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Veröffentlicht am 09.02.2018

Wo ist die Action und die Dramatik? Leider nicht so gut wie Band 1!

Infernale (Band 2) - Rhapsodie in Schwarz
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Klappentext
„Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt ...

Klappentext
„Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt dagegen angekämpft hat, ist sie doch zu dem geworden, was sie nie sein wollte: eine Mörderin.
Eine Widerstandsgruppe und ihr Anführer Caden geben ihr ein neues Ziel. Und Caden weckt Gefühle in ihr, zu denen sie glaubte, nie mehr fähig zu sein. Aber die Schuldgefühle lassen Davy einfach nicht los ...“

Gestaltung
Auf dem Cover ist dasselbe Mädchen zu sehen, das bereits den Buchdeckel des ersten Bandes geziert hat. Ihre Frisur sieht meiner Meinung nach etwas seltsam aus, da man gar nicht richtig erkennen kann, ob es eine edle Hochsteckfrisur sein soll oder vielleicht eine Kurzhaarfrisur. Die Hintergrundfarben gefallen mir dieses Mal richtig gut, denn die warmen Töne mag ich sehr gerne und zudem sieht es so aus als wäre das Mädchen von einem geheimen Nebel umgeben.

Meine Meinung
Dramatisch und dystopisch – so ist mir der erste Band der „Infernale“-Dilogie von Autorin Sophie Jordan im Gedächtnis geblieben. Dementsprechend war meine Freude auf den zweiten Band riesig. Als dann die ersten eher durchwachsenen Stimmen eingingen, wurde meine Vorfreude ziemlich schnell gedämpft und als ich dann selber mit dem Lesen begonnen habe, konnte ich die Meinungen immer besser nachvollziehen. Ich muss sagen, dass mich der zweite Band von „Infernale“ schon etwas enttäuscht hat. Das mag einerseits daran gelegen haben, dass meine Freude und Erwartungen groß waren, andererseits hat es aber zu einem gewissen Teil auch an der Geschichte dieses Buches gelegen.

„Infernale – Rhapsodie in Schwarz“ setzt direkt bei den Geschehnissen des ersten Bandes an, sodass der Leser Davy und ihre Freunde bei ihrer Flucht begleitet. Hierbei erfolgt jedoch schnell eine Trennung der Figuren, da Davy von ihren Freunden getrennt wird und bei Rebellen landet. Gestört haben mich am Anfang direkt Davys Selbstzweifel. Es war zwar gut, dass sie darüber nachgedacht hat, dass sie einen Menschen getötet hat, aber dass sie dann in Folge dessen so sehr an sich zweifelt und dem Gen so viel Bedeutung zumisst, war mir zu viel des Guten. Sie hat mir zu viel gelitten und ist meiner Meinung nach auch zu lange darauf herumgeritten, sodass die Handlung sehr mühselig wurde.

Bei den eben erwähnten Rebellen gibt es zwar jemanden, der versucht, Davy andere Seiten aufzuzeigen, aber sie lässt dies kaum bis gar nicht zu. So kam ich nicht umhin mir immer mehr zu wünschen, dass sie sich endlich entwickeln würde und ihre Zweifel hinter sich lässt. Zudem hat Caden (so der Name des Rebellen, der Davy andere Denkweisen aufzeigt) mit seinen Rebellen so ein großes Potenzial, das einfach nicht ausgenutzt wird, denn den Widerstand und die Veränderungen in den USA erleben wir nur aus dem Hintergrund. Wo sind die spannenden Kämpfe an erster Front? Die Dramatik? Die Action? Das hat mir gefehlt. Die Idee, bestimmte Geschehnisse des Widerstandes und der Veränderung in den USA durch Zeitungsartikel einzustreuen, fand ich dafür aber sehr gelungen, denn es hat eine interessante Mischung aus erzählenden Elementen und Artikeln in den Kapiteln erzeugt.

