Perfide, abgründig, explosiv
BlutzeugeEndlich geht es weiter mit Rizzoli und Isles. Als das Buch bei mir eintraf, musste ich daher auch sofort damit starten.
Mittlerweile handelt es sich hier um den 12.Band und ich war unheimlich gespannt, ...
Endlich geht es weiter mit Rizzoli und Isles. Als das Buch bei mir eintraf, musste ich daher auch sofort damit starten.
Mittlerweile handelt es sich hier um den 12.Band und ich war unheimlich gespannt, was mir dieser bieten würde.
In das Geschehen kommt man sofort sehr gut hinein. Alles ist sofort wieder präsent und obwohl es nicht allzu viele Rückblicke gibt, hat man keine Probleme, dem Geschehen zu folgen.
Die Autorin versteht es mit ihrem fließenden und einnehmenden Schreibstil sofort in den Bann zu versetzen. Leider hat das zur Folge, das ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte und die Geschichte viel zu schnell vorbei war.
Hierbei folgen wir zum einen Jane Rizzoli und Maura Isles. Auf der anderen Seite aber auch einer anderen Person, was es in meinen Augen perfider und umso spannender machte.
Gerade diese eine Person hat mich ungalublich gereizt. Man hat schon im Vorfeld einige Ahnungen, die in verschiedene Richtungen gehen. Doch nichts bereitet tatsächlich darauf vor, worauf es im Endeffekt hinauszielt. Lange Zeit war sie für mich ein Buch mit sieben Siegeln und ich wusste einfach nicht, was ich von ihr halten , geschweige denn, wie ich sie einschätzen sollte.
Die ersten Leichen lassen auch gar nicht solange auf sich warten. Sie lösen einiges an Grauen und Fassungslosigkeit aus. Dabei versteht es die Autorin den gesamten Charakteren Tiefe und Leben einzuhauchen. Sie werden greifbar und man teilt ihre Emotionen auf jeder Ebene.
Die Grundthematik hat mir hierbei besonders gut gefallen. Wurde gut ausgearbeitet und dem Leser vor Augen geführt. Dabei versteht es die Autorin mit einigen Wendungen zu punkten, die man nicht kommen sieht. Einiges erahnte ich und doch überlief mich eine Schockwelle nach der anderen.
Ganz besonders fassungslos und schockiert war ich über die Emotionslosigkeit einer ganz besonderen Person. So viel Kälte und Kalkül, es hat mich wirklich entsetzt. Ratlos gemacht und auch zum nachdenken gebracht.
Was ist nötig, damit man so wird? Wie tief sind die Abgründe, die tatsächlich darin schlummern?
Wieviel Schmerz und Leid kann ein einzelner Mensch ertragen, ohne daran zugrunde zu gehen?
Die Handlung selbst ist etwas komplex aufgebaut und es dauerte einige Momente, bis ich mir ein Bild machen konnte.
Bis zu einem gewissen Grad fand ich es ziemlich vorhersehbar, was das Lesevergnügen aber keinesfalls geschmälert hat.
Derweil bleibt auch die Zwischenmenschlichkeit nicht außen vor. Maura und Jane haben derweil mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und ich fühlte mich Ihnen dabei wirklich verbunden. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, ihren Gedanken folgen und ihr Innerstes nach außen kehren. Sie haben dem ganzen Fall etwas Ausgeglichenheit verschafft. Sie haben gezeigt, das auch das Gute noch existiert und das nicht immer alles nur schwarz weiß ist.
Ihr Privatleben dominiert nicht, was ich als sehr gut empfinde. Die Ermittlungsarbeit hat mir nach wie vor sehr gut gefallen. Man konnte gut miträtseln und immer wieder in eigene Überlegungen verfallen.
Auf emotionaler Schiene konnte ich mich komplett einbringen und hab so jede Zeile mitgezittert und gebangt. Die Handlung wechselt immer wieder von ruhigem Modus in den nervenzehrenden. Dabei empfand ich es auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgearbeitet.
Es geht um Berechnung, Macht, und Missgunst.
Es geht aber auch um Liebe, Akzeptanz und dem Wunsch, immer mehr zu wollen.
Es geht um die Vergangenheit, die niemals zur Ruhe kommt und sich irgendwann mit der Gegenwart verbindet.
Es hat mich traurig und wütend gemacht. Es hat in mir gebrodelt und ich konnte vieles einfach nicht akzeptieren, nicht verstehen. Es hat mich mit Grauen und Fassungslosigkeit erfüllt.
Und daneben ist es mir auch nahe gegangen.
Schlussendlich ein sehr gut ausgearbeiteter 12. Fall, der einiges an Grauen zutage fördert und in dem auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zu kurz kommt.
Fazit:
Mit dem 12. Band rund um Jane Rizzoli und Maura Isles , konnte mich die Autorin komplett begeistern, mitreißen und ohne Unterbrechung in Atem halten.
Das Böse schläft nie und kommt immer wieder zum Vorschein.
Perfide, abgründig explosiv.
Ein sehr gut ausgearbeiteter Fall, der einiges an Grauen zutage fördert, bei dem aber auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zur kurz kommt.
Die Charaktere sind gekonnt in Szene gesetzt und auch die Wendungen, konnten mich komplett mitreißen.
Rizzoli & Isles Fans werden hier auf ihre Kosten kommen.