Cover-Bild Über uns der Himmel
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.03.2015
  • ISBN: 9783442383337
Kristin Harmel

Über uns der Himmel

Roman
Veronika Dünninger (Übersetzer)

Als die Welt zerbrach, blieb ihre Liebe …

Die junge Kate Waithman lebt mit ihrer großen Liebe Patrick in Manhattan. Eines Morgens geht sie am Hudson River joggen, als plötzlich ein Flugzeug den Himmel durchbricht. Momente später ist das World Trade Center in Rauch gehüllt. Es ist das Gebäude, in dem Patrick arbeitet ...

Dreizehn Jahre später fühlt sich Kate endlich bereit, ihr Herz wieder zu öffnen. Doch dann hat sie einen Traum, der realer scheint als alles, was sie umgibt – von dem Leben, das sie mit Patrick gehabt haben könnte. Während sie versucht, an der Vergangenheit festzuhalten, beginnt Kate zu ahnen, dass es für sie einen zweiten Weg zum Glück geben könnte ...

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührende Geschichte mit einer Portion Mystik

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Seit Kate ihren Mann Patrick am Sylvesterabend 1999 kennengelernt hat, genießt sie jede Sekunde ihrer Zweisamkeit. Im September 2001 sind die beiden schon vier Monate verheiratet, da kommt Patrick am Abend ...

Seit Kate ihren Mann Patrick am Sylvesterabend 1999 kennengelernt hat, genießt sie jede Sekunde ihrer Zweisamkeit. Im September 2001 sind die beiden schon vier Monate verheiratet, da kommt Patrick am Abend spät nach Hause, weil er noch lange mit seiner Ex-Freundin aus war. Kate ist ein wenig beleidigt, doch am nächsten Morgen, dem 11. September, verspricht Patrick ihr, am Abend tolle Neuigkeiten mit ihr zu teilen. Daraus wird jedoch nichts, denn wenige Stunden später rast ein Flugzeug in den Nordturm der Twin Towers, genau dorthin, wo sich Patricks Büro befindet…

Dreizehn Jahre später ist Kate noch immer nicht ganz über ihren Verlust hinweg. Der Heiratsantrag ihres neuen Freundes Dan sollte sie glücklich machen, doch stattdessen melden sich Zweifel. Als sie dann auch noch beginnt, sehr reale Träume von Patrick und ihrer gemeinsamen Tochter Hannah zu haben, ist sie vollends verunsichert. Wie viel der Träume ist Wirklichkeit? Sollte sie ihr Leben noch einmal überdenken?

„Über uns der Himmel“ beginnt äußerst bedrückend, denn Kate berichtet von ihren letzten Stunden mit Patrick, bevor ihr gemeinsames Leben abrupt endet und Kate viel zu früh zur Witwe wird. Sie rekapituliert ihre letzten Gespräche, ihren letzten Kuss und schließlich die schrecklichsten Momente ihres Lebens, in denen sie miterleben muss, wie entführte Flugzeuge am 11. September 2001 in die Twin Towers rasen und Patrick als einer von Tausenden sein Leben lässt. Diese Seiten sorgten bei mir für Gänsehaut, denn auch bei mir waren durch Kates Erzählungen die Gefühle des Schocks und der Fassungslosigkeit, die ich damals bei den Fernsehbildern empfand, wieder präsent.

Nach einigen Seiten springt das Buch 13 Jahre in die Zukunft. Ich konnte mich gut in Kate hineinversetzen und es fiel mir leicht, nachvollziehen, dass Patrick auch nach all diesen Jahren ständig in Kates Gedanken präsent ist. Mit Dan konnte sie sich inzwischen zwar auf jemand anderen einlassen, doch schnell merkt man, dass sie sich in ihrem neuen Leben nicht rundum wohl fühlt. Dementsprechend gespannt war ich, welche Konsequenzen Kate aus ihren verwirrenden, realen Träumen von Patrick und ihrer Tochter Hannah ziehen wird.

