Cover-Bild Runa
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 24.08.2015
  • ISBN: 9783809026525
Vera Buck

Runa

Roman
"Man kam nicht her, um zu genesen, sondern um zu sterben."

Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Ein faszinierender Ausflug zu den Anfängen der Psychiatrie...

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Je mehr ich über das Buch hörte, desto mehr wuchs meine Neugierde und um diese zu befriedigen, blieb mir nichts anderes übrig als mir selbst eine Meinung zu bilden und was soll ich sagen: Dieses Debüt ...

Je mehr ich über das Buch hörte, desto mehr wuchs meine Neugierde und um diese zu befriedigen, blieb mir nichts anderes übrig als mir selbst eine Meinung zu bilden und was soll ich sagen: Dieses Debüt hat mich geflasht.

Die Autorin entführt uns nach Paris um 1884, in die berühmte Nervenklinik Salpêtrière. Hier studiert Jori Hell am lebenden Objekt Psychologie. Zu seinem Erfolg fehlt ihm nur noch der Doktortitel, den er durch eine ganz besondere Operation erlangen will. Er möchte der erste Mediziner sein, der den Wahnsinn aus den Hirnen der Patienten schneidet. Kann ihm dieses gewagte Unterfangen wirklich gelingen und wird er dabei Unterstützung bekommen?

Vera Buck erschafft hier eine Welt, die faszinierend und abstoßend zur selben Zeit ist. Es ist wie bei einem schweren Unfall: man mag nicht hinsehen, aber die Neugierde treibt einen dazu.

Zunächst werden dem geneigten Leser zahlreiche Protagonisten in unterschiedlichen Handlungssträngen vorgestellt. Da die Autorin sehr detailliert und authentisch die Charaktere zeichnet, kann man diese sehr gut auseinander halten und jeder ist für sich überaus interessant und spannend. Alle Darsteller sind Menschen mit Ecken und Kanten, die sehr glaubwürdig und realistisch rüber kommen. Mir hat es ganz besonders Lecoq angetan, der etwas von einem Antihelden hatte, der mich einfach beeindruckt hat.

Die Story an sich ist ein Mix aus Historie, Krimi und Horror. Die historischen Einschübe bringen einem die Erforschung psychischer Krankheiten näher. Dabei streut die Autorin auch real existierende Personen ein. Ein Krimi ist es deshalb, weil es gilt herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Mädchen Runa auf sich hat. Horror ist vielleicht etwas übertrieben von mir dargestellt, aber die Operationsszenen und Behandlungsmethoden kamen mir ein ums andere Mal wie aus dem fiesesten Folterkeller erdacht vor.

Mich hat dieses Debüt wirklich überrascht. Es fesselt bis zur letzten Seite und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt.

Fazit: Überzeugende Geschichte, die einen in ihren Bann zieht. Von mir aus hätte der Roman noch einige hundert Seiten mehr haben können. Ich kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Genial!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein schockierendes Buch

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Ein einzigartiger und unvergesslicher Roman über ein Mädchen, über das man selbst kaum etwas erfährt

In dem Roman „Runa“ von Vera Buck geht es um den jungen Studenten Jori, der im 19. Jahrhundert an einer ...

Ein einzigartiger und unvergesslicher Roman über ein Mädchen, über das man selbst kaum etwas erfährt

In dem Roman „Runa“ von Vera Buck geht es um den jungen Studenten Jori, der im 19. Jahrhundert an einer angesehenen Klinik für Geisteskrankheiten in Paris studiert. Seit einiger Zeit hat er sein Studium nun schon abgeschlossen, hat sich aber bis jetzt vor seiner Doktorarbeit drücken können. Als sein von ihm geliebter Professor Charcot schließlich in seiner Vorlesung eine Patientin vorstellt, über die man kaum etwas weiß, ändert sich sein ganzes Leben. Die Patientin ist ein junges Mädchen namens Runa, die auf keine Behandlungsmethode des geübten Professors anspricht und auch sonst komplett aus dem „normalen“ Krankheitsbild in der Klinik fällt. Runa spricht nicht, isst nicht und rührt sich auch sonst kaum. Sie ist an ihr Bett gefesselt und liegt die ganze Zeit stumm da, wenn sie jemand berührt, schrecken die meisten vor ihr zurück. Denn Runa hat zwei unterschiedliche Augen – eines ist tiefschwarz und das andere Blau. Als nun Charcot das Mädchen in einer Vorlesung vorstellt und sie für Verwirrung unter den Studenten sorgt, bringt Jori den Vorschlag an, er könne die Krankheit Runas durch eine Operation aus ihrem Gehirn herausschneiden. Dies will er im Rahmen seiner Doktorarbeit tun, die ja nun schon lange bevor steht. Doch Jori stößt dabei nicht nur auf das Hindernis, das ein solcher Eingriff noch nie zuvor unternommen wurde, sonder ihn holt auch Runas und seine eigene Vergangenheit ein, die beide gar nicht so weit voneinander entfernt sind…

