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Veröffentlicht am 14.02.2018

Vorsicht vor Andersblühenden Hortensien

Je tiefer man gräbt
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Mit diesem charmanten Roman schickt uns die Autorin, Mary Ann Fox, auf die Reise nach Cornwall, berühmt für seine wunderschönen Landschaften und die bezaubernd schönen Gärten. Und zu Mags.
Die ist nach ...

Mit diesem charmanten Roman schickt uns die Autorin, Mary Ann Fox, auf die Reise nach Cornwall, berühmt für seine wunderschönen Landschaften und die bezaubernd schönen Gärten. Und zu Mags.
Die ist nach einer gescheiterten Ehe wieder in die Heimat zurückgekehrt, um das Erbe ihrer verstorbenen Eltern anzutreten. Aber sie hat enorme Schulden und muss das Haus verkaufen.
Mit Hilfe ihrer Vermieterin kann die sympathische Mags ihr eigenes kleines Gärtnereigeschäft aufbauen. Als sie eines Tages von einem Jugendfreund den Auftrag erhält eine Gruppe von Gartenfreunden durch seinen berühmten Garten zu führen, bringt ihre gärtnerische Neugier sie in eine ungewöhnlich Situation. Um dem Geheimnis einer nicht alltäglichen Färbung gewisser Hortensienblüten
auf den Grund zu gehen, gräbt sie, und zwar tief – und entdeckt das Geheimnis, sie findet Überreste von menschlichen Knochen.

Ab jetzt ist nicht nur Mags sondern auch der Leser ist hinter einem Mörder her.


Eine sympathische Protagonistin, viel Hintergrundwissen zum Gärtnern und ein angenehm flüssiger Schreibstil, der den Leser nur so durch die Seiten fliegen lässt, machen den Reiz dieses Cosy-Krimis aus, der ohne Blutvergießen und die schrecklichen Taten eines Serienmörders oder anderer Gewalttäter auskommt.
Aber er ist deswegen nicht weniger spannend, viele falsche Fährten und unerwartete Wendungen halten den Leser in Atem, und Mags muss vorsichtig ermitteln, um nicht selber in Gefahr zu geraten.

Alles in allem ein rundes Lesevergnügen, das Spaß macht. Man kann dieses Buch abends, gemütlich ins Bett gekuschelt lesen, ohne deshalb gleich Albträume zu bekommen.
Meine Empfehlung für Liebhaber dieses Genres und 4 Sterne für den gelungenen Auftakt einer Reihe, von der es hoffentlich noch viele spannende Fälle zu lesen gibt.


Ganz herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag und NetGallery.com für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Eine ungewöhnliche Mordwaffe

Eine Leiche für Perrot
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Wer Agatha Christie liebt dem kann ich diesen Roman nur wärmstens ans Herz legen. Es ist ein Lesespaß der besonderen Art und in allerbester Christie-Manier geschrieben.


Nach zehn Jahren wollen sich Lady ...

Wer Agatha Christie liebt dem kann ich diesen Roman nur wärmstens ans Herz legen. Es ist ein Lesespaß der besonderen Art und in allerbester Christie-Manier geschrieben.


Nach zehn Jahren wollen sich Lady Lucy und Sir Henry Atterberry noch einmal das Ja-Wort geben. In einer Traumkulisse – auf einem historischen Hofgelände, eingebettet in Heidekraut- und Heidschnucken Idylle, unweit des kleinen Weidehofsees - und im Beisein einer illustren hundertköpfigen Gästeschar.

Der Zufall will es, dass sich auch Achille Perrot, Enkel des berühmtesten aller Detektive, auf dem Gelände befindet, um seinen Freund Inspektor Jeff, den die Liebe in dieses Heideköniginnenland verschlagen hat, zu treffen. Und als dann die wunderschöne Lucy in einer blumengeschmückten Barke auf dem See treibend ermordet aufgefunden wird, ist es klar, dass die beiden Freunde ermitteln.


Welch eine schöne, liebevolle Einführung zu einem unschönen Mord. Verdächtige gibt es viele, eine ungewöhnliche Mordwaffe war das Werkzeug dieser abscheulichen Tat und bis zum Ende tappte ich, gemeinsam mit Achille und Jeff, im Dunkeln.

