Profilbild von Ladybella911

Ladybella911

Lesejury Profi
offline

Ladybella911 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ladybella911 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Itas abenteuerliche Reise auf der Suche nach ihrer Mutter

Das Mündel der Hexe
0

Kurz bevor Almut, eine weise Kräuterfrau, auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt werden soll, erfährt die junge Ita, dass die Frau, die sie ihre Mutter nennt, nicht ihre wirkliche Mutter ist. Sie muss ...

Kurz bevor Almut, eine weise Kräuterfrau, auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt werden soll, erfährt die junge Ita, dass die Frau, die sie ihre Mutter nennt, nicht ihre wirkliche Mutter ist. Sie muss fliehen, nur mit einem Bernsteinkreuz als einzigem Hinweis auf ihre Herkunft. Sie beschließt, nach ihrer Mutter zu suchen und schließt sich einer Gauklertruppe an.

Gustavo, der Führer der Truppe ist ein etwas undurchsichtiger Charakter und nicht gerade davon angetan, sie in seinem Gefolge zu haben, denn er ist nicht das, was er zu sein vorgibt. Die Ereignisse überstürzen sich und Ita schwebt mehrere Male in Lebensgefahr. Aber sie ist eine mutige junge Frau und stellt sich den Gefahren.

Es folgt eine temporeiche, vor Spannung strotzende, dramatische Reise, auf welcher sie sich verliebt, wertvolle verschwundene Bücher (Codices) wiederfindet und gefährliche Abenteuer übersteht.


Ich liebte den Schreibstil von Doris Röckle schon in ihrem ersten Roman, „die Flucht der Magd“ und bin auch diesmal wieder restlos begeistert wie sie ihren Charakteren, sowie auch den Schauplätzen an welcher die Geschichte spielt, Leben einhaucht und dem Leser so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit vermittelt.

Man sieht die trutzigen Burgen vor sich, das liebliche Rhyntal, wo der Fluss sich im Frühling in ein reißendes Gewässer verwandelt, die Küche, in welcher sie sich als Küchenmagd abplagt, oder die Kemenate der Gräfin, der sie eine Zeitlang als Kammerzofe dient.

Eindringlich sind auch die Gefahren geschildert, in die sie sich auch wegen ihrer Neugier und dem Wunsch, ihre Mutter zu finden, begibt.

Fesselnd und mitreißend ist die Sprache, derer sich die Autorin bedient, glaubhaft und authentisch die Protagonisten, die wunderbar herausgearbeitet sind.

Fakten und Fiktion werden so auf einzigartige Weise zu einem Roman verbunden der den Leser unweigerlich in den Bann zieht und ein farbenprächtiges Bild der damaligen Zeit, ihrer Sitten und Gebräuche, sowie der nicht einfachen Lebensumstände vor unserem inneren Auge entstehen lässt.

Doris Röckle ist auch mit ihrem zweiten Buch ein wunderbarer historischer Roman gelungen, der mich restlos begeistert hat.


Ich kann ihn nur wärmstens jedem Leser empfehlen der an mittelalterlicher Geschichte interessiert ist, denn es agieren sowohl viele historisch verbürgte Gestalten in der spannenden Handlung, als auch Personen, die ihrer Fantasie entsprungen sind und hervorragend in die Handlung integriert wurden.

Die Karte, die ihre gefahrvolle Reise dokumentiert und das Namensregister tragen zum besseren Verständnis des Gelesenen bei.


Meine absolute Empfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein historischer Roman - Prall gefüllt mit Leben

Der Baumeister von Albion
0

Zum Inhalt:


In eine Epoche voller Gegensätze führt uns Ellis Peters in ihrer Geschichte über den leidenschaftlichen Baumeister Harry Talvace. Es ist sein Auftrag, ein unvergleichliches Kunstwerk zu bauen, ...