Als wäre dies nicht genug findet man auch in ganz Paris Spuren von Runa, mit Blut an Wände geschmiert, einer Leiche in einem Brunnen und in die Haut einer unschuldigen Frau geritzt. Was hat das mit einem Mädchen zu tun, das kaum älter als 9 Jahre ist?

Zunächst einmal möchte ich auf das Cover eingehen, dass wie ich finde nicht viel auf den Inhalt des Buches schließen lässt. Die einzige Gemeinsamkeit, finde ich, ist, dass beides bedrückend ist, das eine mehr, das andere weniger. Aber nichts desto trotz ist das Cover wirklich schön gestaltet.

Mir hat die Geschichte um Jori und Runa sehr sehr gut gefallen. Das besondere war meiner Meinung nach, wie sie erzählt wurde. Man erfährt die ersten drei Teile nur Fragmente dieser unglaublich umfangreichen Geschichte und weiß diese erst gar nicht einzuordnen. Erst im Laufe der Geschichte merkt man, wie sich alles zusammen fügt und ein großes Ganzes bildet, was Vera Buck meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist. Auch hat die Autorin die ganze Umgebung, die Klinik und die Stadt Paris aus dem 19. Jahrhundert sehr bildlich beschrieben und ich konnte mir genau vorstellen, wie die Kutschen an Jori vorbei gefahren sind und der Schnee an Weihnachten jeden Schritt ins Freie ungemütlich gestaltete. Besonders gefiel mir, dass die Autorin auch viele französische Elemente mit in das Buch gebracht hat. Na ja, Lesern, die kein Französisch sprechen, wäre das keiner Bemerkung wert, aber ich fande, dass der Einbezug der Sprache vom Handlungsort die Geschichte noch intensiver und glaubhafter geworden ist.

Das Buch ist sehr gut recherchiert, das muss man der Autorin wirklich lassen. Was dementsprechend gut beschrieben wird, sind die „Behandlungsmethoden“, die dort in Paris an den hilflosen Frauen verrichtet werden, die die Männer dieser Zeit für nicht geistig gesund erklärten. So wurden Frauen in die Klinik eingeliefert, die eigentlich gar kein Leiden hatten, aber von Männer für hysterisch erklärt wurden und deren Heil auch nicht in dieser Klinik erbracht wurde. So wie es in dem Buch geschildert war, waren diese Zeiten nicht schön für Frauen und sehr bedrückend.

Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch unglaublich unterhalten, auch wenn ich dabei nicht lachen konnte. Es hat mich zum Nachdenken gebracht und dankbar gemacht, dass wir heute nicht mehr der Meinung sind, psychologische Störungen können beseitigt werden, indem man ein Stück vom Gehirn entfernt. Ich würde jedem Empfehlen, dieses Buch zu lesen und werde auch die Autorin weiter beobachten, denn sie konnte mich mit „Runa“ wirklich überzeugen.

Meine Bewertung: 10/10

Veröffentlicht am 05.01.2018

Schockierend!

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1884 ist die Salpêtrière-Klinik führend, was die Behandlung hysterischer Frauen betrifft. Vor allem Doktor Charcots Experimente sind bahnbrechend. Kein Wunder, dass alle jungen Medizinstudenten ihn verehren ...

1884 ist die Salpêtrière-Klinik führend, was die Behandlung hysterischer Frauen betrifft. Vor allem Doktor Charcots Experimente sind bahnbrechend. Kein Wunder, dass alle jungen Medizinstudenten ihn verehren - auch Jori. Doch als die neunjährige Runa an die Klinik kommt, beginnt die Welt hinter der Fassade der Klinik zu bröckeln - denn nicht nur, dass bei Runa keine der Methoden hilft; überall in der Stadt geschehen Morde, und überall werden seltsame Zeichen gefunden, die sich durch eine Sache verbinden lassen: Runa.

