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Veröffentlicht am 09.04.2018

Sehr interessant!

Chiisakobee 1
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Das erste was mir bei Chiisakobee aufgefallen ist, ist der Zeichenstil von Minetaro Mochizuki. Er ist auf seine Art gefühlvoll und nüchtern zugleich. Das klingt wie ein Widerspruch, aber ich versuche es ...

Das erste was mir bei Chiisakobee aufgefallen ist, ist der Zeichenstil von Minetaro Mochizuki. Er ist auf seine Art gefühlvoll und nüchtern zugleich. Das klingt wie ein Widerspruch, aber ich versuche es mal zu erklären. Er ist nüchtern, da die Personen wenig Emotionen zeigen, wenig Mimik und Gestik und Gefühle werden meist nicht direkt gezeigt. Aber es ist auch gefühlvoll, da er viele liebevolle Details besitzt, wie an den Kleidern der Personen oder die Hintergründe. Wir haben hier gepunktete Blusen, Spitze, Blumen, eine idyllische Landschaft und an kleinen Regungen der Mimik werden viele unterdrückte Gefühle gezeigt, wie auch am Verhalten. Man muss genau hinschauen.
Es sind auch kräftigere Zeichnungen mit starken Linien und die Hintergründe sind realistisch und mit ihrer klaren Art bezaubernd. Man kann keine Person mit einer anderen Verwechseln, er zeichnet sehr individuelle Charaktere mit ausgeprägten Details (dort mal die Augen, da eine auffallende Nase oder stark rundes Gesicht).


Die Handlung dreht sich um mehrer Personen, wobei ich nur auf zwei eingehen werde. Da wäre einmal der Zimmermeister Shigeji, dessen Familienunternehmen zusammen mit den Eltern in einem Feuer verbrennt. Viele andere Personen in seiner Haut, hätten nichts dagegen Hilfe zu bekommen von Freunden der Familie und Geschäftspartner, er aber bleibt stur und es ist noch abzusehen, wohin das hinausläuft. Auch wird er als Träumer und Faulpelz dargestellt und dann will er alles aus eigener Kraft wieder aufbauen? Dieser Stolz…das kann nicht gut gehen. Shigeji ist mysteriös und über sein Gefühlsleben erfahren wir wenig, wobei vieles aus seiner Sicht erzählt wird und es stellt sich raus, er ist ein guter Beobachter. Genau deswegen gefällt er mir auch so gut!

Ritsu ist eine alte Freundin, wobei die beiden jetzt kein freundschaftliches Verhältnis zueinander pflegen und sie ist eine störrische Person. Das was wir über sie erfahren sind kleine Einblicke und Interpretationen über sie aus Shigejis Sicht und seine Erinnerungen an Ritsu als Kind. Sie tut mir Leid und regt mich teilweise etwas auf. Ritsu vertritt stark ihre Meinung, aber sie konfrontiert selten Shigeji. Die beiden wohnen zusammen, aber scheinen immer aneinander vobeizulaufen. Ich bin gespannt, wie es da weitergeht und frage mich, wann diese Blase zwischen den beiden platzt!

Sonst geht es in diesem Graphic Novel viel um zwischenmenschlichen Beziehungen, Verpflichtungen und wie geht man mit Verlust um? Ich denke “unterdrückte Emotionen” ist ebenfalls ein zentrales Thema hier, da jede Person, die auftaucht nicht direkt ausspricht was sie fühlt oder denkt. Zuerst dachte ich “Chiisakobee” wäre ruhig, aber das täuscht, es brodelt und ich bin schon sehr gespannt auf die Entwicklung aller Charaktere.

