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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Brutal und Chaotisch - nicht mein Geschmack

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
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Das vorliegende Buch ist ein weiterer Versuch, mich in die Seele von skandinavischen Autoren einzulesen. Leider hat das wieder nicht geklappt. Mir sind diese Geschichten meistens zu düster und zu schwermütig. ...

Das vorliegende Buch ist ein weiterer Versuch, mich in die Seele von skandinavischen Autoren einzulesen. Leider hat das wieder nicht geklappt. Mir sind diese Geschichten meistens zu düster und zu schwermütig.

„Herzsammler“ lässt mich zusätzlich noch ein wenig ratlos zurück. Der Krimi ist angeblich der erste Teil einer Trilogie, der allerdings erst nach dem zweiten Teil erschien. Klingt ein wenig seltsam, aber Stefan Ahnhem wird seine Gründe dafür haben.
Der Beginn fällt ja noch recht geheimnisvoll aus. Der Brief aus einem israelischen Gefangentransport – was hat es damit auf sich?
Dann häufen sich Morde, teils ziemlich unappetitliche Schilderungen, Krisen in den Beziehungen der Ermittler, Machtkämpfe innerhalb des Polizeiapparates, sexuelle Nötigung und Mobbing am Arbeitsplatz usw. usw..
Ich habe das Gefühl, dass der Autor all sein Wissen (und seine Vermutungen) über die dunklen Abgründe der Menschen in ein Buch verpacken wollte.

Eine mit Zwillingen hochschwangere Polizistin ermittelt im Außendienst – das kommt mir ziemlich unwahrscheinlich vor. Wenn schon kein Mutterschutz gesetzlich vorgesehen ist (Schweden), so sollte es doch eine Versetzung in den Innendienst geben. Spätestens, als bei Malin eine Praeklamsie (Schwangerschaftsvergiftung) festgestellt wird, ist meiner Meinung nach Schluss mit dem Außendienst. O.K. sie ist besessen von dem komplexen Fall und will ihn zu Ende bringen.

Der Schreibstil kann mich nicht wirklich fesseln. Viel zu lange Sätze. Möglicherweise liegt das auch an der Übersetzung.

Zitat S. 124
„Nachdem sie sich zwei Stunden lang endloses Material von verschiedenen Kameras angesehen hatten, gelang es Fabian, Malin und dem einen der Wächter in der Zentrale endlich, den Justizminister zu identifizieren, als er durch den Ausgang 4 den Plenarsaal verließ.“

Das ist alles andere als spannend, eher ermüdend. Solche Sequenzen gibt es leider häufig.

Außerdem stört mich, dass oftmals sehr derbe Ausdrücke verwendet werden wie z.B.: „zwei verfickte Scheiß-Arschloch-Monate“ (Seite 36), „Halt die Schnauze, du verlogene alte Pissfotze“ (Seite 100) oder „verfickte Schweißtropfen“ (Seite 196). Nur um einige zu nennen. Einige davon gehen zu Lasten von Frauen. Natürlich sind Mordkommissionen keine Mädchenpensionate und es wird dort schon ziemlich rau zugehen. Aber muss das wirklich so sein? Könnte man den Frust der Leute nicht anders darstellen?
Dass eine Zwillingsschwangerschaft beschwerlich und die Hormone Achterbahn fahren ist nachvollziehbar. Aber wie der Zwiespalt Malins zu ihren ungeborenen Kindern dargestellt wird, finde ich hart an der Grenze des guten Geschmacks.

Der Autor legt mehrmals den Fokus auf ein Opfer und wiederholt häufig dessen Gefühle und Beschreibung. Das ermüdet den Leser ein wenig und lässt die Spannung weiter abflachen. Die zentrale Frage lautet: wird sie gerettet?

Ich war ein paar Mal nahe dran, mit dem Lesen aufzuhören. Die vielen kurzen Kapitel haben mich dann doch davon abgehalten. So nach dem Motto: „Na, eines probiere ich eben noch“.

Beinahe hätte ich „Sonja“ (Risks Frau) mit „Sofie“ (Sofie Leander, eines der Opfer) verwechselt. Die Namen ähneln einander sehr. Da hätte das Lektorat helfend eingreifen können. Der Leser muss sich ohnehin schon auf die Fülle von Details konzentrieren. Da wäre ein Name wie „Ingrid“ oder „Selma“ eine Erleichterung gewesen

So fühle ich mich mit diesem Buch alleine gelassen.
Schade! Daher nur zwei Sterne.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Mehr SChein als Sein

Die Spionin
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Die Leseprobe hat sich spannend gelesen. Das Buch selbst ist enttäuschend für mich.
Paulo Coelho versucht sich in die Psyche von Mata Hari einzufühlen. Leider ist ihm das nicht gut gelungen. Anders als ...

Die Leseprobe hat sich spannend gelesen. Das Buch selbst ist enttäuschend für mich.
Paulo Coelho versucht sich in die Psyche von Mata Hari einzufühlen. Leider ist ihm das nicht gut gelungen. Anders als seine anderen Büchern, ist dieses hier sachlich und nüchtern. Diese Sachlichkeit hat mich neugierig gemacht.
Leider habe ich nicht mehr über Mata Hari erfahren als ich ohnehin schon wusste.
Wer sich für die sagenumwobene Mata Hari wirklich interessiert, muss andere Bücher lesen. Einige davon sind im Nachwort erwähnt.

Auch wenn das Buch im Diogenes Verlag und in attraktiver Aufmachung erschienen ist, sind 20 Euro für so wenig neuen Inhalt zuviel.

