Eine tolle und vor allem winterliche Geschichte
Ich bin ja nicht so der Winter-Fan. Schließlich ist es ständig kalt, nass, das Tageslicht ist kaum der Rede wert – all sowas eben. Auch Weihnachten und die Zeit mit der Familie helfen da nicht wirklich. ...
Ich bin ja nicht so der Winter-Fan. Schließlich ist es ständig kalt, nass, das Tageslicht ist kaum der Rede wert – all sowas eben. Auch Weihnachten und die Zeit mit der Familie helfen da nicht wirklich. Aber mit diesem Buch habe ich dem Winter eine Chance gegeben. Ich höre oft, dass Leute jahreszeitenabhängig ihre Lektüre auswählen. Das habe ich noch nie gemacht, jetzt also das erste Mal ausprobiert.
Unabhängig davon, dass ich die Autorin und ihren Stil kennen- und lieben gelernt habe, mag ich dieses Buch sehr. Es ist eines meiner Highlights in diesem Jahr. Und das, obwohl es im Winter spielt…
Sydney und Kyler sind Charaktere, die man als Leser sofort durchschaut – das ist wohl auch beabsichtigt, schließlich wird aus beiden Perspektiven geschrieben -, aber die man auch sofort ins Herz schließt. Beide spielen sich gegenseitig eine andere Version ihrer selbst vor, können aber nicht genug voneinander bekommen. Das sieht jeder – nur die zwei nicht. Soviel also zum Klischee-Anteil der Geschichte: Er umgibt sich mit willigen Frauen, sie zieht sich so gut es geht zurück und öffnet sich hauptsächlich in seiner Gegenwart.
Der Faktor, der diese Geschichte aber einzigartig macht und wesentlich spannender, als die meisten anderen Bücher dieses Genres, die sich momentan auf dem Markt tummeln (und die ich bisher gelesen habe; ich kann ja nur von den Dingen sprechen, die ich kenne), ist die Gefahr.
Die beiden fahren in eine Skihütte, ihre Freunde bleiben wegen eines Sturms hängen und derselbe Sturm verhindert, dass Kyler und Sydney heimfahren können. Jetzt könnte es alles kuschlig und gefühlvoll werden. Doch offensichtlich hat da noch jemand – nennen wir es Klärungsbedarf. Und so geht das schöne Wochenende langsam, aber sicher den Bach runter. Und zwar gefährlich tief runter. Okay, genug der Metaphern: Es wird übel.
Und das finde ich einfach klasse! Dieses Buch habe ich in einer Nacht verschlungen. Ich habe gelacht, habe geweint (ich glaube, einmal habe ich auch laut geflucht, bin mir aber nicht mehr ganz sicher).
Der einzige Minuspunkt, den ich diesem Buch geben würde, ist die Tatsache, dass einige Fehler nicht bemerkt wurden. Ich kann so etwas einfach nicht übersehen, ich habe schon immer ein Auge dafür gehabt. Besonders, wenn einer dieser Rechtschreib- und Grammatikfehler im ersten Satz auf der ersten Seite steckt. Ich habe Verständnis dafür, dass, wenn man sich zu lange mit ein- und demselben Text beschäftigt, irgendwann solche Kleinigkeiten übersehen werden können. Aber ein so offensichtlicher Fehler und dann noch direkt am Anfang – das sollte doch vermieden werden können, oder? Es ist jedenfalls ein Signal dafür, dass mir das Buch wirklich gut gefallen hat, wenn ich über diese Fehler hinwegsehen kann… (Insgesamt sind mir drei oder vier solcher wirklich üblen Fehler aufgefallen. Das muss echt nicht sein!)
Fazit
Eine tolle neue und vor allem winterliche Geschichte von J. L. Armentrout. Großartig!