Auch fand ich es ziemlich schade, dass die Liebesbeziehung zwischen Davy und Sean in diesem Band stark ins Gegenteil gekehrt wurde. Wo die beiden im ersten Band noch intensive Gefühle füreinander hatten, werden hier Unsicherheiten und Zweifel gesät. Teilweise hatte ich den Eindruck, als würde die Autorin die Beziehung der beiden nun so darstellen, als wäre sie zuvor nie real gewesen und ein Produkt der Gegebenheiten. Und das nur, um dann am Ende dieses Bandes ein eher erzwungen wirkendes Happy End zu generieren, damit wir Leser zufrieden sind, weil die Geschichte ein gutes Ende genommen hat. Hier fehlte mir die Authentizität der Gefühle.

Fazit
Nachdem der erste Band der „Infernale“-Dilogie dramatisch und toll war, hatte ich große Hoffnungen für diesen zweiten Band. Allerdings muss ich sagen, dass ich eher enttäuscht worden bin, denn mir fehlte die Action, die erhoffte Rebellion blieb mir zu hintergründig und das Ende wirkte etwas erzwungen. Auch hat Davy eine Entwicklung vollzogen, die für mich nicht positiv war, denn sie hatte zu viele Selbstzweifel, die sie nicht ablegen konnte. Alles in allem war die Handlung zwar nicht schlecht, aber gleichzeitig auch etwas mühsam.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
01. Infernale
02. Infernale – Rhapsodie in Schwarz


Veröffentlicht am 07.02.2018

Die Beziehung entwickelt sich passend zur Geschichte, leider geht der erwartete Tiefgang unter

Für immer ein Teil von mir
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Klappentext
„182 Tage ohne sie! Seit dem Tod ihrer besten Freundin Ashlyn ist Cloudys Welt leer und einsam. Auch Kyle verliert sich in seiner unendlichen Trauer. Er wäre der Einzige, mit dem Cloudy über ...

Klappentext
„182 Tage ohne sie! Seit dem Tod ihrer besten Freundin Ashlyn ist Cloudys Welt leer und einsam. Auch Kyle verliert sich in seiner unendlichen Trauer. Er wäre der Einzige, mit dem Cloudy über ihren Verlust sprechen könnte, doch zwischen ihnen ist etwas geschehen, über das sie für immer schweigen wollten. Dennoch begleitet Kyle sie, als Cloudy beschließt, die drei Menschen aufsuchen, die durch Ashlyns Organspende gerettet wurden. Ein Abschied, aber vielleicht auch ein Neuanfang?“

Gestaltung
Das Covermotiv gefällt mir richtig gut, denn ich mag vor allem die Farben und den Hintergrund sehr gerne. Der Himmel sieht mit seinen Blau- und Rosatönen richtig toll aus und das Herz aus dunkelrotem Band, auf dem der Buchtitel steht, ist eine sehr coole Idee, die ich so bisher noch nicht gesehen habe. Die Straße am unteren Bildrand passt zudem super zur Geschichte, denn dieses Buch ist ein ganz besonderer Roadtrip!

Meine Meinung
Der Klappentext von „Für immer ein Teil von mir“ klang schon sehr berührend und die Gestaltung hatte mich bereits überzeugt: das ist ein Buch das ich lesen muss! Die Geschichte ist ein Roadtrip der besonderen Art: Protagonistin Cloudy möchte die Menschen aufsuchen, deren Leben durch ein Organ ihrer bei einem Unfall verstorbenen, besten Freundin Ashlyn gerettet wurde. Begleitet wird Cloudy dabei von Kyle, dem Freund von Ashlyn. Dieser Roadtrip ist einerseits eine Trauerbewältigung für die beiden, andererseits steht zwischen ihnen eine unsichtbare Mauer aus komplizierten Gefühlen, die alles nur noch komplizierter und schwieriger macht…

