert, mich auf diesen knapp 600 Seiten, nicht zu langweilen oder gar zu verzweifeln. Man wird regelrecht von der Autorin an die Hand genommen und wie im Flug, durch diese erfrischende und vor allem, sehr spannende und nicht zu kitschige Geschichte geführt. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn ein(e) Autor(in) nicht ein Talent hat, ihre Geschichte greifbar zu machen und fesselnd zu gestalten, diese(r) besser die Finger von einem Werk dieses Ausmaßes lassen sollte. Doch Kelly Creagh beweist, dass jedes Kapitel, jede Seite, jedes Wort und jeder Buchstabe, die Reise durch Nevermore wert ist.

Charaktere:
Auch bei den Figuren, die einen durch "Nevermore" begleiten, ist nicht jedes Klischee, gleich wie es scheint. Zwar ist Isobel eine blonde, hübsche, bliebte Cheerleaderin, doch keinesfalls erfüllt sie dessen typische Charakterzüge. Stattdessen überzeugt sie durch ihre eigene Meinung, Durchsetzungsvermögen, Mut und ganz viel Willen. Sie steht hinter ihren Entscheidungen und ist keiner, der sich hinter der Gruppe versteckt. Besonders jenes hat sie in meinen Augen so sympathisch erscheinen lassen. Sie ist anders, als viele Buchheldinnen und ich habe sie wirklich, schnell in mein Herz schließen können. Auch Varen ist nicht der typische Außenseiter, der typische Goth. Er verbirgt seine eigene Geschichte und versteckt einen weichen Kern, den man zusammen mit Isobel, nur allzu gerne, Kapitel für Kapitel entdeckt. Auch die neuen Figuren, die neuen Fantasiewesen der Autorin, konnten mich durch eine gelungene Beschreibung und düstere Charakterzüge, ganz in die Buchwelt entführen.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover ist, wie ich schon einmal beschrieben habe, einfach unglaublich. Es trifft genau meinen Geschmack und hat mich, von Anfang an, zu dem Buch gezogen. Es ist einfach toll: es wirkt fantastisch, verträumt und scheint ein Märchen zu verstecken. Auch im Nachhinein finde ich das Cover einfach gelungen. Die Farbe, die Symbole, alles passt einfach perfekt zu der Geschichte, die sich hinter jeder Seite, lauernd versteckt. Jedoch hätte ich mich, bei diesem Seitenausmaß gefreut, wenn das Buch ein Hardcover geworden wäre, denn so konnte ich es beim Lesen, leider nicht ganz so erhalten, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte und es hat ziemlich leiden müssen.
Von Innen wird der Rabe, vom Cover erneut aufgegriffen und leitet jedes Kapitel, mit einer großen, verschnörkelten Überschrift ein.

Fazit:
Nicht alles ist immer was es zu sein scheint. Dies beweist "Nevermore" mit unglaublicher Eindringlichkeit. Diese Geschichte zeigt, dass man sich nicht von Vorurteilen und Klischees leiten lassen soll, sondern ab und an auch Mut zu mehr haben kann. In diesem Fall, ist dieses Märchen, welches sich auf jeder Seite versteckt, ein Abbild des unglaublichen Titelbildes. Verträumt, mit viel Fantasie und einer großen Liebe zu Edgar Allen Poe, entführt uns die Autorin Kelly Creagh, in ihre Buchwelt und macht "Nevermore" greifbar. In jedem Kapitel warten neue Wahrheiten, Wesen und Abenteuer auf Isobel, Varen und die Leser der Geschichte. In meinen Augen, bietet das Debüt der Autorin einen überzeugenden Auftakt, der sich nicht hinter anderen Werken, seines Genres verstecken muss. Eine magische Grundidee und ein mitreißender Schreibstil, harmonieren und schaffen es gemeinsam, jeden Lesenden aus der Realität, in die Buchwelt zu ziehen. Dabei sollte man sich nicht von der Seitenzahl abschrecken lassen, denn jedes Kapitel vergeht im Flug und am Ende wundert man sich, dass dieses Werk schon am Ende ist. Ein Ende, welches seine Leser in der Luft zurücklässt und mit einem gemeinen Cliffhanger, nun sehnsüchtig, auf den Folgeband warten lässt. Gemessen am Inhalt, der Seitenzahl und dem Ende der Geschichte, bin ich jedoch der Ansicht, dass es ein paar Seiten weniger dann auch getan hätten.

