Cover-Bild La Dolce Kita
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.12.2017
  • ISBN: 9783548289168
Jennifer Bentz

La Dolce Kita

Roman

Die Kinder sind das kleinste Problem

Fridi ist alleinerziehend und schafft es nicht mal regelmäßig zum Friseur. Als die Kita streikt, muss sie sich die Notbetreuung mit Karrierefrau Lea und Super-Mama Annette teilen. Und die beiden geraten ständig aneinander. Dabei hat jede der drei Frauen echte Probleme: Fridi wird im Job benachteiligt, während sich Lea und Annette mit besserwisserischen Schwiegermüttern und haushaltsfaulen Ehemännern herumschlagen. Doch die drei raufen sich zusammen und entwickeln einen Schlachtplan. Denn »Mädchen« müssen sich gar nichts gefallen lassen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2017

Freuden und Leiden des Elternseins - humorvoll erzählt

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Kindergartenstreiks sind eine große Herausforderungen für berufstätige Eltern. Wohin mit den Kindern? Kann man Urlaub nehmen? Sind die Großeltern bereit einzuspringen? Gibt es Notversorgungen? Die drei ...

Kindergartenstreiks sind eine große Herausforderungen für berufstätige Eltern. Wohin mit den Kindern? Kann man Urlaub nehmen? Sind die Großeltern bereit einzuspringen? Gibt es Notversorgungen? Die drei Protagonistinnen dieses Romans trifft ein Kindergartenstreik völlig unvorbereitet zu einer ungünstigen Zeit. Da man sich untereinander kennt und die Kinder in die selbe Kita gehen, beschließen die Drei sich zu einer Betreuungsgruppe zusammen zu tun. Aber auch das ist bereits eine Herausforderung, die es zu meistern gilt, Probleme untereinander, Probleme mit Partnern und Vorgesetzten, aber auch ganz alltägliche Dinge machen Lea, Fridi und Annette das Leben schwer.

Wer Jennifer Bentz' Romane kennt, weiß, dass sie auch ernste Probleme humorvoll anpackt, ohne ihre Protagonistinnen der Lächerlichkeit preiszugeben. Auch hier ist ihr das wieder gut gelungen. Lea, Fridi und Annette sind drei ganz unterschiedliche Muttertypen, keine ist allzu überspitzt dargestellt, man kann sie so oder ähnlich in seinem Bekanntenkreis finden, oder sich sogar selbst wiedererkennen. Die Autorin hat eine gute Beobachtungsgabe und wohl auch eigene Erfahrung, die Erlebnisse, die sie schildert, sind typisch, jeder kennt sie aus eigener Erfahrung oder aus den Erzählungen anderer, seien es Elternabende, Läuse im Kindergarten oder Kindergeburtstage, seien es Bevorzugungen männlicher Kollegen, Vorurteile gegenüber arbeitenden oder auch nicht arbeitenden Müttern, fehlende Anerkennung oder unvorhersehbare Ereignisse, wie z. B. Erkranken der Kinder. Jennifer Bentz verkennt durchaus nicht die Ernsthaftigkeit dieser Probleme, nimmt sie aber mit einem guten Schuss Humor, der es der Leserin (und vielleicht auch dem einen oder anderen Leser) ermöglicht, sich selbst und das eigene Leben zu reflektieren,( oder einfach nur herzhaft zu lachen.

Wer die beiden anderen Romane der Autorin kennt, wird sich über die Wiederbegegnung mit Lea freuen, die bisher in jedem Roman eine Rolle spielte, und die mir auch hier wieder sehr gut gefallen hat. Gespannt bin ich nun darauf, ob ich sie auch im nächsten Roman wieder treffe.

Jennifer Bentz ist wieder ein herrlich humorvoller Roman gelungen, der vor allem Frauen/Müttern gefallen wird, dem ich aber auch den einen oder anderen männlichen Leser wünschen würde. Ich habe mich sehr gut unterhalten (und war froh, dass meine Kinder bereits erwachsen sind). Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Mütterwahnsinn

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Fridi, Lea und Annette werden durch den Kita-Streik zu einer Notgemeinschaft. Aus dieser Notgemeinschaft wird bald Freundschaft und die drei helfen sich über Ehe- und andere Probleme hinweg.