Ich habe von „Für immer ein Teil von mir“ ehrlich gesagt erwartet, dass es mir beim Lesen Herzschmerz bereiten, mich den Tränen nahe bringen und mich berühren würde. Leider muss ich sagen, dass das Autorinnenduo hier großes Potenzial verschenkt hat. Die Treffen mit den Organempfängern waren eher kurz angebunden und vor allem die ersten beiden Begegnungen haben mich hier eher erstaunt die Stirn runzeln lassen. Ich hatte damit gerechnet, dass sie zumindest richtig miteinander reden würden, aber das ist nicht wirklich passiert. Das letzte Treffen war da schon näher an meinen Erwartungen. Die Begegnung mit der Empfängerin von Ashlyns Herz hat mir auch eindeutig am besten gefallen, auch wenn ich doch beim Lesen gemerkt habe, dass die Autorinnen den Fokus der Geschichte auf andere Aspekte gelegt haben.

So stand beispielsweise die Romanze viel mehr im Mittelpunkt als ich gedacht hätte. Wäre die Balance zwischen der Trauerverarbeitung und der zarten, aufkeimenden Beziehung ausgeglichener gewesen, so wäre ich mit dem Buch wirklich glücklich gewesen. Mir hat es zwar gut gefallen, wie Kyle und Cloudy wieder zueinander gefunden haben. Dies passiert nämlich ganz sanft und leise, vorsichtig nahezu. Das passte für mich hervorragend zur Situation, in welcher sich die beiden Charaktere befunden haben. Sie nähern sich nach und nach einander an und es wurde nichts überstürzt. Allerdings fehlte doch etwas der Tiefgang, den ich durch die „Mission“ des Roadtrips erwartet habe. Hätten Cloudy und Kyle noch etwas mehr mit den anderen Figuren (vorrangig den Empfängern) interagiert und tiefgründige Anmerkungen über ihre Reise und den damit verbundenen Abschied gemacht, wäre es perfekt gewesen.

Die Gefühle der Figuren wurden vor allem von Cloudy getragen, denn ihr merkte ich ihre Gefühle wirklich an. Sie war zutiefst getroffen vom Tod ihrer besten Freundin und wollte Abschied nehmen und ihre Trauer verarbeiten. Kyles Gefühle wurden auch beschrieben, allerdings habe ich Cloudys Emotionen intensiver wahrgenommen. Doch da, wie bereits gesagt, die Treffen mit den Empfängern recht kurz gehalten waren, fehlte hier einfach die Tiefe, die die Gefühle der Figuren hätten vermitteln können. An einem gewissen Punkt im Buch hatte ich einfach den Eindruck, als würden Ashlyn und die mit ihr verbundene Trauer sowie das Abschiednehmen in den Hintergrund rücken.

Fazit
Ich habe mehr Tiefgründigkeit von „Für immer ein Teil von mir“ erwartet, denn gerade die Treffen mit den Organempfängern waren für mich etwas zu kurz. So rückten meiner Meinung nach das Abschiednehmen und die Trauerverarbeitung zu sehr in den Hintergrund. Mir hat aber gut gefallen, wie sich die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten entwickelt, denn dies geschah passend zur Situation: ganz vorsichtig und behutsam.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 07.02.2018

Das Hin und Her des Liebespaares hat mich genervt

Für immer Blue
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Klappentext
„Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein einziges Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Sie weiß nicht, woher sie kommt oder wer ihre Eltern sind, und fühlt sich nirgends dazugehörig. ...

Klappentext
„Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein einziges Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Sie weiß nicht, woher sie kommt oder wer ihre Eltern sind, und fühlt sich nirgends dazugehörig. Auch unter ihren Kommilitonen ist sie eine Außenseiterin. Sie kleidet sich anders als die anderen, sie schminkt sich auffällig und umgibt sich mit den falschen Menschen. Blue spürt, wie ihr Leben ihr jeden Tag ein bisschen mehr zu entgleiten droht. Doch dann trifft sie auf Darcy Wilson, der – als Erster und Einziger – an sie glaubt und ihr zeigt, warum es sich lohnt, ein guter Mensch zu sein und für das Leben zu kämpfen. Blue entwickelt Gefühle für Darcy, obwohl sie weiß, dass eine Liebe zwischen ihnen unmöglich ist. Denn Darcy ist ihr Lehrer …“

