Gute Unterhaltung - leider sehr vorhersehbar
Cover:
Rein optisch hat mich das Buch zunächst gar nicht angesprochen, da das Cover auf mich sehr altmodisch wirkt. Die Zusammenstellung der Farben ist einfach nicht modern und zeitgemäß und die dargestellten ...
Cover:
Rein optisch hat mich das Buch zunächst gar nicht angesprochen, da das Cover auf mich sehr altmodisch wirkt. Die Zusammenstellung der Farben ist einfach nicht modern und zeitgemäß und die dargestellten Baumwollblüten haben für mich absolut keinen Zusammenhang zum Inhalt. Auf den ersten Blick wirkt das Buch auf mich nicht wie ein Thriller und sowohl Buchtitel wie Genre gehen auf dem Cover und neben dem großflächig platzierten, erhabenen Autorennamen unter. Der Klappentext kann dieses, für meinen Geschmack, nicht gelungene Cover zum Glück ausgleichen.
Inhalt:
Bei diesem Buch ist durch den Klappentext inhaltlich schon alles gesagt, was gesagt werden kann, ohne zu spoilern. Die Handlung nimmt nach dem Attentat im Gericht schnell an Fahrt auf. Neben der Suche nach dem Täter spielt natürlich auch Crawfords Kampf um seine Tochter weiterhin eine wichtige Rolle und auch die angedeutete Anziehungskraft zwischen ihm und Richterin Spencer wird nicht minder thematisiert.
Ein besonderes inhaltliches Merkmal, welches ich an dieser Stelle gerne noch erwähnen möchte, ist der Prolog. Dieser schildert eine Szene die später im Buch spielt und wirft gleich zu Beginn sehr viele Fragen auf, wie es dazu kam und was das alles zu bedeuten hat. Man arbeitet sich dann beim Lesen langsam auf diese Stelle zu und all die Fragen die der Prolog am Anfang aufgeworfen hat, werden nach und nach beantwortet.
Außerdem finde ich auch Crawford als Protagonisten erwähnenswert. Es wirkt in dem Buch größtenteils so als hätte sich fast jeder gegen ihn gewandt. In dieser Umgebung kämpft er um das Sorgerecht für seine Tochter und ist ständig auf der Hut auch ja das Richtige zu machen. Für mich ein Charakter, der die volle Sympathie des Lesers gewinnt!
Fazit:
Tödliche Sehnsucht war für mich ein gelungener Thriller, von dem ich jedoch nicht behaupten kann, dass man ihn unbedingt gelesen haben muss. Er war gut, mehr aber nicht. Der Klappentext fasst die wesentlichen Inhalte zusammen, sodass man sehr genau weiß mit welcher Art von Geschichte man es zu tun hat. Dadurch wird der ganze Handlungsverlauf aber auch sehr vorhersehbar. Zwar gibt es hier und da eine Überraschung oder geschickte Wendung, alles in allem bleibt es aber doch durchschaubar. Auch der Täter ist relativ früh bekannt und obwohl versucht wird Zweifel zu säen, will dies nicht so recht gelingen, was auch daran liegen mag, dass die Ansätze hierfür teilweise sehr an den Haaren herbeigeführt werden und man als Leser noch andere Sichtweisen kennt.
Dennoch war dieses Buch durchaus spannend, wobei diese Spannung sich eher auf die Auflösung als solche bezieht und beim Leser ein ständiges mitfiebern und Gefühl von „hoffentlich schafft er es“ erzeugt. In diesem Rahmen sind die scheinbar zusammenhanglosen Erzählstränge von Falllösung, Sorgerechtsstreit und Liebschaft mit der Anwältin geschickt miteinander verwoben, sodass am Ende alles stimmig ist und einen gemeinsamen Schluss findet.
Positiv möchte ich auch hervorheben, dass die im Klappentext angedeutete Beziehung zwar durchaus Thema ist und die ein oder andere körperliche Begegnung auch detailliert beschrieben wird, dies jedoch nicht überhandnimmt oder übertrieben gewollt wirkt. Wer den Klappentext aufmerksam liest, wird mit solchen Passagen rechnen (wo wir wieder beim Thema vorhersehbar wären…), wenn aber Thriller draufsteht, soll auch hauptsächlich Thriller drin sein und das war hier der Fall!
Eine eindeutige Leseempfehlung würde ich hier nicht aussprechen, da ich das Buch nicht als Must-Read sehe. Wer jedoch Thriller mag und auf der Suche nach ein paar unterhaltsamen und spannenden Lesestunden ist, ist damit bestens bedient.