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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Alles für's Ballett

Die Schwester des Tänzers
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Bei den Nijinskys dreht sich alles ums Ballett. Die Eltern, Tänzer in St. Petersburg, haben auch für die drei Kinder, Stanislaws, Waslaw und Bronislawa, eine glanzvolle Karriere im Auge. Doch nur Waslaw ...

Bei den Nijinskys dreht sich alles ums Ballett. Die Eltern, Tänzer in St. Petersburg, haben auch für die drei Kinder, Stanislaws, Waslaw und Bronislawa, eine glanzvolle Karriere im Auge. Doch nur Waslaw und Bronia können den Ansprüchen der Eltern und der Kaiserlichen Russischen Ballettakademie gerecht werden.
Waslaw ist ein Ausnahmekünstler, dem schon als junger Mann die Welt offen steht.

Das Buch ist aus der Sicht von Bronslawa „Bronia“ Nijinska geschrieben.

Wir begleiten die Nijinskys auf ihrem Weg durch die Welt. Von einem Ballettsaal zum anderen, von einer Choreographie zur anderen. Unaufhörlich werden Pirouetten, Pliés getanzt und Sprünge geübt. Nur die Schauplätze ändern sich Das macht das Buch ein wenig langatmig. Wir erleben die kleinen oder größeren privaten Katastrophen mit. Der politische Hintergrund – die Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts – wird weitgehend ausgeblendet, da sich ja alles nur ums Ballett dreht. Die Leser lernen Zeitgenossen der Nijinskys wie die Pawlowa oder Isadora Duncan kennen.

Tragisch sind die Schicksale von Stanislaws und Waslaw, die beide in Irrenanstalten landen. Einzig Bronia, die immer als „Schwester-du-weißt-schon-von-wem“ gehandelt wurde, kann ihr Talent mit Fleiß und Ausdauer für eine Karriere nutzen. Sie wird nicht Primaballerina assoluta sondern Choreografin.

Meine Meinung:

Die Leseprobe hat einen anspruchsvollen historischen Roman verheißen. Leider hat sich der erste Eindruck langsam aber sicher aufgeweicht. Es gibt einige Kapitel, die ich ziemlich langatmig finde. Der Spannungsbogen ist flach gehalten. Mit den Figuren kann ich auch nicht so recht warm werden.

Fazit:

Für Liebhaber des klassisches Balletts und der „russischen Seele“ ein schönes Buch.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Ungewöhnliche Schreibweise

Der grüne Palast
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Der grüne Palast/Peggy Hohmann/3 Sterne

Dieser historische Roman ist das Debüt von Peggy Hohmann. Sie hat dafür das ungewöhnliche Format eines Briefromans gewählt.

Historisches Umfeld:

Es ist die ...

Der grüne Palast/Peggy Hohmann/3 Sterne

Dieser historische Roman ist das Debüt von Peggy Hohmann. Sie hat dafür das ungewöhnliche Format eines Briefromans gewählt.

Historisches Umfeld:

Es ist die Zeit des Biedermeiers. Napoleon ist endlich besiegt und nach St. Helena verbannt.
In Wien herrscht Kaiser Franz I., der aus mehreren Ehen Töchter und Söhne als Heiratsgut hat. Nach Marie-Louise, die einst Napoleon heiraten musste, ist nun ihre jüngere Schwester Maria Leopoldina (1797-1826) an der Reihe, eine dynastisch vorteilhafte Ehe einzugehen.
Auf Betreiben von Staatskanzler Metternich wird sie mit dem Kronprinzen von Portugal, dem in Brasilien lebenden Dom Pedro, verheiratet. Im Jahre 1817 tritt sie die gefährliche Reise nach Rio de Janeiro an.

Wer schreibt nun an wen?

Wir werden Zeuge des regen Briefverkehrs zwischen ihrer (fiktiven) Erzieherin Gräfin Anna Christina Lazansky, die sie nach Rio begleitet, Staatskanzler Fürst von Metternich, dem portugiesischen Diplomat Marquis de Marialva sowie ihrer Schwester Marie-Louise, nunmehrige Herzogin von Parma.

In Brasilien angekommen ist nichts so, wie es der kindlich-naiven Erzherzogin vorgegaukelt worden ist.
Wir erleben die Verwandlung von der österreichischen Kaisertochter zu einer glücklichen Mutter bis hin zur betrogenen, aller Illusionen beraubten und mit Syphilis angesteckten Ehefrau. Dom Pedro, ein brutaler, an Epilepsie und Geschlechtskrankheiten leidender Machtmensch, macht Leopoldina das Leben zur Hölle.

