Das gewisse Etwas hat gefehlt, aber trotzdem sehr unterhaltsam!
Ganz frisch das Abitur in der Tasche, weiß Paul nicht was er vom Leben zu erwarten hat.
Sein Vater tritt zur Weltreise an und sein bester Freund zieht für ein Studium weit weg nach Bamberg. Paul fällt ...
Ganz frisch das Abitur in der Tasche, weiß Paul nicht was er vom Leben zu erwarten hat.
Sein Vater tritt zur Weltreise an und sein bester Freund zieht für ein Studium weit weg nach Bamberg. Paul fällt erst mal in ein tiefes Loch. Anfangs ging mir sein Gejammer etwas auf die Nerven, doch nach und nach lernt man Paul besser kennen und er ist mir dann doch recht schnell an Herz gewachsen. Wo man am Anfang noch denkt, Paul wäre ein verwöhntes Wohlstandskind, der nichts zu schätzen weiß und nur rumnörgelt, wird nach und nach klar, dass sein bisheriges Leben nicht gerade von Glücksmomenten strotzte und er schon viel mitmachen musste.
Aufgrund der jüngsten Ereignisse startet Paul dann sein Projekt „LOG OUT“. Er eröffnet einen Blog indem er alles dokumentiert. Ich muss sagen, dass mir die Idee wirklich gut gefallen hat. Paul erlebt bei seinem Experiment so einige skurrile Sachen, teilweise aber, vor allem was den Medienrummel angeht, etwas zu übertrieben und hochgegriffen, aber im Großen und Ganzen liegen die Autoren damit gar nicht so falsch.
In der heutigen Zeit des Internets, ist es gar nicht so einfach zu den alten Wurzeln zurückzukehren. Wer könnte jetzt schon den Stecker ziehen und ohne den modernen Komfort Internet, Handy, etc . leben? Also ich könnte es nicht. Paul hat auf jeden Fall Mut, denn ich glaube es gibt nicht viele die sich darauf einlassen würden.
Auch wird verdeutlicht wie viel Macht die Medien auf uns haben. Es ist erschreckend, wenn man bedenkt wie wir uns von ihnen leiten lassen. Auch die Anonymität des Internets ist ein Thema, dass es einem wirklich leicht fällt Leute zu kritisieren, wo man im wirklichen Leben wohl keinen Mut zu hätte oder sich als jemand anderen auszugeben, der man in Wirklichkeit ist.
Ein bisschen Liebe ist natürlich auch drin. Aber jedes Wort was ich jetzt dazu sagen würde, wäre auf irgendeine Weise gespoilert, deswegen sage ich einfach nur: Lasst euch überraschen :)
Das Ende hat mir besonders gut gefallen, da alle Fragen, die während des Lesens aufgekommen sind, auch wirklich vollkommen und zufriedenstellend geklärt wurden.
Das Buch lebt also von Lebensweisheiten gewürzt mit einem Hauch Sarkasmus und Witz.
Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist in der Ich-Form aus Sicht von Paul geschrieben. Es spricht, denke ich mal, vor allem jüngere Leser an, da es sehr modern geschrieben ist und auch vor dem einen oder anderen Schimpfwort nicht Halt gemacht wird.
Fazit: Eine schöne Geschichte, die einem auf erschreckende Weise vor Augen führt, wie abhängig wir heutzutage von sozialen Medien sind. Allerdings fehlte mir der entscheidende Hammer, eine Überraschung, ein „PENG!“ um es zu etwas besonderem zu machen - deswegen 4/5 Sternchen.