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Veröffentlicht am 15.09.2016

Rotes Gold

Rotes Gold
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Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Inhaltsangabe ...

Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Der Klingenrausch ist eine Söldnertruppe aus den besten Kriegern, die für Schätze zu kaufen sind. Doch Gold ist nur ein Teil ihrer Bezahlung. Ihr Stahl dürstet nach dem Blut der Gegner, und ihre gierigen Herren verbrennen Seelen im Dämonenfeuer. Als der Anführer des Klingenrauschs fällt, droht die ruhmreiche Einheit zu zerfallen. Eivora, seine Tochter, bildet einen Rat aus den erfahrensten, kühnsten und gerissensten Offizieren und führt ihre Banner zum Sturm auf Ygôda. Niemand hat die Mauern dieser Stadt jemals überwunden. Wird Eivora die Söldner zu Glorie und Reichtum führen - oder ihrem Vater in die Flammen ungnädiger Dämonen folgen?

Auch bei diesem Fantasy- Roman konnte mich die Gestaltung überzeugen. Ich habe dieses Buch in der E-Book- Ausgabe gelesen. Hier sind sowohl hilfreiche Karten beigefügt wurden, als auch ein Personenregister und ein Glossar mit der Erklärung der wesentlichen Begriffe. Auch das Cover passt sowohl zum Genre als auch zum Inhalt des Buches, was ich persönlich immer positiv finde.
Der Schreibstil von dem Autor Robert Corvus ist wie gewohnt sehr angenehm und bildhaft. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, jedoch ist es nichts für schwache Gemüter. Mit seinem fesselnden Erzählstil schafft es der Autor, seine Leser in die dunklen Abgründe zu führen. Oftmals werden Kampf- oder Schlachtszenen geschildert und auch mit Brutalität wird nicht gespart. Hierbei geht der Autor aber nicht zu sehr ins Detail, dennoch reicht die Vorstellungskraft durchaus aus, um sich die blutigen und ausführlichen Kampfszenen bildhaft vorstellen zu können. Allein der Klappentext lässt nichts anderes vermuten. Wer ein Buch über eine Söldnergruppe liest, sollte auf solche Szenen eingestellt sein. Die beschriebene Welt ist interessant gestaltet und besticht durch seine düsteren Eigenschaften. Sie wirkt bedrohlich, Gewalt und Machtkämpfe scheinen auf der Tagesordnung zu stehen, auch werden von manchen Menschen Dämonen verehrt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch viele Menschen und Wesen, die in dieser Welt leben müssen, eine harte Schale haben und sich durchzusetzen wissen, in dem sie Gewalt und auch Foltermethoden einsetzen.
Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der Stadt Ygôda, welche im Verlauf des Buches eingenommen werden soll. Ich hatte ein konkretes Bild vor meinem geistigen Auge und zu gerne würde ich diese interessante Stadt mal mit eigenen Augen sehen können.
In „Rotes Gold“ begleitet der Leser einer Elite- Söldnertruppe, die nach der Ermordung ihres Anführers Kester mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Und auch ein neuer Auftrag für die Söldnertruppe scheint diese zu destabilisieren. Ein Verfall von innen scheint bevorzustehen. Doch wie kann man diesen verhindern? Dies ist eine der wesentlichen Fragen, mit dem sich Kesters Tochter namens Eivora herumschlagen muss. Nach dem Tod des ehemaligen Anführers versucht sich dessen Tochter in der Söldnertruppe zu beweisen. Auch sucht sie ihren Platz in dieser rauen Gruppe und will sich mit erfüllten Taten und Erfolgen den Respekt der anderen Leute verdienen. Dabei hat Eivora ihre Ecken und Kanten und macht auch Fehler, die für einen Anfänger in ihrer späteren Position durchaus nachvollziehbar sind. Diese Fehler haben Folgen für andere, dessen ist sie sich auch durchaus bewusst. Aber all diese Fehler machen die Figur authentischer. Hätte ein Anfänger zu Beginn gleich alles vollkommen richtig gemacht, würde dies unrealistisch auf mich wirken. Gefallen hat mir auch ihr kleiner Begleiter, der Feuersalamander. Zu gerne würde ich mehr über ihn lesen. Auch andere Charaktere bestechen durch ihre Vielseitigkeit und auch durch ihre charakterliche Entwicklung. So zum Beispiel Prinz Gonter. Zu Beginn wirkt er wie ein verwöhntes Prinzlein, der er eigentlich auch ist. Dennoch ist er mit seiner bisherigen Situation unzufrieden. Die Rolle des wohlbehüteten Erben des König Harlef gefällt ihm nicht und so findet er Gefallen am Söldnerleben und sucht die Gefahr. Auch die Entwicklung von der Priesterin Fiafila konnte mich überzeugen. Sie war eine Priesterin einer eroberten Stadt und hat den Windgott Basäon angebetet. Sie wirkt zu Beginn teilweise noch recht weltfremd und naiv. Doch im Verlauf der Geschichte findet auch sie Gefallen an der Unabhängigkeit und den Freiheiten eines Söldners. Ihre Entwicklung fand ich mit am spannendsten und sie konnte mich durchaus mehr als einmal überraschen. Ein wesentlicher Charakter ist auch der Avatar Chastro- Ignuto. Er ist ein Mischwesen aus einem Mensch und einem Homunkulus. Dieser ist eine Art dämonischer Samen, der sich von seinem menschlichen Wirt abhängig gemacht hat. Dieser Avatar ist quasi der Priester der Söldnertruppe. Chastro- Ignuto ist grausam (teilweise Dämon) und wirkt oftmals recht wirr. Er bringt ein gewisses Konfliktpotential in das Buch und bringt zusätzliche Spannung in den Verlauf der Geschichte.
Allgemein hat „Rotes Gold“ einige interessante, entwicklungsfähige und vielseitige Charaktere zu bieten, welche eine Menge Potential haben. Im ersten Teil der Saga werden diverse Charaktere nur angerissen, zu gerne würde ich in weiteren Bänden mehr über diese erfahren. Corvus spielt im Verlauf des Buches auch gerne mit den Sympathien der Leser in Bezug auf seine Protagonisten. Auch dies hat mir gut gefallen und konnte mich erneut von seinen Erzählkünsten überzeugen. Dieses Wechselbad der Gefühle hat zusätzliche Spannungen in das Buch hereingebracht. Auch unerwartete Wendungen der Geschichte haben diesen Dark- Fantasy- Roman vorangebracht.

