Gewaltig, düster und unheimlich zerbrechlich
ChronikaBei diesem Buch hatte ich keine Ahnung was mich erwarten oder gar auf mich zukommen würde, also stürzte ich mich einfach mal ins Geschehen.
Und da hat es auch schon begonnen. Es ist der Schreibstil der ...
Bei diesem Buch hatte ich keine Ahnung was mich erwarten oder gar auf mich zukommen würde, also stürzte ich mich einfach mal ins Geschehen.
Und da hat es auch schon begonnen. Es ist der Schreibstil der Autorin, der mich komplett fasziniert und in den Bann gezogen hat. In so einer Form habe ich es noch nie erlebt. Es war magisch, sinnlich, unheimlich melodramatisch und enorm einnehmend. Sie geht dabei sehr fließend zu Werke und obwohl sie kein hohes Tempo beisteuert, hat man doch das Gefühl, man würde mit diesem Buch hinfortgetragen.
Man kann es wirklich kaum beschreiben. Es ist ein Gefühl, man ist eins mit allem und möchte einfach immer mehr davon.
Dazu muss ich sagen, man kann dieses Buch nicht in einem Rutsch lesen. Man muss sich wirklich Zeit lassen. Die Atmosphäre, die Charaktere und die Handlung wirken lassen.
Denn es ist keine leichte Kost. Es ist sehr schwer, etwas erdrückend und mit jeder Zeile kommt immer mehr Verzweiflung, Wut und Traurigkeit daraus hervor.
Die Atmosphäre empfand ich schwer, düster und qualvoll zugleich.
Der Prolog spricht sofort das wahre Grauen aus und so kamen auch die Emotionen hervor.
Die Hauptprotagonistin hierbei ist Helena. Eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Verletzlich, ein Stückweit einsam. Aus ihr spricht so viel Verzweiflung und Sehnsucht, das es mich vollkommen mitgerissen hat.
Ich habe jeden Moment unheimlich mit ihr mitgezittert und mitgefiebert. Ich spürte ihre Qual, die immer mehr ihren Bahn brach.
Helena hat es nicht einfach. Um genau zu sein, hat sie es sogar ziemlich schwer. Doch sie wächst mit ihren Herausforderungen, die erst nach und nach ersichtlich werden. Ich hab mich immer gefragt, ob sie die Kraft dafür aufbringen kann. Denn sie wirkte auf mich unglaublich zerbrechlich, so das ich mehr als einmal den Wunsch verspürte, sie vor allem zu beschützen.
Doch brauch sie überhaupt Schutz?
Helena macht eine gewaltige Entwicklung durch, die mir enorm gut gefallen hat und die zudem aufzeigte, was für ein Mensch sie eigentlich ist.
Die Erkenntnisse und Gefahren fordern sie und verändern ihr ganzes Sein.
Wir erfahren hierbei Helenas Perspektive, wodurch sie sehr viel Tiefe erlangt und greifbar wird. Man wird einfach in ihren Bann gezogen und ist komplett verloren. Auch der Hintergrund Helenas erklärt vieles und hat doch auch geschmerzt.
Doch Helena ist nicht die einzige, die mich nicht losgelassen hat. Zum einen wäre da noch Aidan der mich sehr fasziniert hat. Er hatte etwas dunkles und sehr geheimnisvolles an sich. Doch ich wusste nie, woran ich bei ihm war. Was ihn nur noch umso interessanter machte.
Auch Faye ist mir unglaublich ans Herz gewachsen. Mit ihrer ganzen Intensität, die sie aufbrachte.
Daneben gibt es noch einige Charaktere die sehr ausdrucksstark gehalten sind, auch wenn sie eher blass sind, so fühlt man sie doch. Mit jeder Faser seines Seins.
Man konnte sich insgesamt sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen sowie Gedankengänge nachvollziehen.
Die Autorin entführt uns in eine Welt die magischer und melodischer nicht sein könnte. Mit sehr viel Kraft und Liebe zum Detail, zeigt sie uns eine Welt, die anders ist , als man erwarten würde.
Sie verliert sich dabei in Beschreibungen, die alles lebendig werden lassen.
Sie zeigt das Magie viele Facetten hat. Sie kann sanft und leise kommen, laut und aufbrausend sein, oder aber wie ein zarter Sommerregen daherkommen.
Es gibt viele Arten von Magiern. Was auch an der Grundidee ersichtlich ist.
Man begreift die Unterschiede zwischen Naturmagiern und Chaosmagiern. Man begreift was es auslösen, verändern und heraufbeschwören kann.
Ich fand es unheimlich interessant und faszinierend zugleich, was hier geboten wurde.
Dabei war keine Zeile wie die andere. Man wusste nie , was als nächstes geschieht oder wohin es uns gar hinträgt.
Es ist die unterschwellige Spannung, die nicht loslässt. Es kommt eher sanft und melancholisch daher und doch fühlt man all die tiefen und gewaltigen Emotionen, die das Ganze ausmacht.
Helena hat hier einiges mitzumachen. Dabei muss sie mehr als einmal der eiskalten Wahrheit ins Gesicht sehen. Es hat die Kraft sie zu zerstören oder aber an Stärke gewinnen zu lassen.
Mit jeder Zeile wuchs meine Neugier und ich war ständig am grübeln und sinnieren.
Auch die Zwischenmenschlichkeit wurde dabei nicht außer Acht gelassen und zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. Es war , als müsste es einfach so sein. Sehr zart und gefühlvoll.
Während man im ersten Teil des Buches noch das Gefühl hatte, es käme alles sehr langsam und detailreich daher. So legte die Autorin im letzten Drittel einiges an Tempo zu.
Es geht dann auch schon mal actionreich und nervenzehrend zu, was dem Ganzen ordentlich Auftrieb beschert hat und das Adrenalin in die Höhe schellen ließ.
Dabei macht sie auch vor Wendungen nicht halt, die mich wirklich sprachlos gemacht haben.
Es gab Szenen die haben mich wirklich schockiert, einfach weil man damit überhaupt nicht rechnet.
Nach diesem Ende wünschte ich nur, es würde ein zurückkommen geben.
Schlussendlich ein wirklich magisches und einzigartiges Fantasy Erlebnis, das vor allem durch die Atmosphäre und der Erzählweise der Autorin hervorsticht.
Für mich ganz besonders und ich hoffe, bald wieder etwas von der Autorin zu lesen.
Fazit:
"Chronika: Aus dem Chaos geboren" ist etwas ganz Besonderes. Man kann es nicht mit Worten beschreiben. Man muss es fühlen, leben und die Magie in sich aufnehmen.
Helena ist einzigartig voller Verzweiflung, aber auch Sinnlichkeit und Zerbrechlichkeit.
Es ist ein Werk das einen Stück für Stück gefangennimmt und dabei die Spannung und Faszination immer mehr aufbaut.
Die Besonderheit zeigt sich durch seine Erzählweise, den Charakteren und der facettenreichen Magie.
Gewaltig, düster und unheimlich zerbrechlich.
Bitte mehr davon.