Zum Inhalt:


In eine Epoche voller Gegensätze führt uns Ellis Peters in ihrer Geschichte über den leidenschaftlichen Baumeister Harry Talvace. Es ist sein Auftrag, ein unvergleichliches Kunstwerk zu bauen, eine Kirche, die wie ein Baum dem Himmel entgegenstrebt und Licht ins Dunkel des mittelalterlichen Lebens bringt. Doch Eifersucht, Rache und Intrigen drohen, den Traum des jungen Künstlers zu zerstören. Vor dem Hintergrund des abenteuerlichen Mittelalters entfaltet Ellis Peters die Geschichte des genialen Baumeisters und ein lebendiges Bild seiner Zeit



Ellis Peters entführt uns mit diesem Roman in das beginnende 13.Jhdt, eine Zeit in welcher König John in England regiert. Zu Unrecht wegen eines Vergehens angeklagt müssen Harry und sein Freund Adam fliehen und ihre Heimat verlassen, schließlich landen sie in Paris.

Schon während seiner Schulzeit in einer in einer Klosterschule entwickelt Harry eine Leidenschaft für die handwerkliche Arbeit, er arbeitet gerne mit Holz und Stein und besitzt ein großes Talent, diese Fähigkeit zu verfeinern und weiterzuentwickeln. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen.

Hier begegnen sie dem ebenso charismatischen wie intriganten Lord Isambard und Benedetta, einer venezianischen Schönheit, eine Begegnung, die ihr Leben auf immer verändern sollte.

Aus den beiden sind meisterliche Steinmetzen geworden, mit einer handwerklichen Geschicklichkeit die ihresgleichen sucht, und Harry bindet sich mit einem Schwur an den Lord, indem er ihm verspricht, die größte und Schönste Kathedrale zu bauen, die die Welt je gesehen hat. Man kehrt nach England zurück, wo der Bau beginnt. Von Anfang an haben die

beiden gegen Neid, Missgunst und Intrigen zu kämpfen.

Ellis Peters präsentiert uns ihren Roman in einer wundervollen epischen Sprache, die etwas altertümlich erscheint, meiner Meinung nach aber der Zeit angepasst ist.

Ein Roman voller Leidenschaft, der das Leben anfänglich des 13. Jhdts gut darstellt in all seiner Bandbreite. Es sind, jede auf ihre Art, charismatische Figuren die sie entwickelt hat, sei es im Guten oder im Bösen.

So entsteht ein farbenprächtiges Bild des Mittelalters mit all seinen Facetten. Man erfährt viel über das Leben, die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit, in welcher die Leibeigenschaft den Höher Gestellten die Macht über Leben und Tod gab. Auch die Auseinandersetzungen in Glaubensfragen werden gut eingebunden und, entgegen der Erwartungen, die der Titel impliziert, erfährt man verhältnismäßig wenig über den Bau an sich, dafür umso mehr um die politische Situation aus dieser spannenden Epoche.

Das Ende ist hochdramatisch, spannend und nimmt den Leser emotional ganz schön mit.

Ein Buch, dass man nicht so einfach so zwischendurch lesen kann, aber eine Geschichte, die den Leser bereichert und berührt.


Beeindruckend und lesenswert.


Mein Dank für das Rezi-Exemplar geht an den Verlag, Piper Fahrenheit und NetGallery.com

Autor: Ellis Peters

Veröffentlicht am 08.02.2018

Grausamer Mord im Skiparadies

Mordsschnee
0

Inhaltsangabe zu „
Mordsschnee“ von Michaela Grünig

Marc Gassmann will es noch einmal wissen: Der Ski-Star kämpft um seinen vielleicht letzten Weltcup-Gesamtsieg. Doch als eine Sportjournalistin in einem ...

Inhaltsangabe zu „
Mordsschnee“ von Michaela Grünig

Marc Gassmann will es noch einmal wissen: Der Ski-Star kämpft um seinen vielleicht letzten Weltcup-Gesamtsieg. Doch als eine Sportjournalistin in einem Luxushotel in St. Moritz ermordet wird, gerät ausgerechnet er in Verdacht, der Täter zu sein. Marc und seiner Freundin Andrea bleibt keine Wahl, als selbst zu ermitteln, um seine Unschuld zu beweisen. Dabei stoßen sie auf einen Skandal, der die gesamte Wintersportwelt erschüttern könnte – und auf einen gefährlichen Mörder.

Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, habe ich nur eines bedauert: nämlich, den ersten Band verpasst zu haben.

Unglaublich packend und spannend beschrieben, man fühlt den eisigen Wind, die totale Geschwindigkeit bei der Abfahrt wie im Rausch, der Atem stockt, der Pulsschlag wird schneller, und dann ist man am Ziel ... und landet mitten in einem Mord...
Dieses Buch zu lesen war ein Lesehighlight für mich, wobei auch die Thematik Kunstschnee und Klimawandel sehr gut in die Geschichte integriert wurde, was noch einen besonderen Reiz ausmachte. Hier gefiel mir insbesondere Jonas, ein hochbegabter Junge, der mit Leidenschaft seine Ansichten zum Umweltschutz vertritt.
Marc ein erfolgreicher Schweizer Skistar, der den Skizirkus und das Ganze Drum Herum genießt und Andrea, eine ehemalige Polizistin und derzeitige Privatdetektivin, sind ein sehr sympathisches Paar, man fühlt mit ihnen, erlebt hautnah die Belastung, die der auf Marc lastende Mordverdacht mit sich bringt und hofft nur, dass sich alles zum Guten wendet.
Aber bis es soweit ist lauert im Hintergrund ein gefährlicher Mörder, der sich nicht scheut, Menschenleben zu vernichten, wenn es seinen Zielen dienlich ist.
Die authentischen Charaktere, die unglaubliche Spannung bei den Rennen – hier merkt man sehr genau, dass ein absoluter Profi mit exzellentem Insiderwissen an diesem Roman rund um das Skifahren und den Skizirkus mitgewirkt hat und seine ganze Erfahrung und das notwendige Hintergrundwissen mit eingebracht hat.
Ein hochklassiger Krimi mit einem fesselnden Schreibstil und einem Spannungsbogen, der von Anfang bis zum Ende auf einem hohen Niveau gehalten wird.

Ich wurde bestens unterhalten und kann diesen Roman allen Skibegeisterten und jedem Krimifan nur wärmstens empfehlen. Für dieses spannende Leseerlebnis vergebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Die Hexe und ihr Henker

Der Henker von Lemgo
0

Dieses Buch beinhaltet ein wahre Geschichte und spielt in einer Zeit, in welcher ich nicht hätte leben wollen.

Es ist eine Zeit, in der Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit, ihrer Schönheit oder ihrer ...

Dieses Buch beinhaltet ein wahre Geschichte und spielt in einer Zeit, in welcher ich nicht hätte leben wollen.

Es ist eine Zeit, in der Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit, ihrer Schönheit oder ihrer besonderen Ausstrahlung wegen, ihres Reichtums oder ihres besonderen Wissens und vielem mehr, sehr schnell vorverurteilt und als Hexe oder Zauberer gebrandmarkt wurden. Neid und Missgunst, Eifersucht und Hass hatten hier einen besonderen fruchtbaren Boden, und die Allgemeinheit war nur allzu gerne bereit, Gerüchten und falschen Anschuldigungen Glauben zu schenken.


Obwohl der Titel des Buches impliziert, dass es sich um den Henker von Lemgo handelt, erscheint dieser nur ab und zu auf der Bildfläche, in der Hauptsache geht es hier um Maria, die schon als Kind mit dem Wort Hexe bedacht wurde, und die im späteren Verlauf der Geschichte weder der Anklage, noch der Folter entging.

Die derbe Sprache, der raue Umgangston den man damals pflegte, das Verhalten Frauen gegenüber geben die damalige Zeit gut wieder, und man kann sich alles sehr gut vorstellen und fühlt sich mitten hineinversetzt.

Der Leser merkt sehr schnell, dass es sich hier nicht nur um irregeleitete Glaubensfanatiker handelt, die sich dem Hexenwahn hingeben, sondern dass auch weltliche Gründe, die Gier nach Macht und Reichtum, Eifersucht, Neid und Hass eine große Rolle spielen, um so manchen ungeliebten Nachbarn oder eine unliebsame Nebenbuhlerin zu denunzieren und aus dem Verkehr zu ziehen.