"Nevermore" ist der Stoff aus dem [Buch]Träume sind und deshalb erlangt die Geschichte um Isobel und Varen, einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern.
Sprich: Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Das Buch, das mich zum Bücherwurm machte

Tintenwelt 1. Tintenherz
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"Wenn du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, [...] dann geschieht etwas Seltsames: Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder ...

"Wenn du ein Buch auf eine Reise mitnimmst, [...] dann geschieht etwas Seltsames: Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst darin gelesen hast. [...] Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut, wie an bedruckten Seiten."

Inhalt:
Meggie ist 12 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrem Vater Mo, auf einem alten Hof. Hier ist die Welt in Ordnung, hier ist die Welt rund, denn hier ist Meggie glücklich. Ihr Vater arbeitet, wie Meggie ihn immer sehr liebevoll beschreibt, als "Bücherarzt". Er schenkt den Büchern, wenn ihr Umschlag vergriffen, oder die Seiten sich gelöst haben, ein neues, markelloses Aussehen. Dabei restauriert er mit Leib und Seele, denn Geschichten und Bücher sind seine und Meggies Leidenschaft. So ist ihr kleines, bescheidenes Heim, bis Oben hin, mit Geschichten und Abenteuern gefüllt.
Doch diese heile Welt gerät ins Wanken, als eines Nachts, ein Unbekannter vor dem Fenster des Mädchens auftaucht. Auf einmal hat ihr Vater Geheimnisse vor Meggie und flüstert mit dem Unbekannten, den Mo nur "Staubfinger" nennt, hinter verschlossenen Türen. Namen wie Capricorn, Basta und Tintenherz füllen den Raum und versetzen Mo in Schrecken.
Doch was hat es mit diesen Namen auf sich? Und wer ist der Unbekannte, Staubfinger? Schon bad merkt Meggie, dass sich hinter den Geheimnissen ihres Vaters, eine eine ganze Welt verbirgt, bereit von ihr entdeckt zu werden...

Es beginnt eine rasante, magische und faszinierende Geschichte, in welcher ein kleines Buch, nur der Grundstein für ein noch größeres Abenteuer ist.

Idee/ Umsetzung:
Manchmal verspricht eine Geschichten die größten Abenteuer, indem es dir leise und verheißungsvoll aus deinem Bücherregal zuraunt. Tintenherz ist eines dieser Bücher. Wenn man ganz leise ist und in die tiefe Dunkelheit seines Zimmers lauscht, dann kann man es flüstern hören.
So hörte auch ich es, eines Nachts, leise und verschwörerisch flüstern. Es erzählte mir von einer großen Geschichte, einer atemberaubenden Reise und versprach mir Magie - also zog ich es aus meinem Regal und begann, voller Neugierde, zu lesen. Doch was mich am Ende erwartete, war viel mehr, als ich mir jemals erträumt hätte. Denn Tintenherz streckte seine Finger nach mir aus und zog mich, mit Haut und Haar, zwischen seine Seiten. Es gibt nur sehr, sehr wenige Bücher, die das Leserherz berühren und fesseln können, doch dieses Werk darf sich durchaus mit dieser Beschreibung schmücken. Selbst nach der letzten Seite, blieben meine Gedanken in der Geschichte zurück und fanden erst nach einiger Zeit zurück in die Realität. Cornelia Funke ist hier ein meisterliches Werk gelungen, welches vor allem durch eine märchenhafte und originelle Idee das Leserherz für sich gewinnen kann. Umsetzung und Grundidee wandern Hand in Hand und machen diese Lesereise zu einem ganz besonderen Spaß.

