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Veröffentlicht am 13.02.2018

"... und bin ganz froh."

Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße (Ziemlich beste Schwestern 1)
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Die siebenjährige Mimi lebt zusammen mit ihrer fünfjährigen Schwester Flo (Florentine), ihren Eltern, den Kaninchen Knolle und Bolle sowie der Babykatze Kalle.
Mimi möchte gerne etwas erleben, doch ihre ...

Die siebenjährige Mimi lebt zusammen mit ihrer fünfjährigen Schwester Flo (Florentine), ihren Eltern, den Kaninchen Knolle und Bolle sowie der Babykatze Kalle.
Mimi möchte gerne etwas erleben, doch ihre Eltern wollen sonntags lieber ausspannen. Auch ihr geliebtes Spiel, sich alle Traktor- und Automarken in ihr geheimes Autoheft zu schreiben, gestaltet sich als recht langweilig.
Damit das nicht so weiter geht, muss schnell Abhilfe her …

Das Buch ist ein wunderschönes Vorlesebuch für jüngere Zuhörer oder ein gutes Buch für Erstleser. Die Sprache ist einfach gehalten, viele schöne und detailreiche Bilder unterstützen den Text. Im Buch finden sich 5 kleine Geschichten:

1. Wie ich einmal richtig schlechte Laune hatte
2. Wie wir einmal geheime Zirkusmäuse gekauft haben
3. Wie wir einmal Ein Mitternachtspicknick gemacht haben
4. Wie wir einmal alleine einen echten Riesen-Vulkan-Kuchen gebacken haben
5. Wie wir einmal (fast) bis zum Grundwasser gebuddelt haben

Besonders schön fand ich, dass alle Geschichten mit der Floskel „und bin ganz froh“ enden. Gerade für junge Zuhörer sind solche Wiederholungen sehr wichtig und das merke ich auch an meiner kleinen Tochter, die das nicht nur mitspricht, sondern auch weiß, jetzt ist die Geschichte zu Ende.
Ebenso wie die Sprache, sind auch die Geschichten recht einfach gehalten, so dass kleine Kinder ihnen gut folgen können. Zeitgleich sind sie witzig und unterhaltsam. Den beiden Schwestern fallen immer wieder neue Dinge ein, was sie alles anstellen können.
Meine beiden Töchter mögen die Geschichten nicht zuletzt, weil es in dem Buch um zwei Schwestern geht, wie auch sie welche sind. Und während ich es der einen vorlese, lauscht die andere mit und versucht im Anschluss, selbst ein wenig in dem Buch zu lesen.

Fazit:
Eine schöne neue Reihe um zwei kleine Schwestern, mit vielen Ideen, Streichen, in einfacher Sprache und vielen schönen Bildern. Zum Vor- oder ersten Selberlesen geeignet.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Das neue Zeitalter hat begonnen...

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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Milan ist der dritte Sohn des Erzpriesters Nandus Tormeno. Nachdem ihn schon seine ältesten Söhne enttäuscht haben, ruhen nun alle Hoffnungen auf dem jüngsten Spross. Ihn will er nach seinem Gutdünken ...

Milan ist der dritte Sohn des Erzpriesters Nandus Tormeno. Nachdem ihn schon seine ältesten Söhne enttäuscht haben, ruhen nun alle Hoffnungen auf dem jüngsten Spross. Ihn will er nach seinem Gutdünken leiten und formen. Immerhin soll Milan in seine Fußstapfen treten und diese noch vergrößern.

Doch Milan denkt gar nicht daran, die Pläne seines Vaters zu verfolgen. Er will sein eigenes Leben führen, fernab von den Idealen und Vorstellungen seines Vaters, die ihm zudem immer mehr missfallen. In der Diebin Felicia findet Milan eine Gleichgesinnte. Felicia gehört zu den Rebellen aus dem Schwertwald und möchte Milan gerne für ihre Sache gewinnen. Doch kann sie Milan wirklich von ihrem Kampf der Gerechtigkeit überzeugen?

