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Veröffentlicht am 13.02.2018

Wenn Dämonen gehütet werden

Dämliche Dämonen
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Auch dieses Buch wanderte durch eine Schenkung in mein Bücherregal und wartete dort darauf endlich gelesen zu werden. Im Rahmen einer Lesechallenge wollte ich dem Buch nun eine Chance geben.

Ich besitze ...

Auch dieses Buch wanderte durch eine Schenkung in mein Bücherregal und wartete dort darauf endlich gelesen zu werden. Im Rahmen einer Lesechallenge wollte ich dem Buch nun eine Chance geben.

Ich besitze noch ein weiteres Buch vom Autor und werde mir dieses ebenfalls noch vornehmen.

Hüter gibt es ja nun mittlerweile für alles mögliche. Schafe, Licht, Ordnung oder die Moral haben bereits einen und nun reihen sich auch Dämonen hier mit ein. Denn im Buch geht es um Nathan, kurz Nate, welcher die ehrenvolle, aber auch anstrengende Verpflichtung eingegangen ist ein Haus voller Dämonen zu hüten.

Die Idee dazu fand ich eigentlich nicht schlecht, außer das es einen jungen Jugendlichen dazu verdonnert das Haus nur sehr selten zu verlassen und den Kontakt zu anderen Personen zu meiden. Denn immerhin soll sein Geheimnis bewahrt werden. Dazu kommt das er sich um alle Dämonen kümmern muss und dabei nicht gerade nett behandelt wird.

Die große Frage, welche sich mir stellte war, warum man sie hütete wenn man sie doch ebenso wieder zurück schicken konnte? Immerhin sind es Dämonen und über die, hatte man bisher nur selten etwas freundliches gelesen. Es hätte es nicht gereicht, sie von unserer Welt fern zu halten?

Das Gesamtpaket hinkte somit schon etwas und konnte mich durch die viel zu kurze Erzählung nicht wirklich überzeugen. Wir fangen mitten in der Geschichte an und hören an einem Wendepunkt auf, was nicht unbedingt alle Fragen beantwortete die man hatte.

Auch den Gewaltfaktor fand ich etwas sehr hoch geschraubt, da im Buch tatsächlich Menschen umkommen. Dies wurde jedoch nie mit einem Satz abgetan sondern manchmal sogar beschrieben, weshalb ich das Buch nur bedingt Kindern in die Hand drücken würde.

Wenn das Buch eines hatte, dann Chancen. An so vielen Punkten gab es unterhaltsame Szenen, welche aber derart schnell abgetan wurden, das der Humor völlig flöten ging.

Schriftlich hatte ich allerdings meine Freude am Buch. Man merkt zwar schnell das es sich um Literatur für die jüngere Generation handelte, aber man war ja auch mal jung. Gerade für Jugendliche die etwas ängstlicher sind, bietet sich das Buch an, da es Situationen gibt, in denen gezeigt wird, wie man über seinen Schatten springen kann.

Im Buch ist auf jeder Seite ein Dämon abgebildet, welcher zu einem Daumenkino gehört.

Auch wenn Nate für seine Aufgabe auserwählt und bereits ausgebildet wurde, merkt man ihm stark an, das er für dies nicht wirklich geschaffen ist. Man merkt seinen Frust und das ist irgendwie traurig.

Mysteriös war nur sein Alter, welches im Buch mal mehr oder mal weniger Jahre besitzt. Hier wurde sich der Autor wohl nicht einig ob er bereits eine volljährige Figur schaffen wollte oder doch eine jugendliche.

Sandy ist wohl das Klischee schlecht hin. Sie arbeitet in der Bibliothek und ist ein unscheinbarer Mädchen das Ordentlichkeit liebt. Weshalb sie Nate an vielen Punkten hilft wird nicht klar, da die Geschichte keine Zeit dafür hatte eine ordentliche Freundschaft bzw. Beziehung auf zu bauen.

Mit Richie konnte ich ebenfalls nicht sehr viel anfangen. Er wankte stets zwischen Musterschüler und Rowdy, wobei man nicht verstand wieso er so handelte wie er handelte.

