Leider nicht so gut, wie ich erwartet habe
Wer den ersten Teil der Diologie mit dem Namen „Berühre mich. Nicht.“ noch nicht gelesen hat, sollte hier nicht weiterlesen. Diese Rezension wäre nur ein Spoiler!!
Sage wohnt seit der Auseinandersetzung ...
Wer den ersten Teil der Diologie mit dem Namen „Berühre mich. Nicht.“ noch nicht gelesen hat, sollte hier nicht weiterlesen. Diese Rezension wäre nur ein Spoiler!!
Sage wohnt seit der Auseinandersetzung mit Luca an Weihnachten in einem heruntergekommenen Motel in Melview. Sie macht sich Vorwürfe und Gedanken wegen den Dingen, die vorgefallen sind und lebt auch in ständiger Angst vor Alan, ihrem Stiefvater. Da Sage und Luca mit den gleichen Leuten befreundet sind, fällt es ihnen aber schwer sich nicht über den Weg zu laufen und schließlich kommt es dazu, dass die beiden sich wieder sehen. Doch Sage ist noch nicht bereit dafür. Oder doch?
Sage erhält auch immer mehr Nachrichten von Alan und weiß nicht was sie tun kann, um sich vor ihm zu retten. Außerdem macht das Studium ihr schwer zu schaffen, denn die ersten Prüfungen stehen bevor. Doch Sage hat kaum Platz in ihrem Kopf für den zu erlernenden Stoff. Wird sich ihr Leben wieder einrenken?
Sage ist eine mir eher wenig sympathische Hauptfigur. Ich kann viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen und habe schon Verständnis gegenüber ihrer Ängste, aber habe es nicht geschafft im Laufe der beiden Bücher eine Beziehung oder Sympathie zu ihr zu entwickeln. Ich mochte weder Sage noch Luca besonders, ohne eine Abneigung gegenüber den beiden zu haben. Mir hat einfach das Gefühl gefehlt, dass ich mit den beiden mitfiebern wollte.
Auch die Reaktionen der anderen Figuren in dem Buch konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Vor allem hat mich die Reaktion von Sages Mutter auf die Enthüllung des Missbrauchs ihrer Tochter von ihrem Ehemann etwas schockiert, um ehrlich zu sein. Wenn mir meine Tochter erzählt, ein erwachsener Mann habe sie während ihrer Kindheit mehrmals misshandelt, gehe ich als Mutter doch nicht einfach weg und lasse meine Tochter mit genau diesem Mann so gut wie alleine, oder nicht?
Das Buch beziehungsweise der Zweiteiler bestand auch aus vielen Ereignissen, die mir etwas zu zufällig beschrieben waren. Manche Ereignisse wurden einfach für meinen Geschmack zu sehr an den Haaren herbeigezogen und ließen die Geschichte sehr gewollt wirken. Man muss aber auch dazu sagen, dass „Berühre mich. Nicht“ und „Verliere mich. Nicht“ eher im New-Adult-Genre einzuordnen sind, in dem man generell keine sehr ausgetüftelte Story erwarten darf. In dem Genre soll der Leser unterhalten werden und die Liebe im Mittelpunkt stehen.
Laura Kneidl hat es geschafft, die Liebe zwischen Sage und Luca in den Mittelpunkt zu rücken, ohne den Fokus auf die Nebenhandlungen zu verlieren, was mir wirklich sehr gefallen hat. In manchen Büchern des Genres werden Nebenhandlungen leider oft vernachlässigt. Außerdem konnte mich ihr Schreibstil unglaublich gut unterhalten. Ich habe die beiden Bücher je innerhalb weniger Stunden gelesen, obwohl mir die Geschichte aus den oben beschriebenen Gründen nicht sonderlich gut gefallen hat. Laura Kneidl kann unfassbar gut schreiben und konnte mich mit ihrem Schreibtalent auch sehr bei Laune halten. Ich werde anderen Büchern der Autorin definitiv noch eine Chance geben, einfach wegen des tollen Schreibstils.
Insgesamt hat mir „Verliere mich. Nicht.“ deutlich besser gefallen als „Berühre mich. Nicht“. Allerdings kann ich den Hype um die Geschichte leider nicht nachvollziehen. Der Hype um die Autorin Laura Kneidl ist aber definitiv berechtigt!
Meine Bewertung: 4/5
Meine Bewertung von „Berühre mich. Nicht.“: 3/5