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Veröffentlicht am 05.02.2018

Gabriele Münter - die Malerin

Die Malerin
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Inhalt:
Die junge Gabriele Münter (Ella) träumt davon Malerin zu werden und um diesen Traum wahr werden zu lassen nimmt sie Kunstunterricht bei Wassily Kandinsky. Wassily sieht Ella nicht nur als seine ...

Inhalt:
Die junge Gabriele Münter (Ella) träumt davon Malerin zu werden und um diesen Traum wahr werden zu lassen nimmt sie Kunstunterricht bei Wassily Kandinsky. Wassily sieht Ella nicht nur als seine Schülerin, sie wird seine Muse. Während er seine Feinheiten in der Malerei immer weiter ausbaut und zu sich selbst zu finden, verliebt sich Ella in ihn. Doch die Liebe steht unter keinem guten Stern. Der erste Weltkrieg trennt die beiden. Nicht nur das Ella um ihre große Liebe trauert, sie muss auch ihren Platz als Malerin finden und das ist als Frau gar nicht so einfach…

Die Autorin Mary Basson, die im Milwaukee Art Museum, wo die größte Gabriele Münter - Sammlung beherbergt ist, arbeitet, hat sich von der Malerin so inspirieren lassen, dass sie ein Buch über sie schreiben wollte. Mary Basson setzte sich nicht nur mit dem Leben der Malerin auseinander, sondern besuchte auch die Wirkungsstätten der Künstlerin. Heraus kam eine Geschichte mit biografischen Hintergrund. Die Autorin erzählt die Gabriele Münters Geschichte auf so einer lebendigen und gefühlsnahen Art, so dass der Leser sofort in die Kunstszene ab – und eintauchen kann. Auf den knapp 427 Seiten durfte ich die Malerin und ihre verschiedenen Stationen, von den Anfängen über die große und unerwiderten Liebe bis hin ins hohe Alter, kennenlernen. Es ist interessant wie Gabriele Münter ihren Weg ab 1902 ins Künstlermilieu fand und erlebte. Was heute fast selbstverständlich ist, dass es berühmte Malerinnen gibt, war es in diesen Jahren undenkbar. Erschrocken bin ich, wie Künstler der bildenden Kunst unter Hitlers Regime leben und leiden mussten. Gerade ausländliche Maler/innen standen unter keinem guten Stern. Dank Gabriele Münter konnten zahlreiche Bilder in Sicherheit gebracht werden. Die Geschichte bekommt mit der Stiftung einen versöhnlichen Abschluss.


Die Geschichte wird immer wieder durch „Galerie“ ergänzt. Hierbei handelt es sich um eine Informationsseite von J. Eichner zu einzelnen Bildern von Gabriele Münter oder Wassily Kandinsky. Leider fehlen hierzu die entsprechenden Abbildungen, aber wer mag kann dazu das Internet befragen.
Was ich allerdings vermisst habe, war eine Zeittafel am Ende des Buches. So hätte man nochmals alle Daten kurz durchgehen können.

Auch wer sich für Kunst nur am Rande beschäftigt fühlt sich bestens unterhalten und wird sehr gut in die Kunstszene eingeführt. Für mich war dies eine spannende Reise und deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Stich ins Herz - Band 1

Stich ins Herz
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Nachdem Stine sich von ihrem Freund Simon getrennt hat, zieht sie wieder in ihre alte Heimat zurück und zwar in das Haus ihrer Großmutter Lore. Allerdings hat sie keine Ahnung wie es mit ihr beruflich ...

Nachdem Stine sich von ihrem Freund Simon getrennt hat, zieht sie wieder in ihre alte Heimat zurück und zwar in das Haus ihrer Großmutter Lore. Allerdings hat sie keine Ahnung wie es mit ihr beruflich weitergehen soll, denn in der Werbebranche möchte sie nicht weiterarbeiten. Als sie den leerstehenden Laden in ihrem neuen Zuhause sieht, kommt ihr eine Idee: Sie beschließt das Cafe Latte zu eröffnen. Die holprige Eröffnung und die Trennung von ihrem Exfreund Simon lassen sie zweifeln. Wird Stine den Laden wieder schließen müssen? Gibt es doch noch ein Happy End mit Simon?



Stich ins Herz ist der Auftakt der neuen Spitzenweiber- Reihe von Frieda Lamberti. Wer die Autorin kennt, weiß dass sie ein Garant für humorvolle und unterhaltsame Geschichten ist und das hat sie auch hier erneut bewiesen. Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin lassen den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Die Charaktere sind sympathisch und authentisch ausgearbeitet worden, so entsteht der Eindruck, dass man meint sie schon jahrelang kennt. Die Handlung ist in kurzen und knappen Kapiteln erzählt worden und der ständige Perspektivenwechsel der Hauptakteure macht die Geschichte so lebendig. In der Geschichte geht es um Trennung, Neuanfang, Familie, Enttäuschung, Freunde und natürlich darf die Liebe auch nicht fehlen.



Ein kurzweiliger, aber sehr unterhaltsamer Roman, der Lust auf die Fortsetzung macht. Ich bin gespannt, wie es mit Stine und Co weitergehen wird.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Eine humorvolle Reise zum wahren Ich!!!

Manche mögen's steil
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Viktoria, Vicky, Elsässer ist eine erfolgreiche Software- Expertin und liebt ihren Job über alles. Ihre Freizeit widmet sie ihrem geliebten Smartphone. Damit pflegt sie ihre Internetfreundschaften bei ...

Viktoria, Vicky, Elsässer ist eine erfolgreiche Software- Expertin und liebt ihren Job über alles. Ihre Freizeit widmet sie ihrem geliebten Smartphone. Damit pflegt sie ihre Internetfreundschaften bei Facebook und Co, die sie im wahren Leben nicht hat. Was Schöneres kann Vicky sich nicht vorstellen. Bis zu dem Tag als sie mit ihren Kollegen zu einem Teamtraining in die Berge geschickt werden soll. In die Berge? Alleine? Nur mit den Kollegen? Für Vicky kaum vorstellbar, aber sie muss dort hin. Schließlich geht es hier auch noch um einen guten Job und den möchte sie unbedingt haben. Dieses Topangebot möchte nicht nur sie haben, sondern auch ihr Kollege Konstantin. Jetzt heißt es für Vicky hopp oder top. Wenn das nur alles wäre, denn da gibt es auch noch den smarten Bergführer Johannes, Joe, Beck. Für Vicky beginnt jetzt eine spannende Reise ins wahre Leben….und in die Gefühlswelt namens Liebe.


Manche mögen´s steil ist der neuste Roman von Ellen Berg. Wer die Bücher der Autorin kennt, weiß, dass ihre Romane für aktuelles Zeitgeschehen stehen, die mit einer gehörigen Portion Humor angereichert worden sind. So ist es auch in ihrem aktuellen Werk, denn hier geht es um die digitale Welt. Ein Leben ohne Internet ist für uns undenkbar geworden und das merkt man schon an alltäglichen Dingen wie z.B. online Shoppen oder Kontakte auf sozialen Plattformen pflegen. Für manche Mitmenschen ist die digitale Welt ein regelrechter Zufluchtsort geworden, in der man nur so viel preisgibt wie man möchte und das ganz ohne Blickkontakt oder gar Gefühle zeigen zu müssen. Ein Versteckspiel vor dem eigenen Ich. So ergeht es auch Vicky, denn sie hat, bis auf ihre Kollegin Catherine, keine reellen Freunde. Das merkt man auch, denn gegen ihre Kollegen kann sie sich kaum behaupten. Nur mit ihrem Wissen und Können punktet sie. Als es für Vicky auf die Bergtour geht, gibt es kein Smartphone oder ein digitales Netz, in das sie flüchten oder gar abtauchen kann. Sie muss sich dem Leben mit all seinen Facetten stellen und das bedeutet für sie, dass sie den direkten sozialen Kontakt suchen und ihr Gefühle zulassen muss. Schwerstarbeit, aber es lohnt sich, denn nach und nach entdeckt Vicky wie schön das Leben sein kann und zudem findet sie, wenn auch mit Hindernissen, ihre wahre Liebe.


Dieser Roman ist mehr als nur eine fiktive Geschichte, denn sie lehrt uns, dass wir trotz des Internets das wahre Leben nicht aufgeben sollen. Es ist viel schöner da draußen, Freunde zu treffen oder die Natur zu erkunden als in seinen Räumlichkeiten vor sich hinzuchatten. Eine humorvolle Reise zum wahren Ich!!!

Veröffentlicht am 20.11.2017

Ein Wiedersehen mit Happy End

Wir sehen uns beim Happy End
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In ihrem neuen Roman Wir sehen uns beim Happy End erzählt die Autorin Charlotte Lucas die Geschichte von Ella Kaltenbach und Oscar de Witt. Ella Kaltenbach ist glücklich, sie und ihr Verlobter Philip möchten ...

In ihrem neuen Roman Wir sehen uns beim Happy End erzählt die Autorin Charlotte Lucas die Geschichte von Ella Kaltenbach und Oscar de Witt. Ella Kaltenbach ist glücklich, sie und ihr Verlobter Philip möchten demnächst heiraten. Doch es kommt anders als geplant, denn durch einen puren Zufall erfährt Ella, dass Philip eine Affäre mit einer gewissen C. hat. Mit einem Schlag sind all ihre Träume wie Seifenblasen zerplatzt. Es kommt zum Streit und sie verlässt fluchtartig ihr gemeinsames Haus. Dabei stößt sie mit Oscar de Witt zusammen. Als sie noch seine Jacke und Schuhe entdeckt, aber nicht ihn, fährt sie zu ihm nach Hause. Was sie dort vorfindet verschlägt ihr die Sprache. Ein Haus, dass voller Müll ist und auch sonst einen verwahrlosten Eindruck hinterlässt. Als sie Oscars Haus wieder verlassen möchte, stößt sie erneut mit Oscar zusammen. Der Sturz hat seine Folgen, denn er hat sein Gedächtnis verloren. Ella beschließt sich um ihn zu kümmern und eine turbulente und emotionale Zeit beginnt. Diese Geschichte hat mich komplett in ihren Bann gezogen und das lag nicht nur an dem bildhaften und schönen Erzählstil. Charlotte Lucas schreibt Roman über das Leben und all ihren Facetten. In der Handlung geht es nicht nur um Untreue oder Verletztbarkeit, sondern auch um Vaterliebe, Freundschaft, Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Wer steht zu einem, wenn das Leben nicht mehr so läuft wie gehabt? Welchen Stellenwert haben Freundschaften? Kann man sich auf wahre Freunde verlassen? Das sind die Fragen, mit denen sich das Buch auseinandersetzt. Die Charaktere haben ihre Rolle sehr gut gespielt und sind dabei authentisch geblieben. Obwohl mich Ella zeitweise extrem genervt hat und ihr Verhalten war auch nicht immer von logischer Natur. Manchmal war sie auch sehr naiv, denn immer nur an das Gute und Schöne im Leben zu glauben, ist nicht der beste Weg durchs Leben zu laufen.

Für mich war dieser Roman eine sehr emotionale Geschichte, die mich auch sehr nachdenklich gestimmt hat.

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Veröffentlicht am 04.10.2017

Die Party

Die Party
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Klapptext:
Martin Gilmour ist ein Einzelgänger. Aufgewachsen in trostlosen Verhältnissen, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Seine Mutter hasst er bis zum heutigen Tag und meidet den Kontakt mit ihr, ...

Klapptext:
Martin Gilmour ist ein Einzelgänger. Aufgewachsen in trostlosen Verhältnissen, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Seine Mutter hasst er bis zum heutigen Tag und meidet den Kontakt mit ihr, wo es nur geht. Es gibt nur einen Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutet: Ben. »Mein bester Freund Ben«, sagt Martin. Wenn er es sich auch nicht eingesteht, so dreht sich in seinem Leben doch alles darum, Ben zu gefallen und ähnlich zu sein. Ben ist das genaue Gegenteil von Martin: attraktiv, beliebt, reich. Durch seinen Freund lernt er eine andere Welt kennen: die Welt der Oberschicht, der Privilegierten. Martin genießt es, dazuzugehören. Und so tut er alles für Ben – wirklich alles. Nach Jahren des Selbstbetrugs hat auch Lucy das begriffen. Ihr Ehemann Martin mag sie und braucht sie, aber Liebe? Liebe empfindet er nur für den Freund. Längst hat Martin, in scheinbarer Selbstlosigkeit, dafür gesorgt, dass dieser sich nie von ihm lösen kann. »Bens kleiner Schatten«, nennt ihn Bens Ehefrau Serena. Doch grenzenlose Hingabe kann lästig werden – so wie eine gemeinsame dunkle Vergangenheit.

Die Party ist der neue Roman von Elizabeth Day, die ein Thema hier aufgreift das nie aktueller sein konnte. Dan man mit den richtigen Freunden und dem großen Geld fast alles kaufen und bekommen kann.


Auch wenn das Buch Die Party heißt, so ist diese nicht der Mittelpunkt der Geschichte. Hier geht es um die Entstehung der Freundschaft zwischen Ben und Martin und die weitere Entwicklung dieser. Der aus wohlhabenden Haus stammende Ben, der es sehr gut verstand seine Mitmenschen mit seiner Art und Weise in den Bann zu ziehen und dem scheinbar alles nur so zuflog. Martin hingegen wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater starb und seine Mutter gab ihm die benötigte Liebe und Geborgenheit nicht. Im Internat lernte er Ben kennen und alles was Martin will, ist, dazu zugehören. Je mehr Martin Ben kopierte, desto mehr gab er sein eigenes Leben auf. Auch seine Ehefrau Lucy konnte er nicht lieben. Sein ganzes Handeln und Tun dreht sich um Ben. Im weiteren Verlauf merkt man wie einsam und verloren Martin in dieser Welt dasteht. Auch die Zurückweisungen von Ben lässt Martin nicht an sich ran. Immer wieder redet er sich alles schön, bis er auf dem Polizeirevier landet. Das scheint ihm die Augen zu öffnen….

Die Geschichte wird aus dreierlei Perspektiven erzählt. Zum einen von Martin selbst, zum anderen gibt es Episoden auf dem Polizeirevier und zu guter Letzt Lucys Tagebucheintragungen und dadurch gelingt es der Autorin eine Spannung zu erzielen, die einen daran hindert, dass man dieses Buch einfach zur Seiten lege kann. Während des Lesens werden immer mehr Fragen um Martin und Co aufgeworfen und zu keinem Zeitpunkt weiß der Leser wie Martins Geschichte weitergeht bzw. enden wird.

Die Charaktere wurden sehr vielschichtig dargestellt, aber sympathisch waren sie alle nicht. Am allerbesten gefiel mir die Entwicklung von Lucy, denn diese hat ihr Leben neu geordnet.

Für mich war es ein interessanter Einblick in das Leben von Martin und in dessen Psyche, der einem nachdenklich zurücklässt.