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Veröffentlicht am 05.02.2018

Die Bären sind los

Age of Trinity - Silbernes Schweigen
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Seit dem Ende von Silentium verändert sich die Welt. Endlich arbeiten Menschen, Gestaltwandler und Mediale zusammen. EmNet (Emergency Network) geleitet von Silver Mercant ist ein Verbindungsglied zwischen ...

Seit dem Ende von Silentium verändert sich die Welt. Endlich arbeiten Menschen, Gestaltwandler und Mediale zusammen. EmNet (Emergency Network) geleitet von Silver Mercant ist ein Verbindungsglied zwischen den Rassen und organisiert Hilfe wenn Not am Mann ist.
Aber nicht alle können oder wollen mit diesen Neuerungen Schritt halten. Im Hintergrund werden Fäden gezogen, um den Hass zwischen den Rassen zu schüren. Ein hinterhältiger Mordanschlag auf Silver bringt sie dazu, sich im Bärenrudel StoneWater unter dem Alpha Valentin zu verstecken. Hinter dem netten Angebot des Alphas steckt natürlich auch ein sehr persönliches Interesse. Der Mann Valentin als auch sein Bär fühlen sich von der Medialen magisch angezogen. Es reizt ihn, sie aus der Reserve zu locken. Er erkennt, dass in ihr eine starke Frau steckt, die eines Alphas würdig ist. Damit beginnt ein Spiel zwischen einem Alpha Bären, der versucht ein Gentleman Bär zu sein und einer Medialen, die in Silentium aufgewachsen ist.

Wie hat es mir gefallen?


Wer mich kennt, weiß, dass ich hier einfach nicht objektiv sein kann. Ich liebe die Autorin – nicht erst seit ich sie in Berlin bei der LLC 2012 persönlich kennen lernen durfte.


Nalini Singhs Schreibstil überzeugt mich auch dieses Mal. Man erkennt, dass sie ihre Figuren liebt und ihr die Welt am Herzen liegt. In dieser Geschichte wurde mir wieder einmal richtig bewusst, welche Gräben es zwischen den Menschen, Gestaltwandlern und Medialen gab. Erst durch den Fall von Silentium begannen die Rassen zusammen zu arbeiten.


In den letzten Büchern wandelte sich die Welt bereits und nun unter Trinity versuchen die Mitglieder aller Parteien die Vorurteile zu entkräften. Vor allem die Führer der Menschen trauen dem Frieden noch nicht. Zu oft wurden sie von den Medialen betrogen oder sogar ihre Gehirne völlig zerstört, um so die Ideen zu stehlen.


Ergänzt wird der Handlungsstrang noch durch im Dunkel liegende Personen, die die neue Weltordnung nicht akzeptieren können und deshalb alles in ihrer Macht stehende tun, um diese zu torpedieren. Sie schrecken auch nicht vor Bombenattentate oder Mord zurück.


Als Leiterin von EmNet (Emergency Network) steht Silver Mercant im Focus der Öffentlichkeit. Valentin Nikolaev, Alpha Bär des StoneWater Rudels, vereitelt einen Mordanschlag auf Silver. Nur knapp kommt sie mit dem Leben davon. Valentin bietet ihr völlig selbstlos haha an, sich im Rudel zu verstecken, bis der Täter geschnappt wurde. Er ist fest entschlossen Silver zu verführen und sie zur Seinen zu machen. Ihm ist von Anfang an klar, dass sie ihm ebenbürtig ist.


Ich kann ehrlich sagen, dass ich ein absoluter Fan vom SnowDancer Alpha Hawke bin. Aber Valentin hat sich bereits in den ersten 30 Seiten in mein Herz geschlichen. Er ist sich seines Charmes äußerst bewusst und nutzt diesen Vorteil gnadenlos aus, aber niemals in böser Absicht. Er ist ein Alpha mit einem riesig großen Herz, das alle bis zum Tod verteidigen würde, die er liebt. Seine verspielte Art täuscht viele, denn es gibt einen schweres Geheimnis, das ihn peinigt und nicht loslässt.


Silver ist ein wichtiges Mitglied der Mercant Familie. Ihr Tod würde die Machtverhältnisse zum Wanken bringen. Sie selbst sieht sich nicht so wichtig, aber mit ihrer neuen Führungsrolle bei EmNet bekommt ihr Leben noch mehr Gewicht. Als sie im Rudel unter kommt, sieht sie, dass Familie und Rudel gar nicht so unterschiedlich sind.