Schon ab den ersten paar Lesezeilen bemerkt man die Liebe, die die Autorin, Crysta Winter, zu ihren Akteuren empfindet und ist sofort gefangen von dieser leicht antiquierten Sprache, den kleinen liebenswerten Marotten, die ihre Charaktere auszeichnen. Achille schleicht sich sofort in das Leserherz und man verfolgt seine Ermittlungen und Schlussfolgerungen mit großer Spannung. Es macht Spaß, sich seine eigenen Gedanken zu den Geschehnissen zu machen, allerdings bei mir nicht mit großem Erfolg, dazu gibt es zu viele Verdächtige und zu viele falsche Fährten und Steine, die Crysta Winter dem Leser gekonnt in den Weg legt.

Außerdem fehlte mir natürlich das Wichtigste: das sagenhafte Spürnasengen, mit welchem Achille schließlich den Fall löst und einen Täter und eine Mordwaffe präsentiert, die so absolut unüblich wie ungewöhnlich ist. Ehrlich, darauf wäre ich nie gekommen, obgleich es mehrfach versteckte Hinweise dazu gibt.

Es ist wirklich ein besonderes Vergnügen, diesen Roman zu lesen, und mein Leserherz hofft auf mehr davon.

4 Sterne und ein absolutes Muss für Agatha Christie-Liebhaber.

Autor: C'rysta Winter
Buch: Eine Leiche für Perrot

Veröffentlicht am 06.02.2018

Mord durch Globuli??

Nichts drin
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Zwei sehr undurchsichtig als Selbstmord deklarierte Todesfälle lassen Kommissarin Alexandra nicht zur Ruhe kommen. Sie fühlt, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und wird in dieser Meinung ...

Zwei sehr undurchsichtig als Selbstmord deklarierte Todesfälle lassen Kommissarin Alexandra nicht zur Ruhe kommen. Sie fühlt, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und wird in dieser Meinung auch ganz klar von ihrem Kollegen und Partner Isidor unterstützt. Die beiden versuchen nun gemeinsam, Klarheit in diese undurchsichtigen Fälle zu bringen.
Gerüchten zufolge sollen dabei homöopathische Globuli eine entscheidende Rolle spielen.
Es stellt sich schon sehr bald die Frage: können Globuli – im vorliegenden Fall handelt es sich um
Aurum metallica – derart zu Sinnestäuschungen führen, dass man Selbstmord begeht? Handelt es sich dann um Mord ?

Und, wenn ja, wer hatte ein Interesse daran, den Vorstandsvorsitzenden einer Bank und eine Bauersfrau mit drei Kindern zu ermorden? Und was hätten die beiden Fälle miteinander zu tun?

Obwohl der Roman, es ist für mich kein typischer Krimi, einige Längen aufweist, vieles wurde meiner Meinung nach zu ausführlich behandelt, handelt es sich um ein interessantes Buch, welches vielfältige Einblicke gewährt. So hat mir speziell der Teil gefallen, der sich mit dem Gerichtsverfahren befasst und die Gutachten behandelt.
Alexandra, ihr Ehemann und auch der etwas skurrile Isidor wurden sehr gut beschrieben, und man konnte sie sich gut vorstellen.

Fazit:

Insgesamt ein Buch das mir gut gefallen hat, aber nichts für den Krimiliebhaber, der Wert auf Action und Tempo legt.
Für die Idee, die dahinter steckt und die intensive Recherche vergebe ich vier Sterne, die Umsetzung hatte für mich allerdings einige Schwächen.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Die blutigen Auseinandersetzungen Sachsen vs Franken und eine große Liebe

Im Schatten der Rose
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Mit diesem gut recherchierten Historischen „Liebesroman“ tauchen wir tief ein in die Vergangenheit und in eine mir bis dahin relativ unbekannte Zeit: Die Zeit der Sachsenkriege.

Hautnah erleben wir mit, ...

Mit diesem gut recherchierten Historischen „Liebesroman“ tauchen wir tief ein in die Vergangenheit und in eine mir bis dahin relativ unbekannte Zeit: Die Zeit der Sachsenkriege.

Hautnah erleben wir mit, wie sich die sächsischen Stämme auf ihrem Thingplatz zusammenfinden,

um dort Recht zu sprechen und die Geschicke der Stämme zu lenken.

Als der große Widukind dem jungen Brun mitteilen muss dass seine Tochter, die versprochene Braut des jungen Mannes durch die Franken ums Leben gekommen ist und dass die Franken versuchen, alle sächsischen Stämme mit kriegerischen Auseinandersetzungen auf Geheiss König Karls des Großen zu unterwerfen um ihnen den christlichen Glauben nahe zu bringen, brodelt es gewaltig bei den Teilnehmern, sie wollen ihrem alten Glauben nicht abschwören, sondern lieber ihr Leben dafür geben.

