Cover-Bild American Youth
17,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 08.09.2007
  • ISBN: 9783888974816
Phil LaMarche

American Youth

Malte Krutzsch (Übersetzer)

'Bei dir geht ja nichts ab', sagte Bobby. 'Lass mal die Flinte sehen', meinte Kevin. Ted möchte die beiden so gerne beeindrucken, denn Freunde gewinnen ist schwer, wenn das Haus schon zum Verkauf steht, weil die Eltern in der kleinen Stadt keine Arbeit mehr finden. Er zeigt ihnen das Gewehr, geht nur einen Moment aus dem Zimmer. Da fällt ein Schuss, und Bobby liegt tot auf dem Esszimmerboden.
Man kann an etwas schuld sein, auch wenn man es nicht getan hat. Einsamkeit und Verschweigen lasten schwer auf Ted, der niemandem sagen darf, was wirklich passiert ist, dem Vater nicht und schon gar nicht der Polizei. Und wenn man sich so verloren fühlt, gerät man schnell an die falschen Freunde.
Denn plötzlich interessieren sich George und seine merkwürdige Gruppe 'American Youth' für den Jungen, den in der Schule alle meiden. Und Ted will irgendwo dazu gehören, auch wenn ihm das Gerede über amerikanische Werte nicht geheuer sind. Erst als sich die gewalttätigen Aktionen der Gruppe auch gegen Kevin und seine Mutter richten, die Bobbys Tod so wenig verkraftet haben wie er, findet Ted die Kraft, sich zu lösen, den Mut zu einer eigenen Entscheidung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2018

Regt zum nachdenken an...

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In American Youth thematisiert Phil Lamarche Gewalt und ihre unfreiwilligen Opfer in eindrucksvoller weise.
Das Geschehen beginnt mit einem relativ normalen Szenario. Bobby und Kevin sind bei Ted zuhause ...

In American Youth thematisiert Phil Lamarche Gewalt und ihre unfreiwilligen Opfer in eindrucksvoller weise.
Das Geschehen beginnt mit einem relativ normalen Szenario. Bobby und Kevin sind bei Ted zuhause verabredet und haben Langeweile.

Ted der sich im Zugzwang sieht als Gastgeber für dieUnterhaltung zu sorgen zeigt den beiden sein Gewehr. Ted versucht die anderen beiden Jungen zu beeindrucken, denn er möchte neue Freunde finden, was aber gar nicht so leicht ist. Die drei Leben in einer Provinzstadt, in der es an Arbeitsplätzen mangelt und deshalb viele Häuser zum verkauf stehen.

Die Situation gerät ausser Kontrolle, ein Schuss löst sich aus dem Gewehr und Bobby stirbt. Der restliche Roman handelt von den Konsequenzen die dieser verhängnisvolle Nachmittag für Ted und seine Familie nach sich zieht. Ted fühlt sich verloren und ist nicht mehr der selbe und in dieser auswegslosen Situation fängt eine Gruppe Jugendlicher, die sich American Youth nennt, an sich für Ted zu interessieren.

American Youth ist alles nur keine schöne Geschichte, es ist eine düstere Grundstory die nicht mit einem Happy End aufwarten kann, dafür ist sie aber umso realistischer. Man leidet mit Ted mit und sogar mit dem sonst so vorlauten Bobby bekommt man Mitleid. Die Auswirkungen die Gewalt und der unrechtmäßige Gebrauch von Waffen nach sich zieht sind hier vom Autor sehr realistisch dargestellet.

Insbesondere die emotionale Belastung die Ted durchlebt, die Schuldgefühle und seinen Versuch einen neuen Platz in der Gesellschaft zu finden, irgendwo dazu zugehören, wurden von Phil LaMarche grandios dargestellt.

American Youth ist eine absolute Empfehlung für alle die auf der Suche nach einem kurzen Roman sind, der einen auch nach der letzten Seite noch beschäftigt.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Verschenktes Potenzial

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Ted zeigt seinen zwei Freunden bei sich zu Hause eine geladene Waffe. Plötzlich (wie sollte es anders sein?) löst sich ein Schuss. Ein Junge liegt tot am Boden. Bis hierhin nichts Neues also, was Handlung ...

Ted zeigt seinen zwei Freunden bei sich zu Hause eine geladene Waffe. Plötzlich (wie sollte es anders sein?) löst sich ein Schuss. Ein Junge liegt tot am Boden. Bis hierhin nichts Neues also, was Handlung angeht. Ted daraufhin, zerfressen von Schuldgefühlen, gerät an die politische Aktivistengruppe "American Youth", die sich als einzig wahre Verteidiger der amerikanischen Werte sehen.

Etwas enttäuscht ließ mich dieses Buch zurück. Das Lesen des Klappentextes sowie der Name des Buches ließ mich vermuten, dass man mir hier eine interessante Geschichte, über junge politische Möchtegern-Aktivisten präsentieren würde, Diese Thematik wurde aber höchstens gestreift. Stattdessen steht hier einzig und allein ein von Schuldgefühlen geplagter Jugendlicher, der an falsche Freunde und das falsche Mädchen gerät, was aber insgesamt ins Nirgendwo führt.

Diese Geschichte wirkt auf mich in vielen Bereichen unfertig. Es werden viele interessante Ansätze für eine spannende Geschichte angeboten, von denen allerdings keiner konsequent bis zum Ende weitergeführt wird. Am Ende ist der Leser so schlau wie vorher und für mich bleibt einzig und allein die Belehrung, das Waffen böse sind.

"American Youth" ist nicht uninteressant, schöpft allerdings sein Potenzial nicht einmal annährend aus. Das ganze Werk wirkt irgendwie sehr statisch und ist zu wenig, um langfristig im Kopf des Lesers verankert zu bleiben.