Über all dem Geschehen schwebt eine uralte Prophezeiung, die besagt, dass nach der Ankunft des „Schwarzen Mondes“ in Azuhr das neue Zeitalter der Magie eingeläutet werden wird. Ist dieser Zeitpunkt nun gekommen?

Auf der Insel Cilia findet der Leser eine mittelalterlich wirkende Welt, in der die Magie längst erloschen zu sein scheint. Doch die Erzpriester sind vorsichtig, allen voran Nandus, der Mären von überall sammelt und den Himmel nach besonderen Unregelmäßigkeiten absucht. Ihm fällt zuerst auf, dass etwas nicht stimmt und als dann die erste Märe zum Leben erwacht, wird schnell klar, dass das neue Zeitalter begonnen hat.

Der Einstieg in diese wundersame Geschichte wird dem Leser vom Autor leicht gemacht. Schnell taucht man in die Welt von Azuhr ein, erlebt im Prolog eine Schreckensnacht, die alles verändert und nach der man als Leser nicht nur schluckt, sondern auch erst einmal eine kurze Pause braucht.

Danach geht es 53 Jahre später weiter. Schon bald entwickelt die Geschichte einen regelrechten Sog, der den Leser mitreißt und nicht mehr los lässt. Man taucht in die Geschichte ein, wird zu einem Begleiter Milans, schaut aber auch der Diebin Felicia über die Schulter und darf bei den Versammlungen der Liga Mäuschen spielen.

Die Figuren sind sehr plastisch und schnell entwickelt man für Milan, Felicia und einige anderen Sympathien. Ein Unterbrechen des Buches fiel mir sehr schwer. Viel zu gefangen war ich von der Handlung, den Schauplätzen und den verschiedenen Mären, die nach und nach Wirklichkeit wurden.

Das Ende ist offen, wie es sich für den ersten Teil einer Trilogie gehört. Das Buch bietet eine wunderbare Mischung aus sinnlicher und düsterer Atmosphäre, es ist sowohl humorvoll wie auch unheimlich, tragisch und mystisch. Der Leser erlebt ein wahres Wechselbad an Emotionen, was mir sehr gut gefallen hat.

Milan entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer weiter. War er zu Beginn noch recht naiv und grün hinter den Ohren, hat er am Ende des Buches schon fast das Zeug zu einem Helden. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm und den anderen weitergehen wird.

Fazit:
Das Buch bietet nicht nur eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte, sondern lässt dank der schönen Sprache, der dichten Atmosphäre und den farbenprächtigen Bildern das Kopfkino regelrecht explodieren. Cilia ist fantastische Insel, auf die ich hoffentlich bald wieder zurückkehren kann.

Veröffentlicht am 07.02.2018

"Shiny happy people"

Man trifft sich stets zweimal (Teil 1)
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Gerade sind Markus Neumann und Janna Berg von ihrem letzten Einsatz zurück, als Janna in den Nachrichten eine schreckliche Meldung hört. Susanne Krause ist aus dem Gefängnis geflohen. Jene Frau, die Janna ...

Gerade sind Markus Neumann und Janna Berg von ihrem letzten Einsatz zurück, als Janna in den Nachrichten eine schreckliche Meldung hört. Susanne Krause ist aus dem Gefängnis geflohen. Jene Frau, die Janna töten wollte und der Janna in letzter Sekunde entkam. Diese Frau ist wieder auf freiem Fuß und gewiss hegt sie Rachepläne gegen Janna.

Daher kann Janna weder ihren Geburtstag, noch den Umstand, dass sie zusammen mit Markus ihr neues Büro einrichten soll wirklich genießen. Als Markus dann noch zu einem Undercover-Einsatz geschickt wird, hat Janna ein mulmiges Gefühl, das sich leider bald bewahrheiten soll.

Im ersten Teil des Staffelfinales geht es hoch her. Janna hat eigentlich keine Zeit, um den letzten Fall sacken zu lassen und in Ruhe ihren Geburtstag mit ihrer Familie zu feiern. Die Meldung von der Flucht Susanne Krauses lösen Ängste in Janna aus. Und auch Markus hat so seine Sorgen, was die Sicherheit von Janna und deren Familie angeht. Spannend mit viel List treibt die Autorin den ersten Teil des Staffelfinales zu einem Höhepunkt, ehe sie das Buch mit einem sauberen Cliffhanger enden lässt.