Alte Bekannte wie Kaleb, Nikita. Ashaya und sogar Dorian tauchen, wenn auch nur kurz auf. Einen besonderen Platz hat Lucas Hunter, denn Valentin ist sich sicher, wenn Lucas Sascha zu seiner Gefährtin machen konnte, dann schafft das auch ein Bär Alpha, der ein Gentleman sein will, ein Bär eben, aber genauso listig wie eine Katze.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.01.2018

Ergreifend und berührend

Karolinas Töchter
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Chicago 2013:

68 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs möchte Lena Woodward, geborene Scheinmann endlich ein Versprechen einlösen. Sie will Karolinas Zwillinge finden.

Dazu sucht sie sich Hilfe beim Ermittler ...

Chicago 2013:

68 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs möchte Lena Woodward, geborene Scheinmann endlich ein Versprechen einlösen. Sie will Karolinas Zwillinge finden.

Dazu sucht sie sich Hilfe beim Ermittler Liam Taggart und seiner Frau, der Anwältin Cathrine Lockhart. Stück für Stück erzählt Lena ihre Geschichte, die in Polen in den 30iger Jahren beginnt. Sie berichtet, wie Deutschland Polen überrollt und unter seine Kontrolle bringt.

Da die Familie dem jüdischen Glauben angehört, gelten für sie auch alle Gesetze, die gegen jüdische Menschen erlassen werden. Als die Familie aus ihrem Haus vertrieben und auseinander gerissen wird, muss Lena jeden Tag aufs Neue Entscheidungen treffen. Eine Jugendliche, die bisher behütet aufgewachsen ist und nun alleine in den Wirren des Krieges gefangen ist. Die Bedingungen verschärfen sich und gemeinsam mit Karolina, ihrer Freundin aus Kindheitstagen kämpft sie ums Überleben. Als Karolina schwanger wird und Zwillinge zur Welt bringt, wissen beide, dass den zwei Mädchen wahrscheinlich kein langes Leben beschert sein wird.

Wie hat es mir gefallen?

Mir fehlen die richtigen Worte. Ich befürchte, ich kann niemals genau beschreiben, warum ich diese Geschichte so beeindruckend fand.

Ein kleiner Exkurs:

Ich bin 1971 in Österreich geboren und 1988 war das Gedenkjahr „50 Jahre Einmarsch Hitlers in Österreich“ ein großes Thema. Meine Generation, ist die erste, die über den 2. WK unterrichtet wurde. Das Land begann damals seine Rolle neu zu überdenken. Neue Informationen über Mitläufer und Täter kamen ans Licht.

Da meine Mama aus Frankreich stammt, durfte ich noch eine andere Sichtweise kennenlernen. Gleichzeitig unterrichtete sie Geschichte und somit waren meinem Wissensdurst keine Grenzen gesetzt.

Ich wollte unbedingt wissen, warum es soweit kommen konnte, dass normale Menschen zu Monstern wurden und warum, die Bevölkerung sich nicht gegen dieses Regime auflehnte. Ich las unzählige Tatsachenberichte und auch Romane. Ich ging sogar soweit, in den Tiroler Archiven zu forschen, um Überlebende des Holocaust zu finden. Ich durfte ein paar persönlich kennenlernen und habe Geschichten gehört, die mich entsetzt, berührt und betroffen gemacht haben.

In dieser Zeit gab es auch jede Menge Dokumentationen! Was Schilderungen und Beschreibungen nicht erfassen konnten, ergänzten Bilder. Das war eine ganz neue Dimension der Grausamkeit.
Damals glaubte ich noch daran, dass die Menschheit aus ihrer Geschichte lernen kann, als es dann während des Jugoslawien-Kriegs wieder Konzentrationslager gab, schloss ich vorübergehend dieses Kapitel ab.

