Eine überaus interessante und lesenswerte Geschichte, leider ohne Gefühl.
Der englische LiebhaberZur Handlung: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Charlottes Eltern, Anna und Jeremy, haben sich kennengelernt, als sie von ihm eines Tages wegen ihres starken Fiebers von der Arbeit heimgefahren wurde. ...
Zur Handlung: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Charlottes Eltern, Anna und Jeremy, haben sich kennengelernt, als sie von ihm eines Tages wegen ihres starken Fiebers von der Arbeit heimgefahren wurde. Kurz darauf beginnen sie ein Liebesverhältnis, doch Jeremy ist ein englischer Captain und somit der Feind. Als Anna dann auch noch von ihm schwanger wird, verschwindet er. 40 Jahre später möchte Charlotte die ganze Geschichte rund um ihre Eltern wissen und beginnt die alten Tagebucheinträge, Briefe und Tonbänder ihrer Mutter zu studieren.
Eine Besonderheit: Der Roman wurde nach der wahren Begebenheit aus der Familie der Autorin nacherzählt, was die Geschichte noch persönlicher/authentischer erscheinen lässt.
Zum Erzählstil: Der Leser erlebt durch Charlotte die Geschichte ihrer Eltern aus der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei spielt die Lektüre aber immer in Charlottes Gegenwart. Ihre Informationen stammen dabei hauptsächlich aus Tagebucheinträgen oder Tonbändern, die einem entweder als solche vorgestellt werden oder die der Leser durch die Ich-Perspektive von Anna nacherzählt bekommt.
Mir gefiel vor allem die wunderschöne Sprache, die hier im Roman benutzt wurde. Sie erinnert an die Zeit, die im Buch vorkommt. Dadurch erschienen mir die Charaktere nur noch realistischer.
Etwas schade fand ich, dass nicht mehr auf die Gefühle der Protagonisten während des Krieges eingegangen wurde. Ich hätte mir noch mehr Eindrücke diesbezüglich gewünscht. Es wird zwar das schwierige und bedrückende Leben nach dem Krieg aufgezeigt, aber leider so emotionslos, dass ich kaum mitfühlen konnte. Das fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin mehr darauf eingegangen wäre.
Beim Thema Geschichte wirken Texte oftmals langweilend auf mich, und ich war mehr als nur glücklich, dass hier viel Spannung herrschte, sodass ich gerne weitergelesen habe. Mein Interesse für Annas Erzählungen wurde nie geschwächt und bis zur letzten Seite war ich eine begeisterte Leserin!
Abschließendes Fazit: Eine überaus interessante und lesenswerte Geschichte aus der Vergangenheit. Nur leider fehlten mir die Gefühle.