Was wäre ein Buch über Dämonen wenn es nicht wenigstens einen Bösen gäbe? Richtig, nix.
Den Namen möchte einmal nicht verraten um ein wenig Spannung zu erhalten, aber ich kann sagen, das es viel mehr Seiten benötigt hätte um die Geschichte richtig rund zu machen. Er ist plötzlich da und als Leser muss man damit zurecht kommen. Wieso er gerade diesen Augenblick wählte um aus der Versenkung zu kommen, wieso er böse wurde usw. erfährt man überhaupt nicht.

Als letztes möchte ich noch die Dämonen erwähnen, welche eigentlich das Highlight des Buches waren. Hier hatte man sich ordentlich Gedanken gemacht und aus jedem Gegenstand einen Dämonen erschaffen. Allerdings wurde hier auch zu wenig über die Entstehung der Dämonen berichtet und woher sie eigentlich kamen. Schade.

Rundum waren die Charaktere sehr platt und hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Niemand von ihnen hatte wirklich eine Seele weshalb man auch nicht wirklich mit ihnen mitfiebern konnte.

Wenn das Cover eines ist, dann sehr unterhaltsam gestaltet. Der Dämon mit den Hörnern und seinem schelmischen Grinsen, macht Lust auf das Buch und erweckt den Eindruck das dieses Buch für Kinder geschaffen wurde.

Neben dem farbenfrohen Dämon springt einen natürlich sofort der Name des Buches entgegen, da dieser nicht nur in einer auffälligen Farbe leuchtete sondern mit seiner zerfließenden Schreibweise ein wenig gruselig wirkte.

224 Seiten waren für dieses Buch einfach zu wenig. Es fehlte an Tiefe, Liebe und Charisma. Mit mehr Hingabe hätte es ein richtiger Brüller sein können.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Reiseführer mit unsympathischen Charakteren

Limetten retten in Sydney
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Nachdem ich 2016 den letzten Band der Reihe gelesen hatte, wollte ich es nun dieses Jahr nachholen, die beiden Vorgänger zu lesen. Ich freute mich sehr darauf, da der Humor von "Zitronen klonen in Barcelona" ...

Nachdem ich 2016 den letzten Band der Reihe gelesen hatte, wollte ich es nun dieses Jahr nachholen, die beiden Vorgänger zu lesen. Ich freute mich sehr darauf, da der Humor von "Zitronen klonen in Barcelona" mir die Tränen in die Augen trieb.

Ob "Limetten retten in Sydney" ebenfalls so unterhaltsam war, erfahrt ihr jetzt.

Der Startschuss fiel, die ersten Seiten waren gelesen und die Ernüchterung stellte sich prompt ein. Denn wo war der spritzige Humor? Wo die glaubhafte Geschichte? Fragen über Fragen, die ich mir bis zum Ende stellte.

Geh zum Speeddating und gewinne eine Australienreise, warum nicht? Eine Reise für eine oder zwei Personen kann man schließlich bei den unterschiedlichsten Preisausschreiben gewinnen. Aber eine Reise mit 4 Personen + der Agenturchefin in das ferne Australien, würde wohl niemand so einfach verschenken, besonders wenn die Agenturchefin auch noch sämtliche Ausflüge bezahlt. Hier konnte ich nur den Kopf schütteln, da es einfach zu unrealistisch war.

Da wir es hier mit einer Komödie zutun hatten, passierten den Charakteren natürlich die kuriosesten Missgeschicke, bei denen man sich allerdings mehr an den Kopf fasste als einmal herzhaft zu lachen.

Wenn mir wirklich etwas Spaß machte, dann die Beschreibungen rund um Sydney und seine Wahrzeichen. Da ich selbst Australien noch nie besucht hatte, war es mir eine wahre Freude einmal mehr über diesen Kontinent zu erfahren. Fahrweise der Autos, Akzente, Lebensweisen, über alles erfährt man etwas und wird dabei mehr als einmal überrascht. Das die Beschreibungen so realistisch klingen, hat den Hintergrund, das die Geschichte tatsächlich in Sydney, am Bondi-Beach geschrieben wurde.