Erst langsam traute ich mich wieder an dieses emotionale Thema heran. Nach dem Roman „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak begann ich mit „Sarahs Schlüssel“ von Tatjana de Rosnay wieder über diese Zeit zu lesen. Als ich in Paris war, musste ich mich auf die Spuren von „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ begeben. Am 16. Und 17. Juli 1942 wurden die Juden Paris in dem Velodrom zusammen gepfercht und mussten dort tagelang ohne Versorgung aushalten, bevor sie in Vernichtungslager im Osten verfrachtet wurden. Unverhältnismäßig viele Frauen und Kinder fielen der Razzia zum Opfer. Die französische Polizei half tatkräftig mit. Ein Kapitel in der Geschichte Frankreichs, das niemand gerne erwähnt.

Ihr seht, ich befasse mich schon recht lange mit dem Holocaust und dem 2. WK, jedoch nur mehr in geringen Dosen, denn es erschüttert mich auch heute, über diese Zeit zu lesen.
Mit „Karolinas Töchter“ fand ich ein Buch, das ein wahrer Schatz in meinem SuB war.

Das Augenmerk liegt natürlich auf Lena und ihrer Geschichte rund um ihre Freundin Karolina. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder die Sprache auch im Original eher einfach ist. Damit meine ich, dass es keine, unendlich langen, in einander verschachtelte Sätze gibt. Diese direkte Schreibweise unterstreicht die Erzählung und die Eindringlichkeit der Ereignisse. Jeder überlebte Tag ist ein Erfolg und Widerstand gegen die Nazis.

Doch in der Grausamkeit des Alltags gibt es auch winzig kleine Lichter der Hoffnung. Ein Gebet mitten in der Hölle, ein Stück Obst von einem jungen Mann oder ein angebotener Schlafplatz in einer kleinen Nische.

Die Suche nach Karolinas Töchter nimmt auch den größten Teil der Geschichte ein. Liam und Cathrine werden schnell von Lenas Erzählungen in den Bann gezogen. Zwar ist die Dame bereits 89 Jahre alt, aber ihr Gedächtnis scheint völlig in Ordnung zu sein. Ihr Sohn Arthur zweifelt ihre geistige Gesundheit jedoch stark an und glaubt, sie leide an Altersdemenz. Auf seine eigene Art und Weise möchte er seine Mutter beschützen, aber manchmal hätte ich ihm liebend gerne eine Kopfnuss verpasst. So beginnt auch noch ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Entmündigung Lenas zu verhindern.

Mit diesen zwei Handlungssträngen, die sich abwechseln, hält Ronald H. Balson die Spannung ständig aufrecht. Denn Liam und Cathrine fühlen sich für Lena verantwortlich. Sie versuchen alles, dass sie ihr Versprechen halten kann. Aber die Zeit drängt gnadenlos. So viele Jahre nach Ende des Kriegs wird es fast unmöglich, Beweise und Hinweise zu finden.
In seiner Widmung bedankt sich der Autor bei Fay Scharf Waldman, deren Geschichte er in diesem Roman erzählt. Einzig die Ereignisse in Chicago sind erfunden und haben mit Fay überhaupt nichts zu tun. Vielleicht könnte in Schulen dieses Buch gelesen werden, um somit einen Teil zur Bildung rund um den Holocaust beizutragen.

Wer „Die Nachtigall“ von Kristin Hannah mochte, wird dieses Buch genauso gerne lesen. Wobei „gerne“ nicht das passende Wort ist. Ich lege es euch ans Herz. Lasst euch auf Lena und Karolinas Geschichte ein.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Manchmal ist es schwer die Vergangenheit los zu lassen

True North - Du bist alles für immer
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Vor vier Jahren ließ Zach seine Familie, sein zu Hause und seine Vergangenheit zurück und machte sich auf, die „Salvation Farm“ zu suchen. In Vermont fand er eine neue Heimat und auf der Farm der Shipleys ...

Vor vier Jahren ließ Zach seine Familie, sein zu Hause und seine Vergangenheit zurück und machte sich auf, die „Salvation Farm“ zu suchen. In Vermont fand er eine neue Heimat und auf der Farm der Shipleys eine Arbeit und Freunde. Seine Unerfahrenheit in so vielen Dingen macht ihn hin und wieder zur Zielscheibe von kleinen zwar frechen, aber niemals gemeinen Spötteleien. Er weiß, dass sein Leben bis Vermont ungewöhnlich, eingeschränkt und total kontrolliert war. Nun genießt er die Freiheit, aber er ist sich noch nicht ganz im Klaren, was die Zukunft für ihn bereithält.