Über den Hintergrund der Träume erfährt man wenig, und so bleiben diese während der Geschichte ein mystischer Faktor, auf den Kate und auch der Leser sich einlassen müssen. Vom Konzept her fühlte ich mich ein wenig an „Die Achse meiner Welt“ erinnert, auch wenn die Geschichte schließlich eine andere Richtung einschlägt. Gemeinsam mit Kate fieberte ich mit, wie viele Informationen aus ihren Träumen sich als Wirklichkeit entpuppen. Noch wichtiger für Kate sind jedoch die Impulse, ihr Leben zu überdenken, welche die Träume ihr geben.

Großen Spaß machte es mir, Kates Entwicklung während der Geschichte zu verfolgen. Angeregt durch die Träume trifft sie wichtige Entscheidungen, die ihr nicht nur bei der Aufarbeitung der Vergangenheit helfen, sondern auch dabei, nach vorn zu schauen und etwas gänzlich Neues auszuprobieren. Interessante Themen wie Musiktherapie, Schwerhörigkeit und das Pflegesystem in den USA sind ein Teil der Geschichte, bei denen die Autorin die Fakten geschickt mit ihrer Fantasie verwoben hat.

Die grundsätzliche Richtung der Geschichte war für mich schon früh vorhersehbar. Außerdem empfand ich es als Herausforderung, mich auf Kates mystische Träume einzulassen. Auf der anderen Seite fand ich es spannend, gemeinsam mit ihr zu ergründen, wie viel Wahrheit ist und was die Träume ihr vielleicht sagen wollen. Das Ende hat mich schließlich noch einmal richtig überraschen können, denn mit so manchem, was auf den letzten Seiten geschieht, habe ich doch nicht gerechnet und für mich war dies ein gelungener Abschluss.

„Über uns der Himmel“ beginnt bedrückend und ruft auch die eigenen Erinnerungen an den 11. September 2001 wieder wach. Durch den großen Zeitsprung gewinnt man jedoch ein wenig Abstand zu den Ereignissen und begleitet die sympathische Protagonistin Kate dabei, die Vergangenheit aufzuarbeiten und endlich wieder nach vorn zu schauen, indem sie ihr Leben selbst aktiv gestaltet. Auch wenn Vieles vorhersehbar war und mir „Solange am Himmel Sterne stehen“ noch besser gefallen hat, hat mich das Buch berühren können. Neben Kates Selbstfindung spielt auch ihre Familie und die Liebe eine Rolle, zudem sollte man einer Portion Mystik nicht abgeneigt sein. Wer hinter diese Punkte einen Haken setzen kann, sollte sich „Über uns der Himmel“ nicht entgehen lassen!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Über uns der Himmel

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Kate ist Musiktherapeutin und hat sich nie von dem Tod ihres Mannes Patrick erholen könnten. Sie hängt in der Vergangenheit fest und kann trotz eines neuen Mannes und einer zweiten Heirat nicht nach vorne ...

Kate ist Musiktherapeutin und hat sich nie von dem Tod ihres Mannes Patrick erholen könnten. Sie hängt in der Vergangenheit fest und kann trotz eines neuen Mannes und einer zweiten Heirat nicht nach vorne schauen. Alles wird miteinander verglichen und die Träume zeigen ihr ein perfektes Leben mit Pat und ihrer gemeinsamen Tochter. Natürlich kommt Dan, der neue Partner, immer schlechter weg. Für Kate sind die Träume die neue Realität und sie lernt die Gebärdensprache um sich mit ihrer Tochter zu unterhalten – dort trifft sie auf Andrew, mit dem sie später auch zusammenarbeiten will. Im Laufe der Zeit lebt Kate nur noch für die Träume…
Mir war Kate leider vollkommen unsympathisch, denn sie verletzt mit ihrer Art jeden, der um sie herum ist. Unbeabsichtigt. Sie verändert sich durch die Träume so sehr, das sie auch mich irgendwann nur noch wie ein kopfloses Huhn gewirkt hat.

Patrick ist der erste Mann von Kate und kommt bei den Anschlägen vom 11. September 2001 ums Leben. Man lernt ihn zu Beginn nur in einer kurzen Sequenz kennen, doch er wirkt sehr nett. Im Laufe der Geschichte begegnet man ihm in den Träumen von Kate wieder und anscheinend ist der immer noch so ein toller Mann wie zu Beginn.
Pat scheint sich nicht verändert zu haben, was mich doch sehr stutzig gemacht hat. Kate hebt ihn in ihren Träumen in den Himmel und sieht alles durch die rosarote Brille.
An sich wirkt er für einen Toten sehr nett.

Dan ist der neue Partner und Verlobte von Kate – der erste Mann nach Patrick. Die beiden sind seit einigen Jahren ein Paar und haben sich kaum bis gar nicht gestritten, bis jetzt. Mit jeden Tag werden die Differenzen größer – was nur an Kate liegt. Sie kommt jeden Tag mit etwas neuem an oder ist in sich verschlossen und redet überhaupt nicht. Mit jedem Traum versucht sie Dan mehr zu einem Patrick werden zu lassen und scheitert. Dan ist Dan und möchte nicht immer mit einem Toten verglichen werden. Es kommt zur einzigen logischen Konsequenz…
Mir tat Dan die gesamte Zeit so unglaublich leid, denn Kate hat ihm alles nur vorgespielt. Wenn auch möglicherweise unbewusst, aber sie ist nach den Träumen nicht mehr ehrlich zu ihm und hängt sich an Kleinigkeiten auf. Ihr Einstellung und seine Einstellung zu Kindern passen nicht zusammen, aber wenn wundert es? Nie hat Kate etwas in diese Richtung erwähnt und plötzlich kommt der Sinneswandel, in einem Alter in dem das Thema schon längst hätte geklärt werden sollen. Bis dahin hatte sie fast 20 Jahre Zeit und konnte sich überlegen, was sie will und sie verschwendet keinen Gedanken daran.
Wenn ich an Dans Stelle gewesen wäre, hätte ich sie viel schneller verlassen.

Andrew arbeit in einer sozialen Einrichtung und lebt für seinen Job und die jungen Kinder, die er betreut. Einige von ihnen sind gehörlos und er unterrichtet ehrenamtlich Erwachsene oder jüngere Menschen, die die Gebärdensprache gerne lernen möchten. Dort trifft er auf die talentierte Kate, mit der er sich anfreundet und von seiner Arbeit erzählt. Wenige Zeit später arbeiten sie zusammen und feiern erste Erfolge.
Andrew scheint ein netter Kerl zu sein, doch wirklich sympathisch ist er mir nie geworden. Er beteuert zwar immer, das er Kate nicht als kostenlose Musiktherapeutin haben will, sondern es nur einfach mal versuchen will, doch die Masche konnte ich ihm einfach nicht abkaufen. So nett er auch sein mochte.

Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Kate, was einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt.

Ich habe bisher nur Gutes über die Autorin gehört, da ich und gehypte Bücher selten zusammenpassen, wollte ich keines ihrer Werke gelesen. Doch als mir „Über uns der Himmel“ als Mängelexemplar über den Weg lief, habe ich es gekauft und direkt gelesen.
Und bin wieder um einen Erfahrungswert reicher: es hat mir nicht gefallen.
Im Klappentext wird nur ein Traum erwähnt, doch im Buch beinhalten diese Träume fast ein Drittel des gesamten Inhaltes. Und das ist der Knackpunkt – ich mag diese Art von Bücher mit diesen ganz bestimmten realistischen Träumen überhaupt nicht. Für mich ist das viel zu unrealistisch und zu weit weg. Sie tun ja auch leider nichts für Kate, denn sie binden die Frau an sich. Von Dan an die Erinnerung an Patrick, dann an die Gebärdensprache und an das junge Mädchen, das sie unbedingt haben will. Das ist für mich kein Weiterleben, sondern ein Leben in der Vergangenheit, denn jeder Schicksalsschlag lässt sie wieder in ihre alte „Trauerrolle“ zurückfallen.
Das Ende war für mich keine Überraschung, das hatte ich mir schon schnell gedacht, als eine Person in ihr Leben trat.
Meine Lieblingsstellen waren die Passagen in denen Kate als Musiktherapeutin tätig ist. Egal, ob es mit ihren Klienten oder in der ehrenamtlichen Arbeit mit dem gehörlosen Kindern war. Da spürte man ihre große Leidenschaft und ihren starken Willen zu jedem Kind durchzudringen und ihm (oder ihr) zu helfen. Wirklich beeindruckend.

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