Die Magie der Worte
Glaubt Mila an Liebe auf den ersten Blick? Als sie nach einem Streit mit ihrer Mutter im Zug nach Paris sitzt, bekommt sie genau diese Frage von einem alten Mann gestellt. Mila ahnt noch nicht, was er ...
Glaubt Mila an Liebe auf den ersten Blick? Als sie nach einem Streit mit ihrer Mutter im Zug nach Paris sitzt, bekommt sie genau diese Frage von einem alten Mann gestellt. Mila ahnt noch nicht, was er längst weiß: Paris wird in ihr eine Gabe wecken. Mit der Fabelmacht kann sie in ihren Geschichten die Wirklichkeit umschreiben. Als sie in Paris am Bahnhof auf Nicholas trifft, scheint er der Junge zu sein, von dem sie schon so lange schreibt und er hat ebenfalls über Mila geschrieben. Können sie ihre gemeinsame Geschichte noch umschreiben?
Ich durfte in diese Geschichte eintauchen und sie gefiel mir von Anfang an.
Mila war für mich ein taffes Mädchen, welches alles für Nicholas getan hätte und immer wieder nach Möglichkeiten und Lösungen suchte.
Nicholas, war zu Beginn etwas abweisend oder unnahbar, doch im Laufe der Geschichte merkte man ihm an, dass er von der Schuld zerfressen wurde, die Geschichte so geschrieben zu haben, wie er es getan hatte. Er war ein netter, junger Mann, der sein Leben eigentlich leben sollte, doch hat er so eine schwere Bürde zu tragen, dass man manchmal das Gefühl hatte, das er von dieser Last erdrückt wurde.
Erik, war zu Beginn ein Taschendieb und auch nicht mehr, doch hat er im Laufe des Buches sehr viel an Sympathie gewonnen und war Mila ein treuer Freund und Zuhörer. Ihn mochte ich fast ein bisschen mehr als Nicholas, da er einfach fröhlicher und lebensbejahender war, obwohl er auch nicht gerade aus einem guten Zuhause stammte.
Die Erzählung, bei der es darum geht, das es Menschen gibt, die Geschichten durch ihr Schreiben beeinflussen können, war eine interessante Idee und für mich als Leser auch verständlich umgesetzt. Denn die Fabelmächtigen konnten auch nicht alles umschreiben, wie es ihnen gefiel. Das hat der Geschichte den nötigen Pep gegeben und man wusste nicht, wie sich die Geschichte entwickelt.
Die Örtlichkeiten rund um Paris waren detailliert in Szene gesetzt und obwohl ich noch nie in Paris war, hab ich mich aufgehoben und wohl gefühlt. Ich konnte mir die Orte gut vorstellen und fand sie toll beschrieben.
Die Geschichte ist ein tolles Hörerlebnis für junge Hörer ab 12 Jahren, eventuell auch ab 10 Jahren, das kommt auf die Kinder an. Die Magie der Worte wird hier gut in die Geschichte verwoben. Die Spannung ist auch auf alle Fälle gegeben, immer wieder gibt es wilde Verfolgungsjagden, aber auch ruhigere Töne und die zarte Liebe zwischen Nicholas und Mila werden super beschrieben.
Ein ganz großes Lob muss ich an die Sprecher Mark Bremer und Uta Dänekamp aussprechen. Sie harmonierten super und auch wenn es mehreren männlichen oder weiblichen Akteuren in der Erzählung gab, war es nie ein Problem zu wissen, wer gerade spricht.
Die Emotionen wurden gut transportiert und die Stimmnuancen waren perfekt passend zur Geschichte gewählt. Was ich auch toll fand, waren die Effekte, wenn zum Beispiel Erik zwei Stockwerke weiter unten stand, es den Anschein machte, dass er wirklich weiter unten war, denn die Lautstärke wurde dann variabel gewählt.
Einzig das Nicholas als Nichola ausgesprochen wurde und ich im ersten Moment dachte, dass es sich um eine weibliche Person handelt (ebenso auch bei Michelle), waren etwas verwirrend. Aber dies ist jammern auf hohem Niveau, sonst gab es überhaupt nichts am Hörbuch auszusetzen.
Ein tolles Hörbuch über die Magie der Worte für Hörer ab 12 Jahren. Die erste Liebe, Verfolgungsjagden und tolle Sprechen garantieren für viel Hörspaß! Hörbuchempfehlung von mir für euch!