Als Lark auf der Farm auftaucht, weiß keiner so genau, was mit ihr in den letzten Monaten geschehen ist. Nur so viel ist klar, sie kommt zu ihrer besten Freundin May, um sich zu erholen und die Erinnerungen abzuschütteln. Sie stürzt sich in die Arbeit, pflückt Äpfel und fährt gemeinsam mit Zach auf Märkte, um das Obst und den prämierten Cider zu verkaufen.
Erst in den Nächten kämpfen sich ihre Erlebnisse mittel schlimmer Albträume zurück in ihr Bewusstsein. Zach hört ihre Qualen und springt helfend an ihre Seite. Seine Ruhe und Gelassenheit geben Lark die dringend benötigte Rast. Die zwei ergänzen sich in vielen Momenten und verstehen einander ohne viele Worte.

Wie hat es mir gefallen?

Wer die ersten zwei Bücher gelesen hat, wird ähnlich wie ich empfunden haben und sich dieselbe Frage stellen. Woher kommt Zach? Die kleinen Blicke auf ihn, macht mich so neugierig, dass ich gar nicht anders konnte, als gleich nach Teil zwei mit diesem Buch zu beginnen.

Zach bestätigt auf jeden Fall den Eindruck, den ich von ihm hatte. Seine mitfühlende Art, seine Hilfsbereitschaft und die Loyalität sind einfach ein Teil seiner Person. Er filtert aus seinen Erfahrungen nur die guten Sachen und setzt diese in seinem aktuellen Leben einfach um. Er ist wissbegierig und klug, so dass er auch ein interessanter Gesprächspartner ist, damit zeigt er ganz neue Sichtweisen. Er steht hinter Grundsätzen und Werten, die ihm wichtig sind. Als Figur finde ich ihn so glaubwürdig und sehr gut beschrieben.
Als er Lark näher kennenlernt, ist ihm gleich klar, dass sie ihm sehr viel näher gehen könnte, als jede andere Frau in seinem bisherigen Leben. Sie erweckt den Anschein, dass alles mit ihr in Ordnung ist. Damit täuscht sie viele in ihrem Umfeld, aber längst nicht alle. Was mir an ihr so gut gefallen hat, war ihre Naivität. Sie wollte die Welt aus den Angeln heben, sie hatte große Ziele und versuchte diesen hinterher zu jagen. Leider musste sie dafür einen hohen Preis bezahlen. Fast wäre sie daran zerbrochen, vor den Augen ihrer Eltern und Freunde.
Die Geschichte punktet zusätzlich wieder mit den bereits bekannten Nebenfiguren. Allen voran Mama Shipley, die Geschwister von Griffin und natürlich auch Maeve, das entzückende kleine Nachbarsmädchen.
Eigentlich dachte ich, dass diese Reihe eine Trilogie wäre, aber vor ein paar Tagen ist ein 4. Teil auf Englisch erschienen. Zwar habe ich keine Probleme damit im Original zu lesen, aber ich hoffe dennoch, dass die Geschichte auch übersetzt wird. Falls jemand wissen möchte, um wen es geht -> ACHTUNG SPOILER! Zara (die alleinerziehende Cafebesitzerin)

www.mariessalondulivre.at

Veröffentlicht am 06.11.2017

Eine unglaublich intensive Geschichte

True North - Schon immer nur wir
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Nach 3 Jahren Gefängnis, einem Drogenentzug und 6 Monaten schwerer körperlicher Arbeit auf der Farm der Shipleys kehrt Jude zurück zu seinem Vater. Die herunter gekommene Werkstatt ist das einzige zu Hause, ...

Nach 3 Jahren Gefängnis, einem Drogenentzug und 6 Monaten schwerer körperlicher Arbeit auf der Farm der Shipleys kehrt Jude zurück zu seinem Vater. Die herunter gekommene Werkstatt ist das einzige zu Hause, das ihm bleibt. Seine Schuldgefühle treiben ihn jeden Tag an, clean zu bleiben. Jude ist klar, dass dies ein lebenslanger Kampf sein wird.
Als er zufällig auf Sophie trifft, überwältigt ihn ihr Anblick total. Sie sollte eigentlich in New York sein und eine große Karriere starten, aber Jude hat ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Bei einem von ihm verursachten Autounfall starb ihr Bruder und damit zerbrach die Familie. Um ihre Mutter zu unterstützen, entschied sich Sophie zu Hause zu bleiben. Ihre Karriere als Sängerin gibt sie zu Gunsten einer soliden Ausbildung auf. Ihr Vater, der Polizeichef ist ein Spezialist geworden, den Schein zu wahren.
Sophie erinnert sich noch genau an ihre gemeinsame Zeit mit Jude. Ihre Wut auf ihn, ist noch nicht verraucht, aber seine Liebe und Aufmerksamkeit hat sie nicht vergessen. Er verstand es damals hervorragend seine Sucht zu verbergen. Die rosarote Blase platze schmerzhaft.
Nun ist er wieder da und Sophie hofft endlich auf Antworten zum Unfallhergang, denn niemand hat ihr damals etwas erzählt. Deshalb sucht sie den Kontakt zu Jude und bemerkt, dass die Anziehungskraft noch immer genauso stark ist, wie vor Jahren.

Wie hat es mir gefallen?

Nachdem ich den ersten Teil der True North Reihe sehr gemocht habe, war es klar, dass ich den zweiten Teil gleich lesen wollte.
Dieses Mal dreht sich alles um Jude, der nach einem Gefängnisaufenthalt und einem Entzug auf die Farm der Shipleys gekommen ist, um dort anzupacken. Die Saison ist vorüber und Jude muss einen neuen Job finden. Seine erste Anlaufstelle ist die alte Werkstatt seines Vaters, der ihn wieder aufnimmt. Judes Talent für Autos sichert ihm ein kleines Einkommen.
Die Versuchung sich wieder den Drogen hinzugeben ist riesig. Jeder Tag ist eine Herausforderung. Judes Kapitel beginnen mit dem Grad des Verlangens nach Drogen. Besonders in einem ganz bestimmten Abschnitt hat es die Autorin so gut geschafft, dieses Kribbeln, das Verlangen, die Qualen zu beschreiben. Seine Geschichte ist unglaublich intensiv erzählt. Seine Taten haben ihn verändert. Seine Strafe hat ihn geläutert und einen neuen Menschen aus ihm gemacht. Er versucht seinem Leben einen neuen Rhythmus zu geben.
Mit Sophie habe ich mir lange eher schwer getan. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum sie bei ihren Eltern im Haus wohnen bleibt. Ich verstand auch nicht, warum sie sich immer noch zu Jude hingezogen fühlt. Erst mit Fortgang der Handlung konnte ich erkennen, warum er solch eine Anziehungskraft ausübt.
Natürlich dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Sophie und Jude, aber der Focus liegt auch auf der gemeinsamen Vergangenheit. Diese ist verworren und ein wenig undurchsichtig. Erst nach und nach werden die Geheimnisse enthüllt.
Der erste Teil war witzig und charmant, dieser zweite Teil konnte mich durch die Emotionen und die Geheimnisse überzeugen. Jude und Sophie sind auf eine ganz besondere Art und Weise verbunden. Ihre erzwungene Trennung hat sie natürlich verändert und sie mussten erwachsen werden ohne Unterstützung ihrer Eltern oder anderen Menschen.
Meine anfänglichen Probleme mit der Story ließ ich bald hinter mir, denn sie hat mich unglaublich berührt. Sie unterscheidet sich aufgrund der sehr zeitweise sehr bildlichen Beschreibungen von anderen dieses Genres.
Ich bin mir noch nicht sicher, was Band 3 bringen wird, aber ich hoffe sehr, dass Sarina Bowen das hohe Niveau halten kann.

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Veröffentlicht am 06.11.2017

Gelungener 1. Teil mit sympathischen Figuren

True North - Wo auch immer du bist
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Vermont ist bekannt für den Indian Summer und auch für den Anbau von Obstbäumen. Griffin Shipley trägt seinen Teil dazu bei, nachdem er die Farm seines Vaters, der überraschend und noch recht jung verstorben ...

Vermont ist bekannt für den Indian Summer und auch für den Anbau von Obstbäumen. Griffin Shipley trägt seinen Teil dazu bei, nachdem er die Farm seines Vaters, der überraschend und noch recht jung verstorben ist, übernimmt. Seine Liebe gilt dem Cider und er verwendet viel Zeit auf die Hege und Pflege seiner Apfelbäume. Einen Preis konnte er schon einheimsen. Sein Chemiestudium nützt ihm bei der Komposition neuer Mischungen. Seine Zeit ist kostbar und sein Tag voll verplant.
Als Audrey Kidder plötzlich vor seiner Farm auftaucht, traut er seinen Augen kaum. Sie verbindet eine kurze aber heftige Affäre auf dem College. Nun bietet sie ihm einen unterdurchschnittlichen Preis für seine Äpfel und seinen Cider. Die Gesellschaft für die sie arbeitet, ist bekannt für ihre herab lassende Angebote, deshalb telefoniert all seine Nachbarn und Freunde an, um sie vor Audrey zu warnen.
Trotz dieses Tiefschlags zieht es sie immer wieder zu den Shipleys. Von Griff fühlt sie sich angezogen, wie eine Motte vom Licht. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen knisterte es gewaltig zwischen ihnen. Audrey brach damals den Kontakt abrupt ab und Griffin nimmt ihr das immer noch übel.
Eigentlich sollte Audrey sich ihren Traum in Boston erfüllen, doch ihre Aufenthalte in Vermont auf der Farm der Shipleys gefallen ihr mehr als sie zugeben möchte, dort fühlt sie sich aufgenommen und mehr zu Hause als bei ihrer Mutter.

Wie hat es mir gefallen?

Wieder eine Reihe, die ich vollständig bei mir im Regal stehen habe und die lange unbeachtet blieb. Zu Unrecht, wie ich nun gleich zugeben muss. Gekauft habe ich mir das erste Buch auf Grund des Covers, das den Eindruck erweckt aus Recycling Material zu sein.
Natürlich hat mich auch der Inhalt interessiert. Die Geschichte spielt in Vermont auf einer Farm, die von der Familie Shipley geführt wird. Eine Familie, die zusammen hält in guten wie in schlechten Zeiten. Zwar ist Griffin das Familienoberhaupt, er trifft allerdings keine Entscheidung über die Köpfe der anderen. Seine Entscheidung das Unternehmen zu übernehmen, lastet manchmal schwer auf seinen Schultern. Er fürchtet den Erwartungen nicht gerecht zu werden und zur Enttäuschung zu werden.
Audrey hat erst vor kurzem ihre Berufung gefunden. Als Köchin ist sie Spitzenklasse und mit einem Praktikum bei einer angesehen großen Firma, möchte sie ihren Lebenslauf aufpeppen. Sie soll biologisches Obst in großen Mengen einkaufen und das zu sehr geringen Preisen. Sie geht voller Enthusiasmus an die Aufgabe, muss aber gleich bei ihrer ersten Anlaufstelle erkennen, dass sie nicht sehr willkommen ist.
Audrey und Griffin erkennen recht schnell, dass sie immer noch so gut zusammenpassen. Sie harmonieren in vielen Augenblicken und Audrey stellt Griffs Geduld bald schon auf eine harte Probe. Sie gibt ihm ständig Kontra und tritt auch oft in kleinere und größere Fettnäpfchen. Sie redet schneller als sie denkt. Somit ist für gute Unterhaltung gesorgt.
Im Zuge der Geschichte erhält man einen kleinen Einblick in biologische Landwirtschaft. Es wird erwähnt, warum gewisse Obstsorten zusätzlich angebaut werden, um bestimmte Insekten anzulocken, um somit Schädliche möglichst natürlich zu bekämpfen.
In vielen Momenten ist die Leidenschaft Griffins für seinen Beruf zu spüren. Diese Beschreibungen gehören mit zum Besten. Auch bei Audrey fühlt der Leser die Begeisterung fürs Kochen. Es sind die Kleinigkeiten, wie zB bestimmte Zutaten und ihr Geschmack, die die Story aufwerten.

Zusätzlich punktet die Autorin mit tollen und interessanten Nebenfiguren. Allen voran Ruth Shipley, die Mutter des Clans hält die Familie zusammen. Auch Griffs Geschwister hauchen der Story Leben ein. Jude und Zach runden das Gesamtbild ab, denn sie stehen in den Nachfolgebüchern im Mittelpunkt.
Ein gelungener erster Band dieser Reihe, dem ich gleich das zweite Buch folgen lasse. Denn Jude hat mein Interesse geweckt und ich möchte wissen, was es genau mit ihm auf sich hat.

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