Gestaltung
„Für immer Blue“ ist bereits das dritte Buch von der Autorin Amy Harmon, das im Egmont INK Verlag auf Deutsch erscheint und auch dieses Mal hat der Verlag im Coverdesign einen ähnlichen Stil eingehalten wie schon bei beiden anderen Harmon-Büchern. Ein Schatten einer Figur ist vor einem bunten Hintergrund zu sehen. Verziert wird das Ganze durch kleine Muster, welche hier den Boden bilden, auf dem die Figur steht. Ich mag an diesem Cover vor allem, dass es so aussieht, als würde das Mädchen vor dem Mond stehen, mitten in der tiefsten Nacht. Auch den Baum finde ich sehr schön.

Meine Meinung
„Für immer Blue“ ist bereits mein drittes Buch der Autorin. Zunächst waren es die Cover der Bücher, welche mich dazu verleitet haben, die Klappentexte zu lesen. Die Kombination aus beidem hat dann überzeugt. Doch mittlerweile ist es der Name der Autorin, welcher mich anzieht. Amy Harmon schreibt gegenwartsliterarische Geschichten mit dem gewissen Etwas. Sie widmet sich immer ernsthaften Themen, die teilweise eher verschwiegen werden oder unter den Tisch fallen. Das ist meiner Meinung nach etwas ganz besonderes und seltenes, da viele Autoren sich scheuen, „Tabu“-Themen anzusprechen.

Dieses Mal befasst sich die Autorin mit dem Thema der verbotenen Liebe zwischen Lehrer und Schülerin. So dachte ich zumindest aufgrund des Klappentextes, doch diese Thematik wird eigentlich im Handlungsverlauf nur am Rande aufgegriffen. Vielmehr fokussiert Harmon das Leben und die Innenwelt der Protagonistin Blue und die komplizierte Beziehung zwischen ihr und Wilson, welcher nur zu Anfang ihr Lehrer ist.

Mir hat insgesamt gut gefallen, dass die Lehrer-Schüler-Beziehung nicht so unmittelbar im Fokus der Geschichte stand, denn ich denke, dies hätte nicht so viel Stoff für einen gesamten Roman hergegeben und hätte mit der Zeit langweilig werden können. Ich glaube auch, dass es mir irgendwann ziemlich auf die Nerven gegangen wäre, wenn immer nur gesagt worden wäre, dass die beiden nicht zusammen sein könnten aufgrund des Altersunterschiedes und weil es sich nicht für einen Lehrer gehört. Die Angst, dass die Konzentration zu sehr auf den Verboten und der Dramaturgie einer solchen Verbindung liegen würde, war jedoch unbegründet, da Amy Harmon genau das richtige Maß an Feinfühligkeit und klaren Worten findet.

Nervig war dafür aber das ständige Hin und Her zwischen Wilson und Blue. Mal lieben sie sich, küssen sich und sind sich nah und im nächsten Moment – ohne Grund! – distanzieren sie sich wieder voneinander. Äh…entschuldigung? Warum? Was soll das? Ich habe es nie verstanden, warum sie sich immer wieder aufs Neue voneinander entfernt haben. Dieses dauernde Heckmeck ist mir irgendwann wirklich auf den Geist gegangen!

Auch das Ende empfand ich als etwas anstrengend, da lang und breit erklärt und aufgedeckt wird, was es mit Blues Vergangenheit auf sich hat. Okay, ich wollte es wissen und war neugierig, was nun hinter ihr für eine Geschichte steht…aber es wurde mir einfach zu lang und schwülstig erzählt. Dies war schon zuvor im Roman bei einer anderen Sache, die Blue betrifft, genauso. Diese Sache (und ich verrate aufgrund des Spannungsgehaltes der Geschichte nicht, was es ist) wurde für meinen Geschmack auch viel zu lang hingezogen.

