Klappentext
„Auf der Baustelle seines Vaters findet Valentin den Körper eines vor vielen Jahren verstorbenen Babys. Sofort strömen Journalisten in das idyllisch gelegene Bergdorf, darunter auch Armina Lindemann mit ihrer 19-jährigen Tochter Mascha. Schon bald werden Valentin und Mascha Opfer seltsamer und lebensbedrohlicher Unfälle, dann verschwindet Maschas Mutter spurlos. Mascha glaubt nicht an einen Zufall – hat die Journalistin bei der Recherche für ihren Artikel etwas herausgefunden, was sie nicht wissen soll? Gemeinsam mit Valentin und zwei weiteren Freunden sucht sie nach ihrer Mutter und rührt damit an ein lange verborgenes Geheimnis, das jemand um jeden Preis zu schützen versucht.“
Gestaltung
Die Gestaltung dieser vierbändigen Serie gefällt mir sehr gut, da immer derselbe Hintergrund verwendet wird, nur mit unterschiedlichen Farben und Motiven. „Aller Anfang Frevel“ wirkt durch seine blaugräuliche Farbwahl sehr mysteriös und auch etwas gespenstig unheimlich, das hat mich sofort magisch angezogen. Auch, dass der Umschlag, hält man ihn in den Händen, etwas rauer ist und wie altes Papier wirkt, gefällt mir sehr gut.
Meine Meinung
„Aller Anfang Frevel“, der erste Teil der „Finstermoos“-Serie, führt den Leser ein, in ein spannendes Abenteuer voller Geheimnisse, Unfälle und seltsamer Vorkommnisse, die die Protagonisten gemeinsam mit dem Leser nach und nach lüften. „Finstermoos“ zeichnet sich aus durch Morde, seltsames Verhalten der Bewohner und detektivische Arbeit aufseiten der jugendlichen Figuren in mitten einem kleinen, bisher idyllischen österreichischem Bergdorf.
Die Geschichte um die Protagonisten Valentin, Basti, Luzie, Nic und Mascha ist wirklich sehr schön durchdacht. Es gibt viele kleine Andeutungen, die neue Geheimnisse und Fragen aufwerfen und so die Spannung konsequent auf einem sehr hohen Niveau halten. Es taucht ein Rätsel nach dem anderen auf, eine Frage folgt auf die nächste, sodass die Leser zum mitraten und mitspekulieren angeregt werden. Man stellt seine eigenen Theorien auf und wartet gespannt, ob man richtig vermutet hat oder nicht. Gerade da Valentin und Mascha, die aus Berlin kommen und Urlaub im österreichischem Dorf Finstermoos machen, vieles hinterfragen und der Leser in diesem ersten Band vieles aus der Sicht dieser beiden Figuren erfährt, ist er natürlich nicht minder skeptisch wie die beiden.
Generell wird „Aller Frevel Anfang“ aus der 3. Person in der Vergangenheitsform erzählt. Hier kam es bei mir ab und an zu kleineren Verwirrungen, da es wirklich viele Personen gibt und wenn dann mehrmals hintereinander von „er“ die Rede ist, aber mehrere männliche Figuren erwähnt wurden, geht irgendwann die Übersicht verloren, wer denn nun gemeint ist.
„Aller Frevel Anfang“ gliedert sich in mehrere Kapitel, die alle mit einer Nummerierung sowie einem Datum versehen sind. So erscheint das Buch wie ein Bericht, der die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge berichtet. In die aus der Vergangenheitsform erzählte Handlung sind zu Beginn des Buches kurze „Zukunftskapitel“ von ca. zwei Seiten, welche in der Gegenwartsform über Ereignisse an einem zukünftigen Tag berichteen, mit eingewoben. Diese Verwebung des für den Leser gerade passierenden mit etwas zukünftig noch passierendem fand ich am besten. Das war sehr spannend und auch gut ineinander verzahnt, weil manchmal in den „Zukunftskapiteln“ Dinge angesprochen wurden, die dann danach sofort in der für uns Leser "normalen" Handlung aufgegriffen wurden.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit den Figuren so meine Schwierigkeiten hatte. Es sind wirklich viele Figuren. Neben den fünf jugendlichen Protagonisten gibt es noch ein ganzes Dorf voller tratschender Nachbarn sowie die Eltern der Jugendlichen. Aber der Leser lernt all diese Figuren gar nicht richtig kennen. Er weiß zwar, wer wen mag und wer in wen verliebt ist (im Falle der Protagonisten), aber woher sich manche Figuren kennen oder wie sie charakterlich sind, das erfährt man nur bruchstückhaft. Manchmal (gerade zu Beginn) hatte ich den Eindruck, als agieren die Figuren einfach so in der Geschichte...als seien sie später noch als fehlende Zutat in den Topf geworfen worden ohne richtig verrührt worden zu sein.
Das Ende dieses Bandes allerdings, das lässt den Leser wirklich mit offenem Mund zurück! Man würde am liebsten sofort zum zweiten Band greifen, um zu erfahren, was mit den Figuren passiert. Es ist offen und an einer gemeinen Stelle, sodass man einfach nur wissen will, wie es weiter geht. Hut ab! Ich brauche jetzt Band 2!
Fazit
Schön fand ich an "Finstermoos", dass es so viele Fragen sowie Rätsel aufwirft und so viel Spielraum für Vermutungen und Spekulationen lässt. Manchmal hätte ich mir ein wenig mehr Hintergrundinfos zu den Figuren gewünscht oder dass sie mich einfach erreichen und nicht so getrennt von der Handlung stehen. Die Handlung war allerdings sehr spannend und dadurch, dass dieses Buch sehr dünn ist, lässt es sich auch schnell lesen.
3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Finstermoos 01 – Aller Frevel Anfang
2. Finstermoos 02 – Am schmalen Grat
3. Finstermoos 03 – Im Angesicht der Toten
4. Finstermoos 04 – Bedenke das Ende