Ich muss sagen, dass ich zunächst etwas gebraucht habe, in das Buch hineinzufinden. Der Schreibstil ist recht eigen und die medizinischen Vorgänge sehr detailliert und fachmännisch beschrieben. Allerdings hat das Buch schnell begonnen, mich zu fesseln; und dann ließ es mich nicht mehr los! Packend und fesselns hat es mich in seinen Bann gezogen,tieg hinein in den Bauch der Medizin in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Und wahre Thriller-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten, denn obwohl das Buch als Roman ausgeschrieben ist, ist er wahnsinnig grausam! Das Makabre verliert seinen Reiz dadurch, dass man weiß, dass diese Vorgänge wirklich stattfanden...
Toll fand ich ebenfalls die unterschiedlichen Erzählstränge. Ich war unglaublich gespannt, wie diese zusammentreffen würden und habe auch hier regelrecht mitgefiebert.

Also wirklich ein tolles Buch, das zum einen ein hohes Maß an Faktenwissen liefert und gleichzeitig spannend erzählt! Dass das Buch recht grausam ist, ist für mich als Thriller-Fan ein Plus, aber sicher nicht für jeden geeignet, man braucht schon starke Nerven. Anfangs tut man sich mit dem Erzählstil etwas schwer, sonst wirklich toll erzählt!!

Veröffentlicht am 20.03.2022

zum Sterben verurteilt

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Der Roman "Runa" handelt in Paris im Jahre 1884. In der Salpetriere Klinik, werden psychisch kranke Frauen von Dr. Charcot zur Schau gestellt. Durch seine Hypnosen, kann er mit den Patientinnen tun, was ...

Der Roman "Runa" handelt in Paris im Jahre 1884. In der Salpetriere Klinik, werden psychisch kranke Frauen von Dr. Charcot zur Schau gestellt. Durch seine Hypnosen, kann er mit den Patientinnen tun, was immer er will und seine Anzahl der Fans ist groß. Auch der junge angehende Doktor Jori Hell ist von ihm begeistert. Als jedoch Runa in die Klinik eingewiesen wird, wird Jori vor eine Herausforderung gestellt, er will Runa am Gehirn operieren. Runa jedoch hat in der gesamten Stadt mysteriöse Zeichen hinterlassen. Sie kennt Joris dunkles Geheimnis, von dem er glaubte frei zu sein...

Am Anfang und zwischendrin, lies die Spannung manchmal nach. Aber dann gegen Ende legte der Spannungsbogen nochmal richtig zu. Erschreckend, was man mit Menschen unter Hypnose alle machen kann. Auch ist es interessnt zu lesen, wie damals mit den Frauen verfahren wurde, welche an sich selbst Hand anlegten. Viele der Frauen kamen in die Klinik nicht zur Heilung sondern um zu sterben.

Alles in allem, ein Buch welches es in sich hat und nur in Ruhe gelsen werden sollte.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Interessanter Plot

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Runa spielt Ende des 19.Jahunderts in Paris, unter anderem im Hopital Salpetriere,eine Klinik für Siechende ,Nerven- und Geisteskranke. Es wird neben (wie man sich schon denken kann) recht rüder Verwahrung ...

Runa spielt Ende des 19.Jahunderts in Paris, unter anderem im Hopital Salpetriere,eine Klinik für Siechende ,Nerven- und Geisteskranke. Es wird neben (wie man sich schon denken kann) recht rüder Verwahrung an den  Patientinnen geforscht und recht zweifelhafte Experimente gemacht.Dies wäre schon schlimm genug, ein Arzt geht aber soweit, dass er vor seinen Studenten eine wöchentliche Vorführung mit Patientinnen veranstaltet. Die Patientinnen werden im wahrsten Sinne durch fragwürdige Experimente vorgeführt die fast an sexuellem Missbrauch anmuten.

Verbunden wird das ganze mit einer Kriminalgeschichte. Das Buch ist sehr gut recherchiert und hat einen sehr interessanten Plot. Ein kleines Manko hat dieses Buch jedoch ,die Autorin verzettelt sich am Anfang in zu viele Seitenstränge. Da sie diese immer nur ganz kurz abreisst ,fiel es mir am Anfang schwer der Geschichte zu folgen und in das Buch rein zu kommen. 

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