Aber auch bei den Sachsen gibt es besonnene und kluge Leute, so wie Theobard, den Vater der wunderschönen Liutgard, der, um die Seinen zu schützen, den christlichen Glauben angenommen hat. Von Hiltwin, seinem einstmals besten Freund, wird er deshalb als Verräter angesehen und die beiden ehemaligen Freunde haben sich, auch aufgrund eines lange zurückliegenden Ereignisses, für immer entzweit.

Hiltwin hat einen Sohn von einer Nebenfrau, den kämpferischen Alfgard, der sich vor einiger Zeit unsterblich in die schöne Liutgard verliebt hat, eine, wenn man die derzeitige Lage betrachtet, aussichtslose Liebe. Aber auch die Schöne liebt Alfgard, lässt sich aber, um ihren Vater vor den Franken zu schützen, auf Merovech ein, einen Franken, der auf der Suche nach dem Thingplatz ist.

Auch Merovech scheint unsterblich in Liutgard verliebt.

Das Unheil nimmt seinen Lauf.

Hiltwin hat noch zwei andere Söhne, Esik und eben den jungen Brun, der alles tut, um seinem Vater

zu gefallen, aber von diesem immer wieder, genauso wie sein jüngerer Bruder beiseite geschoben und gedemütigt wird, für ihn zählt aus unerfindlichen Gründen nur Alfgard. Und doch ist Brun seinem Bruder ein loyaler Bruder, er liebt ihn und rettet sogar sein Leben.

Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse beschreibt uns die Autorin die Geschichte dieser Auseinandersetzungen so bildgewaltig und realitätsnah, dass man fast meint, dabei zu sein. Man merkt die genaue akribische Recherche, die diesem Roman zugrunde liegt und erfährt faszinierende

Details rund um das damalige Leben. Eine Art Geschichtsunterricht, aus dem man viel lernen kann, aber in einer der Zeit angepassten Sprache und voller bildhafter Darstellung.

Der Roman wird zwar als Großer historischer Liebesroman angekündigt, was aber meiner Meinung nach nicht ganz passend ist.

Die Liebesgeschichte existiert zwar, aber sie dominiert das Geschehen nicht und das gefiel mir sehr gut, denn die Autorin, Patricia E. James, hat dieses Thema sehr sensibel herausgearbeitet.


Ein Buch, dass ich gerne gelesen habe und deshalb mit 4 Sternen bewerte.



Autor: Patricia E. James

Veröffentlicht am 24.01.2018

Der unbekannte Tote

Gang zum Friedhof
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Man sollte meinen, dass es zu einem Friedhof dazugehört, wenn man dort Leichen vorfindet. Aber nicht so in diesem Fall.

Auf einem Grab in Essen-Haarzopf wird am Tag von Allerheiligen eine männliche Leiche ...

Man sollte meinen, dass es zu einem Friedhof dazugehört, wenn man dort Leichen vorfindet. Aber nicht so in diesem Fall.

Auf einem Grab in Essen-Haarzopf wird am Tag von Allerheiligen eine männliche Leiche entdeckt, die wie aufgebahrt auf dem Grab liegt. Kommissar Sigi Siebert und sein Team werden mit den Ermittlungen betraut. Diese gestalten sich sehr mühsam, denn, niemand scheint den Toten zu kennen. Erst der berühmte Zufall führt zu einer heißen Spur.

Nach und nach offenbart sich eine haarsträubende Geschichte, angefangen bei häuslicher Gewalt die in perfidester psychischer Grausamkeit und einem Selbstmord gipfelt, letzlich aber zu einem stimmigen Ende führt.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Kommissar Siebert, der, mittlerweile im Ruhestand, mit seinem Kumpel Ecki in einer Kneipe in seinen Erinnerungen schwelgt. Eine etwas ungewöhnliche Art und Weise, einen Mord dem Leser nahe zu bringen. Aber nicht uninteressant.

Es gibt einige Verdächtige, und man kann miträtseln und nachempfinden, kommt dann aber zeitgleich mit den Ermittlern recht schnell auf den Täter.

Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, der Kommissar und sein Privatleben samt pubertierender Tochter werden auch ausgiebig beschrieben, sodass man sich sowohl vom Umfeld der Ermittler, wie auch der Verdächtigen ein gutes Bild machen kann.

Sehr gut gefallen hat mir die Einflechtung des 'Kölschen Dialekts' was mich mehr als einmal zum Schmunzeln brachte.

Alles in allem ein Buch, das man gut zwischendurch lesen kann, und das den Leser prima unterhält.


Sehr herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag, Edition Oberkassel, welcher mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte und vergebe hier gerne 4 Sterne.