Mit „Rotes Gold“ hat Corvus einen gelungenen Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga geschrieben. Dieser besticht durch seine düstere Welt, dem angenehmen Schreibstil und die authentischen Charaktere, welche sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln. Allgemein hat dieser Dark- Fantasy- Roman mein Interesse an der Reihe und somit auch am zweiten Teil der Saga geweckt. Zu gerne möchte ich wissen, wie es weitergeht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht für schwache Gemüter geeignet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rabenherz

Rabenherz
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Die Autorin Anja Ukpai hat mit „Rabenherz“ den Auftakt zu einer geplanten Dilogie veröffentlicht. Die Fortsetzung „Rabenkuss“ ist für den September angesetzt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Als June ...

Die Autorin Anja Ukpai hat mit „Rabenherz“ den Auftakt zu einer geplanten Dilogie veröffentlicht. Die Fortsetzung „Rabenkuss“ ist für den September angesetzt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Als June ein Stipendium für die St. Gilberts High School erhält, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Nur ihre Tante ist nicht begeistert. Sie warnt vor einem uralten Fluch und sieht eine dunkle Gefahr über St. Gilberts aufsteigen. Doch June hat andere Sorgen: Sie hat sich Hals über Kopf in Jacob verliebt, was alles andere als unkompliziert ist. Außerdem taucht immer wieder ein unheimlicher Rabe in ihrer Nähe auf und verfolgt sie sogar bis in ihre Träume. Und plötzlich geschehen tatsächlich merkwürdige Dinge in dem alten Schulgemäuer. Hatte Tante Phoebe etwa recht damit, dass ausgerechnet June die Bestimmte ist, die den Fluch auf St. Gilberts aufheben wird? Und zwar im Tausch gegen ihre große Liebe.