Schreibstil:
Es wäre wohl weit untertrieben, wenn man behaupten würde, dass der Schreibstil von Cornelia Funke, sehr gelungen sei. Denn er ist weitaus mehr als das. Genau wie die Idee und in Abstimmung mit der Aufmachung des Buches, schreibt die Autorin einfach märchenhaft. Sanft, spannend, mitreißend, mitfühlend, emotional, aufwühlend und einzigartig, wären gelunge Wörter um den Schreibstil in ihrer Geschichte zu charakterisieren. Dabei holt einen jedes Wort, jeder noch so kleine Buchstabe in der Realität ab und lockt einen tief in die Buchwelt. Schauplätze bauen sich direkt vor den Augen des Lesers auf und Charaktere werden nahezu greifbar. Man findet sich nicht nur zwischen den Seiten, sondern in der Welt von Tintenherz wieder und ist quasie mittendrin, in dieser spannenden und abenteuerlichen Reise. Es liegt vorallem an dem Schreibstil von Cornelia Funke, dass der Leser sich ganz fallen lassen und die Geschichte genießen kann.

Charaktere:
Wie schon beim "Schreibstil" angesprochen, werden die Figuren vor den Augen des Lesers zur Realität und greifbar. Emotionen springen auf den eigenen Körper über, man liebt, leidet und fürchtet sich mit den Figuren - man ist immer dabei. Dies verleiht jeder Figur, jedem Wesen, eine enorme Authenzität. Zudem ist für jeden Leser ein passender Charakter dabei, den er auf seine eigene Weise ins Herz schließen kann. Eine große Facette an unterschiedlichen Figuren, die der Handlung immer wieder einen eigenen Schubs verleihen, ermöglichen einen ganz neuen, aufregenden Lesespaß. So haben es mir, vorallem der Feuerspucker: Staubfinger, die Büchernärrin: Elinor und die kleine, mutige und tapfere Meggie angetan. Doch nicht nur die "guten" Charaktere überzeugen auf voller Linie, auch die Bösewichte können ihren Platz in der Geschichte verteidigen, denn sie sind wahrlich vorbildliche Bücher-Bösewichte. Sie sind grausam, gemein und ohne Skrupel. Es ist eigentlich seltsam, aber auch hier hat es mir ein Bösewicht besonders angetan: Der abergläubische Basta. Als Bösewicht, mit kleinen Schwächen, war er mir dann doch irgendwie sympathisch.
Demnach sind die Figuren in Tintenherz, alle sehr überzeugend und helfen, dieses Buch zu etwas Besonderem zu machen.

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung in der Geschichte ist sehr stimmig mit dem Cover, dem Titel und dem Inhalt. Sprich: Sie passt perfekt. Jedes Kapitel wird durch eine Überschrift und ein Zitat eingeleitet, welches immer zum jeweiligen Kapitel passt. Zudem sind einige Abschnitte auch mit Zeichnungen verziert.
Es gibt eine große und facettenreiche Palette an Covern, für diese magische Geschichte. Dies ist wohl auch nicht verwunderlich, denn das Werk wurde in sehr viele Sprachen übersetzt. Dabei muss ich diesmal gestehen, dass mir die deutsche Ausgabe mit am Besten gefällt. Sie ist genau wie der Inhalt, verträumt und märchenhaft, demnach: einfach passend.

Fazit:
Es gibt nicht viele Bücher, die dir nachts zuflüstern und dir mitreißende Abenteuer versprechen, doch Tintenherz ist eines dieser Werke. Zwischen jeder Seite steckt ein Stück Magie. Wenn du also bereit bist, für eine Reise, die auch dein "Tintenherz" zum Schlagen bringen soll, dann bist du hier genau richtig. Mit viel Authenzität, facettenreichen Figuren und einem märchenhaften Schreibstil, lockt die Autorin ihre Leser zwischen die Seiten, hinter die Buchstaben und in die Geschichte. Schnell findet sich der Leser in einem starken Sog wieder, aus welchem er sich selbst nach der letzten Seite noch nicht befreien kann. Tintenherz hinterlässt nach dem Lesen, einen süßlichlichen Geschmack auf der Zunge, der einen nach Mehr verlangen lässt. Jeder der einen Tropfen voll Tintenblut aus diesem Buch kostet, der wird wohl genau wie ich, nie wieder satt werden. Deshalb lausche, horche und achte auf das Flüstern aus deinem Regal, wenn dich ein Buch auf sich aufmerksam machen will und dir Abenteuer verspricht. Denn nur die größten Schätze und die überzeugendsten Abenteuer, vermögen in der Nacht zu wispern.