Tragisch, emotional und unheimlich traurig
Mein bester letzter SommerDas ist wohl eines der traurigsten und bewegendsten Büchern die ich jemals gelesen habe.
Von Anne Freytag habe ich bisher nur die Bücher gelesen, die sie als Ally Taylor geschrieben hat.
Hier schlägt sie ...
Das ist wohl eines der traurigsten und bewegendsten Büchern die ich jemals gelesen habe.
Von Anne Freytag habe ich bisher nur die Bücher gelesen, die sie als Ally Taylor geschrieben hat.
Hier schlägt sie eine ganz neue Seite an und ich kann nur eins sagen, sie beherrscht auch diese Seite einfach perfekt.
Tessa ist ein 17jähriges Mädchen, das sterben wird... bald.
Alleine dieser Umstand geht schon unheimlich nahe.
Und wenn man Tessa erstmal kennenlernt, trifft es einen mitten ins Herz.
Doch dann trifft sie Oskar und verliert ihr Herz an ihn.
Für sie steht fest, sie möchte ihren letzten Sommer mit ihm verbringen.
Tessa ist einfach sehr sympathisch. Ihre Liebe zur Musik, ihre Sensibilität und ihre Traurigkeit haben mir das Herz zugeschnürt. Ihre Geschichte ist unheimlich tragisch und man kann gar nicht in Worte fassen, welche Emotionen und Gefühlsausbrüche einen da durchströmen.
Man würde am liebsten die Zeit anhalten und ihre mehr kostbare Zeit schenken.
Aber man kann nur zusehen, wie sie jeden Tag ein bißchen mehr an Leben verliert.
Doch ich bin bloß der Leser, ich möchte mir nicht vorstellen , wie es ist , die eigene Tochter, die Freundin oder Schwester auf diese Art und Weise zu verlieren.
Es ist einfach ungerecht und zerreißt einem schier das Herz.
Es hat wirklich nicht lange gebraucht und die Tränen sind geflossen.
Mit viel Einfühlsamkeit und Herzblut erzählt uns Anne Freytag die Geschichte von Tessa.
Einem Mädchen, das einmal in ihrem kurzem Leben die große Liebe erfahren möchte.
Aber sie zeigt uns auch, wie die Angehörigen und der Freundeskreis mit dieser unumstößlichen Tatsache umgehen.
Man spürt dabei die Verzweiflung, die Trauer und die Wut recht deutlich.
Es wirkt einfach unheimlich echt und authentisch und nimmt dabei ungeheuer mit.
Umso mehr hab ich gestaunt, daß ich trotz allem hin und wieder schmunzeln konnte. Diesen Balanceact zwischen einem wirklich extrem ernsten Thema und leichtem Humor an einigen Stellen, ist ihr hervorragend gelungen.
Man leidet unglaublich mit Tessa mit.
Aber nicht nur Tessa ging mir sehr nahe, sondern auch Oskar.
Auch er hat schon Schmerz erleiden müssen, umso tragischer fand ich, das es ihn nun erneut trifft.
In solchen Momenten frag ich mich dann immer, wieso es immer die Guten trifft.
Es sind solche Momente, die man einfach nicht greifen kann, aber dennoch irgendwie akzeptieren muss.
Das weiß auch Tessa. Sie beweist ungeheure Stärke und Mut, das hab ich wirklich bewundert, denn das ist nicht leicht.
Da Tessa und Oskar den meisten Platz einnehmen, wurden vor allem sie für mich umso lebendiger.
Sie sind mir immer mehr ans Herz gewachsen.
Während die beiden versuchen einen unbeschwerten letzten Sommer zu verbringen, holt uns immer wieder die Wirklichkeit ein und man merkt , wie sich Tessas Zustand verschlechtert.
Und danach ist plötzlich nichts mehr wie es wahr.
Schlussendlich hat mir dieser Roman sehr gut gefallen, es gab Momente, die hätte ich so nicht erwartet. Und auch das Ende hat mich einfach emotional total überrollt und ich war nur am weinen.
Mir hat vor allem gut gefallen, daß hier so ein ernstes Thema zur Sprache gebracht wurde. Die Umsetzung dessen ist nicht einfach, aber Anne Freytag hat es wirklich sehr gut umgesetzt.
Hier geht es natürlich auch um Liebe, aber nicht nur. Es geht um Abschied nehmen, Trauer, Wut und Akzeptanz.
Es geht darum, daß Leben zu nehmen wie es ist, mit all seinen Hürden, die es zu bieten hat.
Es zeigt uns, wie sich die Blickwinkel verschieben, wenn das Leben völlig andere Wege einschlägt und was man dabei empfindet und vor allem wie man damit umgeht.
Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Tessa und Oskar, was ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Aber auch die Nebencharaktere wurden gut gezeichnet, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten, die Gestaltung hat mir wunderbar gefallen.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Buch.
Fazit:
Eine sehr tragische und traurige Geschichte über Tessa. Ein Mädchen, das mich tief berührt hat.
Ich hab so geweint, gelitten und es hat mir einfach in der Seele weh getan.
Tragisch, emotional und unheimlich traurig.
Unbedingt lesen, aber haltet Taschentücher bereit, ihr werdet sie brauchen.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten.