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Veröffentlicht am 30.07.2018

spannender und atmosphärischer Provence Krimi, leider mit einigen Längen

Mord in der Provence (Hannah Richter 1)
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Inhalt
Für die junge Kommissarin Hannah Richter geht ein Traum in Erfüllung, sie darf da arbeiten, wo andere Urlaub machen. Dank eines Austauschprogramms darf sie für 1 Jahr verschiedene Polizeistationen ...

Inhalt
Für die junge Kommissarin Hannah Richter geht ein Traum in Erfüllung, sie darf da arbeiten, wo andere Urlaub machen. Dank eines Austauschprogramms darf sie für 1 Jahr verschiedene Polizeistationen in Frankreich kennenlernen. Zuerst landet sie in der Provence in Vaison-la-Romaine. Neben ihren Polizeialltag interessiert sie sich sehr für die römische Geschichte. Als dann ein Toter in einem römischen Theater gefunden wird, will sie ihr Fachwissen gerne mit der Polizei teilen. Ihre Kollegen vor allem ihr Chef Claude-Jean Bernard glauben an einen Selbstmord, doch Hannah entdeckt Hinweise, die dagegensprechen. Da ihr keiner glaubt, fängt sie an allein zu ermitteln.

Meine Meinung
"Mord in der Provence" von Sandra Åslund ist der Auftakt einer Krimi-Reihe rund um die Ermittlerin Hannah Richter. Ihr Schreibstil ist flüssig, an den spannenden Stellen mag ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Aber wenn es zu sehr ins geschichtliche geht, wird es langatmig und meine Gedanken schweifen ab.
Was mir aber sehr gut gefallen hat, sind die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen. Sie bringen ein angenehmes französisches Flair in die Geschichte. Hannah kommt bei ihren Recherchen ziemlich weit herum und somit hat die Autorin einen guten Grund die Gegend detailliert zu beschreiben. Da bekommt man als Leser so richtige Lust auf Urlaub.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man entwickelt gleich Sympathien aber auch Antipathien, was bestimmt auch so von der Autorin gewollt ist.

Mir war nicht klar, wie ein Minotaurus entsteht. Das Lesen darüber hat mich sehr erschreckt, hier ist meine Fantasie mit mir durchgegangen. Wie können Menschen nur so etwas Schreckliches anstellen? Und dann die Frage, was hat es mit den Morden zu tun?

Fazit
Ein spannender Krimi mit französischem Flair mit viel geschichtlichen Hintergrund. Einen Punkt Abzug gibt es für die Längen.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Insgesamt eine unterhaltsame Sommerlektüre

Liebe ist wie eine Goodie-Bag
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Inhalt
Nun reicht's, Zara muss endlich ihr leben wieder in den Griff bekommen. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, ist sie in ein tiefes Loch gefallen. Ein Jahr später sind zusätzlich ihr Freund und ihr ...

Inhalt
Nun reicht's, Zara muss endlich ihr leben wieder in den Griff bekommen. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, ist sie in ein tiefes Loch gefallen. Ein Jahr später sind zusätzlich ihr Freund und ihr Job weg, aber einige Pfunde sind haften geblieben… Durch einen großen Zufall und ganz viel Glück ergattert sie den Job einer Sekretärin bei einer Modellagentur. Zuerst nur eine Übergangslösung, doch dann beginnt Zara die Arbeit Spaß zu bringen, sie lernt neue Leute kennen… sympathische wie Pippa, ihren neuen besten Freund aber auch unsympathische wie Leander Maarten, Chef einer anderen Modelagentur, der ihr einen großen Job wegschnappen will…
Turbulent geht es nun in Zaras Leben, kann sie den großen Job für ihre Agentur an Land ziehen? Und was macht die Liebe?

Meine Meinung
Der Klappentext von "Liebe ist wie eine Goodie-Bag" von Jennifer Wellen hat mich echt neugierig gemacht und ich habe mich auf eine humorvolle und kurzweilige Geschichte gefreut. Doch gerade am Anfang hatte ich meine Probleme mit der Geschichte. Es lag aber nicht am Schreistil, den finde ich humorvoll und spritzig. Mein Problem war Zara… auch wenn ich mich vielleicht vom Äußeren mit ihr hätte identifizieren können, komme ich mit ihrer Art absolut nicht klar. Sie ist nicht das Schönheitsideal, etwas pummelig und rote Haare. Aber ihr Verhalten Leander gegenüber ist manchmal so kindisch, dass ich an einigen Stellen das Buch gerne abgebrochen hätte. Diese Denkweise "wie du mir, so ich dir" entspricht nicht meinem Naturell und manche "Streiche" finde ich einfach nur kindisch. Zum Glück wurde es ab der Mitte dann doch wieder etwas realistischer und ich will dann doch wissen, wie alles ausgeht.