Ich hatte ...

Fridi, Lea und Annette werden durch den Kita-Streik zu einer Notgemeinschaft. Aus dieser Notgemeinschaft wird bald Freundschaft und die drei helfen sich über Ehe- und andere Probleme hinweg.

Ich hatte richtig viel Spaß mit diesem Buch, habe ich doch auch selbst in den Mädels wiedergefunden. Themen wie die Arbeitsverteilung in einer Ehe, das Problem, dass man als Mutter, egal was man macht, immer was falsch macht kennen ja nun wirklich die meisten Mütter. Bei manchen Passagen hatte ich teilweise bekannte Gesichter vor Augen.

Schwieriges Thema, tolle Umsetzung. Das Buch macht deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, um glücklich zu werden. Die perfekte Mutter gibt es nicht, jede gibt auf ihre Art ihr Bestes. Und gelegentlich kann man auch voneinander lernen. Und neue Freunde finden.

Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung für dieses warmherzige, lustige Buch!

Ich werde sicher noch die anderen Bücher der Autorin lesen.
Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag, für die Bereitstellung dieses tollen Buches!

Veröffentlicht am 12.08.2019

Herrlich humorvoll!

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Hier war es einmal nicht das Buchcover, sondern der Titel des Buches, der mich in der Buchhandlung zum Lesen der Inhaltsangabe verleitet hat. - "La Dolce Kita", eine witzige Anspielung auf "La Dolce Vita" ...

Hier war es einmal nicht das Buchcover, sondern der Titel des Buches, der mich in der Buchhandlung zum Lesen der Inhaltsangabe verleitet hat. - "La Dolce Kita", eine witzige Anspielung auf "La Dolce Vita" (ital. für "das süße Leben")... Zwei Konzepte, die so rein gar nichts mit einander zu tun haben können, meint man; ich zumindest verbinde den Gedanken an Entspannung oder den allgemeinen Genuss des Lebens nicht zwingend mit der täglichen, einem Bienenstock ähnlichen, wuseligen Betriebsamkeit eines Kindergartens. Ich liebe Kinder, habe selbst einmal in einem Kindergarten ein Praktikum absolviert und kann bestätigen: so viel Spaß, wie es auch gemacht hat, so anstrengend war es auch. Nichts da mit 'dolce irgendwas'. Dementsprechend war ich gespannt darauf, wie sich die Geschichte um drei junge Mütter, deren Kinder von einem Kita-Streik betroffen sind und nun anderweitig täglich betreut werden müssen, entwickeln wird.

Die drei Damen, allesamt berufstätig, sind verständlicherweise zunächst wenig begeistert von der Situation - hat doch jede schon ihr eigenes Päckchen an Alltagssorgen zu tragen. Fridi Schmitz (Mutter von Hanna), steht kurz vor der bisher wichtigsten Präsentation ihrer Karriere. Jahrelang hat sie auf die Chance hingearbeitet, solch ein Projekt zu erhalten, das sie endlich in eine höhere Gehaltsklasse befördern soll. Dumm nur, dass ihre Chefin gerade jetzt von Fridi noch mehr Präsenzzeit im Büro voraussetzt und folglich noch mehr Engagement über die reguläre Arbeitszeit hinaus fordert - Kind hin oder her. Karrierefrau Lea (Mutter von den Zwillingen Maxi und Nicki), die zusammen mit ihrem Ehemann beim lokalen Fernsehen im Moderationsbereich arbeitet, steht ein Besuch ihrer besserwisserischen Schwiegermutter Erika bevor: "Jeden dritten Mittwoch im Monat springt dieses sockenflickende Ungeheuer aus seiner Zeitkapsel und kommt uns besuchen." Und Annette (Mutter von Emily), kämpft darum, ihren Ehemann beim Thema Haushalt zu mehr Eigenverantwortung zu erziehen. Notgedrungen beschließen Fridi, Lea und Annette, eine gemeinsame Notbetreuung der Kinder auf die Beine zu stellen. Da ihre Ansichten hinsichtlich Kindererziehung nicht unterschiedlicher sein könnten, gibt es genügend Konfliktpotential - allein die Kinder kommen prima miteinander aus.