Was auf jeden Fall noch erwähnt werden muss, der Kleidungsstil der Charaktere. Es ist modern und cool was sie anhaben (gibt gut die jetzige Generation wieder) und sagt auch viel über die Person, als auch ihren Geschmack aus. Und kommen wir kurz mal zu dem dichten Vollbart von Shigeji, der sehr untypisch ist für Japaner! In meinen Augen zeigt es, wie anders er ist und dadurch hebt er sich nicht nur stark ab, sondern er ist nur noch viel schwieriger zu verstehen. Mal ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie er aussieht und das macht mich verdammt neugierig.



Der erste Band hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt an dieser merkwürdigen und bunten Familienkonstellation. Die Reihe werde ich weiter verfolgen, auch wenn es mich nicht so mitgenommen hat, wie gehofft. Ich denke es wird noch einiges passieren und es lohnt sich dran zu bleiben. So viel ist gesagt, es steckt sehr viel hinter Chiisakobee, es ist voll mit Konflikten, sei es auf der Arbeit oder zu Hause. Dazu kommen noch schräge und lustige Momente, die die Geschichte rund um die Bewohner des Hauses gut abrunden. Außerdem haben Shigeji und Ritsu mich mit ihrer Art gefesselt, sodass ich einfach wissen muss, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Unterhaltsames Abenteuer!

Die Götter von Asgard
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Ich hatte meinen Spaß mit dem Buch! Es ist eine tolle Geschichte von Göttern aus der nordischen Mythologie und ihrer Welt für Zwischendurch und mit seinen knapp 300 Seiten und flotten Tempo hatte ich das ...

Ich hatte meinen Spaß mit dem Buch! Es ist eine tolle Geschichte von Göttern aus der nordischen Mythologie und ihrer Welt für Zwischendurch und mit seinen knapp 300 Seiten und flotten Tempo hatte ich das Buch auch schnell durch.

Rachel, die von allen Ray genannt wird, schafft es nicht ihr Leben in den Griff zu bekommen. Ein gescheitertes Studium nach dem anderen und alles nur für ihre Familie, die besser von ihr denken soll, besonders ihre perfekte Schwester Anna. Sie ist eine Protagonistin, die noch zu ihrer eigenen wahren Kraft und Rolle finden muss und darum geht es in dem ersten Band der Trilogie. Leider erfahren wir nicht sehr viel über Ray oder ihren Beziehungen, nur dass sie Probleme mit ihrer Schwester hat ist bei mir hängen geblieben.
Außerdem rutscht sie schnell ganz in die Heldenrolle und klar, sie ist mutig, aber an der Stelle fehlte mir die Tiefe im Charakter. Und ich habe einfach mehr von der Protagonistin des Buches erwartet, so blieb sie blass und auswechselbar.

Sonst war alles andere an dem Buch richtig gut gewesen. Besonders die Beschreibungen der Götterwelt haben es mir angetan. Die Autorin beschreibt jedes Reich der Götterwelt sehr eindrucksvoll und gut detailliert, an der Stelle spürt man ihre Leidenschaft für das Thema. Auch die nordischen Mythen und Personen wurden überzeugend eingeflochten und sie ist nah an den Mythen geblieben, zu meiner Freude und ich konnte dadurch auch Neues lernen.

Als es auf das Ende des Buches zuging, hab ich mich noch gefragt, ob ich die Reihe weiter lesen soll. Lohnt es sich? Auch wenn ich mit dem Buch viel Spaß hatte und die Thematik einfach top ist, wusste ich nicht wo das alles hinläuft. Da kam dieses Ende, das letzte Kapitel und ich war wirklich überrascht davon. es kam auch aus heiteren Himmel für mich. Und ich dachte nur: „Oh! DAS kann wirklich gut werden in den nächsten Bänden!“. Mehr dazu verrate ich an der Stelle natürlich nicht…


Mit „Die Götter von Asgard“ hat Liza Grimm eine unterhaltsame und sehr interessante Geschichte hervorgebracht, wo die nordischen Götter und Mythen dem Leser sehr nahe gebracht werden. Auch wenn ich mit Ray so meine Probleme hatte, hat das den Lesefluss nicht gestört und das Ende hat mich davon überzeugt, dass in dieser Reihe noch viel mehr steckt und es sich lohnt weiter zu lesen.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Schöner Einstieg!