Was mir hingegen gut gefallen hat, dass ich mal hinter die Kulissen der Modebranche schauen konnte. Die Abläufe klingen authentisch und die verschiedenen Charaktere haben sich gut in die Geschichte integriert.

Zum Ende hin habe ich mich dann auch endlich mit Zara ausgesöhnt. Mir gefällt ihre Wandlung im Buch sehr gut, von einer kleinen pummeligen Maus zu einer strahlenden und selbstbewussten Frau.

Fazit
Das Durchhalten hat sich gelohnt, insgesamt ein humorvolles Sommerbuch, das 4 Sterne und eine Leseempfehlung von mir bekommt.

Veröffentlicht am 29.07.2018

interessanter Fall, sympathische Ermittler

Rindsmord
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Inhalt
Wilder Westen in Schleswig-Holstein? Wie kann ein sonst sanfter Zuchtbulle einen Menschen töten? In Söderbrock wird auf einer Weide der Bankdirektor Kurt Westermann tot aufgefunden. Unglücksfall ...

Inhalt
Wilder Westen in Schleswig-Holstein? Wie kann ein sonst sanfter Zuchtbulle einen Menschen töten? In Söderbrock wird auf einer Weide der Bankdirektor Kurt Westermann tot aufgefunden. Unglücksfall oder eiskalter Mord? Das müssen die beiden sympathischen Kommissare Piet Petersen und Hauke Hansen herausfinden. Bei ihren Ermittlungen finden sie schnell heraus, dass Westermann nicht der Saubermann war, den er nach außen darstellte. Aber sind hier auch Mordmotive zu finden?

Meine Meinung
"Rindsmord" von Kirsten Raab ist der zweite Fall mit dem sympathischen Ermittlerduo Piet Petersen und Hauke Hansen. Die Spannung wird langsam aufgebaut und die Autorin schafft es, mich in eine falsche Richtung zu lenken. Mir gefällt es, wenn ich nicht sofort den Mörder erkenne und das war hier der Fall.
Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig, man mochte das Buch kaum aus der Hand legen.

Das Wiedersehen mit den beiden hat mir sehr gut gefallen. Piet kämpft immer noch mit der Trauer um seine Frau. Und auch Hauke schleicht sich wieder in mein Herz, er ist ein herzensguter Mann. Die Zusammenarbeit der beiden klappt richtig gut.

Einziger Manko für mich, war das zu schnelle Ende. Es lässt mich etwas konfus zurück.

Fazit
Wieder ein spannender Fall mit sympathischen Protagonisten, von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung. Über einen weiteren Fall mit den beiden würde ich mich sehr freuen.

Veröffentlicht am 28.07.2018

berührend und emotional, traurig aber auch humorvoll

Für immer ist die längste Zeit
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Inhalt
Für Eve und ihrem Vater Brady beginnt eine schwere Zeit, nachdem ihre Mutter Madeleine vom Dach der Bibliothek gestürzt ist. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten und dann ist da noch die "brennende" ...

Inhalt
Für Eve und ihrem Vater Brady beginnt eine schwere Zeit, nachdem ihre Mutter Madeleine vom Dach der Bibliothek gestürzt ist. Sie fehlt an allen Ecken und Kanten und dann ist da noch die "brennende" Frage, warum sie gesprungen ist.
Zeitgleich "schwebt" Maddy" in so eine Art Zwischenwelt und kann ihre Familie beobachten. Sie versucht ihrer Familie zu helfen und zu lenken.
Werden Eve und Brady zurück ins Leben finden und kann Maddy irgendwann ihre Familie ruhigen Gewissen loslassen?

Meine Meinung
"Für immer ist die längste Zeit" von Abby Fabiaschi ist ein emotionaler Roman, der mich nach kleinen Startschwierigkeiten sehr bewegte. Am Anfang fiel es mir schwer, mich auf das Buch einzulassen. Irgendwie empfinde ich den Schreibstil als sehr nüchtern. Doch nach und nach berührt mich das Buch und zum Ende mag es nicht mehr aus der Hand legen.
Es wird aus drei Perspektiven erzählt, Maddy, Eve und Brady. Das gefällt mir sehr gut. So bin ich ganz nah am Geschehen und kann mich besser in den jeweiligen Charakter hineinversetzen. Die Tagebucheinträge von Maddy lassen Eve und Brady manche ihrer Handlungen nachträglich besser verstehen. Geschickt spielt der Autorin mit den Emotionen, Trauer vermischt mit Wut und Hilfslosigkeit und zwischendurch gibt es immer wieder kleine humorvolle Szenen.

Die Charaktere sind realistisch gezeichnet. Maddy ist eine Frau, die sich sehr um ihre Familie kümmert. Es ist schwer zu glauben, dass sie sich umgebracht haben soll. Sogar von ihrer derzeitigen Position macht sie sich eher Gedanken, wie Brady und Eve klarkommen, als um sich selbst.
Eve hätte ich am liebsten in den Arm genommen und ganz festgehalten. Sie kämpft so mit ihren Schuldgefühlen. Erst die Gespräche mit Rory, ihrer Nachhilfelehrerin lassen sie langsam erwachsen werden. Rory ist eine tolle Frau, mir ist sie sofort ans Herz gewachsen. Sie geht behutsam mit Eve und auch mit Brady um. Kein Wunder, dass Maddy sie als ihre Nachfolgerin auserkoren hat.
Mir gefällt auch die Wandlung, die Vater und Tochter durchmachen und wie sie nach und nach zu einander finden.

Fazit
Wer Geschichte mag, die sowohl traurig, nachdenklich und humorvoll sind, sollte sich dieses Buch zur Hand nehmen. Einen kleinen Punktabzug gibt es für den für mich etwas schwereren Einstieg.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Spannender Krimi aus Ostfriesland

Deichfürst
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Inhalt
Endlich geht es weiter… auf der Baustelle des Emssperrwerks, doch dann wird eine Leiche gefunden. Es ist der reiche Bauer Tadeus de Vries, der ein großer Befürworter des Sperrwerks war. De Vries ...

Inhalt
Endlich geht es weiter… auf der Baustelle des Emssperrwerks, doch dann wird eine Leiche gefunden. Es ist der reiche Bauer Tadeus de Vries, der ein großer Befürworter des Sperrwerks war. De Vries war kein netter Geselle, er hat sich in jedem Bereich Feinde gemacht. In einem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte eines Geschwisterpaars erzählt, die während des zweiten Weltkriegs aus dem Osten geflüchtet ist. Ist vielleicht das Mordmotiv in der Vergangenheit zu suchen?
Die Ermittlungen unter der Leitung von Hauptkommissar Stephan Möllenkamp laufen auf Hochtouren, Unterstützung bekommt er außerdem von der Lokalreporterin Gertrud Boekhoff.

Meine Meinung
"Deichfürst" von Heike van Hoorn ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe rund um den Hauptkommissaren Stephan Möllenkamp aus Leer. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Die Rückblenden tragen außerdem zur Spannung bei. Das Schicksal der beiden Geschwister ist grausam und mir sehr nahegegangen. Zwischendurch lässt die Autorin auch ihren Humor durchkommen, ich musste immer mal wieder Schmunzeln.

Was mir hier richtig gut gefällt, dass der Kommissar glücklich verheiratet ist und kein Alkoholproblem oder andere psychische Probleme hat. Stephan ist mir gleich sympathisch, er ist ein völlig normaler Mann mit kleinen Problemen, sein Bauch zum Beispiel. Gertrud finde auch richtig gut, sie kennt fast jeden und hilft Stephan auch mit den ganzen Gepflogenheiten in Ostfriesland. Ihre Alleingänge finde ich nicht immer so prickelnd, aber irgendwie passt es zu ihr.
Das Team rund um Stephan ist leider keins, die ganzen Kabbeleien gingen mit zeitweise echt auf die Nerven. Ich würde mir wünsche, dass aus ihnen noch ein gutes Team wird.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Orts- und Datumsangabe, das ist sehr hilfreich. Die Landschaftsbeschreibungen sind anschaulich, ich habe alles genau vor Augen. Gut gefallen haben mir auch die Sätze auf plattdeutsch. Das macht den Ostfriesen-Krimi noch authentischer. Und wer es nicht versteht, für den gibt es Fußnoten.

Fazit
Ein gelungenes Debüt mit etwas Luft nach oben, von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.