Zuerst muss ich gestehen, dass ein wesentlicher Grund für das Interesse an diesem fantastischen Jugendroman das Cover war. Es konnte mich überzeugen, da ich Raben sehr ansprechend finde, ist mir dieses Cover sofort aufgefallen. Auch der Klappentext konnte mein Interesse wecken.
Der Schreibstil der Autorin Anja Ukpai ist sehr angenehm und leicht. Auch ist es humorvoll und ich musste an manchen Passagen laut auflachen. „Rabenherz“ hat sich flüssig lesen lassen, sodass ich gar nicht merkte, wie die Seiten nur so dahinflogen. Auch die Atmosphäre konnte mich überzeugen. Diese ist etwas düster und mysteriös gehalten. Alte Geheimnisse gilt es zu lüften und einen Fluch zu brechen. Der Spielort ist das heutige England in der Nähe von London. Die Atmosphäre des alten Internats, mit all seinen Mysterien, wird gut aufgegriffen und hat mir gut gefallen. Dieser fantastische Jugendroman erzählt von der ersten Liebe, Freundschaft, Mysterien und Geheimnissen. Diverse unheilvolle Situationen werden in die Geschichte eingeflochten. So spielen zum Beispiel Geister eine Rolle, die jedoch nicht jeder sehen kann und June muss erkennen, dass sie diese Geister sieht, ihre beste Freundin Emma jedoch nicht. Aber auch plötzlich auftauchende Raben werden oftmals erwähnt und bringen eine unheilvolle Stimmung in den Verlauf der Geschichte. Diese Raben gelten als Unglücksboten und stehen für ein anstehendes negatives Ereignis. Auch die Art und Weise, wie diese Raben auftauchen und wie sie in die Stille krächzen bringt eine gewisse unheilvolle Stimmung. Die Kapitelanfänge haben mir persönlich auch sehr gefallen. Sie bringen Abwechslung im Vergleich zum Erzählstrang rund um das Leben von June. Diese Anfänge sind ganz unterschiedlich. Zum Beispiel sind dies kleine Passagen aus dem Tagebuch des Rabenlords oder auch Erklärungen diverser Begriffe oder Interpretationen zu Tarotkarten.
Die Protagonistin June ist die Stipendiatin des Internats, darf jedoch nicht bekannt geben, dass sie dieses Stipendium erhält. Sie ist ein typischer Teenager mit dessen typischen Problemen. Doch zusätzlich scheint sie die Gabe zu haben, dass sie Geister sehen kann. Sie lebt mit ihrem Vater, der Schwester und der Tante zusammen in einem Haus, welche einen Buchladen im Ort betreibt. June wirkt recht taff, doch manchmal war sie mir doch etwas zu weinerlich. Besonders in der zweiten Hälfte ist sie recht oft in Tränen ausgebrochen und wurde betont, wie viele Taschentücher sie zum Trocknen der Tränen benötigte. Dies war mir persönlich etwas zu viel. An Junes Seite steht ihre beste Freundin Emma. Sie stammt aus einer reichen Familie aus Deutschland. Leider hat mir bei Emma die Tiefe gefehlt. So richtig haben wir diese Freundin nicht kennengelernt, außer ihren Schwärmereien für einen gewissen Jungen und ihre Neugier an den Geheimnissen von June haben wir nicht viel über Emma erfahren. Auch ist sie etwas neidisch, dass ihr nicht solche spannenden Situationen passieren. Auch andere Nebencharaktere empfand ich als recht blass. Sowohl die drei männlichen Neuzugänge als auch die Familie von June oder auch dessen Mitschüler. June steht hierbei deutlich im Vordergrund.
Auch das Geheimnis der Schule bzw. dessen Fluch wird oftmals erwähnt, so richtig ins Detail wird leider nicht gegangen. So ist man nach der Beendigung der Lektüre nicht viel schlauer als zuvor. Dies fand ich persönlich etwas schade. Es werden viele Andeutungen gemacht, aber als Leser erfährt man nicht wirklich etwas. Man bekommt nur sehr bruchstückhaft Informationen zu dem Fluch, welche zusätzlich noch sehr vage gehalten werden. Was mich manchmal etwas verwirrt hat, ist der Bruch mitten im Geschehen. Im nächsten Satz ist man manchmal einfach ganz woanders, eine andere Situation liegt vor. Hierbei wird dies – in meiner E- Book- Ausgabe- nicht deutlich gemacht. Dies könnte man z.B. durch einen Absatz erkennbar machen. Auch die Liebesgeschichte ging mir persönlich etwas zu rasant. Drei gutaussehende Jungen, viele Schwärmereien und eine plötzliche Annäherung. Auch fehlende Dialoge möchte ich bemängeln. Nicht nur in Bezug auf June und ihren Schwarm, auch in Bezug auf June und Emma. Ihre tiefe Freundschaft ist mir nicht immer deutlich geworden. Oftmals habe ich mich gefragt, warum dies eigentlich so ist.
Das Ende empfand ich als sehr offen. Der erste Teil endet mitten im Geschehen und als Leser schwebt man mitten in der Luft. Zu gerne würde ich wissen, wie es denn nun eigentlich weitergeht und hoffe hierbei, dass die Geheimnisse dabei gelüftet werden.