Fazit
Ein weiterer Roman aus der Feder von Amy Harmon, der wieder im Bereich der Gegenwartsliteratur anzusiedeln ist und sich mit einem problematischen Thema, welches hier jedoch nur am Rand eine Rolle spielt, befasst. Leider waren mir manche Enthüllungen oder Entwicklungen zu langatmig und zu sehr in die Länge gezogen und auch die Beziehung der beiden Protagonisten war mir zu anstrengend. Zwischen Nähe und Distanz konnten sie sich nicht entscheiden, wobei jedoch in keinster Weise für den Leser nachvollziehbar war, warum sie sich immer wieder voneinander entfernt haben!
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 07.02.2018

Für einen Sommer und das reicht dann auch

Für einen Sommer und immer
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Klappentext
„Ich muss hier weg, und zwar sofort! Das ist Annikas erster und einziger Gedanke, als sie erfährt, dass ihre Mutter sterben wird. Sie weiß, dass ihnen nur noch wenig gemeinsame Zeit bleibt ...


Klappentext
„Ich muss hier weg, und zwar sofort! Das ist Annikas erster und einziger Gedanke, als sie erfährt, dass ihre Mutter sterben wird. Sie weiß, dass ihnen nur noch wenig gemeinsame Zeit bleibt und dass Weglaufen keine Lösung ist. Trotzdem packt sie ihren Koffer, nimmt ihren lange überfälligen Urlaub und fährt einfach los – bis nach Südtirol, in ein kleines abgelegenes Dorf in den Dolomiten. Das Hotel, in das sie sich einmietet, ist schick, das Essen köstlich. Annika ist sich sicher, dass dies der richtige Ort ist, um die Kraft zu sammeln, die sie für die kommende Zeit so dringend benötigen wird. Allerdings war die zweiunddreißigjährige Karrierefrau im Entspannen noch nie sonderlich gut. Schon am ersten Tag droht ihr in dem gespenstisch ruhigen Wellnessbereich die Decke auf den Kopf zu fallen. Je stiller es um sie herum wird, desto erdrückender fühlt sich die Leere in ihrem Innern an. Um sich abzulenken, engagiert sie einen Bergführer, der ihr helfen soll, sich beim Gipfelstürmen auszupowern. Sie hätte nie damit gerechnet, dass diese Entscheidung nicht nur ihren Sommer, sondern ihr ganzes Leben verändern würde…“

Gestaltung
Ich finde das Cover total toll! Der rote Titel kommt vor dem hellblau-weißen Hintergrund richtig gut zur Geltung. Die Schriftart des Titels gefällt mir auch sehr gut, aber vor allem mag ich die Wolken und die kleinen Löwenzahnpollen. Auch dass das Buch sich leicht wellig anfühlt finde ich super, da es zu den gezeichneten hellblauen Linien passt. So ist das Buch auch haptisch ein kleines Erlebnis.

Meine Meinung
Nachdem ich zunächst den Klappentext gelesen hatte, wusste ich schon ungefähr, was mich erwarten würde beim Lesen der Geschichte. Gewisse Handlungsstränge oder Entwicklungen konnte ich schon erahnen. Darum hatte ich gehofft (und war auch sehr neugierig), ob ich mit dem groben Handlungsablauf, der sich sofort in meinem Kopf gebildet hatte, Recht behalten sollte oder nicht.

Und ich muss leider sagen, dass sich tatsächlich alles so entwickelt hat, wie ich es vermutet hatte. Die Geschichte war für mich absolut vorhersehbar, es gab keinerlei Überraschungen oder Wendungen, die mich aus den Latschen gehauen hätten. Das war echt schade, denn man hätte sich so schöne Dinge einfallen lassen können, um die Leser zu erstaunen oder verblüffen! Von der ersten bis zur letzten Seite konnte ich eigentlich jede Handlung der Figuren (vor allem von Protagonistin Annika und ihrem Bergführer alias Love Interest Samuel) erahnen.

