Ungewöhnliche Schreibweise
Der grüne PalastDer grüne Palast/Peggy Hohmann/3 Sterne
Dieser historische Roman ist das Debüt von Peggy Hohmann. Sie hat dafür das ungewöhnliche Format eines Briefromans gewählt.
Historisches Umfeld:
Es ist die ...
Der grüne Palast/Peggy Hohmann/3 Sterne
Dieser historische Roman ist das Debüt von Peggy Hohmann. Sie hat dafür das ungewöhnliche Format eines Briefromans gewählt.
Historisches Umfeld:
Es ist die Zeit des Biedermeiers. Napoleon ist endlich besiegt und nach St. Helena verbannt.
In Wien herrscht Kaiser Franz I., der aus mehreren Ehen Töchter und Söhne als Heiratsgut hat. Nach Marie-Louise, die einst Napoleon heiraten musste, ist nun ihre jüngere Schwester Maria Leopoldina (1797-1826) an der Reihe, eine dynastisch vorteilhafte Ehe einzugehen.
Auf Betreiben von Staatskanzler Metternich wird sie mit dem Kronprinzen von Portugal, dem in Brasilien lebenden Dom Pedro, verheiratet. Im Jahre 1817 tritt sie die gefährliche Reise nach Rio de Janeiro an.
Wer schreibt nun an wen?
Wir werden Zeuge des regen Briefverkehrs zwischen ihrer (fiktiven) Erzieherin Gräfin Anna Christina Lazansky, die sie nach Rio begleitet, Staatskanzler Fürst von Metternich, dem portugiesischen Diplomat Marquis de Marialva sowie ihrer Schwester Marie-Louise, nunmehrige Herzogin von Parma.
In Brasilien angekommen ist nichts so, wie es der kindlich-naiven Erzherzogin vorgegaukelt worden ist.
Wir erleben die Verwandlung von der österreichischen Kaisertochter zu einer glücklichen Mutter bis hin zur betrogenen, aller Illusionen beraubten und mit Syphilis angesteckten Ehefrau. Dom Pedro, ein brutaler, an Epilepsie und Geschlechtskrankheiten leidender Machtmensch, macht Leopoldina das Leben zur Hölle.
Schreibstil/Spannung/Charaktere:
Durch die verschiedenen Briefschreiber erhält man ständige Perspektivenwechsel. Interessant ist auch, dass man Briefe „über den Kopf“ von Leopoldina verfasst erscheinen. Der Leser weiß natürlich mehr, als die einzelnen Briefschreiber/Empfänger. Allerdings ist der Briefroman nicht ganz so flüssig zu lesen.
Die Spannung ergibt sich zum Teil aus der, dem Originalstil der damaligen Zeit, nachempfundenen Sprache.
Durch die Briefe kann sich der Leser auch ein Bild von den Charakteren der Akteure machen.
Nett, die „Tratschgeschichten“ aus Wien wie die Erwähnung z.B. von der Tänzerin Fanny Elssler oder Franz Liszt.
Der Klappentext ist allerdings irreführend. Leopoldina erwartet keine schöne Liebesgeschichte sondern eine echte Tragödie, die mir ihrem Tod endet.
Fazit:
Diese Buch ist wohl nicht jedermanns Sache. Mich hat er nicht ganz überzeugt, daher nur 3 Sterne.