Alles in allem ist der fantastische Jugendroman aus der Feder von Anja Ukpai namens „Rabenherz“ ein gelungener Auftakt. „Rabenherz“ ist eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Jedoch hat es mir manchmal an Tiefe gefehlt. Hierfür möchte ich verdiente 3,5 Sterne vergeben und ich bin schon sehr auf die Fortsetzung der Geschichte gespannt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwarzer Dolch

Schwarzer Dolch
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Mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ hat der Fantasy- Autor Alexey Pehov den Auftakt zu einer Serie geschrieben, welcher unterhaltsam ist und die Neugier an dieser Reihe weckt.

Inhaltsangabe ...

Mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ hat der Fantasy- Autor Alexey Pehov den Auftakt zu einer Serie geschrieben, welcher unterhaltsam ist und die Neugier an dieser Reihe weckt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ludwig van Normayenn wird geachtet und doch gefürchtet. Als Seelenfänger verfügt er über die Gabe, dunkle Seelen zu erkennen, die noch nicht bereit sind, das Reich der Sterblichen zu verlassen. Oft ist er die letzte Hoffnung der Menschen, die von den Ausgeburten des Dunkels heimgesucht werden. Auf der Jagd nach den ruhelosen Seelen zieht er von Fürstentum zu Fürstentum – doch auf seiner Reise erwarten ihn Feinde, die noch schrecklicher und gefährlicher sind, als er sich vorzustellen vermag ...

In „Schwarzer Dolch“ ist eine hilfreiche Karte und ein umfangreiches Glossar beigefügt wurden, in dem die wesentlichen Begriffe und Arten der ruhelosen Seelen aufgeführt wurden sind.
Der Schreibstil von Pehov ist angenehm und das Fantasy- Buch lässt sich leicht lesen. Auch ein unterschwelliger Humor ist erkennbar, welcher das Lesevergnügen zusätzlich steigert. Das Fantasy- Werk spielt in einer interessanten Welt, welche an einem mittelalterlichen Setting angelehnt ist. In dieser vielseitigen Welt wandeln die unterschiedlichsten Wesen, welche auch ruhelose Seelen genannt werden. „Schwarzer Dolch“ wird aus der Ich- Perspektive erzählt, wobei der Leser aus der Sicht von dem Protagonisten Ludwig van Normayenn dessen Abenteuer erleben darf. Hierbei werden abgeschlossene Abenteuer berichtet. Jedes Kapitel steht quasi für ein neues Erlebnis, in dem der Protagonist sich neu beweisen muss. Dies hat zur Folge, dass jedes Kapitel seinen eigenen Spannungsaufbau mit entsprechendem Finale hat. Jedoch empfand ich diesen Aufbau manchmal etwas unglücklich gewählt, mir hat ein bisschen der rote Faden zwischen den jeweiligen Geschichten gefehlt. Aber auf der anderen Seite hat dies auch zur Steigerung der Spannung geführt, man wusste als Leser nicht, in welche Richtung das nächste Kapitel gehen würde. Das letzte Kapitel bildet hierbei nochmal ein fulminantes Finale. Eine Steigerung zu den vorherigen Abenteuern ist erkennbar. Auch endet diese Geschichte mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte.
Auch die Charaktere konnten mich in diesem Fantasy- Buch überzeugen. Der Protagonist ist der Seelenfänger Ludwig van Normayenn. Er unterscheidet sich von den anderen Seelenfängern, da er nicht wahllos jede ruhelose Seele ermordet, die ihm über den Weg läuft. Nein, er unterscheidet diese zwischen gut und böse, welche den Menschen schaden könnte, diese werden dann von ihm mit Hilfe seines Dolches vernichtet. Seine beiden Begleiter spielen auch eine wesentliche Rolle in diesem Werk. Dies sind die ruhelose Seele Apostel und der Animatus Scheuch. Apostel ist recht pessimistisch und manchmal hat man den Eindruck, dass Apostel quasi das Gewissen darstellt. Er wiegt die Nachteile ab und nicht selten drückt er sich vor einem Abenteuer, weil er Angst vor dem Ausgang hat. Scheuch ist eine wandelnde furchteinflößende Vogelscheuche, welche still ist und mehr durch seine Gesten besticht. Er ist recht düster gehalten, dennoch bringt er ein gewisses Potential mit in die Geschichte ein, welches mein Interesse geweckt hat. Diese drei bestreiten zusammen Abenteuer und treffen hierbei auf Bekannte und auch auf neue Bekanntschaften. Dabei machen sie sich nicht immer Freunde. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Diese sind vielseitig und interessant gehalten. Auch bestehen sie aus den verschiedensten Schichten und Allianzen, wie z.B. Gertrude – eine Hexe, die ebenfalls Seelenfänger ist, oder diverse Kirchenvertreter. Positiv möchte ich auch die vielseitigen Ideen von Pehov hervorheben, in Bezug auf die Seelen. Sie sind originell und bestechen durch ihre Vielfalt. Auch bekommt man einen kleinen Einblick in die Politik und die Intrigen zwischen den einzelnen Allianzen und Bünden.

