Erwachsener und düsterer als seine Vorgänger, aber leider fehlt der Handlung etwas die Tiefe
MagisteriumKlappentext
„Callum und Tamara haben einen schrecklichen Verlust erlitten. Sie wissen zwar endlich, wer im Magisterium ihr Gegenspieler ist. Aber sie können sich nicht sicher sein, wer sich im Kampf auf ...
Klappentext
„Callum und Tamara haben einen schrecklichen Verlust erlitten. Sie wissen zwar endlich, wer im Magisterium ihr Gegenspieler ist. Aber sie können sich nicht sicher sein, wer sich im Kampf auf ihre Seite schlagen wird. Während sich die Kräfte des Bösen weiter im Hintergrund sammeln, gerät Callum immer stärker in eine Zwickmühle. Da er das Erbe des Feindes des Todes in sich trägt, könnte er dessen dunkle Gabe nutzen und für sich und seine Freunde geliebte Menschen vom Tod zurück ins Leben holen. Doch welchen Preis muss er zahlen, wenn er sich wirklich mit dem Bösen einlässt?“
Gestaltung
Das Cover finde ich wieder außerordentlich gut gelungen, vor allem da die Hauptfarbe dieses Mal rot ist (meine Lieblingsfarbe). Die Verschnörkelungen und Muster sind beibehalten worden, was ich super finde, da die Bücher der Reihe so hervorragend zusammen passen. Ihre helle Farbe sticht vor dem schwarzen Hintergrund auch super hervor und ergänzt sich schön mit dem Rotton. Zudem mag ich es, dass auf dem Cover der Untertitel wieder mit Symbolen bzw. kleinen Bildern aufgegriffen wurde. Und der farbige Buchschnitt ist einfach der Wahnsinn!
Meine Meinung
Die Geschichte rund um Protagonist Callum und das Magisterium verfolge ich schon gespannt seit dem ersten Band, da ich die Atmosphäre der Bücher gerne mag. Daher war ich natürlich neugierig, wie die Handlung sich entwickeln würde. Der Einstieg in den neusten „Magisterium“-Band gefiel mir gut, da er sich an die Ereignisse seines Vorgängers anschließt. Gleichzeitig musste ich zwar auch erst etwas in meinem Gedächtnis wühlen, um mich wieder an alles zu erinnern und mich in die Geschichte einzufinden. Es gibt allerdings immer mal wieder kleinere Wiederholungen bzw. kürzere Erläuterungen, in denen für uns Leser nochmals das Wichtigste zusammengefasst wird. Dies hilft beim Erinnern, auch wenn es für mich ein klein wenig dauerte, bis ich wieder ganz drin war.
Dank des tollen Schreibstils des Autorenduos war ich dann aber doch wieder mitten in der Geschichte. Cassandra Clare und Holly Black schreiben meiner Meinung nach sehr lebendig und lebhaft. Ich kann mir die Geschehnisse und Figuren jedes Mal gut bildhaft vorstellen, wodurch ich mich oftmals so fühlte, als würde ich neben den Charakteren stehen und mit ihnen kämpfen, zaubern oder andere Abenteuer erleben.
Was mir so gut gefällt an der Geschichte ist dieser "Wechsel", der sich so langsam vollzieht. Während die ersten Bände noch recht kindlich und nicht allzu schlimm erschienen, wird es mit jedem weiteren Band immer düsterer. Die Atmosphäre und auch die Handlung werden erwachsen bzw. wachsen mit den Figuren. Gerade dass Call vom anfänglichen Held nun eher als Bösewicht gesehen wird, ist spannend und man merkt den Büchern einfach an, dass die Geschichte gut durchdacht ist. Trotz des erwachseneren Tons gibt es auch immer wieder Auflockerung in Form von humorvolleren Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. So spielt die Geschichte wunderbar mit einer leichten Lockerheit und düsteren Momenten.
Durch Calls besondere Rolle entwickeln sich auch die Beziehungen der Freunde weiter, wobei es hier einige Überraschungen und auch Gefühlschaos gibt. Einerseits halten die Freunde zusammen, andererseits entwickeln sich ihre Verbindungen weiter und gerade die Beziehung zu Aaron nimmt in diesem Band eine wichtige Rolle ein, was nach den dramatischen Ereignissen aus Band drei nicht verwunderlich ist.
Bezüglich Aaron fand ich eine Entwicklung ganz am Ende dieses Bandes sehr interessant und spannend, denn hier sehe ich ein interessantes Potenzial für den nächsten Band. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir der Plan, Aaron ins Leben zurückzuholen, etwas zu schnell umgesetzt wurde und dass dann auch durch das Ende für mich fraglich war, ob diese Tat überhaupt notwendig gewesen wäre oder ob die Autorinnen ihr Ziel nicht anders hätten erreichen können. So wirkte Aaron ein wenig wie ein Spielball in den Händen der Autorinnen, die ihre Figur nicht loslassen konnten.
Die Handlung ist eine Mischung aus spannenden, verheißungsvollen Szenen und Action. Dabei fand ich aber, dass manch eine Entwicklung in diesem Band zu schnell passierte. Auch das Ende, das spannende Entwicklungen, Enthüllungen und Kämpfe parat hielt, wurde mir zu schnell abgehandelt. So kam für mich vieles einfach zu kurz, wodurch dieser Band bei mir den Eindruck erweckt hat, als wollten die Autorinnen sich noch Stoff für den finalen Band übrig behalten.
Fazit
Insgesamt gefiel mir der neuste Band der „Magisterium“-Reihe wieder sehr gut, vor allem da man den Büchern anmerkt, dass sie eine Entwicklung ihrer Figuren zeigen. Dieser Band ist düsterer als seine Vorgänger und die Figuren wachsen über sich hinaus. Gleichzeitig war mir manch eine Entwicklung in der Handlung doch etwas zu schnell abgehandelt und gerade am Ende, das durchaus spannend und actionreich war, hätten die Autorinnen auf manches noch genauer eingehen können.
Knappe 4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Magisterium – Der Weg ins Labyrinth
2. Magisterium – Der kupferne Handschuh
3. Magisterium – Der Schlüssel aus Bronze
4. Magisterium – Die silberne Maske
5. The golden Tower (erscheint voraussichtlich im September 2018 auf Englisch)