Netter Fantasyroman
Kat Rupin ist als Lektorin und Korrektorin tätig und schreibt auch selbst. Sie liebt es eigene Welten im Fantasygenre zu erfinden. Ihr Roman „Eonvár – Zwischen den Welten“ wurde im Zeilengold-Verlag verlegt ...
Kat Rupin ist als Lektorin und Korrektorin tätig und schreibt auch selbst. Sie liebt es eigene Welten im Fantasygenre zu erfinden. Ihr Roman „Eonvár – Zwischen den Welten“ wurde im Zeilengold-Verlag verlegt und handelt von der Welt Eonvár.
Im Allgemeinen spielt das Buch auf der Erde sowie auf Eonvár, eine fiktive Zwillingswelt der Erde. Außerdem fallen gleich zu Beginn die schön verschnörkelten Kapitelgestaltungen auf. Vereinzelt gibt es zusätzlich fantasievolle Zeichnung im Stil der Kapitel. In der dritten Person aus der Sicht von Elisa wird die Geschichte erzählt.
Elisa ist eine Psychologie-Studentin, routiniert, träumerisch, aber leider gehandicapt., sentimental, nicht schüchtern und trotz allem selbstbewusst. Sie schafft es zielstrebig und selbstständig durchs Leben zu kommen sowie stark zu bleiben. Ihr zur Seite steht ihre beste Freundin Lucy, die die reinste Frohnatur und immer gut gelaunt ist. Außerdem ist sie herausfordernd herzlich sowie ausgelassen, sagt frei heraus, was sie sich denkt und wirkt durch diese Ehrlichkeit sehr sympathisch.
Die männliche Hauptfigur heißt Gabriel, der sich vor allem spitzbübisch und zwanglos gibt. Er kennt Elisa aus der Vergangenheit und er bringt zusätzlich Schwung in die Erzählung. Insgesamt bilden diese drei Charaktere eine bunte Mischung und sie werden unterstützt von einigen anderen stark konträren Nebenfiguren.
Wie die Verzierungen bei den Überschriften ist der Schreibstil der Autorin sehr plätschernd, malerisch umschreibend sowie zugleich locker und leicht. Starke Metaphern und ein enorm guter Wortschatz ergänzen dies mit einer fantasievollen Sprache. Die Umschreibung der Szene und Handlung geschieht schmeichelnd, detailliert und zauberhaft mit viel Herzblut sowie Erinnerungen geben tiefe emotionale Einblicke in die Gemütswelten.
Insgesamt herrscht ein Sammelsurium an Gedanken sowie das reinste Gefühlschaos mitten im Studienalltag, welche teils etwas unrealistisch bzw. nicht hundertprozentig nachvollziehbar sind. Ein magischer und zauberhafter Kontext schafft eine oft faszinierende und neugierig machende Atmosphäre.
Darüber hinaus gibt es eine verblüffende Fantasiewelt und eine einzigartige Umgebung, Orte sowie Landschafen. Wunderbare und impulsive Körperreaktionen, leichtes Knistern und das Aufflammen von zarter Liebe sind ebenso zu finden, dennoch wirken beide Hauptcharaktere auf Dauer eher anmaßend und gekünstelt.
Alles in allem geschieht der Einstieg nach und nach, man braucht einige Seiten um hinein zu kommen. Des Weiteren liest sich die Geschichte wie ein eingebettetes Märchen bzw. ein Traum mit eher langsamen Lesetempo und bauschigen Floskeln. Durch die extrem aufwändigen Schilderungen kommt man nur zäh voran und der Lesefluss gerät dadurch öfters in Stocken.
Fantasievolle und abrupte Wendungen geben zu Beginn Würze in das Lesevergnügen. Man wird schnell neugierig und ungeduldig gemacht, möchte wissen wie es weitergeht. Dramatik kommt mal rasant auf, legt sich leider genauso schnell wieder. Oft wird dann zu langsam bzw. überschwänglich erläutert, dass es fast zu viel ist bzw. dass alles erst verarbeitet werden muss, bevor man weiterliest – dies gestaltet sich etwas zäher.
Aber auch geschieht dies durch eher banale, unwichtige Kommentare und es gerät ab dem zweiten Drittel wieder ins Stocken. Ab der Mitte kommen wieder Aktion und unerwartete Wendungen. Leider gibt es sehr skurril und verwirrend sowie fast zerkaute und lange Abschnitte. Das Ende zieht sich deutlich, es gibt viel Dramatik aber auch viele Informationen.
Fazit:
Eonvár – Zwischen den Welten ist ein netter Fantasieroman von zwei Liebenden in zwei unterschiedlichen Welten. Die Autorin Kat Rubin zeigt durchaus geschickt mit ihrem malerisch umschreibenden Schreibstil, unerwarteten Wendungen und fantasievollen Elementen. Dennoch konnte dich Geschichte insgesamt nicht ganz überzeugen durch einen Überfluss an Informationen sowie in die Länge gezogenen Leseabschnitten.
Eonvár – Zwischen den Welten erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Zeilengold-Verlag sowie Spread and read für das Rezensionsexemplar.)