Superteenies im Kampf gegen Ungerechtigkeit
Legend (Band 1) - Fallender HimmelDay ist der Name eines "unbekannten" Terroristen, der für Anschläge auf die Republik verantwortlich ist - und für den Mord an Captain Isparis, einem Armeeangehörigen eben jener Republik. Davon zumindest ...
Day ist der Name eines "unbekannten" Terroristen, der für Anschläge auf die Republik verantwortlich ist - und für den Mord an Captain Isparis, einem Armeeangehörigen eben jener Republik. Davon zumindest ist June überzeugt, die Schwester des Ermordeten. Sie ist ein Wunderkind, das jeden Test mit Höchstpunktzahl besteht und der beste Anwärter der Armee überhaupt ist. Jetzt geht sie auf die Mission, den Mörder ihres Bruders zu finden, und sie lässt sich nicht von Seuchen, Slums und Militär aufhalten.
Dystopien finde ich eigentlich sehr cool, und zumindest ist hier ein typisch dystopisches Szenario entwickelt worden. Auf der einen Seite die Reichen und Mächtigen, auf der anderen Seite die, die nichts haben und in den Slums wohnen, als Guinea Pigs benutzt werden und sich kaum wehren können. Und vielleicht hätte das Buch vor meinen Augen besser bestehen können, denn immerhin ist es gut geschrieben, wenn es nicht so maßlos übertrieben wäre. Sowohl bei dem "Terroristen" als auch bei June handelt es sich um 15jährige Teenager, die mal eben so in fünf Sekunden ein fünfstöckiges Haus hochklettern, nur mit einem Umhang als Fallschirm aus dem zweiten Stock eines anderen springen, Kugeln ausweichen, kämpfen, erwachsene, trainierte Soldaten ausschalten ... es war so ermüdend, das zu lesen. Dazu große Gefühle innerhalb eines Lidschlags, ein Fünfzehnjähriger, dem alle Frauen zu Füßen liegen, Hass wandelt sich innerhalb von zwei Gesprächen zu Verständnis, Einsicht und Liebe, Mädchen und Junge finden sich gegenseitig unwiderstehlich, obwohl sie seit Tagen auf der Straße und von der Straße leben, also stinkend und schmutzig sein müssten. Es wird nicht erklärt, warum Day über Spidermanfähigkeiten verfügt, obwohl ihn nie eine radioaktive Spinne gebissen hat oder warum die alles sehende June das Offensichtliche nicht erkennt, das ihr geradezu in die Nase beißt oder warum sich die Slums erheben sollten, nur weil ein jugendlicher Terrorist hingerichtet wird. Im Nachwort steht etwas davon, dass die Autorin das Buch schrieb, als sie vierzehn war und ich dachte nur: Ja, das erklärt alles. Schade, dass kein Lektor mit einem erwachsenen Auge drübergesehen hat. 2,5/5 Punkten.