Schreibstil/Spannung/Charaktere:

Durch die verschiedenen Briefschreiber erhält man ständige Perspektivenwechsel. Interessant ist auch, dass man Briefe „über den Kopf“ von Leopoldina verfasst erscheinen. Der Leser weiß natürlich mehr, als die einzelnen Briefschreiber/Empfänger. Allerdings ist der Briefroman nicht ganz so flüssig zu lesen.

Die Spannung ergibt sich zum Teil aus der, dem Originalstil der damaligen Zeit, nachempfundenen Sprache.
Durch die Briefe kann sich der Leser auch ein Bild von den Charakteren der Akteure machen.

Nett, die „Tratschgeschichten“ aus Wien wie die Erwähnung z.B. von der Tänzerin Fanny Elssler oder Franz Liszt.

Der Klappentext ist allerdings irreführend. Leopoldina erwartet keine schöne Liebesgeschichte sondern eine echte Tragödie, die mir ihrem Tod endet.

Fazit:

Diese Buch ist wohl nicht jedermanns Sache. Mich hat er nicht ganz überzeugt, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Das Meer gibt, das Meer nimmt ...

Die Hummerkönige
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Die Leseprobe hat mich sehr angesprochen und ich habe eine spannende „Auswanderer-Saga“ erwartet. Der Beginn hat mich ein wenig an die Balladen der schottischen Highlands, die oft über die Selkies singen, ...

Die Leseprobe hat mich sehr angesprochen und ich habe eine spannende „Auswanderer-Saga“ erwartet. Der Beginn hat mich ein wenig an die Balladen der schottischen Highlands, die oft über die Selkies singen, erinnert. Leider sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden.

Cordelia Kings, Nachfahrin des legendären Brumfitt Kings, der vor 300 Jahren die Insel als erstes betreten hat, erzählt die Geschichte in der Ich-Form.
Brumfitts Gemahlin soll – einer Meerjungfrau gleich - einst dem Meer entstiegen sein und gute Hummerfänge garantieren. Doch die garantierte Fangquote hat ihren Preis: das Meer fordert den jeweils ersten Sohn jeder Kings-Generation als Opfer. Bislang holte sich das Meer jedes Jahr seinen Tribut.
Auch Cordelias Bruder ertrinkt neunjährig bei seinem ersten Hummerfang. Im Gegensatz zu Cordelia wollte der Kleine niemals Hummerfischer werden …

Eigentlich sollte nun der Fluch gebrochen sein, da Cordelia in die Fußstapfen ihrer Vorväter tritt. Doch die junge Frau muss gegen alle möglichen Widersacher und Schicksalsschläge kämpfen.

Meine Meinung:

Die Legende rund um Brumfitt Kings nimmt einen gewaltigen Raum ein: seine Tagebücher und Bilder werden von Cordelia nahezu verehrt. Dabei gleitet der Autor für mein Empfinden ein wenig zu sehr in das Mystische ab. Die Geschichten muten für mich teilweise seltsam. Ich sie nicht wirklich einordnen.

Nervig finde ich Cordelia und ihre Besessenheit von Brumfitt. Ich vermute, sie soll tough dargestellt sein, doch ihr Verhalten wirkt auf mich berechnend.

Ziemlich abstoßend empfinde ich den Charakter von Woody. Ja, ok, die Gegend ist rau, die Arbeit hart, aber so ein gefühlskalter Klotz, den nicht einmal der Tod seines kleinen Sohnes berührt?

Gut gefallen hat mir die Schilderung der harten Arbeit der Hummerfischer und die raue Umgebung.

Fazit:

Leider bin ich mit den Charakteren und der Geschichte nicht wirklich warm geworden. Mehr als drei Sterne kann ich leider nicht vergeben.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Ein Geflecht aus Lügen ...