Der Roman ist, was die historischen Fakten und die Umgebung angeht, auch die Namen entsprechen der Wirklichkeit, hervorragend recherchiert und vermittelt so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit und machen die Geschichte greifbar.

Was mich etwas in meinem Lesefluss beeinträchtigt hat, waren die Zeitsprünge, die beim ebook etwas verwirrend waren, so war man anfänglich etwas im Unklaren, wie alt Maria in den einzelnen Passagen wirklich war.

Abschließend möchte ich sagen dass es für mich ein herausragender historischer Roman war, den ich mit großer Spannung gelesen habe, der mich sehr beeindruckt hat und den ich Liebhabern dieses Genres guten Gewissens empfehlen kann.

Für mich verdiente fünf Sterne, vor allen Dingen für die großartige Recherchearbeit.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Tenbrink ermittelt im schönen Münsterland

Galgenhügel
1

Hauptkommissar Terbrink ist ein Eigenbrötler wie er im Buche steht. Etwas schrullig, vergesslich, und er liegt mit der Oberstaatsanwältin im Clinch. Er hat allerdings eine gute Spürnase und sein engster ...

Hauptkommissar Terbrink ist ein Eigenbrötler wie er im Buche steht. Etwas schrullig, vergesslich, und er liegt mit der Oberstaatsanwältin im Clinch. Er hat allerdings eine gute Spürnase und sein engster Mitarbeiter, Kollege Bertram, steht voll hinter ihm und bügelt so manches Fettnäpfchen aus. Speziell auch bei der Oberstaatsanwältin, zu der er einen besonderen Draht hat.

Als er zum Galgenhügel in Ahlbeck gerufen wird, bietet sich ihm und Bertram ein ungewöhnliches Bild. Am dortigen Galgen hängt eine Tote. Es ist die bekannte Schauspielerin Ellen Gerwing, geboren und aufgewachsen in Ahlbeck. Alles deutet auf Selbstmord hin.

Man vermutet allenthalben, dass sie mit einem Kindheitstrauma nicht fertig wurde, und auch der kürzlich überlebte Flugzeugabsturz scheint eine Rolle zu spielen.

Dennoch hat Terbrink ein komisches Gefühl, denn die Tote hat einige, bei Selbstmorden unübliche, Verletzungen und auch der Galgen weist Spuren auf, die so gar nicht zu dieser Theorie passen. Terbrink beginnt zu ermitteln und deckt Geheimnisse auf, die so mancher lieber nicht ans Licht bringen wollte.

Tom Finnek hat hier ein ungewöhnliches, sehr sympathisches Ermittlerpaar geschaffen, das durch die bildhafte Beschreibung sofort im Kopf des Lesers haften bleibt. Die beiden agieren glaubhaft und kommen authentisch rüber.

Auch die Nebenfiguren haben Ecken und Kanten und machen die Geschichte lebendig. Für das nötige Lokalkolorit und die unvergleichliche Atmosphäre sorgen kleine Einflechtungen im ortsüblichen Dialekt und schöne Landschaftsbeschreibungen, man merkt, der Autor kennt das Münsterland und seine eigenwilligen Bewohner gut. Die lockerleichte Schreibweise tut das Übrige dazu, dass man den Roman leicht und flüssig lesen kann.

Immer wieder gibt es falsche Fährten, überraschende Wendungen und neue Rätsel. Der Leser ist gefesselt von Anfang an bis hin zum spannenden Finale, wobei der eine oder andere Verdächtige, den man im Kopf hatte, sich als unschuldig erweist.

Ein gelungenes Stück bester Krimunterhaltung, welches ich sehr gerne gelesen habe und mit 5 Sternen und einer absoluten Empfehlung. bewerte. Ich hoffe, dass der Nachfolgeband nicht zu lange auf sich warten lässt.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag, Thrilled by Bastei und NetGallery.com für das Rezensionsexemplar.



Autor: Tom Finnek
Buch: Galgenhügel