Leider konnte mich die Hauptfigur (Fridi) nicht überzeugen. Sie wirkt ständig in Gedanken und zutiefst verunsichert, wird auch von Annette und Lea permanent unterbrochen und die meisten ihrer Sätze scheinen aus Gestammel wie "Oh" oder "Mmmh" zu bestehen. Ich kann ja nachvollziehen, dass es für manche Menschen schwierig ist, Präsentationen vor einer Gruppe von Zuhörern zu halten - Fridis Nervosität im Job, gerade bei einer eher unterkühlten Chefin, die nur darauf wartet, sie als nicht belastbare 'Mutti' einzuordnen, verstehe ich also durchaus. Doch auch im Privatleben wirkt sie so verloren wie ein Blättchen im Wind, dass man sie am liebsten schütteln möchte, um ihr etwas Leben einzuhauchen. "Fridi ist alleinerziehend und schafft es nicht mal regelmäßig zum Friseur", heißt es bereits in der Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches. Zwischenzeitlich habe ich rufen wollen "Um Himmels Willen, was schafft sie denn ÜBERHAUPT?!" Wie soll diese junge Frau, die uns als solch ein von der Welt überforderter Charakter präsentiert wird, bitte ihren Alltag mit Kind bisher gehandhabt und ihr Kind dabei noch so gekonnt - allein - erzogen haben? (Die kleine Hanna drückt sich nämlich stets freundlich und höflich aus - ganz im Gegensatz zu Annettes forderndem Töchterlein Emily.) Fridis Background deckt sich für mich folglich nicht mit ihrem aktuellen Verhalten.

Die Handlung wird hauptsächlich getragen von dem witzigen Schlagabtausch zwischen der toughen Lea, die sich nichts gefallen lässt und schon mal "einen zwei Meter hohen Türsteher mit krimineller Vergangenheit zum Weinen gebracht" hat und der um Perfektion bemühten, in Selbstaufgabe aufgehenden Annette, die von Lea verächtlich als "Miss Super-Mami" bezeichnet wird. Eine Geschichte basierend allein auf diesen zwei Frauen und ihren Kindern, Ehemännern und jeweiligen Alltagsturbulenzen hätte mehr Sinn gemacht. Weiß der Fuchs wieso noch eine nichtssagende Fridi mit eingebaut werden musste in die Story; ihrem Charakter mangelt es einfach an Tiefgang und das wirkt sich leider auf den Gesamteindruck aus: eine andernfalls spritzige Geschichte wird so zwischenzeitlich unnötig ausgebremst.

Was den spritzig-witzigen Schreibstil und die Wortwahl angeht, sind die Dialoge (- wenn Fridi nicht gerade stammelt -) anspruchsvoll gehalten; die Autorin hat sich bewusst um eine originelle und sehr humorvolle Note bemüht. Man muss als Leser/in zwar ab und zu schmunzeln, bleibt sich aber durchgehend der Tatsache bewusst, dass im echten Leben kein Mensch so reden würde. In einer Verfilmung des Buches würden die Dialoge eventuell lockerer wirken, doch in gedruckter Form erscheinen sie eher unglaubwürdig, zu dick aufgetragen und schlichtweg nicht authentisch - unabhängig davon wie sympathisch man Lea und/oder Annette finden mag. Sehr realitätsnah beschrieben worden sind hingegen die Tücken des Alltags, mit denen die drei jungen Frauen zu kämpfen haben, sei es im Berufsleben oder privat.

Das Cover ist in wenigen, noch dazu recht kühlen Farben gehalten. (Mir persönlich gefällt es nicht so gut - ich finde, gerade beim Thema Kita hätte es ruhig etwas bunter und fröhlicher sein können. Auch die abgebildeten Gegenstände wirken eher lieblos zusammengewürfelt, aber das ist natürlich Geschmackssache und sollte nur als Randbemerkung von mir verstanden werden.)

Fazit: Das Werk reicht nicht an meine Lieblingsbücher heran, aber ich kann guten Gewissens 4 Sterne vergeben für die Grundidee, meine Lieblingsfigur Lea und das lockere Lesevergnügen, in erster Linie dank der witzigen Dialoge.