Aus dem Klappentext war bereits bekannt, dass Annikas Mutter sterben wird und dass Annika deswegen flüchtet. An ihrem Zielort trifft sie einen Fremden mit schwarzer Mütze, der – oh Wunder, oh Wunder – ihr Bergführer wird und in den sie sich auch verliebt (Überraschung!). Knapp zwei Drittel des Buches beschäftigen sich dann damit, dass Annika sich in Samuel verliebt, ihn anhimmelt (sein Äußeres beschreibt) und mit ihm Bergausflüge unternimmt. Mehr passiert da nicht. Wer also auf Spannung oder tolle Plottwists wert legt, für den ist „Für einen Sommer und immer“ nichts.

Hier geht es vielmehr um die Figuren und deren Beziehungen. Annika reflektiert viel über ihr Leben und erst durch Samuel gelingt es ihr, sich selbst zu finden. Als Kind wurde sie viel von ihren Eltern fremdbestimmt, vor allem in ihren schulischen Leistungen. Die familiäre Situation hat somit sehr gut die heutige Leistungsgesellschaft bzw. den Leistungsdruck wiedergespiegelt. Das macht den Roman für mich sehr aktuell und hat mir gut gefallen!
Neben den Ausflügen, der Verliebtheit und Annikas nachdenklichen Reflexionen gibt es noch ihre beste Freundin Helene. Diese sorgte beim Lesen für einigen Wirbel, denn Helene ist alles andere als eine nette Freundin. Sie scheint einiges durchgemacht zu haben und ist sehr herrisch. Annika lässt sich viel von ihr gefallen, doch dadurch, dass ich Helene nur mit Annikas Augen gesehen habe, blieb sie mir einfach zu flach. Helene wirkte zwar unsympathisch, doch es ging aus Annikas Beschreibungen hervor, dass mehr hinter Helene steckt. Was, das habe ich jedoch leider nie erfahren, denn dafür wurde zu wenig auf Helene eingegangen. Aber nicht nur Helene, auch viele andere Nebenfiguren (Annikas Mutter, Samuels Schwester) blieben mir zu blass.

Annika war mir persönlich auch nicht so sympathisch. Erst war sie eine ziemlich unterkühlte Zicke, die sich zwar über den Handlungsverlauf hin gemausert hat, aber sie konnte mich nicht ganz erreichen. Zwar wurde ich etwas wärmer mit ihr, als sie mit Samuel unterwegs war und sich dann verändert hat, aber für mich war sie entweder zu sehr damit beschäftigt, Samuel anzuhimmeln oder über ihr ach so schlimmes Leben (das meiner Meinung nach gar nicht so schlimm war, denn es kann wesentlich schlimmer sein) oder eine Beziehung mit Samuel zu sinnieren (ohne überhaupt mal mit ihm geredet zu haben). Sie wirkte auf mich egoistisch. Außerdem hat sie mich manchmal ziemlich aufgeregt, weil sie nicht immer nachvollziehbar gehandelt hat und ihre Taten auch nicht wirklich gut begründet hat. Zudem hat sie immer gleich für Samuel mitentschieden, statt mit ihm zu reden.

Dennoch liest sich das Buch aufgrund des tollen Schreibstils der Autorin sehr schnell, ich hatte es innerhalb von 2 Tagen durch. Das letzte Kapitel war für mich auch ein großes Plus (auch wenn das Ende ein absolutes Klischeeende war, das man schon vorausgeahnt hat). Ich fand es schön und rührend. Zudem hat es nach einem kleinen Zeitsprung alle offenen Fragen geklärt und den Leser zufrieden zurückgelassen. Mein Highlight war aber definitiv Samuel. Nach dem Zuklappen des Buches dachte ich mir „Ich möchte auch einen Samuel!“. Er ist super sympathisch, fürsorglich und ein Bilderbuchprinz.

