Spannend, spannend und nochmal spannend
Das Unfassbare ist geschehen, Helen Grace wurde tatsächlich als Serienmörderin verhaftet und sitzt nun im Gefängnis von Holloway, wo sie noch einige Wochen ausharren muss, bis es zur Verhandlung kommen ...
Das Unfassbare ist geschehen, Helen Grace wurde tatsächlich als Serienmörderin verhaftet und sitzt nun im Gefängnis von Holloway, wo sie noch einige Wochen ausharren muss, bis es zur Verhandlung kommen soll. Als DI hat sie es alles andere als leicht zwischen den Insassinnen, die sie zum Teil sogar selbst verhaftet hat und so kämpft sie jeden Tag aufs Neue. Dann geschieht ein Mord in Holloway, der die Ermittler vor einem Rätsel stellt, denn auch wenn die Leiche entstellt wurde, lässt sich keine Todesursache herausfinden. Helen Graces Neugier wird geweckt und beginnt auf eigene Faust hinter Gittern zu ermitteln. Unterdessen setzt ihre Kollegin Charlie alle Hebel in Bewegung, um Helens Unschuld zu beweisen und beginnt im Alleingang mit Nachforschungen, sehr zum Unmut ihrer neuen Vorgesetzten Sanderson und Gardam.
Meine Meinung:
Mit "Eingeschlossen" erscheint der bereits sechste Fall rund um DI Helen Grace, doch dieses Mal erlebt man die so aussergewöhnliche Ermittlerin einmal in einer ganz neuen Rolle. Wobei, das stimmt auch nicht so ganz, denn Helen ist auch hinter Gittern sich selbst treu und lässt sich so schnell nicht einschüchtern. Dazu aber später noch mehr. Der Schreibstil des Autors Matthew J. Arlidge ist absolut mitreißend, denn innerhalb kürzester Zeit war ich völlig in der Geschichte versunken. Mit klaren Sätzen und ohne große Verschachtelung lässt sich der Text schnell und flüssig lesen und leicht verstehen. Das Buch wurde zu einem absoluten Pageturner, den ich an nur einem Tag verschlungen habe.
Denn es wird spannend und auch das von der ersten Seite an. Arlidge hält seine Kapitel kurz und knackig und lässt diese auch gerne einmal mit einem Cliffhanger enden, so dass man immer wieder dazu verführt wird, immer noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen. Doch auch der Inhalt ist absolut fesselnd, denn man sieht die sonst so coole DI in einer ganz neuen Situation, bekommt aber auch noch einige weitere Perspektiven gezeigt, bei denen man mitfiebert und zum Spekulieren und Grübeln angeregt wird. Doch letzten Endes beweist Arlidge, dass es doch wieder ganz anders wird, als man vermutet und manches einfach in die Irre führt. Die gesamte Umsetzung ist hier absolut gelungen und trotz der vielen Perspektiven geht der rote Faden nie verloren.
Die vielen, schnellen Perspektivenwechsel und die kurzen Kapitel werden von einem Erzähler in der dritten Person wiedergegeben, der aber auch ein wenig auktoriale Funktion einnimmt, da man immer wieder kurze Momente erlebt, die der gerade Handelnde nicht mitbekommt. Genau das regt natürlich noch einmal mehr dazu an, mitzuspekulieren.
Da es sich hier bereits um den sechsten Fall der DI Helen Grace handelt, möchte ich gerne betonen, dass man trotzdem diesen Thriller ohne Verständnisprobleme lesen kann, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Arlidge schafft es, immer wieder mit kurzen Einblendungen bereits Erlebtes der Ermittler einzustreuen, so dass man hier nicht verständnislos im Dunklen tappt. Ich selber habe noch nicht alle bereits erschienen Bände gelesen, was ich aber spätestens nach diesem Buch nachholen möchte.
DI Helen Grace ist durch und durch eine aussergewöhnliche Frau, die mir als Protagonistin hier sehr gut gefallen hat. Sie bleibt sich selber treu, ist tough und lässt sich weder leicht verschrecken noch erschrecken. Gerade in die, für eine Polizistin, doch absolut aussergwöhnlichen Situation lässt sie sich nicht unterkriegen und schafft es sogar, einen Fall zu verfolgen. Aber auch neben Grace gefiel mir Charlie sehr gut in diesem Thriller, denn auch diese gibt nicht so schnell auf, selbst als alles auswegslos erscheint, verfolgt sie hartnäckig ihre Spur. Man spürt hier deutlich, dass sie ein Vorbild in ihrer Vorgesetzten Helen Grace gefunden hat.
Neben diesen beiden Frauen erlebt man noch einige Personen mehr, die alle für Spannung sorgen und mal berühren, mal verärgern, mal entsetzen können. Alles in allem wirken die Charaktere durchdacht und glaubhaft in ihren Rollen und viele Handlungen ließen sich nicht oder kaum vorhersehen.
Mein Fazit:
Ein spannender, mitreißender Pageturner, der mir absolut gute Unterhaltung brachte. Knackige Kapitel und viele unvorhersehbare Wendungen sorgen für viel Tempo und Spannung. Dabei eine Ermittlerin, die man einfach selbst in Aktion erleben muss, denn Helen Grace ist eine Persölichkeit. Der Thriller brachte mir spannende Lesestunden und gute Unterhaltung und bekommt von mir eine Leseempfehlung!