Alles in allem konnte mich Alexey Pehov mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ gut unterhalten. Es besticht durch die Charaktere und die Vielseitigkeit der ruhelosen Seelen, aber auch durch Spannende Abenteuer mit reichlich Action. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schandweib

Schandweib
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Die Autorin Claudia Weiss hat mit „Schandweib“ den ersten Teil einer Reihe, welche Erlebnisse des Juristen Hinrich Wrangel erzählt, veröffentlicht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Hamburg 1701. ...

Die Autorin Claudia Weiss hat mit „Schandweib“ den ersten Teil einer Reihe, welche Erlebnisse des Juristen Hinrich Wrangel erzählt, veröffentlicht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Hamburg 1701. Die Stadt ist entsetzt über einen schrecklichen Fund: Am Schweinemarkt hat man eine kopflose Frauenleiche entdeckt. Schnell scheint die Schuldige ausgemacht: Ilsabe Bunk, eine Frau in Männerkleidern. Der junge Advokat Hinrich Wrangel übernimmt ihre Pflichtverteidigung und gerät damit in einen gefährlichen Strudel aus Interessen und Intrigen.

Man merkt dem historischen Roman „Schandweib“ bereits beim ersten Blätter an, dass der Autor sich mit der damaligen Zeit auseinander gesetzt hat. Im Anhang sind die historischen Persönlichkeiten aufgelistet und auf die relevanten Fakten in dessen Leben wird eingegangen. Auch sind wesentliche Begriffe aus der damaligen Zeit erklärt. Dieser Eindruck bleibt auch während des Lesens erhalten. Claudia Weiss hat die Verhältnisse der damaligen Zeit ausgezeichnet recherchiert, sodass dieser Roman rundum informativ ist. Als Leser hat man den Eindruck, dass man in die vergangene Zeit zurückversetzt wird. Jedoch musste ich mich erst mal an den Schreibstil von Weiss gewöhnen. Aber nach ein paar Seiten haben sich auch diese leichten Anfangsschwierigkeiten gelegt. Der Erzählstil ist eher nüchtern gehalten, auf die Gefühlswelt der Protagonisten wird nicht allzu detailliert eingegangen, auch werden Ereignisse eher nüchtern betrachtet und erzählt. Dieser Stil ist direkt und schnörkellos. Auch wird nichts beschönigt dargestellt, Foltermethoden werden behandelt, ohne diese zu verharmlosen. Aber ich finde, dass es zu dem historisch juristischem Rahmen passt. Nach ein paar Seiten war ich mitten im Geschehen und ich konnte in dem Fall, in dem es zu ermitteln galt, eintauchen.
Die Charaktere in „Schandweib“ konnten mich in Bezug auf ihre Tiefgründigkeit überzeugen. Sie wirkten durchaus authentisch und plastisch. Hierbei steht der neue Prokurator der Hansestadt Hamburg namens Hinrich Wrangel im Mittelpunkt. Er wird in diesem historischen Roman, welcher im 18. Jahrhundert spielt, bei einem Justizfall als Pflichtverteidiger eingesetzt. Dabei macht Wrangel einen noch recht naiven Eindruck, er glaubt an Ideale und ist gegen den damals weit verbreiteten Aberglauben in Bezug auf Hexerei eingestellt. Auch hadert er mit seiner Familie und seiner eigenen Vergangenheit, wobei beides ausreichend beleuchtet wird. In dem juristischen Fall verteidigt er eine Ilsabe Bunk. Diese hat jahrelang als Mann verkleidet gelebt und dabei auch mit diversen Frauen sexuell verkehrt. Bunk wurde wegen Körperverletzung und Sodomie angeklagt. Doch dann wird sie in Verbindung mit einer kopflosen Frauenleiche gebracht und wird des Mordes an dieser Frau beschuldigt. Der Advokat Wrangel versucht, neue Beweise und Indizien stichhaltig zu Gunsten Bunks zu finden und begibt sich damit in Gefahr. Diese juristische Schnitzeljagd treibt die Handlung voran und hält den Spannungsbogen hoch. Doch nicht alle Hinweise werden von Erfolg gekrönt, welches zusätzliche Spannung in das Buch hereinbringt. Durch die Aufarbeitung eines Justizfalles, welcher auf wahren Begebenheiten beruht, bekommt man einen recht guten Einblick in das damalige Rechtssystem der Stadt Hamburg im 18. Jahrhundert. Auch bekommt man als Leser ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit, welche Bürden es bereitgehalten hat und wie man erst lernen musste, sich damals zurechtzufinden und seinen Platz in der Welt zu finden.
Mein einziger Kritikpunkt an diesem historischen Roman ist jedoch, dass ich leider zu keinem Charakter eine wirklich Bindung aufbauen konnte. Zwar wird einem als Leser der ein oder andere Sympathieträger dargeboten, jedoch konnte mich keiner richtig berühren. Der junge Advokat Wrangel, mit seiner idealistischen Art oder auch die junge Jüdin Ruth, die mit ihrem vorgezeichneten Leben hadert oder sei es Ilsabe Bunk, die zum Mann wurde damit sie leichter überlebt - leider habe ich mit keinem Charakter richtig mitgelitten.