Am Winterhof
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Das E-Book ist mir gleich durch sein Cover aufgefallen. Die filigranen Linien, die Schrift und das zarte Design haben mir sofort gefallen und der Klappentext verspricht eine romantische und aufregende ...

Das E-Book ist mir gleich durch sein Cover aufgefallen. Die filigranen Linien, die Schrift und das zarte Design haben mir sofort gefallen und der Klappentext verspricht eine romantische und aufregende historische Liebesgeschichte.

In der Hinsicht wurde ich auch nicht enttäuscht. Die Geschichte hat genau das richtige Tempo und es handelt sich hierbei um einen informativen und interessanten historischen Roman. Mit Leichtigkeit wurden Erklärungen zu Bräuche, Traditionen und das alltägliche Leben eingeflochten.
Ich denke, dass hat mir auch am meisten gefallen, da ich die Handlung zum Ende hin absehbar fand.
Für eine Kurzgeschichte kommen einige Charaktere vor, aber es war nicht verwirrend und ich bin eher neugierig geworden in Bezug auf einige Personen.
Sie beschreibt ihr Charaktere sehr authentisch und erklärt gut ihre Beweggründe und Verhalten, daher habe ich gleich mit Freya mitfiebern müssen.
Außerdem schreibt die Autorin sehr bildhaft und es war zu keinen Zeitpunkt langweilig. Das E-Book hat gerade mal 136 Seiten und die winterliche Geschichte besitzt eine zauberhafte Atmosphäre mit Festen und Mistelzweigen.

Die Kurzgeschichte ist eine Ergänzung zu "Die drei Königinnen-Saga", wobei man diese nicht kennen muss um "Am Winterhof" zu verstehen. Für mich war es eher ein Appetizer gewesen für ihre eigentliche Romanreihe. Eins steht fest. Ihre anderen Bücher müssen auf jeden Fall bei mir einziehen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Aufregende Musikstory

Anonymous Noise 1
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Der erste Teil der Geschichte beginnt als Nino noch ein kleines Mädchen ist. Damals verliert sie ihren Sandkastenfreund Momo, dessen Familie fort muss und kurz daraufhin ihren neuen Freund Yuzu. Beide ...

Der erste Teil der Geschichte beginnt als Nino noch ein kleines Mädchen ist. Damals verliert sie ihren Sandkastenfreund Momo, dessen Familie fort muss und kurz daraufhin ihren neuen Freund Yuzu. Beide waren von ihrem Gesang fasziniert und versprachen sie wieder zu finden.
Die zweite Hälfte startet nach dem Timeskip. Nino ist bereits ein Teenager und es ist der erste Tag auf einer neuen Schule.
Es geht viel um Musik, insbesondere um die einzigartige Stimme von Nino. Es wird auch beschrieben als etwas, dass aus ihr ausbrechen muss - egal, wie peinlich es sein könnte. In ihren Augen ist ihre Stimme ein Weg um die beiden Jungs von damals wieder zu finden.

Viele Fragen rund um die Charaktere und ihre Hintergründen werden im ersten Teil aufgeworfen und als Leser ist man einfach nur neugierig inwieweit es alles zusammenhängt. Man merkt, dass die Atmosphäre gedrückt und energisch ist und daher denke ich, dass es eine intensive Geschichte wird um die drei Personen.

Der Zeichenstil ist niedlich, aber auch etwas chaotisch. Manche Seiten fand ich auf den ersten Blick nicht so einfach zu durchblicken. Auch fehlten mir hier die ganzen Liedtexte, wie z.B. bei Nana (wenn es jemanden was sagt). Ich wollte genau wissen was sie singen und wie es klingen könnte.

Es ist in keine Story, wo es um einen Schwarm geht, ein schüchternes Mädchen oder dergleichen. Es geht um eine tiefe Freundschaft, die durch Musik und Gesang geknüpft wurde. Höchstwahrscheinlich wird es zu einem Liebesdreieck gehen, es ist ein Shojo Manga, aber ich finde es schön, dass noch andere Aspekte drinnen sind und er sich dadurch abhebt.

Der erste Band ist nicht nur süß, sondern auch herzzerreißend und man sieht schon die Katastrophe auf einen zukommen. Kennt ihr das? Ihr wisst, es wird was Schlimmes passieren und deswegen müsst ihr weiter lesen? So ist das mit dem ersten Teil von Anonymous Noise.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Ein frischer Wind!

Vagant-Trilogie 1: Vagant
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Eine apokalyptische Welt. Ein stummer Krieger mit Schwert. Ein Baby und eine Ziege begeben sich auf Reise. Sie werden verfolgt von Dämonen, gelangen an die verschiedensten Orte und finden unerwartete Begleiter. ...

Eine apokalyptische Welt. Ein stummer Krieger mit Schwert. Ein Baby und eine Ziege begeben sich auf Reise. Sie werden verfolgt von Dämonen, gelangen an die verschiedensten Orte und finden unerwartete Begleiter.
Das ist der Start einer Trilogie, für die es schwer ist Worte zu finden. Noch nie hatte ich einen Protagonisten, der einerseits kaum vorhanden ist und anderseits immer präsent ist. Er ist stumm, aber daran liegt es nicht. Wir erfahren nur wenig über ihn, auch was er denkt und fühlt bekommen wir nicht im Ganzen mit.

Die Welt ist ein chaotischer Mix aus Endzeit mit Dämonen und moderner Technologie. Sodass man sich während ihrer Reise durch das Land immer wieder fragt, wie es zu dieser Zerstörung kommen konnte. Es ist faszinierend was der Autor für eine Welt erschaffen, bzw. zusammen gemixt hat, so wirkte sie auf mich.
Auf ihrer Reise begegnen die beiden Protagonisten und die Ziege mehreren verschiedenen Menschen und es war immer wieder aufregend und interessant gewesen, weil durch jede Person und ihre Geschichte wir mehr über die Welt und ihre Zustände erfahren. Diese Personen waren oftmals greifbarer gewesen, als unser Vagant. Trotzdem gewöhnt man sich recht schnell an den stillen Mann mit dem Schwert und lernt ihn im Laufe der Handlung zu verstehen.

Es gibt mehrere Handlungsstränge, die verfolgt werden, auch Rückblicke in die Vergangenheit. Neben den Vaganten, begleiten wir z.B. einen herrschenden Dämon, wodurch wir einen Einblick in die andere Seite der Geschichte erhalten. Auch wenn der Anfang, wie ein Sprung ins kalte Wasser wirkte, merkt man nach ein paar Kapiteln, wie genial die Handlung konstruiert und aufeinander aufgebaut wurde.

Mein einziger Kritikpunkt an "Vagant" ist der Schreibstil. Der Autor ist eher wie ein nüchterner Beobachter, der das Geschehen wiedergibt. Es sind kurze Sätze ohne viel Emotionen und die Beschreibungen waren oftmals, nach meinen Geschmack, zu mager. Für eine Welt, die aus so vieles in sich hat, fehlten mir längere und ausgebaute Beschreibungen.

"Ein frischer Wind" ist Peter Newman für die Fantasy mit seinem deutlich anderen Stil, der sich stark von all den Fantasy Büchern abhebt, die ich bis jetzt gelesen habe. Sein Roman fesselt einen, nicht nur die Haupthandlung hat es mir angetan, sondern auch das Worldbuilding und die Personen mit ihren Biografien. Am Ende merkte ich, wie sehr ich mein Herz an den stillen Krieger verloren habe und hoffte, dass er und das Baby (und die Ziege) endlich einen sicheren Ort finden in dieser chaotischen, zerstörten Welt.