Ich fand auch generell die Momente zwischen der Mutter und Annika zu kurz. Der Fokus lag ja eindeutig auf der Liebesbeziehung. Aber da das Buch sowieso nicht sonderlich dick ist, hätte man ruhig ein wenig mehr die Mutter-Tochter-Beziehung entwickeln können. Zumal sonst ja auch rein gar nichts passiert ist außer Annikas Verliebtsein, ihrer Schwärmerrei von Samuels gutem Aussehen, ihren Sorgen, den Wanderungen und den schönen Bergszenerien (die wirklich toll beschrieben sind!). Ich hatte ja insgeheim gehofft, dass da mehr gekommen wäre, etwas, das mich geflasht hätte. Beispielsweise hatte ich im Hinterkopf, dass vielleicht etwas Dramatisches mit Samuel passiert (z.B. ein Bergabsturz, nicht, dass ich es ihm wünschen würde). Aber das wäre doch mal etwas Unerwartetes gewesen!

Fazit
„Für einen Sommer und immer“ ist eine schöne Liebesgeschichte für zwischendurch, die sich aufgrund des angenehmen Schreibstils sehr schnell lesen lässt und die dem Leser malerische Berglandschaften vor Augen führt. Leider wurde ich mit der Protagonistin nicht sonderlich warm, die Nebenfiguren blieben zu blass und die Liebesbeziehung erlebte ich nur einseitig von Annikas Perspektive. Einblicke in Samuel wären schön gewesen, da sie ihn doch sehr bevormundet hat. Was ich jedoch am meisten zu bemängeln habe ist die Vorhersehbarkeit der Geschichte. Es ist zum einen nichts Überraschendes passiert und zum anderen war alles vorauszuahnen.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 07.02.2018

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Fire Girl - Gefährliche Suche
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Klappentext
„Hazel Hooper hat die ersten zwölf Jahre ihres Lebens auf einer Waldlichtung verbracht, die von ihrer Mutter Hecate durch einen Zauberbannkreis von der Außenwelt abgeriegelt wurde.
Hazel sehnt ...

Klappentext
„Hazel Hooper hat die ersten zwölf Jahre ihres Lebens auf einer Waldlichtung verbracht, die von ihrer Mutter Hecate durch einen Zauberbannkreis von der Außenwelt abgeriegelt wurde.
Hazel sehnt sich danach, die Welt draußen kennenzulernen. Aber am allermeisten wünscht sie sich, endlich selbst magische Fähigkeiten zu entwickeln. Als ihre Mutter von einem gefährlichen Dämon entführt wird, erwachen Hazels Zauberkräfte - dennoch gelingt es ihr nicht, ihre Mutter zu retten.
Nun ist sie ganz auf sich allein gestellt – vielleicht nicht ganz allein, denn Hazel hat irrtümlich eine kleine Haselmaus verzaubert, die ihr nun als verlässlich missgelaunter Gefährte zur Seite steht. Gemeinsam machen sich das Mädchen und die Maus auf, um den Dämon zu verfolgen und Hecate zu befreien. Doch schnell muss Hazel feststellen, dass das Leben außerhalb der Lichtung weitaus gefährlicher ist, als sie angenommen hatte.“

Gestaltung
Den düsteren Wald und vor allem den helleren Lichtfleck in seiner Mitte, der aussieht als würde dort ein wildes Feuer lodern, mag ich sehr gerne. Allerdings gefällt mir das Mädchen in der Mitte überhaupt nicht. Es passt zwar zur Geschichte, die sich um Hexen dreht, da das Mädchen optisch schon sehr hexenmäßig aussieht mit dem struppigen Haar und der Kleidung, aber mir gefällt das Gesicht nicht. Es wirkt sehr künstlich.

Meine Meinung
In „Fire Girl“ geht es um Hexen und Hexenjäger, ein Thema, das immer wieder mein Interesse weckt, weil es so viele Möglichkeiten bietet, die Geschichten aufzubauen und sich entwickeln zu lassen. Leider konnte mich das Buch rund um Protagonistin Hazel nicht ganz so überzeugen wie ich es mir gewünscht hätte. In „Fire Girl“ geht es um die junge Hazel, die auf einer Lichtung aufgewachsen ist und diese nun erstmals in ihrem bisherigen Leben verlässt, um ihre Mutter von einem Dämon zu retten. Dabei keimen ihre Zauberkräfte auf. Begleitet auf ihrer Reise wird sie von einer verzauberten Maus sowie David und dessen Meister Titus, die sowohl Dämonen- als auch Hexenjäger sind. Wird Hazel es schaffen, ihre Mutter zu retten?

