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Veröffentlicht am 27.02.2018

Werte im Wandel der Zeit

Die Herzen der Männer
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Gebundene Ausgabe: 477 Seiten
Verlag: Klett-Cotta (11. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3608983135
Originaltitel: The Hearts of Men
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Werte im Wandel der Zeit

Nickolas ...

Gebundene Ausgabe: 477 Seiten
Verlag: Klett-Cotta (11. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3608983135
Originaltitel: The Hearts of Men
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Werte im Wandel der Zeit

Nickolas Butlers neuer Roman erstreckt sich über drei Teile, die 1962, 1996 und 2019 jeweils im Pfadfinderlager Camp Chippewa in Wisconsin, USA, angesiedelt sind. Hier verbringen heranwachsende Jungen eine Woche im Sommer.

1962 treffen wir im Lager den dreizehnjährigen Nelson. Er ist mit Feuereifer dabei, jagt ein Abzeichen nach dem anderen und hält sich hundertprozentig an den Ehrenkodex der Pfadfinder. Er gibt mit seinem schmächtigen Körper, seiner Brille und seinem Ehrgeiz ein perfektes Mobbingopfer ab. Freunde hat er nicht, für seinen Vater ist er eine Enttäuschung. Nur der etwas ältere Jonathan steht Nelson hin und wieder zur Seite.

In Teil 2 und 3 stehen andere Protagonisten im Vordergrund. Trotzdem tauchen die bereits bekannten immer wieder am Rande auf. Durch den Perspektivwechsel ist die Handlung trotz einiger Wiederholungen, die sich eben in jeder Generation abspielen, einigermaßen abwechslungsreich und interessant. Allerdings erlangen die einzelnen Personen dadurch auch nicht so viel Tiefe wie bei nur einer Hauptperson. Kaum einer der Protagonisten ist sympathisch. Nickolas Butler macht es einem nicht leicht, die Figuren zu mögen, denn er stellt sie nicht gerade von der besten Seite dar. Ich fand das ziemlich deprimierend.

Dadurch, dass man hier drei verschiedene Generationen erlebt, kann man den Wertewandel in der US-amerikanischen Gesellschaft direkt nachvollziehen. Denn darum geht es. Welche Werte sind den Männern wichtig? Freundschaft, Familie, Moral, Ehre? Wie werden sie erlernt? Was geben Väter an ihre Söhne weiter? Oder haben die Söhne ganz andere Idole? Wann ist ein Mann ein Held?

Die Helden haben sich immer von ihren Herzen leiten lassen, und die Feiglinge von ihrem Verstand. [ … ] Helden kalkulieren nicht und kalibrieren nicht. Sie tun einfach nur, was richtig ist. (S. 253)

„Die Herzen der Männer“ ist ein anspruchsvoller Roman, der den Lesenden einiges abverlangt. Man wird dazu angehalten, sich in die unterschiedlichsten Charaktere hineinzudenken, denn hier gleicht keine Figur der anderen. Stellenweise lässt der Autor einen dabei ziemlich allein und führt nicht aus, warum und wieso etwas geschieht und wie einzelne Szenen zu interpretieren sind. Oft konnte ich die Handlungsweisen der Protagonisten nicht nachvollziehen, sie passten einfach nicht zum vorherigen Verhalten der jeweiligen Person.

Sprachlich fand ich den Roman recht gut. Er lässt sich locker lesen trotz einer gehobenen, bildhaften und wortstarken Sprache, die manchmal aber auch ins Kitschige abtriftet.

Fazit:
Insgesamt ist „Die Herzen der Männer“ ganz unterhaltsam. Der Roman weist jedoch vor allem im Mittelteil auch Längen auf und wirkt nicht immer rund.

★★★☆☆

Vielen Dank an den Verlag Klett-Cotta, der mir für die Leserunde auf LovelyBooks.de ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Berndorf verzettelt sich zu sehr

Eifel-Sturm
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Taschenbuch: 284 Seiten
Verlag: Grafit (1. November 1999)
ISBN-13: 978-3894252274
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Berndorf verzettelt sich zu sehr

Inhalt:
Jakob Driesch, ein Politiker, ...

Taschenbuch: 284 Seiten
Verlag: Grafit (1. November 1999)
ISBN-13: 978-3894252274
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Berndorf verzettelt sich zu sehr

Inhalt:
Jakob Driesch, ein Politiker, der sich für Windkraft in der Eifel stark gemacht hat, wird erschossen. Kurz darauf erwischt es Annette von Hülsdonk, die vom Pferd geschossen wird. Und schließlich wird auch noch die Leiche einer weiteren Politikerin im Moor entdeckt. Alle drei arbeiteten an einem Windparkprojekt zusammen …

Meine Meinung:
Ich bin immer wieder über Berndorfs authentische Beschreibungen der Eifel begeistert. Und in der Regel sind diese gepaart mit einem spannenden Kriminalfall und ein wenig Privatgeplänkel. „Eifel-Sturm“ empfand ich bisher als den schwächsten Band der Siggi Baumeister-Reihe. Irgendwie hat sich Berndorf hier verzettelt. Der Polizei unterlaufen Fehler, wie sie nicht vorkommen dürfen, schon gar nicht in dieser Anzahl. Außerdem werden mehrere Handlungsfäden begonnen, die dann einfach nicht mehr erwähnt werden, sondern im Sand verlaufen. Die Auflösungen der Todesfälle erscheinen schließlich fast wie aus dem Hut gezaubert. Das ist recht unbefriedigend. Trotzdem ist das Buch einigermaßen unterhaltsam und für Fans der Reihe natürlich ein Muss.

Die Handlung ist in sich abgeschlossen. So kann dieser Kriminalroman problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Die Siggi Baumeister-Reihe:
1. Eifel-Blues
2. Requiem für einen Henker
(Bonn-Thriller: Der General und das Mädchen - Vorlage für das spätere Eifel-Feuer)
3. Der letzte Agent
4. Eine Reise nach Genf
5. Eifel-Gold
6. Eifel-Filz
7. Eifel-Schnee
8. Eifel-Feuer
9. Eifel-Rallye
10. Eifel-Jagd
11. Der Bär
12. Eifel-Sturm
13. Eifel-Müll
14. Eifel-Wasser
15. Eifel-Liebe
16. Eifel-Träume
17. Eifel-Kreuz
18. Mond über der Eifel
19. Die Nürburg-Papiere
20. Die Eifel-Connection
21. Eifel-Bullen
22. Eifel-Krieg

★★★☆☆

Veröffentlicht am 06.02.2018

Braucht einige Zeit, um in Schwung zu kommen

Menduria - Der Weg der Erinnerung
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Ueberreuter Verlag (19. September 2016)
ISBN-13: 978-3764170646
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 16,95€
auch als E-Book erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 3. ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Ueberreuter Verlag (19. September 2016)
ISBN-13: 978-3764170646
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 16,95€
auch als E-Book erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 3. Band einer Reihe. Meine Rezension enthält SPOILER zu den ersten beiden Bänden. Diese sollte man unbedingt vorher gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Braucht einige Zeit, um in Schwung zu kommen

Inhalt:
Am Ende des 2. Bandes wurden Darian seine Erinnerungen genommen. Als Lina nun hochschwanger nach Menduria zurückkehrt, um bei Darian zu bleiben, hat er keine Ahnung von ihrer gemeinsamen Zeit und dass sie Gefährten sind. Er kann daher nicht glauben, dass das Kind von ihm ist, zumal sie sich ja nun auch in einer ganz anderen Zeit wiedersehen. Er fühlt sich veräppelt und betrogen und wendet sich erst mal von Lina ab.

Derweil wird Menduria von Lugathus und seinen Vampiren heimgesucht. Nirgendwo ist es mehr sicher. Zu allem Übel wurde Darian auch noch von den Dunkelelfen ausgestoßen, da sie ihn für einen Verräter halten.

Meine Meinung:
Die erste Hälfte des Buches zieht sich ein wenig. Mir ging das Hin und Her in der Liebesgeschichte zwischen Lina und Darian, ehrlich gesagt, auf die Nerven. Nur weil die zwei immer aneinander vorbei reden oder gar gleich die Flucht ergreifen, wenn sie sich begegnen, quälen sie sich alleine vor sich hin. Im 2. Band „Das Gefüge der Gezeiten“ war es ja eigentlich schon genauso, nur aus einem anderen Grund. Hier hätte sich die Autorin gerne etwas Neues einfallen lassen können.

Später wird die Handlung dann aber wieder einigermaßen spannend. Es gibt einige Momente, die den Adrenalinspiegel ansteigen lassen, weil ein lieb gewonnener Charakter in höchster Gefahr ist. Aber auch schöne Momente mit Magie und Drachenritten gibt es immer wieder. Und vor allem ist Aljana, Linas und Darians Tochter, ganz herzallerliebst. Die Kleine muss man einfach gernhaben.

Der Schreibstil von Ela Mang wirkt auf mich zuweilen ein klein wenig hölzern und in der Verwendung von Worten nicht immer konsequent. Zum Beispiel passt „jemanden für dumm verkaufen“ für mich absolut nicht nach Menduria.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, sodass ich nun sehr gespannt auf den 4. Band bin. Hier wird es wohl zum finalen Kampf um Menduria kommen.

Die Reihe:
1. Das Buch der Welten
2. Das Gefüge der Zeiten
3. Der Weg der Erinnerung
4. Der Wille der Gezeiten

★★★☆☆

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein spannender Kampf um Leben und Tod

Magisterium
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Inhalt:
Nachdem ein Freund durch Calls Schuld zu Tode gekommen ist und die Magische Gesellschaft ihn sowieso als Feind des Todes fürchtet, wandert der Junge erst mal ins Gefängnis. Doch Master Joseph versucht, ...

Inhalt:
Nachdem ein Freund durch Calls Schuld zu Tode gekommen ist und die Magische Gesellschaft ihn sowieso als Feind des Todes fürchtet, wandert der Junge erst mal ins Gefängnis. Doch Master Joseph versucht, ihn auf seine Seite zu ziehen und Constantine Maddens Werk fortzusetzen. Wird es Call gelingen, den Tod wirklich zu besiegen? Will er das überhaupt?

Meine Meinung:
Die ersten drei Bände dieser Reihe haben mir sehr gut gefallen, leider kann der 4. Band da nicht mithalten. Durch beiläufige Wiederholungen des bisher Geschehenen ist man schnell wieder in der Geschichte drin. Der einfache, kindgerechte Schreibstil lässt sich auch für Erwachsene gut lesen und wirkt absolut nicht öde.

Die Handlung ist sehr spannend und mit einigen Überraschungen gespickt. Manches hatte ich wirklich nicht erwartet bzw. nicht an dieser Stelle damit gerechnet. Vieles fand ich allerdings auch nicht ganz ordentlich ausgearbeitet, gerade in der Mitte des Buches konnte ich mich mit einigen Szenen nicht gut anfreunden. Call und seine Freunde verhalten sich zum Teil nicht nachvollziehbar und manchmal einfach nur dumm.

Immer wieder blitzt aber auch ein Funken Humor durch, der die düstere Atmosphäre auflockert. Entweder sorgt Call dafür, indem er mal wieder in ein Fettnäpfchen tritt, oder Jasper, der manchmal so einen Blödsinn verzapft, dass man einfach lachen muss.

Call und seine Freunde müssen einiges durchmachen, aber natürlich ist es Call, der die Hauptlast zu tragen hat. Seine Zerrissenheit und seine Zweifel kann man dabei förmlich spüren.

Zwar ist dieser Band bisher der kürzeste (ein paar Seiten mehr wären schön gewesen), aber er bringt die Handlung ein gutes Stück vorwärts. Das Ende ist an einem guten Punkt, sodass wir nun gelassen darauf warten können, was uns im 5. und letzten Band noch erwartet. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf und hoffe, dass er mich wieder mehr überzeugen kann.

Die Reihe:
1. Der Weg ins Labyrinth
2. Der kupferne Handschuh
3. Der Schlüssel aus Bronze
4. Die silberne Maske
5. ???

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Idee
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.02.2018

Eher unterhaltsam als tiefgründig

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag (29. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3446258631
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Things I'm Seeing without You
Preis: 18,00€
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag (29. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3446258631
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Originaltitel: Things I'm Seeing without You
Preis: 18,00€
auch als E-Book erhältlich

Eher unterhaltsam als tiefgründig

Inhalt:
Tess und Jonah lernten sich auf einer Party kennen. Danach trafen sie sich nur noch online. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, sich zu verlieben und sich in ihren E-Mails und Chats ihr Innerstes zu offenbaren. Doch dann beging Jonah Selbstmord. Tess hatte es nicht kommen sehen. Es wirft sie vollkommen aus der Bahn und stellt ihr Leben auf den Kopf. In ihrer Trauer schreibt sie Jonah weiterhin Nachrichten, bis sie eines Tages tatsächlich eine Antwort bekommt, aber natürlich nicht von Jonah …

Meine Meinung:
Ich fand die Idee zu diesem Buch sehr spannend und hatte natürlich auch gleich eine gewisse Vorstellung vom möglichen Verlauf der Geschichte. Doch es kam ganz anders. An sich wäre das nicht schlimm gewesen, nur hat sich Peter Bognanni meiner Meinung nach etwas verzettelt. Weder geht er ausreichend auf die Beziehung von Tess und Jonah ein noch auf die Beziehungen zwischen Tess und anderen, noch lebenden Menschen. Auch der Trauerprozess kam für mich etwas zu kurz. Dem Buch fehlen schlicht ca. 200 Seiten, um das alles zur Genüge auszuarbeiten. Alternativ hätte Bognanni sich auf einen einzigen Aspekt beschränken sollen.

Tess war mir zwar sofort sympathisch, doch wirklich nahegekommen bin ich ihr nicht. Sie erzählt ein bisschen zu distanziert in der Ich-Form. Das Thema ist ja eigentlich sehr emotional, aber diese Geschichte konnte mich nicht so berühren, wie ich das erwartet hätte. Dies liegt vielleicht daran, dass ich Tess’ Liebe zu Jonah nicht hundertprozentig nachvollziehen konnte, da man Jonah nur oberflächlich posthum kennenlernt. Außerdem wird der Umgang mit dem Tod in diesem Roman zwischendurch immer wieder sehr locker, fast schon ein bisschen witzig dargestellt. Das empfand ich zwar nicht als etwas Schlechtes, aber ich vermisste einfach das zutiefst Emotionale.

Nicht nur Jonah, sondern auch andere Charaktere bleiben für meinen Geschmack etwas zu blass und wirken austauschbar.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist lebendig und flott zu lesen. Die Unterbrechungen in Form von Chat-Nachrichten verleihen der Erzählung Authentizität und unterstützen die Handlung.

★★★☆☆

Herzlichen Dank an den Hanser Verlag und LovelyBooks, die mir im Rahmen einer Leserunde ein Freiexemplar zur Verfügung stellten.