Alles in allem ein gut recherchierter und authentischer historischer Roman, welcher auf einem wahren Justizfall beruht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. „Schandweib“ von Claudia Weiss ist für Liebhaber von realistischen historischen Romanen zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Imperia - Im Schatten des Drachen

Imperia - Im Schatten des Drachen
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Mit „Imperia- Im Schatten des Drachen“ hat der Autor Laurin Dahlem ein fantastisches Buch mit asiatischem Hintergrund erschaffen, welches bisher als Einzelband erschienen ist.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Der ...

Mit „Imperia- Im Schatten des Drachen“ hat der Autor Laurin Dahlem ein fantastisches Buch mit asiatischem Hintergrund erschaffen, welches bisher als Einzelband erschienen ist.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Der junge Landadlige Hao hat nur ein Ziel: der Kaisergarde beizutreten und dem Kaiserreich im Kampf gegen die rebellischen Yin beizustehen. Als sich sein Wunsch endlich erfüllt, ist sein Leben scheinbar perfekt. Doch bald schon kommen ihm erste Zweifel am unerbittlichen Regime des Kaisers, der alle Yin brutal auslöschen lässt. Bevor er sich versieht, wird Hao in ein Machtspiel aus Verrat, Intrige und Mord am Kaiserhof hineingezogen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Kyu-Sung, Bastardsohn des Kaisers, der Gefühle in Hao weckt, die er sich lange nicht eingestehen will.