Nun heißt es warten. Auf die Auflösung und das Ende des Staffelfinales, welches hoffentlich bald erscheinen wird.

Der gewohnt flüssige Schreibstil der Autorin konnte mich wieder gleich einfangen und ließ mich allerdings am Ende des Buches in der Luft hängen. Wieder gab es einige Einblicke in Jannas Leben, ihre Beziehung zu Markus, das Knistern zwischen den beiden und auch die Hoffnung, dass irgendwann mal mehr aus den beiden werden könnte als nur Kollegen. Auch wenn das offene Ende hart ist, so war dies wieder ein gelungener Teil der Serie. Ich hoffe nur, dass bald der zweiten Teil erscheint, möchte ich doch wissen, wie es mit Markus in seinem Undercover-Einsatz weitergeht und ob Susanne Krause wieder gefasst wird.

Fazit:
Spannend, packen, aber mit einigen Überraschungen und einem ordentlichen Cliffhanger am Ende.

Veröffentlicht am 07.02.2018

"Zu spät ist, wenn der Schiedsrichter pfeift."

Scheiße bauen: sehr gut
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Paul ist faul und daher versäumt er es auch, sich ein 3-wöchiges Schnupperpraktikum zu besorgen. Während seine Mitschüler/innen bei der Sparkasse oder einem Supermarkt unterkommen, muss Paul auf die Förderschule, ...

Paul ist faul und daher versäumt er es auch, sich ein 3-wöchiges Schnupperpraktikum zu besorgen. Während seine Mitschüler/innen bei der Sparkasse oder einem Supermarkt unterkommen, muss Paul auf die Förderschule, um dort sein Schnupperpraktikum machen zu können.

Natürlich hat Paul wenig Lust darauf, Sabber abzuwischen oder Windeln zu wechseln. Aber welche Wahl bleibt ihm noch? Als er dann aber versehentlich bei Dieter in der Klasse landet und dort für den neuen Mitschüler Per gehalten wird, eröffnen sich ihm ganz neue Perspektiven. Warum Windeln wechseln, wenn man stattdessen im Whirlpool chillen oder Videospiele spielen kann?

Schnell freundet sich Paul mit seiner neuen Rolle als Per an. Doch was, wenn der echte Per plötzlich doch noch erscheint und wieso ist Per überhaupt auf einer Förderschule? Was, wenn die drei Wochen um sind? Kann diese Aktion wirklich gut gehen?

Die Kurzbeschreibung las sehr witzig, so dass ich gespannt war auf das Buch. Erwartetet hatte ich eine leichte und komische Verwechslungsgeschichte. Ich wurde nicht enttäuscht. Paul oder Per, je nachdem, versucht sich im Alltag eines Förderschülers zurecht zu finden. Lernt dabei seine „neuen Mitschüler“ besser kennen und erkennt, was eine Förderschule so besonders macht.

Das Buch ist nicht einfach nur witzig und unterhaltsam geschrieben. Es bietet auch dem Leser einen Einblick in eine Förderschule, den Alltag und den Umgang mit den dortigen Schülern. Die Geschichte wird von den Aktionen von Paul getragen, der sich schnell mit Fatih anfreundet. Gemeinsam unternehmen die beiden nicht nur jede Menge, bauen Mist, sondern Paul lernt auch einiges während seiner Praktikumszeit dazu und entwickelt sich.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist auf der einen Seite leicht zu lesen, verfügt aber über einen gewissen Tiefgang, regt zum Nachdenken an und bietet einen ganz besonderen Blick auf Förderschulen und deren Alltag.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Gutes Einsteigerwerk

Einführung in Python 3
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Während ich in den letzten Jahren bei meiner Softwareentwicklertätigkeit ausschließlich mit Java zu tun hatte, ändert sich das so langsam und ich darf mich auch mit Scriptsprachen, wie z.B. Python beschäftigen. ...