Finster ist die Nacht
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nhalt:

Sonderermittlerin Macy Greely wird mitten in der Nacht zur Entführung des Radiomoderators Philipp Long gerufen. Kurz vor dem Erreichen von Longs Aufenthalt läuft ihr der Mann vor das Auto und ...

nhalt:

Sonderermittlerin Macy Greely wird mitten in der Nacht zur Entführung des Radiomoderators Philipp Long gerufen. Kurz vor dem Erreichen von Longs Aufenthalt läuft ihr der Mann vor das Auto und verursacht dadurch einen schweren Unfall. Doch nicht genug damit, Long wird vor Macys Augen mit ihrer Dienstwaffe erschossen, während sie selbst verletzt im Auto eingeklemmt ist.
Obwohl traumatisiert, ermittelt Macy weiter. Schnell werden die mutmaßlichen Täter gefunden: Beide tot. Es scheint, als wäre der Fall gelöst. Doch Macy verbeißt sich in das Verbrechen und findet allerlei Ungereimtheiten im Leben des Opfers und der Täter.

Meine Meinung:

„Finster ist die Nacht“ ist bereits der dritte Krimi von Karin Salvalaggio und mein erster Krimi der Autorin. Anders als in den meisten Krimi-Reihen empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten.

Die Leser erhalten immer wieder Infos über das Leben von Macy, die nur im Zusammenhang mit den voran gegangen Büchern wirklich gut verständlich sind. Sie versucht, wie Millionen anderer Frauen, Familie und Beruf unter den Hut zu bringen.

Der Krimi selbst ist komplex. Es gibt einige Handlungsstränge. Die Verwicklungen und Verstrickungen der Bewohner gut dargestellt. Einen möglichen Täter habe ich recht bald ausgemacht, doch ich war gespannt, wie lange Macy braucht, ihre Schlüsse aus den Hinweisen zu ziehen.

Fazit:

Ein durchaus interessanter Krimi, dem ich 3 Sterne gebe, weil man die Reihe unbedingt von Anfang an lesen sollte.

Veröffentlicht am 02.02.2018

Vergeltung

Deichfürst
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Als der alte Tadeus de Vries ermordet aufgefunden wird, weint dem Mann niemand eine Träne nach. Weder Kinder noch Ehefrau bedauern seinen gewaltsamen Tod, denn de Vries ist ein rücksichtsloser Machtmensch, ...

Als der alte Tadeus de Vries ermordet aufgefunden wird, weint dem Mann niemand eine Träne nach. Weder Kinder noch Ehefrau bedauern seinen gewaltsamen Tod, denn de Vries ist ein rücksichtsloser Machtmensch, der auch selbst über Leichen gegangen ist.

Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig, da der ermittelnde Kommissar Stephan Möllenkamp erst vor wenigen Monaten seiner Frau zuliebe nach Leer gezogen ist. Die verschworene Dorfgemeinschaft zeigt sich wenig kooperativ.

Auf Grund von Gerüchten und Halbwahrheiten, die von der Lokalreporterin Gertrud Boeckhoff angeheizt werden, wird ein Mann mit einer beachtlichen Karriere als linker Demonstrant und Revoluzzer verhaftet. Doch ist er wirklich der Mörder des alten de Vries?


Meine Meinung:


Grundsätzlich hat mir der Krimi gut gefallen, denn er zeigt auf, wie schnell sich Gerüchte verselbständigen. Auch die Verschwiegenheit der Dorfbewohner, die zum Teil aus Angst vor de Vries bzw. durch Bestechung resultiert ist gut herausgearbeitet.

Die Episoden aus der Vergangenheit sind als solche durch die Kursivsetzung deutlich erkennbar.


Der Klappentext ist ein wenig irreführend. Die Lokalreporterin Gertrud ermittelt NICHT gemeinsam mit Stephan Möllenkamp. Sie fördert zwar einige interessante Dinge zutage, löst aber gleichzeitig die Hexenjagd auf Gottfried aus.

Auch habe ich nicht so den Eindruck, dass Stephan mit seiner Frau Maike so richtig glücklich ist. Sie kommt mir zuweilen sehr egoistisch vor, manipuliert ihren Mann und setzt letztlich ihren Willen durch (siehe Urlaub und Resthof).


Das Klima auf der Dienststelle ist verbesserungswürdig. Die Mehrzahl der Mitarbeiter ist übellaunig und wenig teamfähig. Zusätzlich sind natürlich die politischen Interventionen des Landrates kontraproduktiv.


Gut gefallen hat mir, dass platt gesnackt wird. Das macht den Krimi authentisch und die Reserviertheit der Bevölkerung Möllenkamp gegenüber deutlich. Nicht alles wird zu 100% aufgelöst.


Fazit:


Ein Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie, der noch ein wenig Luft nach oben hat, daher nur 3 Sterne.