Definitiv ein Anwärter für mein Highlight 2018.
Wir beide in Schwarz-Weiß„Wir beide in Schwarz-Weiß“ von Kira Gembri ist im September 2016 erschienen und ist der erste Teil der Reihe um Alex, Jay und Flocke.
Wobei ich sagen muss, dass ich ganz froh bin, dieses Buch erst nach ...
„Wir beide in Schwarz-Weiß“ von Kira Gembri ist im September 2016 erschienen und ist der erste Teil der Reihe um Alex, Jay und Flocke.
Wobei ich sagen muss, dass ich ganz froh bin, dieses Buch erst nach „Wenn du dich traust“ und „Wovon du träumst“ gelesen zu haben. Denn zeitlich eingeordnet, beginnt es mitten in der Geschichte von „Wenn du dich traust“ und endet deutlich danach. Allerdings sind diese Bände nur locker miteinander verknüpft, so dass man sie auch ohne die anderen Teile gut lesen kann. Lediglich die Protagonisten tauchen wieder auf und man entdeckt ein paar bekannte Szenen wieder.
Auch in diesem Buch hat sich Kira Gembri wieder ein schweres Thema ausgesucht – oder eigentlich sind es sogar mehrere. Das Hauptthema ist die Borderline-Krankheit, aber daneben geht es auch um Drogen und um Zivilcourage (besser gesagt, das Fehlen ebendieser).
Alex und Kris sind die Protagonisten. Beide lieben den besonderen Kick, den Adrenalinstoß in gefährlichen Situationen und so bleibt es auch nicht aus, dass sie sich öfters Gefahren aussetzen, z.B. balancieren sie auf einer hohen Mauer und sprayen im Einzugsbereich von Rechten. Und auch Alex‘ Verwicklungen in die Drogenwelt sorgen für einige Probleme.
Das Leben mit Alex gleicht einer Achterbahnfahrt. Der Umschwung von „Himmel hoch jauchend“ hin zu „zu Tode betrübt“ dauert bei ihm nur einen Wimpernschlag. Die Schwierigkeiten für die Umwelt, mit diesen Extremsituationen richtig umzugehen, werden sehr gut geschildert. Und ich habe großen Respekt von der jungen Kris wie gut und schnell sie lernt, seine Anzeichen für einen Stimmungswechsel wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
Auch wenn sicherlich nur eine Facette der komplexen Krankheit geschildert wurde, fördert das Buch auch einfache Weise dennoch das Verständnis für diese Krankheit und die Probleme, mit denen die Betroffenen (Erkrankte, aber auch das soziale Umfeld) zu kämpfen haben.
Der Schreibstil ist – wie schon von Kira Gembri gewohnt – sehr flüssig und leicht zu lesen. Kaum hat man angefangen, ist das Buch auch schon wieder zu Ende – leider, denn man möchte einfach nicht aufhören zu lesen. Sehr schön und passend fand ich die Anfänge der Kapitel. Kris‘ Kapitel fingen immer mit einer Farbe an, was ihre Liebe zur Kunst und zu Farben widerspiegelt. Alex‘ Kapitel fingen immer mit Superlativen an und signalisieren seinen Hang zu dramatisieren und alles ins Extreme zu ziehen.
Jay und vor allem Lea – die Protagonisten aus „Wenn du dich traust“ – spielen in diesem Buch auch wieder eine Rolle, ebenso wie der quirlige Flocke, und auch Emilia taucht immer mal wieder auf.
Das Cover reiht sich mit seinen Schattenbildern gut in die Buchserie ein. Ein auf Balken balancierendes Pärchen vor einer Skyline und als Eyecatcher die grünen (Kris würde mich für die ungenaue Farbbezeichnung steinigen ? – es ist wohl eher türkis) Schmetterlinge. Es ist schlicht und dennoch sehr schön.
Fazit:
Definitiv ein Anwärter für mein Highlight 2018.