Hexenjagd in Luzern
Luzerner TotentanzDer vierte Fall für Cem Cengiz ist in der Weihnachtszeit angesiedelt, einer Zeit, in der Friede, Freude und Fröhlichkeit vorherrschen sollte.
Doch dem ist nicht so. Barbara Amato trauert immer noch um ...
Der vierte Fall für Cem Cengiz ist in der Weihnachtszeit angesiedelt, einer Zeit, in der Friede, Freude und Fröhlichkeit vorherrschen sollte.
Doch dem ist nicht so. Barbara Amato trauert immer noch um Kollegen und Lebensmensch Rolf, der während eines Einsatzes erschossen wurde.
Cem ist mit seiner Lila ausgelastet und doch spukt ihm die toughe Staatsanwältin Eva noch immer im Kopf herum. Noch bevor sich die Ermittlergruppe den Weihnachtsfeierlichkeiten hingeben können, haben sie alle Hände voll zu tun.
Ein kleines Mädchen wird im Männliturm als Engel herausgeputzt gefunden. Daneben mystische Zeichen mit Blut gemalt. Die Kleine ist unversehrt, spricht aber kein Wort. Die „Sträggele“ so erfährt Cem schließlich doch, hat ihr verboten darüber zu sprechen.
Es wird nicht das einzige Mädchen sein, das auf ähnliche Weise präsentiert wird.
Cem ist mit der Schweizer Sagenwelt nicht sehr vertraut und so nimmt er die Hilfe des Holländers Marius gerne an. Die „Sträggele“ ist, so erfährt man, eine rothaarige Hexe, die vor allem zu Weihnachten auf Rache sinnt.
Doch wer ist Marius wirklich? Er scheint er ein Geheimnis vor allen zu verbergen. Kann Cem ihm trauen? Hat er etwa mit der „Sträggele“ zu tun?
Nicht nur die fieberhafte Suche nach dem Täter raubt Cem den Schlaf. Nein, auch Freundin Lila macht ihm Zores, weil sie sich zu Marius hingezogen fühlt.
Damit noch nicht genug, bekommt das Team einen neuen Chef von außen: Susanne Oggenfus, die wie ein Feldwebel auftritt.
Werden Cem und sein Team der Sträggele das Handwerk legen können, bevor ein Kind getötet wird?
Meine Meinung:
Wie wir es von Monika Mansour gewöhnt sind, wird ein raffiniertes und Atem raubendes Szenario entworfen. Sei es, dass Barbara Amato unter Verdacht gerät, die Sträggele zu sein oder die neue Figur von Marius, dessen Geheimnis erst spät enthüllt wird. In diesem 4. Fall für Cem Cengiz wird klar, dass Aberglauben und Hexenwahn doch noch nicht ganz ausgerottet sind, dass rothaarige Frauen verfolgt und ein Scheiterhaufen bereits errichtet ist.
Der Perspektivenwechsel zwischen den Ermittlern und der Sträggele ist temporeich. Letztlich entpuppt sich die Sträggele als zutiefst verletzte Seele.
Wie immer werden auch Eigenarten des Schwyzerdütsch unter die Leser gebracht. Statt parken parkiert man, der Nikolaus tritt als Samichlaus auf und statt des Krampus begleitet ihn der Schmutzli.
Fazit:
Wer einen hervorragenden Krimi mit Tiefgang lesen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Ich empfehle allerdings, die drei Vorgänger zuerst zu lesen. Dann erhalten einige Hinweise jene Brisanz, die sie haben.
Auf jeden Fall erhält dieses Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.