Das Werk von Laurin Dahlem „Imperia – Im Schatten des Drachen“ kann man sowohl in das Fantasy- Genre zuordnen, aber auch in das Genre der Gay- Romance. Hierbei schafft es Dahlem gekonnt, die beiden Genres miteinander zu vermengen, ohne dass hierbei eins dieser beiden die Oberhand gewinnt. „ Imperia“ ist eine gelungene Mischung aus Spannung und Gefühl, welche auf mich sehr ausgewogen gewirkt hat. Die romantischen und homosexuellen Szenen wirkten auf mich sehr ausgewogen und teilweise auch sinnlich, ohne dass dies überzogen gewirkt hat. Auch wurden nicht unnötige Sex- Szenen eingebaut, es hat stimmig gewirkt. Die Geschichte zwischen Hao und Kyu spielt vor einem wunderbaren asiatischen Setting. .Die asiatische Atmosphäre ist quasi greifbar und harmoniert mit der Geschichte.
Der Schreibstil von Laurin Dahlem ist sehr angenehm und leicht. Es werden Bilder gemalt und wunderbare Szenen lebendig geschildert. Man bekommt recht schnell ein Gefühl für die Situation und auch die Charaktere. Der Einstieg in die Geschichte ist rasant. Man wird als Leser mitten in das Geschehen hineingeworfen. Das hat mir persönlich gut gefallen – man lernt recht schnell, mit der derzeitigen Situation umzugehen. „Imperia – Im Schatten des Drachen“ ist fesselnd und spannend geschrieben. Wobei diese Spannung auf vielschichtige Weise aufgebaut wird. Einerseits lernt man zusammen die Kaisergardisten und ihr Leben kennen, andererseits wird der Konflikt zwischen den Yin und der Garde beschrieben. Innerhalb des Buches werden einige interessante Kämpfe beschrieben. Hierbei werden diese gekonnt in die Geschichte mit eingeflochten, ohne dabei allzu detailliert auf diese einzugehen. Auch die Kämpfe zwischen den Kaisergardisten und den Yins werden gekonnt in die Handlung integriert. Die Yin haben sich quasi mit den Naturgeistern verbunden und können anhand der Elemente Kräfte freisetzen. Die Kaisergardisten haben sich mit den Totengeistern verbunden. Hierzu benutzen sie Nasgath, um ihre Kräfte zu entfesseln. Die Ankh- Nasgath sind so etwas wie die Seelengeister und so gut wie jeder (bis auf die Yin) besitzen einen Seelengeist. Die Idee mit den Nasgath und auch den Yin hat mir sehr gefallen. Auch ihre Umsetzung gefällt mir sehr gut, wobei ich mir teilweise ein paar Erklärungen mehr dazu gewünscht hätte. Aber das ist eigentlich Kritik auf hohem Niveau. Besonders LiFei, der Ankh- Nasgath des Protagonisten Hao hat mir sehr gefallen. Er hat immer einen tollen Spruch auf Lager und lockert oftmals die Situation auf oder bringt einen anderen Sichtwinkel in die derzeitige Lage ein. Hao ist ein noch recht junger Mann, der am Anfang gerne eine Ausbildung als Kaisergardist aufnehmen möchte und schließlich auch zur Aufnahmeprüfung eingeladen wird. Dieser Protagonist entwickelt sich im Verlauf der Geschichte weiter, dennoch ist er mir teilweise etwas zu naiv und seine kindlichen Schwärmereien in Bezug auf Kyu waren mir manchmal auch etwas zu viel. Sein Ankh- Nasgath schafft es oftmals, einen lustigen Spruch in Bezug auf dessen Liebelei zu bringen und lockert dies etwas auf. Manchmal hätte ich Hao am liebsten einfach nur geschüttelt, weil er doch manchmal zu naiv war. Kyu ist der kaiserliche Bastard und hat eine recht hohe Stellung bei der Kaisergarde. Diese hat er sich durch viel Disziplin und Aufopferung erkämpft. Er ist sehr loyal der Kaisergarde gegenüber. Ein doch starker Gegensatz zu dem Charakter von Hao. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Liebelei zwischen Hao und Kyu einige Brücken überwinden muss und wer weiß, ob sie dem Kampf der Garde gegen die Yin überstehen kann?
Das Ende ist recht überraschend. Mir persönlich ging dies etwas zu schnell. Im ganzen Buch wurde auf diese Auseinandersetzung hingearbeitet und dann gerät dieses Geschehen auf einmal in den Hintergrund? Dafür wird die Beziehung zwischen Hao und Kyu in den Vordergrund gerückt und die Schwierigkeiten der beiden gelangt in den Fokus. Das fand ich etwas schade. Zu gerne hätte ich gewusst, wie es mit dem Reich Imperia weitergeht. Welche Konsequenzen all dies hatte. Auch die Entwicklung von Maru ging mir zu rasant und dadurch wirkte sie auf mich auch unglaubwürdig. Ich werde nicht allzu detailliert darauf eingehen, da dies ein zu großer Spoiler wäre. Ich hatte am Ende das Gefühl, dass alles schnell abgearbeitet werden musste und der Leser wird dadurch über vieles im Unklaren gelassen. Im Verlauf des Buches wurde viel Wert auf diverse Details gelegt und am Ende ging mir alles zu schnell. Schade.

Alles in allem ist „Imperia – Im Schatten des Drachen“ ein interessantes asiatisches fantastisches Werk mit einer guten Portion an Gay- Romance. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.