Ein emotionaler Abschluss
Zunächst möchte ich mich bei lesejury.de dafür bedanken, dass ich auch bei der Leserunde zum zweiten Teil von Laura Kneidls Duologie dabei sein durfte.
Da mir „Berühre mich. Nicht“ sehr gut gefallen hat ...
Zunächst möchte ich mich bei lesejury.de dafür bedanken, dass ich auch bei der Leserunde zum zweiten Teil von Laura Kneidls Duologie dabei sein durfte.
Da mir „Berühre mich. Nicht“ sehr gut gefallen hat und eine realistische New Adult – Geschichte ohne Klischees bot, hatte ich natürlich sehr hohe Erwartungen an den zweiten Teil. Glücklicherweise hat „Verliere mich. Nicht“ alle meine Erwartungen erfüllt, wodurch der zweite Teil den perfekten Abschluss für Sages Geschichte liefert und es mir mehr als schwer fällt mich von Sage und den weiteren liebevoll gestalteten Charakteren zu verabschieden.
„Verliere mich. Nicht“ setzt gleich an das Ende von „Berühre mich. Nicht“ an, wodurch es einem leicht fällt wieder in die Geschichte zu finden. Jeder, der das Ende von „Berühre mich. Nicht“ kennt, weiß mit was für einem herzzerreißenden Cliffhanger der erste Teil endet. Aus diesem Grund ist die Stimmung zu Beginn des Buchs auch sehr bedrückt, da es Sage nach all dem was passiert ist, nicht gut geht. Laura Kneidl schafft es Sages Gefühle sehr gut zu beschreiben, so, dass man auf jeder Seite mit ihr mitfühlt- und leidet. Mir tat Sage beim Lesen so Leid und ich wünschte ihr nichts anderes, als, dass sie endlich einmal Glück im Leben hat.
Auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz und genauso wie in „Berühre mich. Nicht“ nimmt sich Laura Kneidl viel Zeit um die Personen zu beschreiben, so, dass man alle sofort ins Herz schließt und gar nicht mehr verlassen möchte. Bestimmte Charaktere wie Megan und Connor zum Beispiel nehmen sogar noch viel mehr Raum ein als im ersten Teil, worüber ich mich sehr gefreut habe, da einem dadurch die ganze erfundene Welt noch näher gebracht wird.
Luca lernt man zu Beginn des zweiten Teils wieder von seiner alten Seite kennen und vor allem anfangs gibt es immer wieder Szenen, bei denen es mir schwer fällt ein wirkliches Bild von ihm zu bekommen. Er ist einfach ein interessanter Charakter mit vielen Fassetten, dessen wirklichen Kern man erst mit der Zeit entdeckt. In „Berühre mich. Nicht“ wusste ich noch nicht so richtig was ich von ihm halten sollte, da mich manches an ihm störte. Dadurch, dass seiner Charakterentwicklung in „Verliere mich. Nicht“ genügend Zeit geschenkt wird, habe ich es im zweiten Teil jedoch geschafft ihn ganz ins Herz zu schließen, da wie man erfährt auch er mehr mit sich herumträgt als man zunächst vielleicht meinen könnte.
Den Konflikt zwischen Sage und Luca kann man mehr als gut nachvollziehen. Sages Ängste bereiten beiden Probleme und es wird deutlich, dass Sage und Luca erst eine gemeinsame Chance haben, wenn Sage es schafft sich ihm zu öffnen. Dass sie dafür Zeit braucht ist verständlich und die Entwicklung, die sie durchlebt, stellt Laura Kneidl mehr als realistisch dar. Genauso wie auch in „Berühre mich. Nicht“ entwickelt sich in „Verliere mich. Nicht“ alles langsam, wodurch Sage und Luca auch die Zeit bekommen, die sie benötigen um sich wieder näher zu kommen. Genauso wie Sage endlich selbstbewusster wird.
Ihre Charakterentwicklung von der verschlossenen ängstlichen Studentin zu einer starken jungen Frau ist ein großer Pluspunkt in der Duologie, da Laura Kneidl mit ihr zeigt, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, wenn man etwas ändern möchte ohne auf einen rettenden Prinzen zu warten, der einen von all seinen Schatten „heilt“.
Während des Verlaufs der Geschichte erwarten einen einige Überraschungen und Schockmomente, weshalb das Buch den Leser total mitreißt und nicht mehr loslässt.
Außerdem kommt es hier endlich zu einer wirklichen Konfrontation mit ihrer Vergangenheit, da wie man sich denken kann, Sage auch endlich wieder auf Alan und ihre Familie stoßen wird. Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen, da auch dieser besonders emotional gelöst wurde und sich beim großen Finale Sages neues Selbstbewusstsein besonders deutlich macht.
Mich hat das Ende zu Tränen gerührt, weil ich so erleichtert darüber war, dass Sages ganzen aufgestauten Sorgen ein Ende bekommen, aber auch, weil alles so emotional und gefühlsnah geschildert wird. Laura Kneidl hat wirklich ein Talent, wenn es darum geht ihre Leser mit selbstgeschriebenen Worten ins Herz zu treffen.
Das einzige was ich etwas schade finde, ist, dass im letzten Drittel die Nebencharaktere wie April und Megan zum Beispiel etwas zu kurz kommen, weswegen Fragen im Bezug auf diese unbeantwortet bleiben. Dies fällt nur so stark auf, weil sie davor eine so große Rolle spielten.
Das Verabschieden von dieser Duologie fällt mir mehr als schwer, weil ich mich in dieser Welt so zuhause gefühlt habe und alle Charaktere ins Herz geschlossen habe. Fakt ist, dass Laura Kneidl mit „Berühre mich. Nicht“ und „Verliere mich. Nicht“ zwei einzigartige New Adult – Romane geschaffen hat, die unter die Haut gehen und sich von sämtlichen Klischees des Genres fernhalten. Außerdem schafft sie es eine ernsthafte Thematik würdevoll darzustellen und macht durch die Entwicklung Sages und deren Geschichte vielen Betroffenen sicherlich Mut, da sie zeigt, dass man mit seinen Ängsten und Problemen nicht alleine ist und es immer einen Weg zur Besserung gibt.
Fazit: Ein mehr als gelungener zweiter Teil, der genauso emotional wie „Berühre mich. Nicht“ ist und vor allem mit der starken Charakterentwicklung Sages punktet, die es schafft sich in „Verliere mich. Nicht“ endlich ihren Ängsten zu stellen. „Berühre mich. Nicht“ und „Verliere mich. Nicht“ bieten eine realistische New Adult – Geschichte voller Emotionen und unerwarteter Momente.