Für mich war die Handlung durchaus stringent aufgebaut und mit einem roten Faden versehen, nur leider traf ich hier auch auf viel Altbekanntes bzw. auf typische Handlungsstränge bzw. -elemente, die mir schon des Öfteren begegnet sind. So hat mich beispielsweise Hazels Begleiter, die sprechende Haselmaus, stets an das auf der Schulter sitzende Gewissen erinnert. Dabei weiß besagte Maus alles, was Hazel noch nicht weiß und ist ihr so stets eine gute Unterstützung. Das war für mich etwas zu einfach gelöst, denn so muss Hazel nicht wirklich erwachsen werden, da sie stets auf die Maus zurückgreifen kann, die ihr für jedes Problem eine Lösung präsentiert. Hazel musste eigentlich nicht selber nachdenken, dementsprechend hat sie die Gefährten auch oft in Schwierigkeiten gebracht. Das war mir etwas zu fade und vorhersehbar, vor allem weil Hazel keinerlei Entwicklung gezeigt hat und auch am Buchende noch recht kopflos gehandelt hat. Natürlich muss man ihr Alter bedenken, aber dennoch denke ich, dass auch Kinder in der Lage sind, vorausschauender zu handeln und nicht stets mit dem Kopf durch die Wand zu rennen.

So sind es gerade Hazels Begleiter, die für mich recht typisch waren, da es in vielen Kinderbüchern bzw. Büchern für junge Leser eine Protagonistin (oder einen Protagonisten gibt), die von den verschiedensten Gestalten auf ihrem Weg begleitet werden. Diesbezüglich ist mir die Verschiedenheit der Begleiter zwar positiv aufgefallen, allerdings konnte das nicht darüber hinwegtrösten, dass es das typische Bild war, das uns Lesern oftmals in solchen Büchern begegnet. Ich denke aber, dass dies gerade für Kinder toll ist, da sie an den verschiedenen Begleitern ihren Spaß haben werden. Allerdings finde ich, dass man darauf hinweisen sollte, dass (obwohl Hazel ja auch erst 12 Jahre alt ist) manche Szenen doch recht brutal sind.

Interessant war die Mischung aus Realität und Fantasie, denn die Atmosphäre der Hexen und Hexenjäger ist durchaus den wahren Begebenheiten unserer Vergangenheit entnommen, da die Geschichte von „Fire Girl“ im England zur Zeit der Hexenverfolgung spielt. Durch Dämonen und andere magische Begebenheiten erhält das Buch aber einen Hauch Fantasy und Übernatürliches, das einen spannenden Mix aus historischem Wissen gepaart mit richtiger Magie ergibt. Das war ein interessantes Spannungsfeld, das ich gerne verfolgt habe.

Auch ist der Schreibstil des Autors leicht zu verstehen und lesen, wobei es durchaus auch lustige und die Atmosphäre auflockernde Momente gibt. Mich hat der Humor meistens zwar nicht komplett gepackt, aber ein Lächeln wurde mir dann doch entlockt. Der Erzähler dieser Geschichte ist in der dritten Person Singular verfasst, wobei er sich vor allem auf Hazel fokussiert.

Fazit
Mich konnte vor allem die Mischung aus historischem England und Fantasy von sich überzeugen, was man allerdings von der Protagonistin und ihrer nicht vorhandenen Charakterentwicklung nicht wirklich sagen kann. „Fire Girl“ hat durchaus Potenzial und einige spannende Momente sowie sehr verschiedene Figuren, aber es wartet auch nicht mit wirklich neuen Ideen auf.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband