Wieder sehr fantasievoll und träumerisch, allerdings mit etwas schnellem Ende
Emma, der Faun und das vergessene BuchKlappentext
„Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in ...
Klappentext
„Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr.
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte.
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.“
Gestaltung
Ich liebe die warmen Farbtöne des Covers! Vor dem orange-gelben Hintergrund kommen die Schattenrisse des Schlosses und die Dame mit Hut und Schirm richtig gut zur Wirkung und der Faun ist definitiv ein optisches Highlight. Dass man in seinen Umrissen in eine Art andere Welt blicken kann, die dann viel geheimnisvoller aussieht und die in einer anderen Farbe gehalten ist, finde ich eine richtig coole Idee.
Meine Meinung
Nachdem ich von Mechthild Gläser schon „Die Buchspringer“ gelesen hatte und die Ideenvielfalt der Autorin bewundert hatte, habe ich auch gerne zu ihrem neuen Buch „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ gegriffen. Dieses Buch verfügt auch über Anspielungen auf Figuren und Motive aus Romanen von Jane Austen. Wer nun Bedenken oder Angst hat, dass er dieses Buch aufgrund von mangelnder Kenntnisse über Jane Austen nicht lesen kann, den kann ich direkt beruhigen. Da ich nur den Film „Stolz und Vorurteil“ kenne, bin ich ohne großes Vorwissen an dieses Buch gegangen und dies hat meinem Lesespaß keinen Abbruch getan. Man kann das Buch auch sehr gut ohne Jane Austen-Wissen lesen (von andere Lesern dieses Buches weiß ich: kennt man allerdings ihre Romane, wird man in Mechthild Gläsers Buch ein paar nette Anspielungen entdecken können).
Die Geschichte von „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ ist sehr fantasievoll und magisch. Protagonistin Emma besucht ein Internat und es finden sich in Mechthild Gläsers Buch einige Internatsmotive (die beliebte Zicke, die der Protagonistin entgegensteht, Mädchenfreundschaften usw.), die beim Lesen großen Spaß machen. Nachdem Emma ein geheimnisvolles Buch findet, wird die Handlung angezogen und sie nimmt rätselhafte Bahnen ein. Es hat mir großen Spaß gemacht, Vermutungen aufzustellen, was es mit all den Geheimnissen und mysteriösen Geschehnissen auf sich haben könnte.
Ich mochte die Idee dieses Buches sehr gerne, denn hier wird unsere reale Welt mit einer leicht magisch-phantastisch angehauchten Idee vermischt. Das vergessene Buch ist ein ganz Besonderes und als Buchliebhaber begrüße ich es sehr, wenn Bücher in Büchern eine besondere Rolle spielen. Dieses vergessene Buch hat bei mir für großen Rätsel- und Lesespaß gesorgt, denn die mit dem Buch verbundene Idee hat sehr großes Potenzial geboten. Es war spannend, die Geheimnisse des Buches zu entdecken.
Das Ende der Geschichte hat mich zufrieden gestellt, denn die Handlung ist in sich abgeschlossen. Allerdings haben sich für mich die Geschehnisse zum Schluss etwas überschlagen. Es ging mir teilweise etwas zu schnell und nicht alles wurde gänzlich erklärt. Ich mochte diese Schnelligkeit zwar auf der einen Seite, weil sie mich ergriffen und meinen Pulsschlag in die Höhe getrieben hat, aber auf der anderen Seite gingen dafür auch ein paar Erklärungen unter. Hier hätte ich mir gewünscht, dass zum Schluss mehr Zeit verwendet würde oder dass ein, zwei Enthüllungen schon vorher gefallen wären, damit nicht alles am Ende auf einmal passiert.
Die Figuren haben mir gut gefallen, auch wenn ich gerne noch mehr über die Nebenfiguren (z.B. Emmas Freundinnen, die ich sehr sympathisch fand) erfahren hätte. Protagonistin Emma fand ich ziemlich cool, da sie für ihre jungen 16 Jahre schon sehr selbstständig und taff ist. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben und das hat mir gut gefallen. Darcy hat mich sehr an Mr. Darcy aus Stolz und Vorurteil erinnert, da er auch leicht versnobt ist, distanziert und stolz. Er hat mir in Kombination mit Emma gut gefallen.
Fazit
Wie schon bei „Die Buchspringer“ wartet Mechthild Gläser auch in „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ mit einer fantasievollen Geschichte auf, die zum darin verweilen einlädt. Die Autorin entführt uns in eine Welt voller Rätsel und Geheimnisse, die mich dazu veranlasst haben, wild zu spekulieren. Das letzte Viertel des Buches ging mir persönlich allerdings etwas zu schnell. Die Idee um das vergessene Buch fand ich ganz toll, denn sie hat viel Potenzial und regt zum Nachdenken an. Zudem fand ich die Protagonistin Emma sehr cool, da sie eine sehr selbstständige Person ist und sich so von anderen Protagonistinnen abhebt.
4 von 5 Sternen!
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