Daher kann ich das Buch nicht wirklich weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Leider nichts für mich

Aimées geheimer Wunsch
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Verschiedene Frauenschicksale werden durch den Besitz eines kostbaren Kragens, den Aimée angefertigt hat, verknüpft. Die junge Frau hat nicht nur Perlen und Pailletten zu einem Kunstwerk verarbeitet, sondern ...

Verschiedene Frauenschicksale werden durch den Besitz eines kostbaren Kragens, den Aimée angefertigt hat, verknüpft. Die junge Frau hat nicht nur Perlen und Pailletten zu einem Kunstwerk verarbeitet, sondern auch einen geheimen Wunsch in die Handarbeit hineingestockt, den wir erst auf den letzten Seiten erfahren.

Dazwischen gerät der Kragen, häufig auch Diadem genannt, weil er auch als Kopfschmuck getragen wurde, in den Besitz verschiedener Frauen, denen er scheinbar nur Unglück bringt. Der Schluss liegt nahe, dass ein Fluch auf dem guten Stück liegt.

Verbunden sind die Frauenschicksale durch Maggies Geschichte. Maggie ist Mitarbeiterin eines Auktionshauses, Ehefrau und Mutter. Mit der Dreifachbelastung kommt sie nicht gut zurecht und so zieht sich ihre Unzufriedenheit durch das ganze Buch, das dadurch unnötige Längen enthält. Doch nicht nur das, einige der Frauenschicksale bleiben für mich offen. Nicht alle losen Fäden werden letzten Endes verknüpft.

Die Leseprobe hat einen interessanten Einblick versprochen. Doch leider konnte ich letztendlich mit dem Buch nicht wirklich warm werden.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Nicht mein Fall

Dem Kroisleitner sein Vater
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Im Prolog und den ersten beiden Kapiteln werden drei Protagonisten vorgestellt: Der Berliner Kriminalbeamte Frassek, der mehr Probleme als nötig hat, der Kroisleitner, dessen Vater tot aufgefunden wird ...

Im Prolog und den ersten beiden Kapiteln werden drei Protagonisten vorgestellt: Der Berliner Kriminalbeamte Frassek, der mehr Probleme als nötig hat, der Kroisleitner, dessen Vater tot aufgefunden wird und Amy, in London, die ihrem eigenen Begräbnis in London beiwohnt – ein interessanter Einstieg. Doch leider verliert der Krimi von Kapitel zu Kapitel, von Seite zu Seite.

Es gibt eine Menge Erzählstränge, die scheinbar miteinander verflochten oder doch nicht zusammenhängen. Wir switchen von London zu Frassek nach Berlin und in das idyllische St. Margarethen in der schönen Steiermark, wo jeder jeden kennt, aber trotzdem viele Geheimnisse schlummern.

Einiges liest sich mühsam und konstruiert. Ich gebe zu, ich habe mehrmals mit mir gerungen, das Buch wegzulegen. Es werden viel zu viele verzweigt Nebenhandlungen eingeführt, die dann plötzlich zur Hauptsache werden und wieder in der Versenkung verschwinden. Hier hat der Autor wider besseres Wissen einfach zu viel gewollt. Für mich kommt nicht klar heraus, welche nun die Hauptgeschichte ist.

Ich finde z. B. die Geschichten im Dorf um den Mönch, den Goldschatz und den alten Kroisleitner sehr spannend. Diese Verstrickungen alleine könnten ein ganzes Buch füllen.

Da hätte es Amy, ihre Rückkehr sowie die Entführung und auch die Geschichte um Frassek samt Tochter und deren Bemühungen, abzuschiebende Asylanten zu verstecken, nicht gebraucht. Auch Amys Geschichte als Solopart hätte eine höchst fesselnde Story ergeben können. Für mich schwächelt dieser Teil, nach einem wirklich tollen Einstieg, dahin.

Die unten stehende Buchbeschreibung kann ich leider nicht ganz nachvollziehen
»Eine Oper im Dreivierteltakt – Heimatfilm, Bergdrama und Krimi – Martin Schult bringt mit Frassek und Sprotz den Berliner Wedding in die Steiermark, lässt Menschen sterben und wieder auferstehen und höchst unterhaltsam zwei Welten aufeinanderprallen.« (Christoph Schröder, freier Literaturkritiker und Mitglied der Jury des Deutschen Buchpreises 2016)

Ja, wenn man nur die ersten 20, 25 Seiten liest, könnt man dem vielleicht beipflichten. Doch, wie schon erwähnt, je länger das Buch desto weniger unterhaltsam.

Fazit:

Dieser Krimi soll der Auftakt einer Reihe rund um Frassek sein. Ob ich einen weiteren Fall lesen werde? Wahrscheinlich nicht. Diesmal reicht es nur für zwei Punkte.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Sehr skurril

Tod vor dem Steffl
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Mit den genmanipulierten Riesentauben, die Wien tyrannisieren, hat Autor Albert Frank einen schrägen Wien-Krimi geschaffen.
Tauben sind an sich schon grauslich, wie grauslich müssen dann Riesentauben sein?

Allerdings ...

Mit den genmanipulierten Riesentauben, die Wien tyrannisieren, hat Autor Albert Frank einen schrägen Wien-Krimi geschaffen.
Tauben sind an sich schon grauslich, wie grauslich müssen dann Riesentauben sein?

Allerdings ist mir hier das Skurrile fast zu viel. Die Dienststelle am Rande der Stadt, die Bediensteten mit ihren recht eigenwilligen Charakteren sowie die Aufklärung dieses Falles.

Fazit:

Ein bisschen weniger Klamauk hätte diesen Krimi sicher gut getan, daher leider nur 2 Sterne.