Itas abenteuerliche Reise auf der Suche nach ihrer Mutter
Das Mündel der HexeKurz bevor Almut, eine weise Kräuterfrau, auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt werden soll, erfährt die junge Ita, dass die Frau, die sie ihre Mutter nennt, nicht ihre wirkliche Mutter ist. Sie muss ...
Kurz bevor Almut, eine weise Kräuterfrau, auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt werden soll, erfährt die junge Ita, dass die Frau, die sie ihre Mutter nennt, nicht ihre wirkliche Mutter ist. Sie muss fliehen, nur mit einem Bernsteinkreuz als einzigem Hinweis auf ihre Herkunft. Sie beschließt, nach ihrer Mutter zu suchen und schließt sich einer Gauklertruppe an.
Gustavo, der Führer der Truppe ist ein etwas undurchsichtiger Charakter und nicht gerade davon angetan, sie in seinem Gefolge zu haben, denn er ist nicht das, was er zu sein vorgibt. Die Ereignisse überstürzen sich und Ita schwebt mehrere Male in Lebensgefahr. Aber sie ist eine mutige junge Frau und stellt sich den Gefahren.
Es folgt eine temporeiche, vor Spannung strotzende, dramatische Reise, auf welcher sie sich verliebt, wertvolle verschwundene Bücher (Codices) wiederfindet und gefährliche Abenteuer übersteht.
Ich liebte den Schreibstil von Doris Röckle schon in ihrem ersten Roman, „die Flucht der Magd“ und bin auch diesmal wieder restlos begeistert wie sie ihren Charakteren, sowie auch den Schauplätzen an welcher die Geschichte spielt, Leben einhaucht und dem Leser so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit vermittelt.
Man sieht die trutzigen Burgen vor sich, das liebliche Rhyntal, wo der Fluss sich im Frühling in ein reißendes Gewässer verwandelt, die Küche, in welcher sie sich als Küchenmagd abplagt, oder die Kemenate der Gräfin, der sie eine Zeitlang als Kammerzofe dient.
Eindringlich sind auch die Gefahren geschildert, in die sie sich auch wegen ihrer Neugier und dem Wunsch, ihre Mutter zu finden, begibt.
Fesselnd und mitreißend ist die Sprache, derer sich die Autorin bedient, glaubhaft und authentisch die Protagonisten, die wunderbar herausgearbeitet sind.
Fakten und Fiktion werden so auf einzigartige Weise zu einem Roman verbunden der den Leser unweigerlich in den Bann zieht und ein farbenprächtiges Bild der damaligen Zeit, ihrer Sitten und Gebräuche, sowie der nicht einfachen Lebensumstände vor unserem inneren Auge entstehen lässt.
Doris Röckle ist auch mit ihrem zweiten Buch ein wunderbarer historischer Roman gelungen, der mich restlos begeistert hat.
Ich kann ihn nur wärmstens jedem Leser empfehlen der an mittelalterlicher Geschichte interessiert ist, denn es agieren sowohl viele historisch verbürgte Gestalten in der spannenden Handlung, als auch Personen, die ihrer Fantasie entsprungen sind und hervorragend in die Handlung integriert wurden.
Die Karte, die ihre gefahrvolle Reise dokumentiert und das Namensregister tragen zum besseren Verständnis des Gelesenen bei.
Meine absolute Empfehlung und 5 Sterne.