Schriftlich wurde an alles gedacht und man konnte keinerlei Fehler finden.

Ganz ehrlich? Ich weiß nicht was den Autor dazu geritten hatte, die Charaktere so zu gestalten wie er es getan hatte, denn wirklich sympatisch war keiner von Ihnen.

Einzig Stefan, der etwas verwirrt ist und nicht weiß ob er auf Frauen oder Männer steht, ist ein interessanter Charakter, der uns seine Geschichte zwar auch stetig erzählt, dies aber in einem Ton, in dem man ihm helfen will.

Tina, Traudl und Johannes raubten mir teils die Nerven. Tina, die glaubt sie sei was besseres als alle anderen, Traudl, die über ihre gescheiterte Ehe nicht hinweg kommt und Johannes, der mit über 30 noch Jungfrau ist und endlich mal zum Zuge kommen will.

So wie es da steht, könnte man fast ein wenig Mitleid mit den Protagonisten haben, aber eben nur fast. Tina nervte erheblich und brachte mich an den Rand des Hasses, Traudl mit ihrem dauernden Gerede vom Ex-Mann und ihren peinlichen Versuchen auf jung und begehrenswert zu machen und Johannes, welcher als IT-Fachmann eigentlich genug Grips im Kopf hat, stellt sich in Sachen Frauen dermaßen dämlich an, das man doch etwas am starken Geschlecht zweifeln könnte.

Kylie, die Agenturleiterin, war wie Stefan ein Charakter den man doch mögen musste. Sie wirkt sehr streng, aber man merkt schnell das ihr Kern butterweich ist.

Vom größten Teil der Charaktere war ich maßlos enttäuscht, hier dürfen sich auch diverse Nebencharaktere angesprochen fühlen, die ich nicht erwähne. Ein wenig Überraschung soll ja noch übrig bleiben.

Klischee´s, Peinlichkeiten und viele Missverständnisse, hören sich vielleicht unterhaltsam an, waren im Zusammenspiel aber eine einzige Katastrophe.

Wenn das Cover reden könnte, würde es wahrscheinlich sagen "Mach mal wieder Urlaub!".

Die Auswahl der Farben, das Glas Gin Tonic, sowie die Rettungsringe und die vielen Limetten, haben etwas Frisches. Man denkt sofort an den letzten Urlaub und an die schönen Tage die man darin verbracht hat.

Einzig der Hinweis "Tausend begeisterte Fans" wirkt etwas protzig. Zudem ist der Hinweis fest auf das Cover gedruckt, so das man diesen nicht einmal entfernen kann.

Das Ende war wohl das Beste am Buch, da hier wenigstens etwas der Realismus einzog. Davor konnte ich mit der Story und den größten Teil der Charaktere absolut nix anfangen.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein holpriger Einstieg

Der Dunkle Turm – Schwarz
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Der Film wart gesehen und die Lust auf die Reihe stieg mehr und mehr. Daher freute ich mich sehr als mir das Bloggerportal von Random House das Buch als Rezensionsexemplar überließ.

Ich habe bereits Werke ...

Der Film wart gesehen und die Lust auf die Reihe stieg mehr und mehr. Daher freute ich mich sehr als mir das Bloggerportal von Random House das Buch als Rezensionsexemplar überließ.

Ich habe bereits Werke von Stephen King gelesen aber biss mir schließlich an diesem die Zähne aus. Warum? Das erfahrt ihr jetzt.

Die Geschichte rund um den Revolvermann Roland faszinierte mich, leider aber erst nach sehen des Filmes. Das Buchverfilmungen am Ende meist nur noch einen Hauch mit dem Buch selbst zutun haben, durfte ich diesmal heftig erfahren. Denn wer glaubt auch nur ansatzweise die Geschichte wie im Film zu erlesen, den muss ich leider enttäuschen.

Im ersten Buch der 7 teiligen Reihe erfahren wir sehr viel, aber doch irgendwie zu wenig. Dinge werden erwähnt, die aber keinerlei Erklärung bekommen. Sie sind einfach da und wir müssen damit klar kommen. Wir ziehen z.B. mit Roland durch die Lande,besuchen Dörfer und durchstreifen die Wüste auf der Suche nach dem Mann in schwarz. Was wir jedoch dabei erleben, war zumindest für mich, mit sehr vielen Fragen behangen.

Von früheren Büchern King´s war ich es bereits gewohnt, das es hin und wieder Anmerkungen zu sexuellen Erlebnissen der Charaktere gab, welche diesmal auch nicht ausblieben. Tatsächlich durfte man erlesen wie der Revolvermann seinen Trieben freien Lauf lassen konnte. Diese Szenen hätte man aber auch getrost weg lassen können, da sie keinen weiteren Sinn für die Handlung hatten.

Wer noch nie einen King gelesen hat, dem würde ich abraten mit diesem Buch zu beginnen. Zum einen da es eine Reihe ist und zum anderen da sie sehr komplex und stellenweise sogar sehr verwirrend war. Gerade die Schreibweise irritierte stark und ließ es nicht zu der Geschichte auf geradem Wege zu folgen. Dies war auch der Grund warum ich solange für das Buch brauchte. Ich las viele Seiten doppelt um wenigstens ansatzweise Zusammenhänge zu erkennen.

Das Ende überraschte mich dann noch einmal und stellte ein für alle mal klar das wir es hier mit einem King zutun haben.


Die Geschichte rund um Roland und seinem Wesen als Relvolermann, wurde zumindest teilweise erklärt. Stellenweise tauchten wir in Rolands Kind hinab und erlasen eine Kindheit die streng, freizügig aber auch voller Regeln war. Trotzdem verstand ich nicht wieso man einen Mann verfolgen muss um ihn etwas zu fragen.

Jack, spielte im Buch nur eine kleine Rolle, die dazu auch noch viele Fragen aufwarf. Denn er taucht plötzlich auf und ist dann einfach da. Dies hinterließ bei mir einen faden Beigeschmack, da ich gerne erfahren hätte wie er in diese Welt kam. Richtig beschrieben wurde Jack auch nicht, was ihn fast unwichtig machte.

Sowohl in der Vergangenheit des Revolvermannes als auch in seiner Gegenwart dürfen wir von normalen Menschen bis hin zu Mutanten alles erleben. Gerade die Menschen im Buch hatten ein hartes Leben welches sie mit dem Rauchen von Gras zu verbessern versuchten. Die Mutanten waren zum Teil unterhaltsam, da ihre Fähigkeiten nicht verbessert sondern ehr verschlechtert wurden.

In seiner Vergangenheit lernen wir Roland´s Eltern, seinen Lehrmeister und andere Kinder kennen. Ihre Bräuche und Sitten zu erlesen war dabei sehr spannend aber auch erschreckend, da sie manchmal an Wilde erinnerten. Gerade der Übergang vom Kind zum Relvolvermann wurde sehr deutlich erzählt und überraschte was das Scheitern der Aufnahme daher brachte.



Das Buchcover zum Film fand ich sehr unpassend gewählt, da die Handlung vom Buch und die vom Film sehr unterschiedlich waren. Von Wolkenkratzern, geschweige den Straßen kann man im Buch nämlich nix erlesen. Zumindest nicht im ersten Teil.


Die kuriose und schwere Schreibweise gab dem Buch mehr Verwirrung als Spannung. Viele offene Fragen locken in den 2. Teil, hätten aber zumindest ansatzweise einmal erklärt werden können.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Geld, Wein und dein Leben

Asian Princess
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Im Juni diesen Jahres durfte ich bereits den Vorgänger "Bangkok Rhapsody" lesen, welcher interessant war, für einen Thriller aber einfach zu wenige Spannungsmomente besaß. Trotzdem wollte ich mehr über ...

Im Juni diesen Jahres durfte ich bereits den Vorgänger "Bangkok Rhapsody" lesen, welcher interessant war, für einen Thriller aber einfach zu wenige Spannungsmomente besaß. Trotzdem wollte ich mehr über William LaRouche erlesen und war gespannt was mich in "Asian Princess" erwartete.

Ich möchte mich hier auch gleich beim "Mitteldeutschen Verlag" bedanken, welcher mir das Rezensionsexemplar zu kommen ließ. Ich wusste das Buch um so mehr zu schätzen, da es aus einem Verlag stammt, welcher seinen Sitz in meiner Stadt hat.

Ob mich "Asian Princess" überzeugen konnte? Das erfahrt ihr gleich.

Die Geschichte begann da wo "Bangkok Rhapsody" aufhörte, so das es einen nahtlosen Übergang zwischen den Büchern gab. Dies ermöglichte einen problemlosen Einstieg und war äußerst angenehm verfasst.

Nachdem ich das Buch gelesen hatte, musste ich feststellen, das wieder sehr viel Spannung durch zu kurzweilige Beschreibungen verloren gegangen waren. Natürlich wurde wieder vieles sehr genau beschrieben, aber in dem Fall leider meist das Falsche. Zum Beispiel hätte ich Suwannee´s Ort, an dem sie festgehalten wurde, viel mehr aufmerksam geschenkt und ihn viel genauer beschrieben.

Dabei hatte das Buch so gute Ansätze. Die Entführung einer asiatischen Großerbin, war eine gute Idee um den Vater Geld zu entlocken. Allerdings gab es sowohl von Seiten der Tochter als auch der des Vaters Tätigkeiten, die mich nur dazu brachten den Kopf zu schütteln. Es war zwar schön zu sehen dass das junge Mädchen Hoffnung hatte ihrem Gefängnis zu entkommen, aber keinerlei Bemühungen dafür an den Tag legte. Für mich hörte es sich stets so an als wäre die Fesselung ertragbar und das ausharren in einem Raum etwas ganz normales. Auch der Umgang mit anderen schwierigen Themen wie Homosexualität oder Nymphomanie, wurde nur sehr einsilbig in die Geschichte integriert.

Als Thriller-Fan egal ob Psycho oder nicht, habe ich gewisse Erwartungen an ein solches Werk. Ich möchte bei solchen gebannt die Seiten erlesen, vor Spannung die Luft anhalten und in die Seele des Peinigers oder Opfers sehen können, um wenigstens einigermaßen zu verstehen warum dies alles geschah.
Warum der Täter in diesem Buch so handelte, wurde natürlich erklärt, aber wirklich verstanden hatte ich es nicht. Dies sorgte natürlich für Unmut, da ich eine plausible Erklärung erwartet hätte. Denn selbst wie man auf den Täter kam, hatte etwas naives an sich.

Wie schon oben beschrieben, würde ich die Geschichte ehr als Kriminalroman abtun, da der vorrangige Verlauf davon handelte den Täter auszumachen und die entführte Studentin zu finden.

Den Schreibstil von Herrn Einsingbach würde ich als klar bezeichnen, da man der Geschichte folgen konnte und ein einfaches Schriftbild ohne große Fremdworte hatte. Ich hätte dem Buch nur mehr Seiten zu gesprochen, um die Geschehnisse ausführlicher hervor zu bringen.

Auch wenn das Buch komplett auf deutsch zu lesen war, hatte man immer wieder Absätze in denen eigentlich eine andere Sprache gesprochen wurde. Hier wurde stets darauf hingewiesen das eigentlich eine andere Sprache gesprochen wurde, was in keinster Weise störte. Ich selbst empfand es sogar als sehr hilfreich.

Im Vordergrund stand natürlich wieder Ex-FBI-Agent William LaRouche, welcher mit seiner eigenen Privatdetektei große Erfolge erzielte.

Auch diesmal lernten wir den 44-jährigen näher kennen, wobei man bestimmt noch mehr hätte preis geben können.
Trotzdem fand ich es besonders spannend, das er verschiedene Sprachen sprechen konnte und diese im Buch auch des öfteren anwendete. Gefühlsmäßig ließ es das Buch leider nicht weiter zu in seine Seele zu schauen und seine Denkweisen zu erörtern. Dies empfand ich als sehr schade, da er so etwas flach wirkte.

Da es diesmal nach Heidelberg in Deutschland ging durfte wir ein neues Ermittler-Team kennen lernen. Da dieses nur für ein Buch gedacht war, hätte es eigentlich mehr Beschreibungen geben müssen. Einzig über die Einsatzleiterin Claudia Bächle-Malvert war die einzige der Gruppe, der man mehr Aufmerksamkeit schenkte, da diese eine Prothese trug. Die Geschichte zu jener wird im Buch erörtert, hinter ließ bei mir jedoch nur ein Kopf schütteln.

In regelmäßigen Abständen erfuhren wir was bei Suwanee, der Entführten und ihrem Peiniger vor ging. Wie ich schon erwähnte, war mir das Spiel zwischen den Beiden einfach zu aufgesetzt und unrealistisch, da man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte das Suwanee ernsthaft in Gefahr wäre. Zwar wurde immer wieder angedeutet wie die Beiden dachten, jedoch konnte ich nur die Gedanken des Täters etwas nachvollziehen.

Da in Heidelberg und Umgebung ein Teil von William´s Familie lebte, durften wir diese ebenfalls kennen lernen. Für mich war dies eindeutig zuviel, da das Maß an Personen die wichtig für das Buch waren für mich bereits voll besetzt war. Genau deswegen hatte ich auch das Gefühl, das die Familienmitglieder nur halbherzig wiedergegeben wurden. Eine richtige Verbindung mit ihnen auf zu bauen, war schlicht nicht möglich. Auch hier hätte ich mir gewünscht, das man das Buch lieber um ein paar Seiten erweitert hätte, um so detailreichere Beschreibungen hervor zu bringen.

Richtig wohl fühlte ich mich leider mit keiner der Charaktere, da sie für mich einfach zu oberflächlich waren. Bei einem Thriller erwarte ich eine gewisse Tiefe, welche einfach nicht gegeben war.


Auch wenn ich inhaltlich meine Probleme hatte, so war die Aufmachung des Buches wieder ein voller Erfolg.

Man blieb dem Stil des Vorgängers treu und setzte auf eine dezente Aufmachung. Nicht immer müssen Buchcover voll gefüllt sein. Manchmal reicht es auch aus, wenn ein Zeichen auf dem Buch ist, welches man mit dem Buchtitel verbindet.
In dem Fall fand ich die Lotusblüte sehr passend zum asiatischen Buchtitel "Asian Princess"

Einzig der Aufwand für das Cover hatte sich geändert, da diesmal die Buchstaben des Buchtitels nicht ausgestanzt waren, so das der Hintergrund dem Titel seine Farbe gab.

Ein Thriller mit wenig Spannung und viel zu oberflächlichen Charakteren, denen einfach die Tiefe fehlte. Gerade dies sollte in einem Thriller zu finden sein. Sehr schade, da ich einfach mehr erwartet hatte.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Stars, Sternchen & der Tod

Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche
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Ach Flavia, wieso komme ich einfach nicht in deine Reihe hinein? Du scheinst interessant zu sein, aber ich halte dich für all das zu jung. So oder so ähnlich wäre wohl mein Erklärungsversuch an Flavia ...

Ach Flavia, wieso komme ich einfach nicht in deine Reihe hinein? Du scheinst interessant zu sein, aber ich halte dich für all das zu jung. So oder so ähnlich wäre wohl mein Erklärungsversuch an Flavia selbst.

Wie schon bereits erwähnt, ist dies mein letztes Buch der Reihe das ich lesen und rezensieren werde, da ich einfach nicht genug gefallen an den Büchern finden konnte. Zwar waren die Fälle und das Umfeld sehr interessant, konnten mich im Gesamten einfach nicht überzeugen.

Schade dabei ist nur, das ich die Motive der bisherigen Täter nachvollziehen konnte, diesmal war das leider nicht der Fall. Tatsächlich fühlte ich mich diesmal wie eine Ausgeschlossene, da ich einfach keinen richtigen Zugang zur Geschichte und zur Tat selbst fand.

Auf geht es in meine letzte Rezension, welche sich um Flavia de Luce dreht.

Wer Flavia noch nicht kennt, den empfehle ich meine Rezension zum 1. Teil der Reihe zu lesen, welche ihr unten bei der Bewertung findet.

Neben Flavia, erfuhren wir auch diesmal wieder mehr über das Haus de Luce und deren aktuelle, als auch ehemalige Bewohner. Dies fand ich eigentlich immer sehr interessant, da die Vorfahren von Flavia außergewöhnliche Personen waren.

Besonders taten es mir diesmal Flavia´s Schwestern Ophelia und Daphne an, welche einen immer wieder das Gefühl gaben, das sie Flavia über alles hassen würden. Sei es wegen des Todes von Harriet oder weil Flavia gerne einmal Dinge von ihnen stahl, man bekam genug Gründe um die Schwestern wenigstens etwas zu verstehen. Aber ob sie Flavia wirklich hassten? Ich werde es wohl nie herausfinden.

Auch diesmal durften wir neue Bekanntschaften schließen, welche sich dann zum Teil als alte Bekannte heraus stellten. Denn diesmal wurde Buckshaw als Filmkulisse genutzt, wodurch natürlich Schauspieler in das Anwesen der de Luce´kamen. Das es sich hierbei um namenhafte Personen handelte, erfuhr man im Laufe der Geschichte.

Was ich in den Teilen davor sehr mochte, war, das man die Nebenfiguren ausreichend mit in das Geschehen bezog. Das war diesmal leider nicht Fall, wodurch ich diesmal keinen richtigen Bezug zu den Personen fand. Zwar wurde das Filmteam vorgestellt, allerdings verlor ich bei ihnen schnell den Überblick.

Geheimnisse hat wohl jeder, so auch Charaktere im Buch. Tante Felicity überraschte mich diesmal besonders, da sie für den Leser von Buch zu Buch immer offener wurde und dabei interessante Geschehnisse aus ihrem Leben verriet. Auch wenn sie sehr mürrisch dargestellt wurde, so hatte ich doch meinen Gefallen an ihr.

Natürlich kam ich auch diesmal wieder sehr gut in die Geschichte. Da sich diese diesmal nur in Buckshaw abspielte, konnte man sich sein Wissen über das Zuhause von Flavia und ihrer Familie, im Gedächnis abrufen.

Leider erschien mir Buckshaw auch diesmal wieder als einziges Labyrinth, wodurch Angaben über den Aufenhalt einer Person oder eines Zimmers nur noch mehr Verwirrung bei mir auslösten.

Hier vermisste ich wieder einmal eine Karte von Buckshaw, da mir diese bestimmt sehr geholfen hätte.

Wenn es eines gab, was ich an der Reihe faszinierend fand, dann waren es die Taten und die Lösung dazu. Die Vorgänger des Buches lieferten außergewöhnliche Fälle und überraschten mit deren Tiefgang. Diesmal wurde ich leider enttäuscht, denn der Fall verwirrte mich zusehends. Das wieso, weshalb und warum, wurde zwar erklärt, aber konnte mich nicht wirklich überzeugen. Der OHA-Effekt blieb leider aus.

Allegmein ließ dieser Teil sehr zu wünschen übrig. Lag es vielleicht daran, das man kein unbekanntes Gebiet, außerhalb von Buckshaw, genutzt hatte? Und warum brachte man den Schnee und die Kälte nicht mehr mit in das Buch ein? Denn nur weil Flavia fror, wurde die Kälte für den Leser auch nicht lebendiger. Man hatte ehr das Gefühl, das der Autor ihr vergessen hatte, richtige Winterkleidung zu geben.

Das Cover konnte mich voll und ganz begeistern, da es passend zur Thematik im Buch gestaltet war. Zum einen die Filmlandschaft und zum anderen die Farbe "Rot", welche wohl für Weihnachten und den Weihnachtsmann stand.

Der Film, die Kameras, die Lichter und mitten drin Flavia, die sich sogar ein kleines Lächeln abgewinnen konnte. Dazu noch ein paar Schneeflocken und alles passte hervorragend zusammen.

Warum auf dem Film eine Katze zu sehen war irritierte zwar etwas, aber dies ließ sich verschmerzen.

Ich finde einfach keinen Weg ins Flavia´s Welt, der mich dazu führen könnte, die Reihe weiter zu lesen. Sie ist nicht schlecht, aber leider nicht nach meinem Geschmack.