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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2018

Axel is back!

Aisha
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„Aisha“ ist der vierte Fall der Axel-Steen-Reihe. Nachdem Axel eine Zeit lang krank geschrieben und auf Reha war, wird er nun mit seinem ersten Mordfall nach seiner unfreiwilligen Auszeit konfrontiert. ...

„Aisha“ ist der vierte Fall der Axel-Steen-Reihe. Nachdem Axel eine Zeit lang krank geschrieben und auf Reha war, wird er nun mit seinem ersten Mordfall nach seiner unfreiwilligen Auszeit konfrontiert. Ein ehemaliger Geheimdienst-Mitarbeiter des PET wird brutal zugerichtet aufgefunden. Alles deutet auf Mord hin. Bei seinen Ermittlungen stößt Axel auf frühere Anti-Terror-Einsätze die strenger Geheimhaltung unterliegen. Die Kollegen des PET sind dementsprechend begeistert das Axel Einsicht verlangt. Aber er stößt auf taube Ohren. Wie soll er ermitteln, wenn er keine Unterstützung erhält? Eine andere Spur führt zu einem weiteren ehemaligen Geheimdienst-Kollegen. Leider zu spät, denn auch er wird kalt vorgefunden. War es Mord? Oder eine Krankheit? Bei zwei Toten und fehlender Unterstützung von der PET erhofft sich Axel Hilfe von seiner Freundin Henriette und dem privaten Rivalen Jens Jessen auf der Suche nach dem Geheimnis der mysteriösen Frau „Aisha“. Dieser Name taucht immer mal wieder in den schwer erarbeiteten Unterlagen auf. Aber wer ist „Aisha“?
In der gewohnt flüssigen Schreibweise schildert Jesper Stein spannend die Story von „Aisha“. Das ist nicht immer einfach, denn die ein oder andere Szene ist schon etwas Hardcore und stellt die Frage, was ist im „Krieg“ erlaubt? Welche Mittel dürfen angewendet werden um an Informationen zu kommen?
Das Buch kann grundsätzlich alleine gelesen werden. Wie immer bei Reihen entfaltet sich das komplette Leseerlebnis jedoch erst, wenn man die Vorgänger gelesen hat und die Details, wie es bis zu dieser Stelle gekommen ist, einordnen kann. In diesem Beispiel ist im Vorgänger beschrieben, dass Axel bei einem Undercover-Einsatz Alkohol- und drogenabhängig wurde. Das sollte euch aber dazu bringen, die ersten drei Bände zu lesen. Es lohnt sich!
Fazit:
Spannender Thriller. Einfach genial! Ich habe ihn in zwei Tagen gelesen. Also wer damit anfängt sollte Zeit haben ;) oder einen verständnisvollen Chef bei verquollenen Augen

Veröffentlicht am 18.02.2018

Auch "Loser" sind absolute Gewinner!

Absolute Gewinner
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5 absolut verdiente Sterne bekommt von mir das Buch „Absolute Gewinner“ vom Autor Christoph Scheuring. Er hat ein fesselndes Jugendbuch geschrieben, in dem die Protagonisten „Loser“ sind. Sie schließen ...

5 absolut verdiente Sterne bekommt von mir das Buch „Absolute Gewinner“ vom Autor Christoph Scheuring. Er hat ein fesselndes Jugendbuch geschrieben, in dem die Protagonisten „Loser“ sind. Sie schließen sich zusammen, als in Hamburg das Basketball-Turnier „Night Move“ stattfindet und als Hauptgewinn ein Trainingslager in den USA mit den 76er winkt. Die bunt durchgemischte Truppe versucht sich mit ihrem Trainer, dem Hausmeister der Schule, optimal vorzubereiten. Dieses Vorhaben scheitert, denn von heute auf morgen kommt der Coach nicht mehr zum Training. Die Jugendlichen nehmen es deshalb selbst in die Hand und wachsen über sich hinaus. Das Schicksal ihres Coach läßt sie aber nicht kalt und so forschen sie nach.
Das Team „Schlamm-Hamm“ hat viele wunderbare und ganz unterschiedliche Charaktere. Luca ist der Hauptakteur. Er wohnt mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen, ist sehr schüchtern, Einzelgänger und im Stimmbruch. Luca steht auf Jana. Jana ist das einzige Mädchen im Team und ist für ihr Alter sehr groß. Ein weiteres Mitglied ist Heinrich. Heinrich ist, wie der Name schon vermuten läßt, Türke. Ja, Türke. Warum er Heinrich heißt? Gelungene Integration. Heinrich ist ein echter Überflieger. Nur nicht beim Basketball. Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Charaktere des Teams. Dann gibt es noch den Trainer, genannt „die Sichel“, da er groß und lang und die Haltung wie einer Sichel ist. Er spricht nicht viel, aber was er sagt hat Hand und Fuß.
Der Schreibstil ist jugendgerecht und eher einfach gehalten. Wer nichts mit Basketball anfangen kann hat ggf. ein Problem. Denn es werden Spielzüge genannt, die einem das Gefühl geben, direkt beim Basketball-Spiel dabei zu sein. Wer die diversen Namen jedoch nicht kennt hat da vielleicht ein bisschen Probleme.
Besonders erwähnenswert ist auch die liebevolle und authentische Aufmachung des Buches. Das Cover hat die gleiche Struktur wie ein Basketball. Wäre das Cover nicht Plastik, sondern Leder, würde man keinen Unterschied feststellen. Auch im Buch sind die Kapitel immer mit einem Basketball versehen. Zudem sind die Überschriften angenehm kurz gehalten und treffen trotzdem auf den Punkt den Inhalt des Kapitels.
Fazit:
Sehr sympathische Protagonisten, die beweisen, dass eine „Loser“-Truppe keine „Loser“-Truppe ist, sondern allenfalls über andere Wissens-Schwerpunkte verfügt. Tolle Story und Aussage, spannend umgesetzt. Daumen hoch!!!

Veröffentlicht am 05.02.2018

Leben und lieben in NYC

Like You and Me
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Bei „Like You and Me“ handelt es sich um den zweiten Band der Upper East Side Reihe von Kim Nina Ocker. Band 1 „Nothing like us“ war schon ganz gut, Band 2 finde ich persönlich jedoch besser.
Die Story ...

Bei „Like You and Me“ handelt es sich um den zweiten Band der Upper East Side Reihe von Kim Nina Ocker. Band 1 „Nothing like us“ war schon ganz gut, Band 2 finde ich persönlich jedoch besser.
Die Story ist für mich in diesem Teil besser durchdacht und interessanter. Während in Teil 1 die Deutsche Lena und der Hotelerbe Sander West im Fokus standen geht es in Band 2 um Lexi und ihr Leben. Sie ist Anfang zwanzig, hat ein abgebrochenes Modejournalismus-Studium und einen eigenen Mode-Blog. Ihr Traum ist es, mit diesem Blog groß rauszukommen. Dafür geht sie regelmäßig zu den IT-Places, macht Klau-den-Look-Artikel und geht auf die entsprechenden, coolen Parties, um Kontakte zu knüpfen. Lexi hat sich mit der Zeit ein zweites ICH aufgebaut – das der toughen jungen Frau, die nichts schocken kann und alles im Griff hat. Doch das stimmt so gar nicht. Denn eigentlich kümmert sie sich um ihren „kranken“ Vater und hält das Familienunternehmen, eine Landschaftsgartenfirma, am laufen. Erst als sie den Bartender Trip auf einer Veranstaltung kennen lernt bröckelt die Fassade und alles kommt ans LIcht.
Das Buch hatte gefühlvolle, aber auch humorvolle Szenen. Lexis Schicksal hat mich zum Teil zu Tränen gerührt. Sie hatte es bisher nicht leicht und hat trotzdem nie den Kopf hängen lassen. Ich hätte es wohl nicht solange mit meinem Vater ausgehalten, wäre ihrer meiner gewesen. Trip wirkt als cooler Typ und das ist er auch irgendwie. Dabei hat er das Herz am rechten Fleck. Auch seine Mitbewohner mochte ich. Etwas verrückt und schräg, aber auch nicht verkehrt.
Durch die Örlichkeit NYC und ihren Modeblog hatte das Buch so einen Hauch von Sex and the City und Carrie Bradshaw und hat zum Teil das Flair von NYC gut rübergebracht. Einzig die Story ist manchmal etwas vorhersehbar. Aber das ist bei Liebesromanen ja häufiger der Fall.
Fazit:
Schöne Liebesgeschichte und eine tolle Fortsetzung des zweiten Bandes, der Bock auf den dritten Band macht.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Guter Auftakt der Trilogie

The Bartender (San Francisco Hearts 1)
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Die Prota Whitney zieht von Sacramento zu ihren Großeltern nach San Francisco. Nicht ganz freiwillig. Sie hat ihren alten Job verloren, weil sie etwas mit ihrem Chef hatte. Nun möchte sie in Frisco neu ...

Die Prota Whitney zieht von Sacramento zu ihren Großeltern nach San Francisco. Nicht ganz freiwillig. Sie hat ihren alten Job verloren, weil sie etwas mit ihrem Chef hatte. Nun möchte sie in Frisco neu anfangen. Als sie eines Abends in einer Bar ein Sex-Date über Tinder klar macht und der Idiot sie versetzt, besäuft sie sich. Doch statt der netten Bedienung findet sie den heißen Bartender Cole hinter der Theke vor. Also bestellt sie ihren Drink bei ihm. Den ersten genauso wie den ….Sie weiß nicht wie viel sie getrunken hat, als sie am nächsten Morgen in seinem Bett aufwacht. Eigentlich sollte es nur ein One-Night-Stand sein… würde sie ihm nicht durch Zufall wieder über den Weg laufen und dabei von ihrer Vergangenheit eingeholt werden.
„The Bartender“ ist der erste Teil einer Trilogie vom Autoren-Duo Piper Rayne. Durch ihren locker- leichten Schreibstil ist das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Die Protas sind dabei sympathisch beschrieben. Whitney ist quirlig und manchmal ein bisschen unbedacht und unsicher. Cole ist ein heiß aussehender Kerl mit dem Herz am rechten Fleck, der weiß was er will. Im Buch sind ein paar Sex-Szenen passend beschrieben. Genau richtig – nicht zuviel und nicht zu wenig. Einzig der Grund warum sie Cole Anfangs nicht mag ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar und nahm für mich die Spannung aus dem Buch.
Ein Buch für ein paar kurzweilige, gemütliche Stunden auf dem Sofa. Das Autoren-Duo sollte man sich merken…

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ernstes Thema- humorvoll umgesetzt

Ich schwöre!
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Lenny Baumeister ist ein Außenseiter mit wenig Perspektiven und weiß nicht was er mit seinem Leben anfangen soll. Seine beiden besten und einzigen Freunde Faris und Yussuf sind ebenfalls Außenseiter. ...

Lenny Baumeister ist ein Außenseiter mit wenig Perspektiven und weiß nicht was er mit seinem Leben anfangen soll. Seine beiden besten und einzigen Freunde Faris und Yussuf sind ebenfalls Außenseiter. Aber aus anderen Gründen und vom Charakter total unterschiedlich. Die drei treffen sich gerne im Jugendtreff. Dort taucht eines Tages Omar auf und unterhält sich mit den Jugendlichen über Gott und die Welt. So zieht er zuerst Yussuf und später auch Faris in seinen Bann. Das verändert beide stark. Lenny versucht zu ihnen durchzudringen und ihnen zu helfen. Auch die Eltern der beiden sind verzweifelt. Ein Lichtblick ist da die im Rollstuhl sitzende Anna, die Lenny zufällig kennen lernt und in die er sich verliebt – und damit alles noch komplizierter macht.

Ernstes Thema – humorvoll umgesetzt.

Die Geschichte ist aus Lennys Sicht geschrieben und mit dem ein oder anderen witzigen Kommentar versehen. Er ist sicherlich etwas speziell, hat aber durchaus etwas auf dem Kasten. Das andere ihn nicht so wahrnehmen und er deshalb ein Außenseiter ist liegt wohl an seiner Schüchternheit und der Oberflächlichkeit seiner Umgebung. Lenny sind Werte wie Freundschaft wichtig, weswegen er zu seinen Freunden steht und versucht sie aus der Scheiße zu holen. Er wählt dazu nicht immer die geeigneten Mittel und Wege….
Bei Anna dagegen fehlt ihm das Selbstbewußtsein und die Erfahrung mit Mädels. So stellt er sich manchmal doch ziemlich dämlich an. Anna ist aber taff und weiß das Ganze zu nehmen. Dabei hilft ihr auch ihre Erfahrung als Rollstuhl-Basketballerin.
Yussuf ist in sich gekehrt, sehr philosophisch und traditionsbewusst. Intelligent, ernst und belesen. Und damit das ideale Opfer für Omar…
Faris dagegen ist das krasse Gegenteil von Yussuf. Er hängt den ganzen Tag entspannt ab, erledigt für seinen Onkel dubiose Aufträge, pfeifft Frauen hinterher und trinkt Alkohol. Muslimische Werte stehen eher an zweiter Stelle. Ein typischer Aufreißer und nicht ganz helle in der Birne. Sein IQ sitzt eher in seinen vom Fitnessstudio gestählten Muskeln. Er macht von beiden die krassere Wandlung vom Macho zum Vorzeige-Moslem durch.
Zudem gibt es noch ein paar Nebencharaktere.

Das Cover ist schwarz gehalten mit weißer, arabisch anmutender Schrift und dem Halbmond in liegender Position. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buches und ist trotz seiner Einfachheit ein echter Eyecatcher.

Passen IS, Radikalisierung und Humor zusammen? Ja, ich finde Marc Hudek, der unter einem Pseudonym schreibt, ist das hervorragend gelungen. Die Beschreibungen wann, wer, wie in die Fänge der Salafisten gerät, wie diese arbeiten, etc. ist realistisch beschrieben. Es wirkt im ersten Moment nicht spektakulär, aber das ist es im wahren Leben auch nicht. Erst im nach hinein wird einem das ein oder andere bewusst. Auch das es nicht unbedingt die „Dummen“ Menschen trifft, sondern gerade gebildete Personen sich von der Ideologie einlullen lassen kommt durch. Die in anderen Rezensionen beschriebene zu kurze Darstellung kann ich nicht teilen. Es soll ein Roman sein und keine wissenschaftliche Studie.

Von mir absolut verdiente fünf Sterne und die Frage: Kann Freundschaft und Toleranz eine Radikalisierung verhindern?