Während ich in den letzten Jahren bei meiner Softwareentwicklertätigkeit ausschließlich mit Java zu tun hatte, ändert sich das so langsam und ich darf mich auch mit Scriptsprachen, wie z.B. Python beschäftigen. Da mir für ein entspanntes Durcharbeiten von Kapiteln heute immer noch gedruckte Bücher um einiges lieber als Onlinetutorials sind, habe ich mir das Buch Einführung in Python3 aus dem Hanserverlag ausgewählt. Auf über 500 Seiten bekommt man hier Python von Grund auf erklärt und auch für Umsteiger ist es gut geeignet.

Die 40 Kapitel des Buches sind in fünf Teile untergliedert:
- Grundlagen
- Objektorientierte Programmierung
- Fortgeschrittenes Python
- Weiterführende Themen
- Lösungen zu den Aufgaben

Um einen Lernerfolg der einzelnen Kapitel zu prüfen, gibt es bei den meisten Kapiteln am Ende ein paar Übungsaufgaben. Die Lösungen hierzu finden sich in Kapitel 40, welches gleichzeitig den fünften und letzten Teil des Buches bildet. Python-Musterlösungsskripte können aber auch von einer im Buch genannten Internetseite heruntergeladen werden.

Nach einer kurzen Einführung, wo man Python für seinen Rechner beziehen kann und was man braucht, geht es mit dem obligatorischem „Hello World“ los, gefolgt von Kapiteln u.a. über: Datentypen, sequentielle Datentypen (Zeichenketten), Dictionaries (Arrays), Mengen, Verzweigungen und Schleifen. Auch die Ein- und Ausgabe mittels Eingabe, Dateien und entsprechende Formatierungen darf bei den Grundlagen nicht fehlen.

Die Kapitel sind recht kurz und behandeln nur ein Themengebiet. Somit ist es gut als Nachschlagewerk geeignet, findet man über das Inhaltsverzeichnis schnell schon den richtigen Einstiegspunkt und muss nicht lange in Unterkapiteln suchen.

Mit dem zweiten Teil steigt man, mit Kapitel 21, in die objektorientierte Welt ein. Hierbei wird einem anhand eines einfachen Beispiels (Roboterklasse) die Grundlagen der OOP-Welt erklärt. Instanzen, Klassen, Attribute, Methoden und Datenkapselung sind genauso dabei, wie statische Methoden und Operatorüberladung. Kapitel 23 und 24 widmen sich anschließend der Vererbung, Mehrfachvererbung von Klassen, Metaklassen und abstrakte Klassen, um nur einige Themen davon zu nennen.

Die Teile „Fortgeschrittenes Python“ und „Weiterführendes Python“ habe ich mir noch nicht näher angesehen, allerdings sei kurz erwähnt, dass hier u.a. die Themen reguläre Tests und Fehler, Ausdrücke, Systemprogrammierung und Forks anstehen.

Im Vergleich zu meinen vielen Java-Büchern aus einem anderem Verlag, vermisse ich ein wenig die Hervorhebung von wichtigen Punkten in einem farbig hinterlegten Kasten oder ähnlichem. So ist z.B. der Hinweis, dass die boolean-Werte True und False großgeschrieben werden müssen, nur durch eine Fußnote gekennzeichnet. Codebeispiele werden ebenfalls nur durch Einrücken gekennzeichnet, aber das finde ich weniger störend. Sehr gut finde ich die Bilder zur Erklärung.

Diese sind oft hilfreich und gut in den Text eingebunden. Ebenfalls praktisch ist das Lesebändchen und das es problemlos offen liegenbleibt, wenn man gerade mal die Hände an der Tastatur hat, aber dabei noch etwas lesen möchte.

Fazit:
Auch wenn Java weiterhin erst einmal meine Programmiersprache Nummer 1 bleiben wird, werde ich das Buch zu Python wohl immer mal wieder zur Hand nehmen, weiter durcharbeiten und mich somit auch in Python etwas fit machen.